Bibliothek der Comic-Klassiker 8 – Fix und Foxi

… und weitere Geschichten

Originalausgabe

Carlsen Comics

Hardcover im Schuber | 304 Seiten | Farbe | 35,00 €
ISBN: 
978-3-551-02919-5

Cover Bibliothek der Comic-Klassiker Fix und Foxi

Rolf Kauka’s Fix und Foxi wurde des Öfteren als Deutsche Micky Maus bezeichnet und war nicht nur ein sehr erfolgreiches Magazin mit eigenständigen deutschen Comic-Produktionen sondern ebnete auch frankobelgischen Serien wie Gaston (als Jojo), Spirou und Fantasio (als Pit und Pikkolo) oder den Schlümpfen den Weg.

(subjektive) Best-of Sammlung

Die ersten Versuche des Verlegers Rolf Kauka basierten auf Deutschen Märchen und Sagen, das Heft hieß dementsprechend Till Eulenspiegel. Schon bald kamen hinzugedichtete Nachfahren des Reinicke Fuchs mit den Namen Fix und Foxi dazu, die schließlich das Magazin übernahmen. Aus dem anfangs eher realistischen Stil entwickelte sich der heute noch bekannte, und um das wöchentliche Magazin entwickelte sich ein ganzer Kosmos aus Reihen für unterschiedlichste Altersgruppen, eine Zeichentrick-Fernsehserie und das unvermeidliche Merchandise.

Diese Sammlung enthält die (vom Redaktionskollektiv so definierten) besten Geschichten aus den Jahren 1953 bis 1971. Einen großen Teil nehmen dabei natürlich die Geschichten um die beiden Hauptfiguren und ihre Entourage ein: Lupinchen und Oma Eusebia, Knox und der Wolf Lupo. Es gibt aber auch ein Widersehen mit Pauli, Mischa und Tom & Biber sowie weniger bekannten Figuren wie Hops und Stops, Kater Fridolin und Teufelchen Diabolino.

Lupo aus Cover Bibliothek der Comic-Klassiker Fix und Foxi

Zu allen Serien gibt es einen kleinen einführenden Teil, der die Hauptverantwortlichen nennt. Zwar war Rolf Kauka wie auch Walt Disney quasi für alles verantwortlich, es wurden aber teilweise auch damals schon andere Namen genannt. Außerdem gibt es heutzutage viele Informationen über die Beteiligten. Viele davon kamen zusammen mit Walter Neugebauer aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Gelungene Mischung!

Die Mischung ist wirklich als gelungen zu bezeichnen. Es werden sowohl die Anfänge präsentiert als auch sehr bekannte Geschichten. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Aspekte: der „dokumentarische“, aber eben auch der „Fan-bezogene“, der besonders beliebte Stories erneut präsentiert. Natürlich wird aufgrund der schieren Masse jede*r Leser*in mindestens einen persönlichen Favoriten vermissen. Die Schnittmenge dürfte aber vorhanden sein.

Pauli aus Cover Bibliothek der Comic-Klassiker Fix und Foxi

Anfangs etwas irritierend, schon nach kurzer Zeit des Lesens aber sehr stimmig ist die Reproduktion der Originalvorlagen. Wer immer eine weiße Seite erwartet, wird sich umstellen müssen. Dadurch kommt man dem Original aber deutlich näher, als wenn man nur die Panel neu platziert hätte.

Moderne, in sich stimmige Bibliothek

Die Bände der Reihe passen (inhaltlich wie formal) gut zueinander und haben alle nicht nur einen Pappschuber, sondern auch ein Lesebändchen. Hervorzuheben ist die Mühe, die dem Schuber ein anderes Motiv verpasst hat als dem darin befindlichen Band! Im Inneren finden sich dann auch noch unzählige Cover der Hefte.

Backcover Bibliothek der Comic-Klassiker Fix und Foxi

Was aber deutlich fehlt ist eine Auseinandersetzung mit dem politischen Hintergrund von Rolf Kauka, der in seinen Comics nicht nur immer wieder auf die aktuelle Politik der Bundesrepublik von Rechts Einfluss genommen hat, sondern auch in geheimdienstliche Aktivitäten verstrickt war. Meiner Meinung nach ist das Eine vom Anderen nicht zu trennen. Mehr zu den frankobelgischen Aspekten hier oder in diesem Ausstellungsbericht.

Dazu passen eine Afri Cola und The Who – Live at Leeds.

© der Abbildungen Rolf Kauka / Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2023

2 Gedanken zu „Bibliothek der Comic-Klassiker 8 – Fix und Foxi“

  1. Ach ja, die FF-Familie & Co. Grafisch ansprechend, aber inhaltlich finde ich diese Kauka-Serien heute unlesbar, obwohl ich das FF-Heft und Lupo als Kind genauso gerne gelesen habe wie Micky Maus und YPS. Während aus letzteren viele Comics noch heute interessant sind, trifft das bei FF aber nur auf die FB-Lizenserien zu, während der ganze Erzählstil der Kauka-Eigenproduktionen so unglaublich spießig-dröge erscheint.

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