Der neue Asterix ist am 24. Oktober erschienen – Besprechung hier
Ein Satz vorweg: Mir gefällt der neue Band gut!
Beim Teutates! Der
Titel des 38. Asterix-Albums offenbart ein lang gehütetes Geheimnis:
Vercingetorix, der
Häuptling aller gallischen Häuptlinge, hatte eine Tochter!
Am 24. Oktober 2019 kreuzen sich die Wege des
Mädchens und die unserer gallischen Helden.
DAS ALBUM
Vor 60 Jahren
lieferten Albert Uderzo und René Goscinny ihren ersten Geniestreich
ab: Asterix der Gallier! Nun, pünktlich zum Jubiläum
meldet sich der unbeugsame Held mit einem neuen Abenteuer zurück! Nach den
Strapazen ihrer letzten Reise hätten sich Asterix und Obelix gewünscht, die
Ruhe im beschaulichen Aremorica zu genießen. Doch daraus wird leider nichts!
Ein geheimnisvolles
Mädchen kommt ins Dorf, begleitet von zwei Arverner-Häuptlingen.
Die Drei sind auf
der Flucht vor Julius Cäsar und seinen Legionären, und das aus gutem Grund: Im
Dorf munkelt man, dass der Vater des jungen Mädchens kein Geringerer sei als
Vercingetorix, der große Arvernerhäuptling, der einst bei Alesia von Julius
Cäsar geschlagen wurde!
Am 24. Oktober erscheint in mehr als 20 Sprachen und mit einer Startauflage von über 5 Millionen Exemplaren das neue Abenteuer von Asterix und Obelix mit dem Titel Die Tochter des Vercingetorix. Es ist das vierte Album aus der Feder des Duos Jean-Yves Ferri und Didier Conrad.
„WESSEN TOCHTER??“
„Soweit wir wissen,
ist die junge Dame ein Teenager in der rebellischen Phase”, verraten die
Autoren.
„Als Tochter des
legendären Vercingetorix hat man es schließlich nicht leicht!”
„Wir mussten sehr
viele Nachforschungen anstellen, um herauszufinden, wie sie hieß, wie sie
aussah, was für ein Mensch sie war usw. Jeder weiß, dass Vercingetorix sich
sehr bedeckt hielt, was sein Privatleben anging. Auch die historischen Quellen
geben nicht viel her. Aber wir konnten doch so Manches ans Tageslicht bringen,
was für allerhand Überraschungen sorgen dürfte!”
Am zweiten Samstag im Mai freuen sich Comic-Liebhaber*innen
in Deutschland besonders, denn an diesem Tag gibt es Geschenke! Schon zum 10.
Mal findet der Gratis Comic Tag nun statt!
Der deutsche GCT ist eine der größten
verlagsübergreifenden Kooperationen der hiesigen Buchbranche. Zahlreiche
Verlagshäuser, von den Marktführern bis zur Independent-Schmiede, tun sich auch
2019 zusammen, um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben: 2010: ca. 150
Standorte und 170.000 Hefte; 2015: ca. 230 Standorte und 230.000 Hefte; 2017:
ca. 320 Standorte und 380.000 Hefte; 2018: ca. 420 Standorte und 1/2 Million
Hefte. 2019 nehmen ca. 450 Standorte teil und die Gesamtauflage hat die Marke
von über 600.000 Heften geknackt.
Viele Händler planen an diesem Tag besondere Aktionen, Signierstunden oder Gewinnspiele – Schaut einfach mal wieder bei eurem Lieblingsladen vorbei. Die Liste aller teilnehmenden Locations findet ihr hier: www.gratiscomictag.de/haendlersuche
In diesem Jahr gibt es sieben Hefte speziell
für Kids und 27 Publikationen, die sich an ältere Leser*innen richten, erstmals
zum Teil sogar mit 64 Seiten! Alle Titel gibt es hier: http://www.gratiscomictag.de/comics/
In Kürze werde ich hier den einen oder anderen
Titel kurz vorstellen um euch ein paar Anregungen zu geben!
