ZACK 248 (Februar 2020)
Herausgeber: Klaus D. Schleiter
Chefredaktion: Georg
F. W. Tempel
MOSAIK Steinchen
für Steinchen Verlag
Heft Din A 4 | 84 Seiten | Farbe | 7,90 €
ISSN: 1438-2792
Wer im Januar nicht an der Wahl des ZACK-Helden teilgenommen hat, muss nun ein weiteres Jahr warten um seinen oder ihren Input zu geben. Mal sehen, ob wieder ein „Klassiker“ gewonnen hat oder ob es eine der neuen Serien auf den Thron geschafft hat. Auswahl gab es im letzten Jahr genug und auch in diesem Jahr geht es mit extrem hoher Qualität weiter.
Der Neustart
In dieser Ausgabe beginnen die Abenteuer von Jolanne de Valcourt die sie aus dem Zentralmassiv in Frankreich bis nach Indien führen werden. Unter dem Titel Rani haben der Altmeister Jean van Hamme und Alcante eine siebenteilige Reihe geschrieben, die von Francis Vallés umgesetzt worden ist. Aus dieser Verbindung ist übrigens auch die grandiose Geschichte einer Bierbrauer-Dynastie Hopfen & Malz hervorgegangen. Die Heldin ist eine junge, selbstbewusste Frau, die 1743 allerdings keine Möglichkeit hat, sich gegenüber ihrem verbrecherischen Halbbruder zur Wehr zu setzen und daher nach dem Tod ihres Vaters fliehen muss. Klassische frankobelgische Albenproduktion auf hohem Niveau und somit ein auf Jahre sicherer Genuss!
Die Fortsetzungen
Die beeindruckende Geschichte der irischen Bauarbeiter in New York und ihrer Familien fern in der Heimat ist bereits in der vierten Folge! Mikaël beweist mit Giant, dass eine Graphic Novel auch in diesem Format funktionieren kann und keinesfalls nur auf Selbsterlebtem beruhen muss. Sehenswerte Bilder mit berührender Story und sicherlich ein echter Anwärter auf die Jahresbestenliste.
Der neue Rick Master kommt in der Kaserne an und wird sofort als „Rotarsch“ behandelt. Hinzu kommt, dass sich die öffentliche Meinung schnell von Helden abwendet und sie zu Ausgestoßenen macht was in diesem Fall besonders Nadine zu spüren bekommt. Intelligenter Plot, der den neu interpretierten Figuren Tiefe hinzufügt und die Gesellschaft aber auch das Militär mit seinen archaischen Riten nicht zu knapp kritisiert! Die Zeichnungen von Simon Van Liemt sind dafür teilweise fast schon zu übertrieben, das Szenario von Zidrou genial („Jeder französische Soldat ist doch ein bisschen unser Sohn…“).
Eher routiniert kommt dagegen Stephan Desberg‘s Empire USA daher. Solide Krimi/Spionage-Geschichte im Umfeld des Konfliktes der USA mit dem „neuen“ Russland, seinen Oligarchen und den alten Seilschaften. Die Umsetzung (vielleicht mit Ausnahme der männlichen Lippen) gelingt Alain Queireix ordentlich, die Seiten 20/21 zum Beispiel sogar sehr gut!
Ebenfalls in diesem Heft eine weitere Kurzgeschichte von VanO über das Mädchen aus Papier: Rhonda zeigt das Archiv der Originalzeichnungen – humorvolle Ergänzung! Tizombi und das hübsche Steak müssen ihren Friedhof mal wieder gegen Eindringlinge verteidigen (Ich liiiebe diesen schwarzen Humor) und Parker & Badger umgehen Sicherheitsvorschriften. Dazu kommen der sechste Teil der frankobelgischen Kinoadaptionen von Bernd Hinrichs und eine Einordnung von V-Wars.
Der Abschied
Leider ist Die Bank dagegen schon wieder fertig. Glücklicherweise sind ja auch hier schon mehrere Geschichten im Original erschienen, so dass einer Fortführung nichts im Wege steht. Das Leben der Geschwister Saint-Hubert de Gabanelle nimmt unterschiedliche Verläufe; Charlotte kann mit Hilfe von Baron Rothschild nach Frankreich fliehen und hat sogar ein Vermögen in ihrer Reisetasche. Wird es ihr gelingen, damit auf eigenen Füssen zu stehen? – Genialer Finanzthriller mit manchmal etwas zu blassen Farben!
Dazu passen die immer tollen Klänge von Dr. Ring Ding in allen seinen Projekten und ein Kellerbier, etwa aus der Manufaktur Mönchshof!
Abbildungen © 2020 MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag und den jeweiligen Zeichnern und Verlagen
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