Lang kämpfe der König!
Story: Jason Aaron
Zeichnungen: Mahmud Asrar
Originaltitel: US-King Conan (2022) 1 – 6
Broschur | 156 Seiten | Farbe | 19 €
ISBN: 978-3-7416-2847-4
Könige kommen und gehen, Königreiche bleiben bestehen. Conan, der von Robert E. Howard erschaffene Prototyp eines Barbarenkriegers, ist ein multimediales Ereignis. Eine Erscheinungsform sind die auf Basis der Originalfigur weitergeführten Comics bei Marvel. Dort gibt es einerseits die typischen Team-Ups, es werden aber auch Lücken im Leben des Barbaren aus Cimmeria gefüllt.
Unerwartete Thronfolge und schwarze Magie
Dieser Sechs-Teiler spielt relativ weit am Ende des Conanschen Lebenszyklus. Er ist König von Aquilonien und sein Sohn, genannt Conn, ist zu einem jungen Mann herangewachsen. Zu einem Barbaren scheinen gewisse veraltete Erziehungsmethoden dazuzugehören und so hat der Alte seinen Sohn ständig Prüfungen unterworfen, gedemütigt und zur Härte geschult. Trotz allem glaubt der Vater, dass der Sohn nur im behüteten Luxus aufgewachsen sei und will ihn verstoßen, „damit der Junge etwas für das Leben lernt“. Dieser hat jedoch eigene Vorstellungen!
Schließlich ist es der Ältere, der in See sticht und nach langer Fahrt auf einer üblen Insel strandet. Dort muss sich Conan nicht nur mit einem seiner Erzfeinde, dem Zauberer Thoth-Amon auseinandersetzen, die Insel wird auch jede Nacht von untoten ertrunkenen Seeleuten heimgesucht. Alle haben es auf das Blut des Barbaren abgesehen.
Und dann gibt es da noch eine weitere Bewohnerin, die Prinzessin scheint ebenfalls eigene Absichten zu haben. Durchaus spannende Geschichte von Jason Aaron, der mit den bekannten Versatzstücken ein stimmiges neues Kapitel ausbreitet. Kampfkraft, Magie, emotionale Bindungsunfähigkeit und Ränkespiele stehen im Mittelpunkt.
American Mainstream trifft französische Moderne
Mahmud Asrar zählt in den USA zu den Top-Stars im Superheld*innen-Mainstream. Sein Stil weist aber auch europäische Einflüsse, etwa aus dem modernen Fantasy-Genre, auf. Er ist gekennzeichnet durch eine hohe Dynamik, sehr flexibles Layout und schnelle Perspektivwechsel. Die Hintergründe können detailliert ausfallen aber auch aus einfacher Farbgebung bestehen.
Es gelingt ihm ganz gut, den grimmigen Conan darzustellen, der sich seiner Fähigkeiten bewusst ist und aufgrund seiner Areligiosität auch keine Furcht kennt. Auch die Zombie-artigen Untoten wirken gelungen, die affenähnlichen Monster dagegen weniger.
Ein ansehnliches Kapitel!
Conan wird wohl niemals wirklich sterben. Selbst wenn: da die Geschichten keiner Chronologie folgen, gäbe es immer noch genügend Möglichkeiten für weitere Rückblicke. Aaron integriert die verschiedenen Konfliktlinien zwischen Vater und Sohn, Kämpfer und Zauberer sowie Lebewesen und verfluchter Person geschickt und spannend. Dabei schadet es keinesfalls, dass der Sammelband die monatlichen Wartezeiten erspart!
Für Fans des Schwertkämpfers ein guter Kauf, vor allem, da das zu einfache Menschenbild durchaus in Frage gestellt wird. Aaron und Asrar runden ihren Zyklus damit ab. Der Band passt im Übrigen vom äußeren Erscheinungsbild zu den anderen aktuellen Conan-Reihen bei Panini.
Dazu passen ein Primitivo und Die Ärzte mit „Junge“!
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