In Layla begegnen wir echter Liebe, Aufopferung, kalter Machtgier, enttäuschter Liebe, einem Fluch, einem Zauber, einem Lindwurm und mehreren Schlachten, kurzum allem, was wir von einer guten Fantasygeschichte erwarten können! In einer mittelalterlichen Stadt lebt ein heranwachsender Jüngling alleine mit seiner Mutter. Auf einem seiner Ausflüge in den Sumpf begegnet er Layla, einer wunderschönen Frau die gleichzeitig eine Schlange zu sein scheint. Er wird ihr bis an sein Lebensende verfallen sein.
Der Inhalt
In der Stadt gibt es eine Gruppe von sieben alten Frauen, lästermaulig und übellaunig, die die Mutter des jungen Grenoy pflegen und ihr Häuschen erben. Grenoy befürchtet bereits in die Katakomben zu müssen doch Edith, die den Jungen liebt, nimmt ihn zu sich, heiratet ihn sogar und gebiert ihr Kind.
Währenddessen stirbt der König durch Laylas Hand und seine
gefühlskalte Tochter übernimmt die Macht. Grenoy wird der Koch des Hofes, muss
ihr allerdings zum Frühstück rohes Fleisch servieren. Die Königin, von
Alpträumen geplagt, beschließt, Königin aller Länder werden zu wollen und zieht
gegen den Norden in den Krieg.
Grenoy hatte bereits anfangs Layla nach dem Königsmord zur
Flucht verholfen und ist immer noch mit ihr verbunden. Die Königin möchte Layla
töten und stellt ihr eine Falle.
Jérémy hat eine stimmige Geschichte entworfen, die geschickt die magischen Elemente der Story mit den menschlichen Aspekten verbindet. Der Held ist ein klassischer Underdog, einerseits seiner Ehefrau treu ergeben, andererseits dem Vamp verfallen und unfähig, klar zu denken. Er ist den Sieben Alten Frauen und der Königin hilflos gegenüber, schafft es aber trotzdem, Mensch zu bleiben und Ehre zu behalten.
Die Königin ist so kalt und machtgierig wie es nur in den
Eislanden geht, gleichzeitig aber nicht so brutal wie z. B. Cersei und Layla ist
einerseits extrem erotisch und männervernichtend, andererseits aber auch
angetan von der Reinheit des jungen Grenoy. Gleichzeitig hegt auch Layla
Muttergefühle und ist im Grunde von den äußeren Zwängen zu der bösen Kreatur
gemacht worden.
Die Zeichnungen
Mika darf alles zeigen: sumpfige Landschaften, Eiswüsten, Katakomben und Bankettsääle. Ihm gelingt alles sehr gut! Die Menschen und im speziellen die Gesichter sind stimmig, proportioniert und ausdrucksstark, die Hintergründe – wenn nötig – sehr detailreich und das Layout abwechslungsreich. Das Ganze erinnert ein wenig an den großartigen Bourgeon und viel mehr an Lob geht eigentlich nicht! Insofern ist es sehr erstaunlich, dass noch nichts von ihm auf Deutsch vorliegt. Ich vermute aber, dass wir noch das eine oder andere von dem jungen Mann erwarten dürfen.
Die Umsetzung
Splitter hat aus dem langen Abenteuer ein 92-seitiges
Hardcover gemacht – Danke! Wir müssen keine Wartezeit verbringen und dürfen die
Geschichte am Stück lesen.
Das Papier und die Aufmachung sind wie immer spitzenmäßig und lassen kaum Wünsche übrig. Ein paar Skizzen hätten das Ganze abgerundet, den Preis wegen der dann ungeschickten Seitenzahl aber auch in die Höhe getrieben und so sei dem bisher unbekannten Zeichner Mika ein großer Erfolg gewünscht. Für 19,80 € ein echtes Glücksgriff!
