Klassiker des Monats August 2018 – Gaston – Galerie der Katastrophen & Guust – 60 Jaar

Cover Gaston - Galerie der Katstrophen

Gaston – Galerie der Katastrophen

Originaltitel: Gaston – La Galerie des Gaffes

Carlsen Verlag

Hardcover | 68 Seiten | Farbe | 14,99 €

ISBN:978-3-551-72970-5

Cover Guust 60 jaar

Guust – 60 Jaar

Herausgeber: Alexis Dragonetti

Dupuis
Hardcover | 56 Seiten | Farbe | 15,00 €
ISBN: 978-90-314-3585-2

In der Rubrik „Klassiker des Monats“ sollen Comics vorgestellt werden, die nicht mehr taufrisch sind. Sie können schon Jahrzehnte auf dem Buckel haben oder wie in diesem Fall erst ein Jahr. Ihnen allen ist aber gemein, dass Sie es nicht verdient haben unter der Flut der Neuerscheinungen begraben und vergessen zu werden!

Wenn man fragen würde, ob das Marsupilami oder Gaston die wichtigere Erfindung des Altmeisters André Franquin wären, würden die Antworten wohl in etwa gleichverteilt ausfallen. Der sympathische und chaotische Redaktionsbote war Franquins Möglichkeit, den Serienzwängen von Spirou zu entgehen und – auf seine Art und Weise – Kritik am Arbeitsablauf und den Verhältnissen bei Dupuis und in der Spirou-Redaktion zu äußern, und gehört zu den absoluten Klassikern der neunten Kunst.

Kalender Spirou 2014

Während in Frankreich schon 2014 die Rückkehr des Chaoten auf die Seiten des Spirou-Magazins mit einem Kalender gefeiert wurde und immer neue Texter*innen und Zeichner*innen um ihre Interpretation geboten wurden, mussten deutsche Leser*innen dagegen auf den „neuen“ Gaston warten.  Der deutsche Hausverlag Carlsen konzentrierte sich zunächst auf die vorbildliche Edition des „ganzen Gaston“ in einem fünf Hardcover vereinenden Schuber. Nicht enthalten sind darin allerdings verständlicherweise die Neukreationen mit dem vertrottelten Jo-Jo zu Kauka-Zeiten. Von 1968 bis 1978 veröffentlichte Kauka mit allen bekannten „Anpassungen“ die Abenteuer des Redaktionsboten Gaston Lagaffe erstmals in deutscher Sprache und bereitete damit die Basis für alles Weitere.

Die Tatsache, dass es überhaupt wieder neue Comics mit Gaston gibt, ist durchaus zu hinterfragen, hatte Franquin doch verfügt, dass die Figur von keinem anderen gezeichnet werden dürfe. Die Bewertung möge allerdings jede*r selbst vornehmen.

Im Februar 1957 hatte eine noch namenlose Figur ihren ersten Auftritt; anfangs stand sie einfach nur im Weg doch schon nach kurzer Zeit wurde Gaston der Star einer zunächst halb- und später ganzseitigen Geschichte. Während Gaston durchaus mit anderen Figuren aus dem Spirou-Universum interagierte entwickelte sich eine ganze Gemeinschaft aus speziell für diesen Strip kreierter Personen und Tiere mit zum Teil ikonographischen Auftritten.

2017 konnte nun also das 60-jährige Jubiläum gefeiert werden. Schon zu früheren Zeiten war es bei Spirou üblich, Jubiläen mit Hommagen anderer Künstler*innen zu feiern und so geschah es auch jetzt.

Gaston - Galerie Seite 34

Im Carlsen Verlag ist die deutsche Übersetzung des französischen Originals erschienen die XXX Beiträge ganz unterschiedlicher Stilrichtungen präsentiert. Von der Form her handelt es sich dabei um einzelne, ganzseitige Illustrationen, One-Pager aber auch mehrere Seiten umfassende Werke. Sie sind teilweise an den Stil der jeweiligen Hauptserie angelehnt, teilweise wird versucht, den Stil Franquins zu treffen oder zu karikieren und entwickeln die beliebten Hauptmotive der Originalserie weiter. Der/die Leser*in darf sich also nicht nur über neue technische Meistererfindungen oder Auftritte des Gastophons freuen, auch die unendliche Geschichte der gescheiterten Vertragsunterzeichnung wird fortgeführt.

