Robbedoes special 3 – De Wolfman
Story: Marc Legendre
Zeichnungen: Charel Cambré
Dupuis
Softcover | 48 Seiten | Farbe | 7,50 €
ISBN: 978-90-314-3648-4
Im mittlerweile dreieinhalbten niederländischen Abenteuer müssen Robbedoes/Spirou und Kwabbernoot/Fantasio mal wieder eine Reportage schreiben. Sie sind vom touristischen Dienst eingeladen um eine Oase der Natur namens Machin, in der außer Luchsen, Füchsen, Waschbären und Hirschen nichts den Wanderer ablenkt, in einem Artikel festzuhalten und natürlich zu lobpreisen. Sehr zum Ärger Fantasios sind sie allerdings nicht die einzigen, denn auch Izerlijm/Stefanie hat den gleichen Auftrag. Ihre Herberge ist gerade im Begriff, den ursprünglichen Bezug des Namens von Wolf in Wichtel zu ändern. Der Grund für diesen Wechsel ist der Plan eines reichen amerikanischen Inverstors der eben dort in Machin einen Freizeitpark errichten möchte.
Während Robbedoes und Izerlijm diesen Wechsel bedauern und die Kommerzialisierung hinterfragen, versucht Kwabbernoot wie so oft einzig Izerlijm auszustechen und alles andere auszublenden. Da er ein altes Wolfskostüm findet, schmiedet er den Plan, sich als Wolf zu verkleiden und hofft, dass Robbedoes ein Foto des Wolfes schießen wird. Mit diesem glaubt er, den internen Wettkampf um die beste Reportage gewinnen zu können.
Natürlich ist der amerikanische Investor Mr. Richinuff nicht nur zwielichtig, sondern ein Schurke, wie er im Buche steht. Schnell wird klar, dass hinter seinen Plänen für einen Freizeitpark mit einem künstlich angelegten, geflutetem See etwas ganz anders steckt. Die wirkliche Entdeckung seiner finsteren Pläne gleicht einem Krimi.
Begleitet wird das Ganze von einer Reihe von Slapstickeinlagen Kwabbernoots und witzigen Gags von Spip/Pips, die den Comic eher für ein jugendliches Publikum klassifizieren.
Die beiden Künstler, die mit den mittlerweile neun Bänden um Amoras im modernisierten Suske und Wiske-Kosmos bewiesen haben, dass sie mit der eher härteren Gangart vorzüglich umgehen können, lassen hier ihrer Liebe zu dem klassischen Slapstick freien Lauf. Eingebettet in das Spirouuniversum wissen sie um die Konstanten der handelnden Personen. Marc Legendre fügt aber neue Nuancen hinzu und reiht einerseits Gags aneinander, liefert andererseits aber auch einen klassischen Krimiplot ab.
Zeichnerisch darf der/die Leser*in hier keine Innovationen erwarten. Das ganze Abenteuer ist aber von Charel Cambré auf hohem Funny-Niveau gezeichnet und bietet ruhige, die Natur abbildende Szenen genauso wie actionbetonte schnelle Schnitte. Grundsätzlich bestehen die Seiten aus vier Reihen wobei teilweise zwei zu einer kombiniert werden.
Die Special-Reihe liefert alles, was man von einer klassischen Spirou/Robbedoes-Geschichte erwartet und könnte problemlos in die „offizielle“ Serie integriert werden. Diese scheint allerdings vom (französischsprachigen) Magazin Spirou und auf Deutsch bei Carlsen herausgegebenen Reihe eingestellt worden zu sein. Wer das bedauert und nach Fortsetzungen sucht, sollte nicht zögern, zu diesen Bänden zu greifen.
Wer mag, darf sich auf die Suche nach Zitaten anderer Comics begeben: Eine ganze Reihe klassischer frankobelgischer und niederländischer Figuren geben sich hier ein Stelldichein.
Dazu passen Kräuterlimonade und meine holländische Lieblingsband: Mr. Review.
© der Abbildungen 2018 Dupuis
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