Der gerade erschienene Band von Luc Brunschwig und Étienne Le Roux ist bereits die fünfte europäische Interpretation des Conan-Mythos und folgt wie auch die anderen streng den Vorgaben des Schöpfers Robert E. Howard. Da die Geschichten keiner Chronologie folgen, sondern nur eigenständige Ausschnitte aus dem Leben des Cimmeriers abbilden, eignen sich die Vorlagen vorzüglich dafür, von unterschiedlichen Kreativteams bearbeitet zu werden. Conan selbst ist bereits in Film, TV oder Comic so oft dargestellt worden das keine Figur erwartet wird. Es gibt eher eine Vereinbarung über das Nicht-Aussehen: Conan kann nicht strohblond sein, nicht weiblich, „of colour“, schwächlich oder insektenartig. Alles andere ist aber interpretationsfähig. Zu Band 1 und 2.
Die Story
In Die scharlachrote Zitadelle
ist Conan also ein König, der sein Reich schon seit längerem regiert hat. Wie
immer herrschen verschieden Ansichten über die Güte dieser Tätigkeit vor, denn
es gibt Nutznießer*innen und Verlierer*innen. In der gegebenen Situation
scheint es so zu sein, dass die Mehrheit der Regierten eigentlich sehr
zufrieden mit ihrem König ist. Ungerechtigkeiten, hohe Abgaben, Frondienste und
andere unschöne Begleiterscheinungen einer (natürlich nicht aktuellen)
Monarchie wurden beseitigt und Pfründe abgeschafft. Die andere Seite eben
dieser Medaille ist aber natürlich, dass die Inhaber*innen der ehemaligen
Privilegien, Einkünfte und Dienste eben nicht mehr bekommen und sich daher als
„Opfer“ dieser Herrschaft sehen.
Wie gut, dass es auch noch Nachbarn gibt… Diese sind – so dass kriegerische Grundsetting dieser Literaturgattung – natürlich immer neidisch auf die Ressourcen des in Frage stehenden Landes (Bodenschätze, strategische Bedeutung, Sklav*innen) und vor allem darauf bedacht, dass diese revolutionären Ideen nicht in ihr Land hinüberschwappen. Eigentlich also der heutigen Weltpolitik prinzipiell gar nicht soo unähnlich.
Die Geschichte beginnt mit dem Eintreffen des Barden in der
Königsfeste. Er berichtet von dem Hinterhalt, den Almarus, Strabonus und der
Magier Tsotha-Lantis mit ihren Armeen für die Streitmacht Conans gelegt haben,
und in dem fast alle Männer getötet worden sind. Auch Conan, der geliebte König,
sei umgebracht worden.
Tatsächlich ist der trotz seines Alters immer noch kräftige König nur gefangengenommen worden um eine Kapitulation im Gegenzug für persönliche Freiheit zu erreichen. Damit soll den Untertanen klar gezeigt werden, dass alle Errungenschaften der Conanschen Regierungszeit keineswegs nachhaltig seien und gerne der persönlichen Lage des Herrschers geopfert würden. Natürlich lässt sich der Barbar nicht darauf ein…
Im Folterkeller darf der muskelbepackte Held dann die Bekanntschaft
mit einer riesigen Echse machen, aber auch mit einem Überlebenden der Überfälle
aus der früheren Zeit als Conan noch als Pirat lebte. Nach einigen
Dungeon-Begegnungen kann er schließlich Pelias befreien, der vor 10 Jahren von
Tsotha-Lantis gefangengenommen worden war und selbst ebenfalls übernatürliche
Kräfte auf seiner Seite weiß.
Währenddessen hat in dem nun scheinbar verwaisten Königreich
die Machtübernahme der alten Eliten mit all ihren blutigen Details begonnen…
Das Artwork
Étienne Le Roux gelingt es gut, sowohl die dunklen Höhlenszenen mit Gefahren hinter jeder Ecke, Traumsequenzen und Ängsten aber auch Monstern darzustellen als auch die brutalen Szenen der Machtübernahme, die paradoxerweise in strahlendem Sonnenlicht wiedergegeben werden. Die Hintergründe wirken dagegen teilweise etwas zu einfach, der Rasterschatten etwas zu „nicht-selbst-gemacht“. Abgesehen von diesen kleinen Mängeln aber eine sehr ansehnliche Umsetzung.