Der Band ist vorbildlich als Hardcover ausgeführt. Leider vermisse ich eine Überblicksseite mit der Auflistung aller Beiträge, gemeinhin als Inhaltsverzeichnis tituliert. Das Auffinden eines speziellen Beitrages würde dadurch sicherlich erleichtert… Schön ist dagegen das einheitliche Layout das sowohl Akteure und Titel benennt, andererseits teilweise das von Franquin zur Meisterschaft veredelte Spiel mit der Signatur aufnimmt.

Gaston - Galerie Seite 46

Bereits im letzten Jahr ist in den Niederlanden ein Band erschienen, der 47 Beiträge von niederländisch-sprachigen Künstlern aus Holland und Belgien vereint. Die zwei erhältlichen Ausgaben unterscheiden sich neben dem Preis in der Bindung (Hard- bzw. Softcover) und im Motiv des Umschlags.

In zwei Vorworten des Herausgebers und von Marc Legendre werden noch einmal sehr persönlich die Bedeutung von Franquin und vor allem Gaston für den europäischen Comic und sein Einfluss auf viele der heute aktiven Künstler herausgestellt. Die Kombination aus menschlichem Slapstick, Alltag und tierischen Akteuren waren damals einzigartig.

Die beteiligten Künstler*innen versuchen jeweils mit ihrem Stil das Wesen von Gaston oder Guust, wie er bei unseren Nachbarn heißt, zu erfassen. Die Resultate bewegen sich daher zwischen einer seitenfüllenden Zeichnung und 24 Panelen auf einer Seite. Die Figurendarstellung ist von Franquin-ähnlich über karikierend bis zu grahic-novel-artig ebenfalls sehr unterschiedlich. Allen Beiträgen ist aber anzumerken, dass sie sich liebevoll und achtungsvoll dem Thema nähern.

Thematisch haben einige versucht, Gaston in eine andere Lebenszeit (sei es Jugend oder Rente) zu versetzen, um nicht zu nah am Original zu sein. Andere spielen dagegen mit den bekannten Szenarios der verhinderten Vertragsunterschrift, der Liebesbeziehung mit Fräulein Trudel oder der sagenhaften Faulheit.

Einige der beteiligten Künstler wie Marc Legendre, Daan Jippes, Eric Heuvel, Griffo oder Romano Molenaar sind auch teilweise auf Deutsch erhältlich, die meisten sind aber eine Neuentdeckung wert!

Eindeutig eine ideale Ergänzung zu der deutschen Ausgabe, zumal es keine Überschneidungen gibt.

Guust - 60 jaar - Seite 43

Gerade in ihrer Kombination beweisen die beiden Bände mit über 100 Beiträgen die Wichtigkeit von Gaston für den aktuellen europäischen Comic. Beide sind auf den üblichen Bezugswegen noch erhältlich.

Dazu passt nichts Anderes als Jazz und Cocktails! Wer es noch authentischer mag möge doch bitte das Geschrei einer Lachmöwe im Hintergrund laufen lassen.

PS: Sollte jemand von euch Leser*innen einen Wunsch für folgende Beiträge dieser Reihe haben oder gar selbst einen Klassiker vorstellen wollen: Es gibt eine Kommentarfunktion unter dem Beitrag!

Gaston - Galerie - Tanz

Abbildungen © 2014 Dupuis (Kalender); © 2017 Dupuis (Guust), © 2018 Carlsen Verlag GmbH (Gaston)

Michel Vaillant 54: Die Bugatti-Affäre

Cover Michel Vaillant 54

Story: Jean Graton
Zeichnungen: Jean Graton, Studio Graton

ZACK-Edition – MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag
Softcover | 48 Seiten | Farbe | 13,00 €
ISBN: 978-3-86462-148-2

Michel Vaillant ist wohl DIE bekannteste Rennfahrerserie überhaupt weltweit und ihr Erfinder und anfangs auch alleiniger Szenarist und Zeichner Jean Graton war ein ständiger Gast auf allen Rennstrecken dieser Erde um das Flair der Piste und der Boxen, den Geruch und das Adrenalin hautnah einzufangen. So spielen in dieser Serie nicht nur die erfundenen Personen des Clans Vailant und ihrer Hauptgegner mit, sondern auch unzählige echte Rennfahrer. Noch heute besteht diese enge Verbindung: So nahmen beispielsweise am 24 Stunden Rennen von Le Mans im letzten Jahr (2017) zwei Oreca 07 für das Team Vaillante Rebellion unter anderem gesteuert von Nelson Piquet junior, Nicolas Prost und Bruno Senna teil. Damit wurde ein Vaillante aus der zweiten Staffel von der neuen Generation vormaliger Weltmeister gefahren.

