Der Kult von Koga Thun
Story: Gerry Duggan
Zeichnungen: Ron
Garney
Originaltitel: US-Savage Sword of Conan 1 – 5 (2019)
Broschur | 132 Seiten | Farbe | 15,99 €
ISBN: 978-3-7416-1381-4
Und noch eine neue Serie mit dem Barbaren aus Cimmerien, der alles war und scheinbar auch noch einige Zeit alles sein wird. Erdacht Anfang der 1930-er Jahre für ein amerikanisches Pulp-Magazin brachte es der raue Krieger schnell auf etwas über 20 Geschichten. Dann beging sein Autor Selbstmord und es wurde ruhig. Zu Beginn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde der Krieger wieder entdeckt; Filme, TV-Auftritte, neue Bücher und Comic-Adaptionen kamen in großer Zahl auf den Markt und wieder wurde es ruhig um den Helden als ob er eine Pause zur Regeneration gebraucht hätte.
Nun geht es wieder Schlag auf Schlag mit den europäischen Adaptionen von Originalen aus der Feder Robert E. Howards, der im letzten Monat auf Deutsch neu gestarteten Serie Conan der Barbar und den noch kommenden Specials unter dem Titel Age of Conan sowie dem traditionsreichen Titel Savage Sword of Conan.
Die Geschichte
Der Reihentitel deutet es schon an; hier geht es um grausame, wilde Schlachten. Die diplomatischen Fähigkeiten werden im Zweifel eher andernorts beschrieben…
Während einer Schifffahrt überlebt Conan als einziger seiner Besatzung und wird von einem Freibeuter an Bord genommen. Sollte er überleben und daher an Land verkaufsfähig sein, wird einem anderen Gefangenen eine Belohnung versprochen. Tatsächlich päppelt der Sklave Conan wieder auf der jedoch keinesfalls bereit ist, verkauft zu werden und so singt das Schwert erstmalig. Dabei nimmt Conan ein kleines Schatzkästchen an sich. Die beiden Gefährten wider Willen schaffen es an Land und geraten dort schnell in einen Dungeon. Der Schatz in Conans Besitz scheint für einen bösen Zauberer sehr wichtig zu sein (Ja, natürlich geht es um Weltherrschaftspläne. Insofern ähneln sich James Bond und Conan mehr als vielen bewusst ist und auch der Wert der technischen Gadgets für den Ablauf ist gar nicht so unterschiedlich) und so kommt es zu vielen weiteren Situationen wo das Schwert und sein Kämpfer zeigen müssen, was sie so drauf haben.
Um eine Conan-Story „richtig“ zu machen gehören natürlich noch weitere Ingredienzien dazu: eine schöne Frau, gerne etwas undurchsichtig und mindestens halb-böse, sowie böse Magie. Beides kommt natürlich auch im Kult von Koga Thun nicht zu kurz!
Die Umsetzung
Marvel hat diese klassische Reihe 2019 erneut auf den Markt geworfen und Panini bringt die Stories jeweils in Sammelbänden heraus. Dieser erste Band umfasst die ersten fünf Hefte und wie gewohnt auch ein paar Abbildungen der regulären und Variant-Cover.
Gerry Duggan ist kein Unbekannter; unter anderem hat er sich als Autor von Deadpool verdient gemacht und er nutzt die Möglichkeit einer langen Storyline geschickt aus. Die Cliffhanger sind groß genug für das monatliche Publikum und gering genug für die Leser*innen des Paperbacks, die Geschichte kann sich über mehrere Orte langsam entfalten und hat somit genügend Details, die bei 22 Seiten natürlich wegfallen würden. Sie ist aber auch nicht zu lang.
Auch Ron Garney hat schon viele amerikanische Comics gezeichnet und sich auch schon als Kostümdesigner im Filmbereich verdingt. Sein Conan hat eine wenig zu viele Muskeln, sieht aber auch nicht aus wie ein künstlich aufgepumpter Berg. Die Bewegungsabläufe der Kämpfe, die Visionen und die gedrückte Atmosphäre im Dungeon gelingen ihm gut und auch der Seitenaufbau ist sehr flexibel.
Insgesamt also ein gelungener Start der neuen Reihe mit (in diesem Setting) glaubwürdiger Story, würdigen Gegnern und guten Artwork. Hübsch ist im Übrigen auch der Buchrücken mit dem Schwert als Rahmen für die Bandzählung! Gut ebenfalls, dass alle aktuellen Marvel-Reihen von außen im Regal gleich aus sehen.
Dazu passen eine Dose Faxe Danish Extra Strong und wütender Garagebeat von The Courettes, ebenfalls aus Dänemark!
© der Abbildungen 2019 Conan Properties international LLC c/o Panini Verlag GmbH
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