Die Figur des Conan wirkt im ersten Moment mit dichtem
schwarzem Vollbart etwas ungewöhnlich, man gewöhnt sich aber schnell daran, da
man schon so viele Interpretationen gesehen hat, dass auch diese nicht wirklich
anders ist. Die anderen Figuren sind nicht so geprägt von Erwartungen und daher
noch leichter zu akzeptieren. Die Bösartigkeit kommt hier oft mit einem Lächeln
daher. Der Seitenaufbau ist klassisch und von wenigen Soundwords begleitet. Allein
bei rasanten Kampfszenen scheint sich auch der Stil bewegen zu wollen und
unterstützt so die Dynamik.
Luc Brunschwig ist
aktuell vor allem durch die neuen Abenteuer um Bob Morane sowie die im ZACK
abgedruckten Geschichten mit Mic Mac Adam
bekannt. Hier beweist er, dass er durchaus auch in Sword & Sorcery
Settings seine Qualitäten hat. Das Springen zwischen den beiden Locations, Hell
und Dunkel, Magie und Restauration ist gut umgesetzt und kann auch in Zeiten
eines Publikums, das mit Game of Thrones Kost dieser Art bereits gut
visualisiert bekommen hat, noch punkten.
Die Ausstattung
Splitter stattet auch diesen Band wieder mit einem Nachwort aus, das auf die Entstehungsgeschichte des Originals von 1932 eingeht und zudem weitere Illustrationen enthält. Der Band ist wie auch die anderen im typischen splitter-Überformat als Hardcover erschienen und bringt Farben und Zeichnungen brillant zum Ausdruck. Bei dem Preis kann man eigentlich nichts falschmachen. Interessant könnte es in diesem Monat zudem sein, die europäische Interpretation mit der neuen amerikanischen zu vergleichen, denn auch bei Marvel gibt es einen (deutschen) Neustart der barbarischen Abenteuer.
2015 Paris, der Bahnhof ist großflächig mit riesigen
Plakaten bestückt auf denen die Sensation beworben wird, dass Yves Swolfs seine Vampir-Serie Prinz der Nacht fortsetzt.
2019, Deutschland, der siebte Teil der Saga erscheint auch in Deutschland. Mittlerweile ist bereits der erste Teil der neuen Serie von Yves Swolfs – Lonesome – erschienen und der achte Teil des Nachtprinzen ist bereits in der Ankündigung. Was ist geschehen? Zum einen ist wohl zu berücksichtigen, dass die Serie in Deutschland keinen leichten Stand hatte: Die ersten Bände erschienen im „alten“ Splitter-Verlag, der jedoch pleite ging. Es ging weiter bei Kult Editionen wo auch zwei Integral-Ausgaben erschienen sind, doch auch dieser Verlag ist nicht mehr. Und so dauerte es bis zum letzten Monat dass der Splitter-Verlag, Heimat von Swolfs Westernserien Durango und Lonesome, eine neue, diesmal einbändige Integralausgabe der ersten 6 Bände herausbrachte und nun auch endlich die neuen Abenteuer veröffentlicht.
Die Story
Während die ersten sechs Bände die Beziehung des untoten
und damit auch quasi unsterblichen Vampirs Kergan mit dem Geschlecht der
Rougemonts zum Inhalt hatten, geht es jetzt in die Comicdeutsch Origin des
Blutsaugers.
Kergan ist der Sohn eines Stammesführers und Kriegsherren der Karpen, die sich im Kampf mit römischen Legionen befinden. Er ist zwar der ältere Sohn seines Vaters, nicht aber der Sohn seiner Frau, die versucht, ihren Sohn als Erben zu platzieren. Kergan ist ein brillanter und erfolgreicher Krieger, zugleich aber unbeherrscht, aufbrausend und emotionsgesteuert. Als er den Kopf eines römischen Zenturios heimbringt, ist selbst der Vater überzeugt, dass Kergan einen Dämpfer braucht und schickt ihn auf eine diplomatische Mission.