Die allererste Geschichte wurde bereits 1957 in Tintin veröffentlicht und war von Graton noch in der klaren Linie Herges angelegt. Später wurden die Zeichnungen aufgelockerter und moderner und Graton erhielt die Unterstützung seines Sohnes Phillippe bei den Szenarien und des Studios Graton bei den Zeichnungen. Bis 2007 sind 70 Alben in der nun sogenannten ersten Staffel erschienen von denen aktuell 61 Bände in der ZACK-Edition erhältlich sind!

Michel Vaillant 54 page 18

Nach den ersten Anfängen als Michael Voss noch in der Mickyvsision 1965 und den grandiosen Zeiten im alten ZACK hatte Michel Vaillant in Deutschland eine Verlags-Odyssee durchzustehen, ehe der jetzige Verlag vor 12 Jahren begann, nach und nach zunächst alle unveröffentlichten und dann alle vergriffenen Publikationen einheitlich neu herauszubringen. Auch die lesenswerte zweite Staffel mit neuen Kreativen und einer modernisierten Handlung läuft bereits seit 2012 und ist ebenfalls im MOSAIK Verlag auf Deutsch erschienen. Den Vorabdruck bietet der Tradition folgend das „neue“ ZACK!

Der aktuelle Band (Nummer 54) erschien erstmalig vor 20 Jahren auf Deutsch und ist jetzt um redaktionelle Inhalte ergänzt und in guter Druckqualität wieder aufgelegt worden. Da es sich bei „Die Bugatti-Affäre“ eigentlich eher um einen Krimi handelt, ist dieser Band sehr zeitlos! Steve Warson – zu dieser Zeit noch mit Julie Wood liiert, die daher ebenfalls kurze Auftritte hat – wird von einem ehemaligen Schulkameraden gebeten, an einer Geburtstagsüberraschung für dessen todkranken Vater mitzuwirken. Er möchte ihm ein Rennen in Zandvoort mit klassischen Bugatti-Autos und aktuellen erfolgreichen Fahren schenken und wer wäre besser für eine solche Aufgabe geeignet als Steve, der immer schnell zu begeistern ist. Da es für ein solches Unterfangen einiger Bugattis bedarf, kommt die Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf zu einem großen Auftritt, denn Steve besucht dieses größte Automobilmuseum der Welt in Mühlhausen. Alleine diese Bilder sind es schon wert, den Comic zu lesen!

Michel Vaillant 54, page 10

Wie für Serien aus dieser Zeit typisch, steht nicht alleine die Handlung im Vordergrund: Immer wieder werden Rennstrecken und Autos – wie auch hier – detailliert vorgestellt und beschrieben. Die Zielgruppe sind halt technikbegeisterte Jungen und männliche Erwachsene. Dass dieses Konzept auch heute noch funktioniert lässt sich immer wieder beobachten, wenn Jungen oder Jugendliche bei Messen am Stand von Michel Vaillant die Alben durchblättern! Ein wesentliches Erfolgsmerkmal von Michel Vaillant ist dabei die Akribie der Vorbereitungen und die Genauigkeit der Darstellungen. So ließe sich dieses Album durchaus als Museumsführer für einige Bugattis aus der Automobilstadt verwenden.

Zurück zum Ablauf: Nachdem Steve es unter großen Schwierigkeiten tatsächlich geschafft hat, alle Beteiligten zur Mitwirkung zu überreden und ein phantastisches Rennen in Zandvoort stattgefunden hat, soll dem todkranken, im Rollstuhl sitzenden und vor Rührung überwältigtem Mann eine Nacht im Kreise der Oldtimer ermöglicht werden.