UPDATE: Hier geht es zu der Besprechung der Ausstellung
Das Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt eine Ausstellung mit visionären Bildwelten des bedeutenden französischen Comiczeichners und Szenaristen Jean Giraud (1938-2012), der unter dem Namen »Mœbius« international bekannt geworden ist. Mœbius erforschte die Sphären der Träume und der Science-Fiction. Mit seiner immensen Imaginationskraft schuf er in präziser Strichführung surreale Welten im ständigen Fluss. In seinen Geschichten treffen utopische Architekturen und futuristische, menschenüberfüllte Megametropolen auf Wüstenlandschaften und schamanistische Reisen durch Raum und Zeit.
Bei Mœbius verschwimmen die Genregrenzen zwischen Comicstrip und Kunst. Seine fantastischen Erzählungen werden für den Betrachter dabei zur Seelenreise in das Ich des großen Meisters der Linie und damit in unbekannte Bereiche der Fantasie, die überraschend detailgenau und suggestiv Form annehmen.
Die Ausstellung widmet sich dem umfangreichen Werk von Mœbius und seinen komplexen Bildgeschichten: Ausgehend von seinen Notizbüchern (»Carnets«), in denen er grundlegende Ideen seiner Bildproduktion konzentriert hat, über skizzenhafte Zeichnungen, szenisch gegliederte Comicfolgen, abstrakte Gemälde bis hin zu populären Druckgrafiken wird das Spektrum seiner faszinierenden Zeichenkunst ausgebreitet.
Der Splitter-Verlag ist mittlerweile der deutsche Comic-Verlag mit dem größten Output, zumindest, wenn man das Segment der Manga, Manhwa etc. einmal außen vorlässt. Zudem zelebriert er wie kein anderer sein Programm über die bekannten Vorhänge und zuletzt den Adventskalender. Im Folgenden ein Interview mit einem „Splitterer“ über den Verlag, das Programm und eine Annäherung an das Thema „Comics für Erwachsene“.
c-o: Kannst du dich unseren
Leser*innen bitte kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Max, und nehme bei Splitter verschiedene Aufgaben wahr, unter anderem die Pressearbeit und die Kommunikation nach außen. Außerdem habe ich ein offenes Ohr für Händler- und Kundenanfragen, schreibe unsere Marketingtexte und treibe mich in den sozialen Medien herum. Das meiste davon mache ich allerdings nicht allein.
c-o: Zu Beginn ein
Rückblick auf die Geschichte des Verlages, ihr habt im letzten Jahr schließlich
ein Jubiläum gefeiert: Warum habt ihr euch eigentlich damals entschlossen, die
„Alte Marke“ Splitter neu zu positionieren und einen eigenen Verlag zu gründen?
Der „neue“ Splitter Verlag wurde 2006 gegründet. Bis auf den Namen wurde auch nichts vom „alten“ Splitter Verlag übernommen (der 2000 aufgelöst wurde), weder Lizenzen noch Mitarbeiter oder sonstige Ressourcen. Aber wir arbeiten auch im frankobelgischen Comicsegment und in einer ähnlichen Genre-Ausrichtung. Die drei Gründer Delia Wüllner, Horst Gotta und Dirk Schulz sahen zum Zeitpunkt unserer Gründung genau da eine Lücke in der deutschen Szene. Damit hatten sie offensichtlich recht.
c-o: Während in den ersten
Programmen Fantasy und Science Fiction dominierten, sind im Laufe der Zeit
immer mehr Genres wie Western oder Mystery dazugekommen. Mittlerweile habt ihr
auch immer mehr klassische franko-belgische Serien dazu genommen. Welchen
Anspruch verfolgt ihr damit als Verlag?