Natürlich gehören zu einer richtigen Entstehungsgeschichte
eines bösen Vampirs auch eine große Ungerechtigkeit und eine Enttäuschung und
sie werden hier auch dargeboten! Swolfs
hat sich dabei aber große Mühe gegeben, allzu starke Plattitüden zu vermeiden
und einen stimmigen Handlungsbogen zu erschaffen. Wo sich Verrat auf Verrat
türmt, die Liebe entschwindet und das Leben keinen Sinn mehr zu machen scheint,
kann die Rache zur neuen Zielsetzung werden. Der Entscheidungsprozess ist aber
nicht einfach…
Das Artwork
Yves
Swolfs ist ein Meister seines Faches. Er
beherrscht Landschaften und Dekors genauso wie Personen. Die Eingangssequenz alleine
ist schon so filmisch und so genial angelegt, dass ein Weiterlesenwollen fast
als einzige Möglichkeit erscheint. Er beherrscht die Totale wie auch die
Nahaufnahme und wechselt auch zwischen beiden hin und her. Dadurch wird z.B. die
Szene auf der Brücke auch glaubwürdig, denn zwischen der dem Leser die
Situation zeigenden Gesamtansicht, den Gesichtern und Bögen der Angreifer und
denen der Römer wechselt Swolfs ständig
um eine solche Spannung zu erzeugen, die den Schweiß der Beteiligten fast riechen
lässt.
Auch seine Umgebungen sind detailreich und stimmungsvoll, egal ob während der Nacht oder tagsüber, im Gebirge, Wald oder freien Feld. Die Seitenaufbauten sind dabei vollkommen flexibel und folgen keinem Schema.
Die Empfehlung
Kaufen!
Es handelt sich beim Prinzen der Nacht um keine Teenagerserie. Natürlich geht es um enttäuschte Liebe, aber Kergan wird kein Ehrenmann werden. Die Darstelllungen sind teilweise explizit, überschreiten aber keine Grenzen! Die Zeichnungen sind grandios und die Story ist (wenn man mal davon absieht, dass das Thema natürlich dem Fantastischen und irrealen zugehörig ist) nachvollziehbar und logisch. Wer nicht die ersten Bände eh schon im Besitz hat, muss diese nicht erwerben, um neu einsteigen zu können, es könnte aber eine Folge des Genusses dieser Geschichte werden…
1853 beweint ein Mann den Tod seiner Tochter vor 10 Jahren. Noch immer kennt seine Trauer keine Grenzen und noch immer lässt er seine andere Tochter, seine Frau und seine Geliebten darunter leiden. Am Abend des 11. September jedoch spricht während einer Seance die Tote zu ihrem Vater, der nun weiß, dass es seine Aufgabe sein wird, den Tod aufzuklären. Es handelt sich um Victor Hugo, den Schriftsteller aber eben auch Politiker, der auf der Flucht vor Napoleon III. die Insel Jersey als Ort des Exils gewählt hat.
Die Handlung
Um den Tod seiner geliebten Tochter Leopoldine aufklären zu können, muss Hugo aber zurück auf das Festland, ja sogar in die Hauptstadt
Paris. In seinem Heimatland ist aber ein beträchtliches Kopfgeld auf ihn ausgesetzt
und niemand in Hugos Umgebung kann das Risiko verstehen. Sie alle glauben an
einen Unfall und halten Hugos Vermutungen für Hirngespinste.
In Paris selbst ist Napoleon II.I gerade dabei, zusammen mit Baron Haussmann die Stadt neu zu planen: die Stadtteile sollen übersichtlicher, kontrollierbarer und „gehobener“ werden – heutzutage nennt man so etwas Gentrifizierung – und die Straßen sollen ausgebaut werden. Letzteres ist natürlich für den zunehmenden Handel wichtig, erlaubt aber auch schnelle Truppenbewegungen im Falle eines der vielen Aufstände. Insofern lässt sich dieser Band durchaus in Kombination mit der Zeit der Blutkirschen lesen!