ACHTUNG SPOILER: Am folgenden Tag beginnt dann die Krimihandlung, die auf sehr offensive Weise mit den guten und schlechten Charaktereigenschaften von Steve Warson aber auch von Michel Vaillant spielt. Der sonst so strahlende Held muss sich tatsächlich am Ende entschuldigen.

Die Zeichnungen bewegen sich hauptsächlich im strengen 4×2 Layout mit teilweisen Verbindungen innerhalb der Zeile oder von zwei Zeilen. Selten wird auch einmal ein dreizeiliger Aufbau verwendet. Die ganzseitigen Illustrationen dienen entweder der katalogartigen Darstellung vieler unterschiedlicher Modelle oder dienen der Dramatik und der Geschwindigkeit im Rennverlauf und sind daher bewusst eingesetztes und für die jeweilige Aufgabe optimales Stilmittel gerade wegen ihrer Exklusivität!

Michael Vaillant 54, page 46

Klare Kaufempfehlung für diesen Titel der trotz seines Alters auch heute noch nichts von seinem Reiz verloren hat: Klassische Autos, Lautstärke der Motoren und ein ehrlicher Betrug J

Dazu passen ein guter und starker Kaffee und der Sound dröhnender Motoren.

Abbildungen © 2018 MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag

Jost, Culliford / De Coninck, Diaz: Die Schlümpfe 34: Die Schlümpfe und der Flaschengeist

Die Schlümpfe 34: Die Schlümpfe und der Flaschengeist

Story: Alain Jost und Thierry Culliford
Zeichnungen: Jeroen De Coninck und Miguel Diaz

Splitter Verlag – Toonfish
Hardcover | 48 Seiten | Farbe | 12.95 €
ISBN: 978-3-95839-905-1

Diese Rezension wartet schon ein wenig auf ihre Veröffentlichung. Mittlerweile ist bereits das 36. Abenteuer der Schlümpfe im Splitter-Imprint toonfish erschienen. Damit bleibt die deutsche Veröffentlichung nahe am Original und der geneigte Leser kann tatsächlich alle Bände auf Deutsch in einheitlicher Ausstattung genießen.

Die Schlümpfe gehören dabei zu den bekanntesten Figuren der Welt. Neben den Comics von Peyo gab es schon sehr früh extrem viel Merchandise der blauen Wichtel, mehrere Zeichentrickserien von Dupuis bzw. dem Studio Hanna-Barbera und mittlerweile immerhin drei „Realfilme“, die zu internationalen Blockbustern geworden sind. Sie haben sich dabei seit ihrem ersten Auftritt 1958 als Nebenfiguren in Johann und Pfiffikus zu absoluten Helden gewandelt. Zudem sind sie auch musikalisch sehr erfolgreich vermarktet worden, wenn auch zugegebenermaßen nicht jeder Geschmack damit getroffen wurde. International findet man sie unter den Trademarks „Smurfs“ oder „Schtroumpfs“.

Die Comics sind glücklicherweise durch diesen ganzen Ruhm nicht wesentlich anders geworden. Noch immer stehen die Alltagsprobleme der 100 Schlümpfe samt der später dazu gestoßenen Schlumpfine mit sich selbst und vor allem mit dem bösen Zauberer Gargamel im Mittelpunkt der Geschichten. Jeder der Schlümpfe hat dabei bestimmte Eigenschaften die sein Verhalten und seine Wünsche bestimmen und die meistens schon durch den Namen ausgedrückt werden. Im Mittelpunkt dieses Abenteuers stehen neben Schlumpfine, die als Archetyp aller positiven wie negativen Klischees die Frauenrolle bedient, Hefty und Schlaubi. Während ersterer ausgestattet mit Herz-Tattoo und Muskelkraft eher für die einfachen Lösungen zuständig ist, stellt der einzige bebrillte Schlumpf den Schlauberger dar, der jede Regel kennt, aber auch nicht eine davon brechen würde.