Unsere Kernsegmente sind immer noch diese beiden Genres und dort
v.a. neue Serien. Aber als der Verlag groß genug wurde, um Serien wie
„Storm“, „Comanche“ oder „Dan Cooper“ als
Lizenzen angeboten zu bekommen, mussten wir einfach zuschlagen. Wir sind
schließlich selbst große Fans einiger Klassiker, und wir machen unsere
Gesamtausgaben auch deshalb, weil wir diese Comics in bestmöglicher Qualität
und zu fairen Preisen verfügbar halten wollen. Unser Anspruch an uns selbst ist
dabei sehr hoch, und in die Aufbereitung des alten Materials fließt teilweise
enorm viel Arbeit – Sammeln und Aufbereitung des alten Bildmaterials, Recherche
der Publikationsgeschichte, redaktionelle Texte schreiben etc. pp.
c-o: Ihr macht „Comics für
Erwachsene“. Kannst du das etwas näher definieren?
Der allergrößte Teil unseres Programms ist und war eben „für Erwachsene“, keine Comics für Kinder. Seit wir toonfish haben, stimmt das natürlich nicht mehr so ganz. Aber Comics sind für viele Deutsche immer noch „Kinderkram“, da sich ihr Wissen um das Medium mit „Asterix“ und „LTB“ erschöpft. Vielleicht ist dieses Label heute nicht mehr unbedingt nötig, da zumindest Graphic Novels einer breiteren Leserschaft bekannt sind.
c-o: Viele Comics wie
etwa Conan präsentieren ein absolut nicht mehr zeitgemäßes
Rollenbild und bedienen auf den ersten Blick vor allem überholte Klischees.
Warum sollte man das trotzdem veröffentlichen wollen?
Was jetzt kommt, ist zu einem Großteil meine persönliche Meinung und nicht die offizielle Position des Verlags. Das Thema ist viel zu vielschichtig und „heiß“, um darauf als Firma vernünftig antworten zu können: Wir beurteilen die meisten Comics tatsächlich erstmal anhand ihrer Zeichnungen. Und „Conan“ verspricht damit der Auswahl der beteiligten Künstler einfach Exzellenz. Gleichzeitig kann und sollte man diese Reihe als das lesen, was sie ist: werkgetreue Adaptionen von ziemlich alten, im positiven Sinne trashigen Romanen. Problematischer sind vielleicht moderne Reihen wie „Ekhö“ oder „Gunblast Girls“ die ein sehr sexualisiertes Frauenbild transportieren. Man kann den Protagonistinnen dabei durchaus zuschreiben, dass sie agierende und starke Charaktere sind, die nur „nebenbei“ auch sehr gut aussehen. Muss man aber nicht, das ist klar. Es ist auch schwer, eine Grenze zu ziehen, denn man kann auch die bloße Darstellung einer vollbusigen Dame im engen Kostüm (wie sie in Superheldencomics der Standard ist) bereits als anstößig empfinden. Oder wie ist zum Beispiel „Lady Mechanika“ zu betrachten, eine Reihe, die auch bei Leserinnen enorm beliebt ist? Wir als Verlag wollen vor allem Titel verlegen, an denen unsere Kunden Freude haben. Wir haben auch mehr als genug Bücher im Programm, die Themen wie Feminismus, Homosexualität, Ausgrenzung und Rassismus thematisieren: „Blau ist eine warme Farbe“, „Betty Boob“, „Liebe auf Iranisch“, „Die Frau ist frei geboren“, „7 Frauen“ und auf ihre Art auch Thriller wie „Katanga“ oder „SHI“… diese Liste lässt sich lange fortsetzen. Vieles davon ist Interpretationssache, aber wir versuchen wirklich, ein breites Spektrum anzubieten. Die letzten drei deutschen Künstler, die wir ins Programm genommen haben, sind Frauen: Frauke Berger, Claudya Schmidt und demnächst Katrin Gal. Das liegt nicht daran, dass wir Künstlerinnen grundsätzlich bevorzugen würden, aber ich glaube wirklich nicht, dass wir zu einem Ungleichgewicht der Geschlechter in der Comicszene beitragen. Gleiches gilt für die anderen größeren Comicverlage in Deutschland, soweit ich das beurteilen kann. Die icom-Debatte will ich hier aber nicht noch mal aufwärmen. Fakt ist jedoch, dass der durchschnittliche Comicleser männlich ist und Frankreich einen sehr viel offeneren Umgang mit Sexualität und Frivolität pflegt. Das schlägt sich auch in den Comics nieder, die dort immerhin fast ein Drittel aller Buchverkäufe ausmachen. Das hat natürlich große Auswirkungen auf die Lizenzen, die wir einkaufen und hier verlegen können. Würden wir „problematische“ Comics ausklammern, zu denen viele Klassiker übrigens auch gehören, könnten wir uns schlichtweg nicht am Markt halten, und wir würden auch unserem Anspruch als frankobelgischer Verlag in Deutschland nicht mehr gerecht werden.