Und auch der Tod am Galgen von John Charles Tapner findet seinen Eingang in die großartige
Geschichte. Tapner war mit Sicherheit
ein kleiner Gauner. Ob er auch ein Mörder war, wird zumindest in dieser Geschichte
bezweifelt, auf jeden Fall aber war seine Geschichte der Aufhänger für eine engagierte
Diskussion um die Todesstrafe unter Beteiligung Victor Hugos und wurde erst durch den direkten Einsatz des
französischen Botschafters in London beigelegt: Der junge Mann wurde zwei Tage
später gehängt.
Die Bilder, die Hugo auf der Fahrt nach Paris und dort selbst zeigen, zeichnen ihn als einen sehr selbstbezogenen, starrköpfigen aber auch mutigen Mann. Während dieser kurzen Zeit wohnt er gleich zwei Geliebten bei, bekommt in Paris aber auch genügend Eindrücke in die Not der Unterprivilegierten und der Machtstrukturen, die später in Les Miserables verarbeitet werden sollten.
Die Künstler*innen
Während viele Fakten in dieser Geschichte verarbeitet worden sind, ist sie als solche doch reine Fiktion. Wir wissen, dass Hugo unendlich um seine Tochter getrauert hat, an Seancen beteiligt war und tatsächlich geglaubt hat, seiner Tochter bzw. ihrem Geist begegnet zu sein. Auch sein Exil, seine Geliebten und sein Gegenspieler in Paris Vidocq sind verbürgt. Die Details sind aber der Fantasie von Esther Gil entsprungen. In ihrem Nachwort erklärt sie, dass sie schon während der Schulzeit von der Maßlosigkeit der Trauer des Vaters beindruckt war. Später – und im Verlauf von minutiösen Nachforschungen – kam dann der Einsatz gegen die Todesstrafe hinzu und das Szenario konnte geschrieben werden. Gil hat damit eine Geschichte vorgelegt, die einerseits sehr viel Sympathie mit ihren Personen zeigt, ohne aber tatsächlich alle Aktionen gutzuheißen. Andererseits ist daraus ein spannender Krimi geworden, der zusätzlich noch viele geschichtliche Details transportiert.
Laurent Paturaud hat die Geschichte kongenial umgesetzt. Die ersten zwei Seiten sind Romantik pur und führen bildgewaltig in die Stimmung des fast schon gefühlstoten Vaters ein. Paturaud kann aber auch stille Gesprächsszenen oder Armutsdarstellungen aus Paris. Nicht zuletzt gelingen ihm auch die intimen Szenen zwischen Hugo und seinen Geliebten sachlich und ohne Voyeurismus. Dabei wechselt er von kleinen Panels zu großen, integriert Bilder in einen Hintergrund oder benutzt eine Graufärbung um Erinnerungen zu kennzeichnen.
Die Ausstattung
Natürlich handelt es sich auch bei diesem Band um ein typisches Splitter-Hardcover. Man hat sich aber entschieden, nicht nur die 94 Seiten der Geschichte zu veröffentlichen, sondern insgesamt 120 Seiten daraus zu machen. So kommen einerseits die Autorin Esther Gil und Victor Hugo selbst zu Wort, andererseits bleibt auch genügend Platz um auf geschichtliche Hintergründe näher einzugehen und die Geschichte damit verständlicher zu machen.
Und – quasi als Sahnehäubchen – kommen auch noch Skizzen, und Ex Libris-Entwürfe zum Abdruck! Schöner kann man einen solchen Band nicht machen! Der Preis dafür ist fast schon unverschämt gering. Im Nachhinein ist es etwas unverständlich, warum es sechs Jahre gedauert hat bis dieses Werk auch auf Deutsch erschienen ist. Das Original erschien ursprünglich bei Editions & Galerie Daniel Maghen.
Dazu passen französischer Cidre und The Damned aus ihrer dunklen Phase.
Die lebende Tote ist sowohl ein Science Fiction Comic als auch eine Horror Graphic Novel und sie wird beiden Genreanforderungen gerecht! Die Geschichte beginnt wie eine klassische SF-Story: Die Erde befindet sich nach einer atomaren Katastrophe unter Quarantäne und beherbergt im Wesentlichen Schatzräuber, die alte Bibliotheken oder Labore ausräumen. Auf dem Mars haben sich die Überlebenden eingerichtet und die Benutzung von Artefakten von der Erde ist verboten. Trotzdem gibt es Wissenschaftler, die versuchen, das alte Wissen aus geschmuggelten Büchern zu verstehen und sich anzueignen.
