Catwoman – Die Krallen der Katze
Story: Blake Northcott, Paula Sevenbergen, Ram V, Sean Murphy
Zeichnungen/Tusche: John Timms, Fernando Blanco, Mirka Andolfo, Aneke, Cian Tormey
Originaltitel: US-Catwoman 9, 14-15, 22-25 (2019/2020)
Panini Comics
Broschur | 188 Seiten | Farbe | 20,00 €
ISBN: 978-3-7416-2258-8
Wer alle Stories aus dem Bat-Universum in der richtigen Reihenfolge lesen möchte wird hier vor eine gewisse Herausforderung gestellt. Der aktuelle vierte Band präsentiert nämlich zunächst ein paar ältere Geschichten, die vorher ausgelassen worden waren.
Die Katze lässt das Mausen nicht
Wir alle erinnern uns, Catwoman war drauf und dran, Batman zu ehelichen. Da sie ihm aber vor allem die Möglichkeit lassen wollte, den Dunklen Ritter zu geben, hatte sie einen Rückzieher gemacht und war in das selbstgewählte Exil nach Villa Hermosa gegangen. Der Start der dortigen Erlebnisse ist in Band 1 nachzulesen. Die erste Story liefert ein kleines Scharmützel mit einem speziellen Hehler und führt vor allem tiefer in die Beziehung von Selina mit der örtlichen Polizei ein. Ränke und Täuschungen waren schon immer das Vergnüglichste an den Erzählungen über die Meisterdiebin.
Eine weitere Episode erzählt von den Versuchen der lokalen Gangster*innen, den ungeliebten Neuzugang wieder loszuwerden. Was zunächst einfach nach einem guten Coup aussah ist tatsächlich nur die Tarnung für die Jagd auf Catwoman selbst. Ram V. zeigt hier, dass er die Figur verstanden hat und in der Lage ist, sie weiter zu entwickeln. Tatsächlich hat er dazu nun auch Gelegenheit bekommen.
Den Abschluss bilden nämlich aktuellere Teile: Catwoman erlebt ein phantastisches Abenteuer auf Isla Nevada mit einer etwas größeren Katze. Diese Geschichte fällt durchaus positiv aus dem Rahmen und der Superschurke hat zwar Superkräfte, allerdings mit Drogen erzeugte. Für die Fans der Mega-Events gibt es auch noch ein Tie-In mit Joker War und erstmals seit langer Zeit wieder eine Verbindung zu Bruce Wayne!
Die Zeichnungen
Nicht nur die Storylines sind nicht von der damaligen Stammautorin, auch der visuelle Teil ist von wechselnden Akteur*innen gezeichnet. Allen gemeinsam ist die Darstellung der Heldin als wandelbarer, selbstbewusster und starker Frau, auch wenn sie teilweise ein wenig bulimisch wirkt. Ansonsten dürfen sich hier Künstler*innen beweisen die alle bereits ihre Sporen verdient haben. Die Qualität ist daher durchaus im oberen amerikanischen Mainstream anzusiedeln. Besonders hervorheben muss man allerdings das Heft 25 und Fernando Blanco! Seine eingestreuten rötlichen Zeichnungen sind herausragend!
Die Wertung
Für Fans der DC-Antiheldin natürlich ein Muss! Moderne Stories fast ohne Supergegner*innen, basierend auf Witz und Täuschung. Und auch die Geschichten, die Teil einer übergreifenden Storyline sind erfordern kein Vorwissen, lassen sich also auch ohne alles andere genießen. Für die Komplettsammler*innen dieser übergreifenden Events aber sicherlich auch interessant. Wie immer begleitet Panini die Veröffentlichung der Hefte mit ein wenig begleitenden Artikeln über die handelnden Personen und die beteiligten Künstler*innen und druckt ein paar Variantcover mit ab.
Dazu passen relaxter Nothern Soul und ein wetterangemessener Aperol Spritz.
© der Abbildungen 2019, 2020 DC Comics, c/o Panini Verlag