c-o: Für die Statistiker:
Welches sind eure größten Erfolge und was war der größte Flop?
Erfolge: „Die alten Knacker“ (Band 1 ist in der 6.
Auflage), „Im Westen nichts Neues“ (5. Auflage), „Blau ist eine
warme Farbe“ (4. Auflage). „Der Incal“, „Ekhö“,
„Elfen“, „Storm“ und „Thorgal“ laufen als Reihen
schon lange sehr gut. Von den neueren Serien sind vor allem „Lady
Mechanika“ und „Black Hammer“ wirklich eingeschlagen.
Flops: „Terra Australis“ und die englische
„Assassin’s Creed“-Reihe (die französische Serie lief gut) waren
besonders schmerzhaft, weil beide sehr teuer in Einkauf und Herstellung waren
und nur einen Bruchteil wieder einfahren konnten.
c-O: Zum Schluss ein
Ausblick auf das kommende Programm: Worauf freut ihr euch am Meisten und was
wird eurer Meinung nach die Leser*innenschaft am meisten begeistern?
Wir hoffen, dass unser neues Label „Splitter Diamant“ bei unseren Leser*innen gut ankommt. Uns werden oft solche XXL-Überformatausgaben in schwarz-weiß aus Frankreich in den Verlag geschickt, und es ist für uns ein kleiner wahrgewordener Traum, dass wir diese jetzt auch in Deutschland verlegen. Wir hoffen, dass wir das Segment in kommenden Programmen weiterführen können, denn es gibt so viele herausragende Comics, die eine derartige Präsentation verdienen! Außerdem sind wir sehr stolz, die deutsche Künstlerin Katrin Gal verlegen zu können, die mit ihrem Sci-Fi-Comic „Radius“ wirklich tolle Arbeit geleistet hat. Und für die Nerds der alten Garde: Wir konnten das neue Projekt von Alain Ayroles und dem „Blacksad“-Zeichner Juanjo Guarnido sichern! Wir wissen selbst noch fast nichts darüber, aber wir freuen uns wahnsinnig darauf.
c-o: Ihr bringt zu dem neuen Bourgeon erstmals
begleitendes Material in einer zeitungsartigen Form heraus und bietet den
Fans dadurch erheblich mehr als „nur“ das Album. Habt ihr schon
Reaktionen darauf erhalten?
Die Reaktionen sind eigentlich durchweg gut. Ein
Bestseller sind die Zeitungen nicht, aber das war uns vorher klar, da die
Käuferschaft für „Reisende im Wind“ Bd. 8 ziemlich klar definiert
ist. In Frankreich werden solche Vorabveröffentlichungen häufiger gemacht, z.B.
auch für „Das Schloss in den Sternen“, und wir wollten einfach mal
schauen, ob das hierzulande auch funktioniert. Es ist sicherlich kein Konzept,
das wir jetzt durchgängig und für viele Alben anbieten werden, aber man muss hin
und wieder auch etwas Neues versuchen.
c-o: Vielen Dank, Max, für die ausführlichen Antworten! Ich bin sehr gespannt auf die Diamant-Ausgaben und war bisher in Comic-shops im Ausland immer sehr neidisch auf die dortigen Möglichkeiten. Viel Glück damit und macht weiter mit dem Ausprobieren!
