Géro/Deville – Rider on the Storm 3

Rom

Story: Géro
Zeichnungen: Baudovin Deville

Originaltitel: Rider on the Storm 3 – Rome

Salleck Publications

Hardcover | 48 Seiten | Farbe | 15,00 € | 
ISBN: 978-3-89908-766-6

Cove rider on the Storm 3

Mittlerweile liegt mit dem dritten Band die gesamte Serie bei Salleck Publications auf Deutsch vor. Dabei hat Rider on the Storm durchaus eine interessante Entwicklung durchgemacht. In Band 1 stand eine junge Ermittlerin im Fokus: Ihre Kollegen waren keinesfalls bereit, einer Frau irgendwelche Zugeständnisse zu machen und die heute etwas verklärten 70-er ließen grüßen. Band 2 war dann eine Mischung aus Krimi und Drama. Immer schon lief die Vorliebe des Helden für Motorräder mit, für Band 3 darf sie in den Vordergrund treten.

Die Legende MV Augusta

Wer kann sich noch an „Ago“ erinnern? Kaum ein Motoradsportler hat sich so in die Herzen der westlichen Welt gefahren wie dieser Italiener, der Ende der 60-er bis Mitte der 70-er die Pisten auf einer MV Augusta dominierte. Gaspard, der Held dieser Serie, hat mittlerweile erfahren, dass sein echter Vater gar nicht gestorben ist, sondern in Italien lebt. Er macht sich also auf in den Süden nach Rom und versucht dort, einerseits seinen Vater aufzuspüren.

Da er aber auch leben muss und seine große Liebe sowieso den Rennmaschinen gilt, versucht er gleichzeitig, eine Einstellung bei MV Augusta als Rennfahrer zu bekommen. Viele Seiten dieses Bandes handeln davon, wie die Maschine reagiert, wie Fahrer und Motorrad zu einer Einheit werden können, aber auch müssen und was dabei behindert.

Cove rider on the Storm 2

Daneben geht auch der Krimiplot weiter. Die Organisation Storm entpuppt sich als größer und internationaler als gedacht und es ist keineswegs ausgemacht, dass der hinter Gittern sitzende Raoul de Groot seinen Einfluss verlieren wird. Spannende Verknüpfung dieser beiden Stränge durch das Szenario von Géro!

Gezeichnete Bewegung

Baudovin Deville obliegt es, die Geschwindigkeit der MV Augusta und ihren Sound auf das Papier zu bringen. Einerseits verwendet er dafür klassische Elemente wie Bewegungslinien und Soundwords. Jede*r Liebhaber*in von Motorsportcomics wird hiervon ebenfalls begeistert sein. Er nimmt sich dabei aber selber nicht allzu ernst, wenn er etwa den erschrockenen Igel benutzt, um die Situation darzustellen. Mir gefällt das!

Personen werden bevorzugterweise nur bis zum halben Oberkörper gezeigt. Deville kann aber auch Bewegungen und ganze Körper darstellen, es passt ihm scheinbar einfach nicht so. Realistische Zeichnungen mit gut recherchiertem Ambiente, das die Luft der 70-er atmet.

Cove rider on the Storm 1

Spannende Serie

Die in drei Bänden abgeschlossene, in sich sehr abwechslungsreiche Serie bedient verschiedene Geschmäcker. Zunächst einmal ist es ein gut gemachter Krimi. In allen Bänden bekommen Motorradfans ihre Spezialseiten, im dritten sogar auch viel Renngeschehen. Und auch die 70-er Jahre sind gut dargestellt und abgehandelt: Mode, gesellschaftliche Konflikte aber auch Lebensentwürfe!

Der Hardcoverband enthält nicht nur einen kurzen gezeichneten Rückblick auf die ersten beiden Teile, sondern auch Infomaterial zu MV Augusta und den Rennen. Der Einband ist sehr ansehnlich gestaltet und preislich ist der Band ebenfalls völlig in Ordnung. Im Regal steht er wahrscheinlich näher an Michel Vaillant als an Parker oder Caroline Baldwin.

Dazu passen The Knack (etwa My Sharona) und ein Dosenbier.

© der Abbildungen BELGProd SARL 2021 / Eckart Schott Verlag 2021

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