Während des Versuches, Schätze aus einer alten Bibliothek zu bergen, fällt die 10-jährige Tochter der Chefin in die Tiefe und stirbt. Sie wird von krakenartigen Wesen aus der Tiefe den Menschen zurückgegeben, allerdings scheint es dabei zu einer kurzen Verbindung zwischen Tier und Mensch gekommen zu sein.
Martha, die Mutter, beauftragt ihre Helfer, den
Wissenschaftler Joachim vom Mars zu holen. Joachim ist einer derjenigen, der
mit dem alten Wissen gearbeitet hat. Er soll die verstorbene Tochter klonen und
Martha einpflanzen. Während dieser Zeit kommen sich Joachim und Martha näher
und werden sogar so etwas Ähnliches wie ein Paar. Parallel arbeitet Joachim mit
dem Cyborg Hugo. Auch Hugo ist ein Fundstück und war der Leibwächter der
verstorbenen Tochter. Nun bekommt er einen Sprachchip und Joachim geht eine
direkte Verbindung seines Geistes mit dem des Cyborg ein.
Soweit so gut mit dem SF-Anteil. Als das neue,
geklonte Wesen geboren worden ist beginnt der Horrorteil, der hier nicht vorweg
genommen werden soll.
Die Umsetzung
Olivier Vatine, wahrlich kein Unbekannter in dem Metier und am bekanntesten wohl durch sein Szenario zu Aquablue, gelingt es, ein sehr spannendes und doch konsequentes Gebäude zu erschaffen. In mehrere Kapitel aufgeteilt schafft er es, zunächst eine zwar düstere, spooky Atmosphäre zu erschaffen die geschickt Elemente der SF und der Schauerromantik verbindet. Natürlich sind der Name des Cyborg und sein Aussehen Anspielungen darauf. Im weiteren Verlauf kommt aber immer mehr Entsetzen hinzu und es stellt sich die Frage, ob der Mensch wirklich alles machen muss, was er kann (und damit meine ich nicht nur das Fällen von Bäumen) und ob nicht das wirkliche Monster in allzu bekannter Gestalt durch die Gegend läuft.
Auch Albert
Varanda ist bereits mit mehreren Reihen auf dem deutschen Markt platziert.
Keine davon hat es bisher geschafft, ihn in die erste Reihe zu bringen. Hier
passen seine Zeichnungen aber perfekt! Er verbindet sowohl SF Dekors mit
viktorianischem Schauer-Ambiente als auch karikaturenhafte Gesichter der
10-jährigen mit absolut realistischen Darstellungen der Erwachsenen. Die
Unterschiede zwischen leichtem Dekors und gerastertem Schwarz sind trotz Kolorierung
von Vatine noch deutlich zu erkennen
und bilden eine gute Grundlage für die Geschichte.
Von mir eine klare Empfehlung!
Die
Vorzugsausgabe „Diamant“
Mit diesem Titel startet der Splitter-Verlag eine neue Darreichungsform. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden ist es bereits eine lange Tradition, dass von ausgewählten Comics eine überformatige Luxusausgabe in schwarz-weiß erscheint, die es Leser*innen ermöglicht, die Kraft der Zeichnungen ohne Kolorierung zu erforschen.
Teilweise sicherlich nur etwas für Sammler*innen, in diesem Fall aber durchaus sinnvoll. Die Zeichnungen von Alberto Varanda mit ihren feinen Linien und der flächig gerasterten Schwärze eignen sich perfekt dafür! Die auf 444 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe unter dem Reihentitel „Diamant“ enthält außerdem noch zusätzliche Seiten und kostet 69,00 €.
Dazu
passen das Album „Tales and Mystery of
Imagination“ von The Alan Parsons
Project und ein alter Cognac.
Im zweiten Teil der Hilfe für Unentschlossene werden in diesem Beitrag vier Thriller unterschiedlicher Verlage vorgestellt, die es am diesjährigen Gratis Comic Tag beim Händler eures Vertrauens zum Mitnehmen gibt. Das ganze Programm findet ihr hier. Der GCT findet am 12. Mai statt.