Didier Conrad und Jean-Yves Ferry bleiben im Rhytmus! Wie der deutsche Verlag Egmont Ehapa Media GmbH soeben mitgeteilt hat, erscheint das 38. Album der Gallier am 24. Oktober und damit fast auf den Tag genau am 60.Geburtstag de Galliers am 29. Oktober.
Wie schon bei den letzten Alben ist der Inhalt streng geheim und es werden nur wenige Informationen gestreut. Auf jeden Fall bekommt das Dorf Besuch von einer bedeutenden Persönlichkeit…
Weitere News, auch zum kommenden neuen Asterix-Film Asterix – Das Geheimnis Des Zaubertranks , sobald verfügbar auf comix-online.
2018 ist gerade vergangen, Zeit also um einen kleinen und
sehr persönlichen Rückblick zu wagen:
Relaunch
Comix-online ist mittlerweile 18 Jahre alt, es war also Zeit
für ein weiteres Face-lifting. Im Juli habe ich die schon oft erwähnte
Neufassung der Datenschutzbestimmungen zum Anlass genommen, die Seite komplett
neu aufzusetzen, Design, Kategorien und Inhalte zu überarbeiten und endlich –
wie schon lange geplant – auch den niederländisch-sprachigen Bereich mit dazu zu
nehmen. Ich hoffe, dass ihr mit der Entwicklung zufrieden seid. Ebenfalls im Juli
habe ich einen Facebook-Auftritt als @comixonline gestartet. Wenn ich mir die
Leser*innen, die sich zu erkennen geben, anschaue, glaube ich nicht, dass ein
Instagram-Account Sinn machen würde. Falls doch, postet den Wunsch bitte als Kommentar.
Es gibt im Übrigen von dieser Web-Seite keine Verbindung zu Facebook, es wird
also niemand getrackt.
Neu sind auch die Rubriken mit dem „Klassiker des Monats“ und die Interviews.
Top 5 aus 2018
Da momentan jede*r seine/ihre top-Liste postet, möchte auch
ich nicht zurückstehen. Die Auswahl ist rein subjektiv und folgt keinen Algorithmen!
Die Besprechung wurde am letzten Tag des Jahres online
gestellt, hat es also gerade noch geschafft. Die Gesamtausgabe der klassischen Science
Fiction- und Fantasy-Stories des viel zu früh gestorbenen Ausnahmekünstlers aus
den 50-er Jahren im All-Verlag steht gleichzeitig als Vertreter für viele
lesenswerte Gesamtausgaben in diesem Jahr!
Die Reihe der Interpretationen der klassischen Serie durch wechselnde Künstler*innen läuft bereits seit einigen Jahren und hat bereits viele Höhepunkte hervorgebracht. Dieser Band, der auf Deutsch erst für das kommende Jahr angekündigt ist, erzählt eine mögliche Vorgeschichte zu dem allerersten Auftritt!
Zum 90. Geburtstag der wohl berühmtesten Maus der Welt hat
der Taschen-Verlag eine 6,5 Kilo starke Zusammenstellung aller Filmauftritte
und sich daraus entwickelnder Merchandise und Comic-Produkte auf den Markt
gebracht. Für mich das Sekundärwerk des Jahres!
Und noch ein Spirou-Titel unter den ersten 5! Die Interpretation
von Flix ist nicht nur besonders weil sie von einem Deutschen kommt. Sie ist
auch inhaltlich super gelungen und spielt zu Endzeiten der DDR, enthält
politische Anspielungen und bietet trotzdem Erwachsenen und Kindern ein
Lesevergnügen. Zudem dürften alle Fans von Franquin das heitere
Zitate-finden-Spiel genießen.
