Schultz/Yeates – Prinz Eisenherz II Band 26

Jahrgang 2021/2022

Autor: Mark Schultz

Zeichnungen: Thomas Yeates

Originaltitel: Hal Foster’s Prince Valiant 4378 – 4481

Bocola Verlag

Hardcover Überformat | 112 Seiten | 24,90 €
ISBN: 978-3-946842-56-9

Cover Prinz Eisenherz II 26

Freudestrahlend hatte ich die Vorzugsausgabe vor rund einem Jahr als Gewinner eines Preisausschreibens in Empfang nehmen können, doch dann gelangte der Band aus unerfindlichen Gründen an das hintere Ende meines Lesestapels. Nun habe ich es endlich geschafft, mich ihm zu widmen. Und er war es wert! Die 1937 erstmalig erschienene Serie hat mittlerweile ihren vierten Zeichner, vermag aber immer noch zu begeistern.

Ritter, Ränke und fantastische Abenteuer

Vielleicht eine kleine Einordnung vorweg: Der Held, Prinz Eisenherz, ist ein Ritter von König Arturs Tafelrunde und als solcher Kamerad von Gawain, Galahad und anderen bekannten Recken. Gleichzeitig ist er aber auch ein Prinz der Wikinger aus Thule. Mit seinem „singenden Schwert“ hat er unzählige Kämpfe siegreich bestanden und vieles von der Welt gesehen. Er ist verheiratet mit Aleta, der ehemaligen Herrscherin der Nebelinseln. Ihr gemeinsamer Sohn Arn ist mittlerweile der Regent des Königreiches. Bei Bocola erscheinen Sammelbände, die jeweils zwei komplette Jahrgänge umfassen.

Generell ist zu bemerken, dass die Serie schon von Beginn an sehr frei mit der tatsächlichen Geschichte umgegangen ist. Wenn dramaturgisch notwendig, wurden schon einmal Jahrhunderte übersprungen und kombiniert. Und so beginnt der Band auch mit einem gewagten Experiment. Ein kleines Fürstentum macht seine Erfahrungen mit „Demokratia“, einer Volksherrschaft. Da es die Leibeigenen angrenzender Fürstentümer anzieht, kommt es zum Konflikt und zu einem Kampf auf Leben und Tod.

Auf der sich anschließenden Heimreise des Helden, der Jugenderinnerungen zelebriert, kommt es zu einem eher fantastischen Intermezzo. Bedingt durch Zauberei und die Einnahme eines magischen Trankes wird Eisenherz in ein Horror-artiges Traumreich gezogen. Kann die von ihm im Traum zu Hilfe gerufene Aleta ihn vor der Attacke durch Morgan Le Fay retten?

Prinz Eisenherz II 26 page 15

Detailliertes Artwork, spannendes Layout

Seit dem 13.2.1937 erscheint jede Woche eine farbige Sonntagsseite, zunächst von Hal Foster (Prinz Eisenherz I). Danach übernahm John Cullen Murphy den Zeichenstift, gefolgt zunächst von Gary Gianni, bevor Thomas Yeates ab April 2012 fortführte. Schon immer war ein Markenzeichen der Serie die Detailtiefe der Zeichnungen. Die Seite muss zwar regelmäßig und pünktlich geliefert werden, erlaubt aber trotzdem mehr darauf verwendete Arbeitszeit als für andere Serien zur Verfügung stünde. Die Zeichnungen sind daher typischerweise extrem ausgearbeitet und auch die Seitenkompositionen sind alles andere als standardisiert!

Auch Yeates verwendet viel Zeit auf die Komposition und zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den „realen“ und den „magischen“ Sequenzen. Seine Figuren haben trotz der Kolorierung noch viele Schraffuren und sind dadurch dem Medium des Zeitungsstrips weiterhin deutlich zugehörig. Das Überformat der Ausgabe bringt das perfekt zur Geltung.

Cover Prinz Eisenherz II 26 VZA

Eine wunderschöne Ausgabe

Die Älteren unter den Leser*innen werden sich noch an die Carlsen-Ausgabe erinnern. Obwohl diese natürlich nicht schlecht war, gefällt mir die wohlfeile Bocola-Hardcover-Reihe doch deutlich besser. Die fundierte Einführung erläutert Hintergründe und ermöglicht es auch Neulingen, sofort einzusteigen! Die auf 150 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe hat nicht nur ein Variantcover, sondern enthält zudem auch noch einen signierten Druck von Thomas Yeates. Für diesen Jahrgang ist sie aber mittlerweile verlagsvergriffen.

Nicht nur als Erinnerung an Jugendtage ist diese Reihe einen Blick wert! Nostalgie mischt sich hier mit innovativen Zeichnungen und für ein Abenteuer ist die Einbettung als Ritter, Western oder Science-Fiction nur ein wichtiges Stilmittel. So war es ganz folgerichtig, dass der Recke in den 70-ern auch auf den Seiten des ZACK sein Schwert geschwungen hat. Notwendig ist aber immer die Fähigkeit, die Geschichte handwerklich ansprechend zu gestalten. Und das ist hier zweifellos gelungen.

Dazu passen die Grail Knights mit ihrer Mischung aus Metal und Showtime und ein Zwarte Magie Black IPA.

© der Abbildungen 2023 King Features Syndicate, Inc ./Distr. Bulls/2023 Bocola Verlag

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