Beide zusammen entdecken eine Amphore im Bach, bergen und öffnen sie und stellen fest, dass diese scheinbar nur Kiesel enthält. Die zurückgelassene Amphore wird dann später von Gargamel gefunden. Tatsächlich waren in ihr aber auch zwei Dschinns, die nun ihren jeweiligen Befreiern dienen müssen. Was zunächst nach einem außerordentlichen Glücksfall aussieht, entpuppt sich als deutlich komplizierter, denn sosehr sich Agenoir und Adenior, so die Namen der Dschinn-Zwillinge, auch bemühen, ein funktionierendes Ergebnis entsteht nur dann wenn sich Schlaubi, Hefty und Gargamel gleichzeitig und ernsthaft dasselbe wünschen.

Bis die Schlümpfe gemerkt haben, dass eine Kooperation der beiden Antagonisten notwendig ist, hat der Dschinn, der im Schlumpfdorf untergekommen ist, bereits ebenso viel Unruhe gestiftet wie sein Zwilling in Gargamels Hütte. Und ebenso selbstverständlich ist das Spektrum der Wünsche der Schlümpfe vollständig inkompatibel mit dem des bösen Zauberers. Aber es bleibt ihnen allen nichts anderes übrig als zu kooperieren und nebenbei zu versuchen, die jeweils andere Seite auszutricksen. Die beiden Autoren bedienen sich dabei munter der klassischen Sagenwelt so dass der erwachsene und mitteleuropäisch sozialisierte Leser das Ergebnis bereits kennt und umso mehr Freude an der Herleitung hat!

In heutigen Zeiten ist man vielleicht versucht, in die Notwendigkeit zur Kooperation völlig unterschiedlicher kultureller Ansätze etwas hinein zu interpretieren, doch dieser Comic will einfach nur gut unterhalten ohne zu belehren (Naja, vielleicht ein bisschen, denn Eigennutz zahlt sich halt nie aus) oder Statements abzugeben. Genau das entspricht aber auch der Erwartungshaltung des Publikums seit fast 60 Jahren!

In einem zweiten Handlungsstrang geht es ebenfalls um ein Dauerthema, nämlich Eifersucht! Weil Schlumpfine sich um die beiden Dschinns kümmert, befürchten sofort einige Schlümpfe nicht mehr beachtet zu werden und fühlen sich vernachlässigt. Sie schlüpft dabei fast in eine Mutterrolle und steht dadurch Papa Schlumpf in seiner Verantwortung für alle an der Seite. Die anderen geraten dadurch natürlich in eine noch stärkere Kinderrolle, die für einiges Wiedererkennen sorgt :-).

Was man der Reihe absolut zu Gute halten muss, ist, dass sie nicht wie andere ähnliche Konzepte in den 50ern und 60ern stecken geblieben ist, sondern immer wieder neu Themen für sich gefunden hat, die auch die aktuelle Kindergeneration ansprechen. Selbst die allerersten Abenteuer sind dabei so zeitlos, dass sie immer noch funktionieren und nicht wie beispielsweise Jo, Jette und Jocko nur noch dokumentarischen Reiz haben.

Klassische vier Panelreihen als Grundlayout werden immer mal wieder durchbrochen. Obwohl die Figuren und die Farbgebung moderat modernisiert worden sind, unterscheiden sich die aktuellen Schlümpfe immer noch nur wenig von den Originalen und verbreiten den gleichen Charme wie früher. Einzig das Cover ist deutlich moderner und spricht die aktuelle Käufergruppe an ohne die alten Hasen zu verschrecken.

Nebenbei sei erwähnt, dass toonfish nicht nur die Alben der Schlümpfe sondern auch die Kurzgeschichten und verschiedene thematisch orientierte Zusammenstellungen veröffentlich hat. Die ebenfalls von Peyo stammenden und später fortgesetzten „Urväter“ Johann und Pfiffikus liegen in einer vorbildlichen Gesamtausgabe vor und auch Benni Bärenstark wurde mittlerweile in 14 Alben komplett veröffentlicht.

Wie gewohnt nun die Frage, welche Musik und welches Getraänk den Lesegenuss abrundet: Dazu passt „Vader Abraham“? Nein, nicht wirklich. Eher etwas chillige Lounge-Musik und natürlich ein Sarsaparilla-Cocktail! Da dieser etwas schwierig zu bekommen sein dürfte, geht auch etwas mit Himbeeren (eisgekühlt!) und Minze.

Abbildungen © 2016 Splitter

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