Auf Platz 1 und damit mein Favorit des letzten Jahres ein Titel, der auf Deutsch noch nicht einmal angedacht, geschweige denn angekündigt oder erschienen wäre: Der Abschlussband der Kronieken van Amoras erzählt die Geschichte von Krimson, einem sehr undurchsichtigen Charakter aus der Welt von Willy Vandersteen’s Suske en Wiske in einer modernen Neuinterpretation. Legendre und Cambré haben es geschafft, den etwas angestaubten Figuren ein neues Leben einzuhauchen und sie zu Helden in einer Endzeitwelt zu machen! Absolut lesenswert!
R.I.P.
Viele bekannte und weniger bekannte Comickünstler*innen
haben uns dieses Jahr verlassen. Einige davon sollen hier noch einmal erwähnt
werden:
F’murr am 10. April, William Vance am 14.Mai, Frank Giroud am 13. Juli und Edouard Aidans
am 6. September aus dem europäischen Raum sowie
Steve Ditko im Juni, Norm Breyfogle am 24. September und
Stan Lee am 12. November aus dem amerikanischen Umfeld.
Sie alle werden uns fehlen.
Dank
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei euch, den
Leser*innen dieser Seite! Ich hoffe auf ein weiteres, gemeinsames Jahr,
Reaktionen, Vorschläge (und ja, auch Hinweise auf TippfehlerJ).
Ebenfalls ein Dank an einige Verlage, die die Arbeit durch
die Zusendung von Rezensionsexemplaren oder aber wenigstens Lese-PDF unterstützen,
Verlosungsmaterial bereitstellen oder Interviews vermitteln!
In den letzten Tagen sind drei auch im
deutschen Sprachraum bekannte Comiczeichner verstorben.
Bereits am 24. September verstarb der
amerikanische Zeichner Norm Breyfogle
nach langer Krankheit. Er war zusammen mit Alan
Grant für einige der besten Batman-Geschichten der 90-er Jahre
verantwortlich und kreierte neben dem Bauchredner Arnold Wesker unter anderem auch Anarky.
Am 30. September verstarb René Pétillon. Der Franzose ist in seiner Heimat deutlich bekannter
als bei uns; Der schwarze Baron und
vor allem Jack Palmer sind aber auch
hier erhältlich.
Der am 1. Oktober verstorbene Spanier Carlos Ezquerra ist vor allem durch
seine Beteiligung an der Entstehung von Judge
Dredd sowie seine zahllosen Beiträge zu dieser Serie bekannt. Auch Just a Pilgrim und Strontium Dog könnten dem einen oder anderen in Erinnerung
geblieben sein.
Am 6. September verstarb mit Edouard Aidans einer der letzten großen Akteure der Hochzeit des TinTin-Magazins.
In Deutschland war Aidans hauptsächlich den Leser*innen des alten ZACK-Magazins ein Begriff in dem sowohl Tunga als auch Sven Janssen abgedruckt worden war.
Aktuell sind auf Deutsch die ersten Bände der Tunga-Gesamtausgabe sowie der erste Teil einer vertiefenden Story über den Künstler in der Sprechblase 238 (Rezension) erhältlich.
Der am 13. August 1930 geborene Belgier begann als Photolaborant und hatte seine Höhepunkte in den 50er und 60er Jahren für das Magazin TinTin, arbeitete aber auch für Spirou, Super-As (den ZACK-Ableger) und andere Verlage. Einige seiner Arbeiten entstanden für die Rooie Oortjes-Serie unter Pseudonym.
Nun geht es also wieder weiter… Meine Sommerferien sind leider wieder vorbei, haben mich aber einige spannende Entdeckungen machen lassen.
Neben einigen Rezensionen aus dem deutschen Markt folgen hier in Kürze Berichte über ein holländisches Magazin mit einem hohen Comic Anteil aber auch vielen Artikeln und Interviews und über den Abschluss der zweiten Amoras-Reihe.
Außerdem möchte ich den Hype um Spirou in Berlin, den deutschen Beitrag zu dieser langlebigen Serie, nutzen um auch andere landesspezifische Ergänzungen vorzustellen.