ZACK 230 – August 2018
Herausgeber: Klaus D. Schleiter
Chefredaktion: Georg F. W. Tempel
Verlag MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag
Heft Din A 4 | 84 Seiten | Farbe | 7,90 €
ISSN: 1438-2792
Schon seit 1999 erscheint das neue ZACK im Mosaik-Verlag und bringt regelmäßig alle 4 Wochen Comics, Artikel und Besprechungen an die Leser*innen.
Für die Kontinuität sorgt dabei der Chefredakteur der seit Jahren unverändert Georg Tempel heißt! Mit seiner Erfahrung und seinem eigenwilligen aber nie abseitigem Geschmack hat er das ZACK zu einem spannenden Heft gemacht. Er bedient dabei sowohl die Liebhaber des „klassischen ZACK“ mit den modernisierten Klassikern Bob Morane, Michel Vaillant oder aber in diesem Heft Rick Master und Tanguy & Laverdue genauso wie aktuelle Spirou-Klientel mit der in diesem Heft startenden Coming-of-Age-Serie Harmony. Western, Seefahrer, History/Sandalen-Comics fehlen im Repertoire genau sowenig wie anspruchsvollere Themen über das Schicksal der „jüdischen Brigade“ im zweiten Weltkrieg, die Kollaboration „Es war einmal in Frankreich“ oder das Schicksal der „SOS Lusitania“ das im Original bei Bamboo in Frankreich erschienen ist. Von unseren niederländischen Kollegen wurde Rhonda von VanO. veröffentlicht. Tempel scheut sich aber auch nicht, schwarz-weiß Comics oder solche über politische Zustände in Lateinamerika zu veröffentlichen. Dazu kommen immer einige One-Pager und zwei längere Artikel. Besonders hinweisen möchte ich darauf, dass der Verlag Bernd Glasstetter die Gelegenheit gibt, sich auch kritisch und sehr persönlich zu politischen Themen zu äußern. Auch wenn es sicherlich nicht immer eine Maistreammeinung ist, die hier vertreten wird, regt sie doch zumindest hoffentlich ein wenig dazu an, über den Tellerrand hinauszuschauen.
Das aktuelle Heft bringt die ersten Seiten von Harmony, einem Comic von Mathieu Reynès, der stilistisch den klassischen frankobelgischen Stil mit Mangaeinflüssen vermischt. Die oft beschworenen Einflüsse aus dem Animationsfilm sind dagegen meines Erachtens nicht mehr so besonders als das sie eine Abgrenzung darstellen würden. Der Einstieg präsentiert die neue Heldin erstmal als seltsam und macht daher definitiv Lust auf mehr.
Rick Master ist im dritten Teil einer Geschichte über eine unheimliche Mordserie die scheinbar von einem kleinen Ratgeber ausgelöst worden ist. Man merkt den neuen Teilen dieser klassischen Serie an, dass sie deutlich spritziger und moderner sind, das Augenzwinkern auf die eigenen Geschichte aber nicht verleugnen möchten. So hängt z. B. im Büro des Verlegers ein Bild mit Michel Vaillant. Viel Spaß beim Entdecken der weiteren Verweise. Sowohl die aktuelle Variante von Tanguy & Laverdue als auch die Abenteuer um Cassio und die langsame Auflösung von verschiedenen Verbindungen aus dem klassischen in das moderne Rom über die Jahrtausende hinweg sind routiniert und handwerklich korrekt. Stephan Desberg beendet mit diesem nunmehr 8-ten Teil einen weiteren Zyklus und schafft es Vorfreude auf die weiteren Bände zu entfachen.
Die Abenteuer von Solo in der Kannibalenwelt sind früher schon einmal limitiert als Hardcover erschienen und werden nun einem breiteren Publikum koloriert dargeboten.
Die Artikel dieses Heftes beschäftigen sich mit Oblivian Song, der neuen Serie von Robert Kirkman und der Comic-Biographie über Joe Shuster.
Dazu passt bei diesem Wetter am Besten ein selbstgemachter Smoothie mit ganz viel Eis und vielen gemischten Früchten sowie – dem alten ZACK angemessen – natürlich ein Mix-Tape!
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