Mangin/Démarez – Alix Senator 11

Der Sklave von Khorsabad

Story: Valérie Mangin nach einer Idee von Jacques Martin
Zeichnungen: 
Thierry Démarez

Originaltitel: ALIX SENATOR: L’ESCLAVE DE KHORSABAD

Splitter Verlag

Hardcover | 48 Seiten | Farbe | 15,00 € |

ISBN: 978-3-96219-518-2

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 Cover

Sandalenserien gibt es im Comic relativ häufig. Die Zeiten des Römischen Reiches, der Wandel der Gesellschaft und der Religionen, die häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen, gerade auch mit nördlichen Stämmen, und die Darstellung der teils lockeren Moral haben zu mehr oder weniger erfolgreichen Umsetzungen ganz unterschiedlicher Art geführt. Dabei reicht das Spektrum vom eher humoristisch angelegten Asterix über Serien wie Auguria bis hin zu historisch sehr genauen Darstellungen wie in Murena. Bereits seit 1948 gehört auch Alix von Jacques Martin mit mittlerweile 38 Bänden zu den erfolgreichen Reihen. Das Spin-Off Alix Senator erzählt von den Erlebnissen des mittlerweile gealterten und zum Senator Roms gewordenen ehemaligen Sklaven.

Die Rückkehr

53 v. Chr. war der (Adoptiv-)Vater von Alix in der Schlacht von Khorsabad getötet und Alix als einer der wenigen Überlebenden versklavt worden. Aktuell schreiben wir das Jahr 11 n. Chr. und Alix, mittlerweile Senator Roms, ist mit wenigen Vertrauten undercover in Ninive unterwegs. Bei einer Rauferei im Theater wird er entführt und muss feststellen, dass er Gefangener von Barzapharnes ist. Er soll unter Folter ein Geheimnis preisgeben.

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 page 3

Es geht um einen gewaltigen Schatz, der in den Ruinen von Khorsabad versteckt sein soll. Der letzte Herrscher ist gestorben bevor er den Ort mitteilen konnte. Er hat aber noch verlauten lassen, dass Alix der einzige sei, der noch von dem Versteck wisse. Der junge Sklave hatte damals mit viel Glück die Gefangenschaft lebend überstanden und war dann lange Zeit nicht greifbar gewesen. Nun aber hatte die Falle zugeschnappt.

Valérie Mangin erzählt eine Story, die von allem etwas enthält: alte Sagen erzählen von einem grausamen Fluch, die Ruinen der verlassenen Stadt verbergen Fallen und Geheimnisse und schließlich spielen Treue und Verrat eine große Rolle. Auch wenn die Geschichte mir persönlich teilweise mit zu viel Text erzählt wird, ist es doch eine spannende Geschichte geworden, die geschickt leichte Fantasy-Elemente in den Historienplot einschmuggelt. Niemand braucht Angst davor zu haben, dass Conan plötzlich mitspielt. Die Motive bringen aber ein wenig Spannung in eine ansonsten klassische Ausgangssituation hinein, die sie zu etwas Besonderem macht.

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 page 5

Klassische Strukturen

Wer bei den Zeichnungen ein Feuerwerk an Innovationen erwartet, ist hier falsch. Es geht um eine zaghaft modernisierte Version einer Serie aus den Anfängen von Tintin. Das Layout ist sehr strukturiert und schon das Einsprengsel eines kleineren Panels ist etwas Seltenes. Thierry Démarez zeichnet mit klarer Linie und wenigen Schraffuren. Ausschweifungen jeglicher Art oder Darstellungen von Gewalt fehlen komplett. Selbst die Folter ist nur angedeutet und wären nicht die abgeschlagenen Köpfe (und davon gibt es mehrere) wäre die Serie fast kindgerecht.

Was für die einen wie ein No-Go klingt, ist für die anderen genau das Richtige. Hier bauen die Autorin und ihr Zeichner auf dem auf, was 1948 begonnen hat, und modernisieren, was notwendig ist um den heutigen Anforderungen für eine klug erzählte Geschichte zu genügen. Sie lassen dabei aber den Geist und die Essenz der Geschichte von Martin unangetastet.

Alix Senator 11 page 8

Fazit

Für Fans des klassischen franko-belgischen Abenteuercomics ohne zu viel Gewalt und ohne Sex genau das Richtige! Hier hätte die Zensur auch vor 40 Jahren eher nicht zugeschlagen. Wie immer im Splitter-Überformat auf gutem Papier und somit perfekt umgesetzt!

Dazu passen ein Asbach (Wenn einem so viel Gutes wird beschert, …) und Jazz vom kürzlich verstorbenen Bill Ramsey.

Detail Alix Senator 11 page 10

© der Abbildungen Casterman 2020 by Mangin, Démarez nach einer Idee von Jacques Martin, Splitter Verlag GmbH & Co. KG · Bielefeld 2021

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