Die vorgestellten Hefte sind sehr
unterschiedlich und bieten vom Teaser für ein Kickstarter-Projekt bis zum
kompletten ersten Band alle Varianten.
Lazarus Eins von Greg Rucka und Michael Lark ist das erste Heft einer dystopischen Serie von Image Comics, hierzulande veröffentlicht von Splitter. Sie spielt in der nahen Zukunft und beschreibt eine mögliche, wenn auch wenig wünschenswerte Zukunft. Die Vermögensverteilung auf der Welt hat sich noch mehr zu einer geöffneten Schere entwickelt, nur sechzehn Familien haben die Welt unter sich aufgeteilt. Der Rest der Menschheit findet sich entweder als „Knecht“ oder als „Abfall“ wieder und kämpft um sein Überleben. Da die Macht der Familien naturgemäß nicht von allen akzeptiert wird, halten sie sich jeweils einen genetisch modifizierten, nahezu unbesiegbaren und unsterblichen Kämpfer, genannt Lazarus.
Greg
Rucka, sonst eher bekannt durch Mainstream Comics wie
Batman oder Spider-Man bietet hier harte Kost, die von Michael Lark adäquat umgesetzt wird. Blutige Nahaufnahmen in
Zeitlupe wechseln sich ab mit in düsteren Farben gehaltenen Szenen. Sicherlich nichts
für schwache Nerven aber ein lohnenswerter Einstieg in eine preisgekrönte
Science Fiction/Thriller-Serie, von der auf Deutsch bisher 6 Sammelbände
erschienen sind.
Schreiber&Leser/Alles Gute verschenken sogar den ersten kompletten Band ihrer Serie Ghost Money. Auch diese Geschichte spielt in naher Zukunft und wird von dem Konflikt von Geheimdiensten auf der einen und Terrororganisationen auf der anderen Seite getragen. Es gibt Daneben superreiche, die kaum wahrnehmbar sind. Sie haben ultraschnelle Privatflugzeuge; Quartiere in mehreren Metropolen und kaum Kontakt zu offiziellen Stellen. Die Dame aus Dubai, so der Titel des ersten Bandes gerät dabei einerseits in das Visier der Ermittler, spielt andererseits aber auch plötzlich eine große Rolle im Leben der eigentlich völlig normalen Lindsey und dann gibt es da noch ein wenig erfüllte und unerfüllte Liebe…
Thierry
Smolderen entwickelt routiniert eine mehrere Fäden
umspannende Geschichte aus dem Überschneidungsfeld zwischen Jet-Set, internationalem
Terrorismus und Geheimdiensten, das überzeugen kann. Dominique Bertail, aktuell auch mit dem Transgender-Western Mondo Reverso im Gespräch liefert dazu
beeindruckende Bilder im klassischen franko-belgischen Stil: grandiose
Architektur oder Landschaft steht genauso im Fokus wie detaillierte Nahaufnahme
der Emotionen oder Kampfszenen. Für den Einstieg ist diese GCT-Ausgabe perfekt,
der Wunsch nach größerem Seitenformat wird aber schnell aufkommen.
Auch The Next Art beteiligt sich wieder am GCT, dieses Mal mit der SENECA-Akte II – Tod in Genf. Wie auch schon beim ersten Teil beinhaltet das Heft (nur) eine Leseprobe und die Möglichkeit innerhalb von 30 Tagen auf Kickstarter.com für die Fertigstellung des Werkes zu sorgen. Allein schon wegen dieses ungewöhnlichen Ansatzes einen Blick wert! Michael Feldmann schafft es aber auch so mit seinem im Wesentlichen schwarzweißen Stil Interesse zu wecken; dafür sorgen auch die wenigen farbigen Details, die in die Zeichnungen integriert sind. Inhaltlich geht es auch hier um eine Verschwörung: Geheimdienste (oder zumindest Teile davon) versuchen mit aller Macht die Aufdeckung und Veröffentlichung von belastendem Material zu verhindern. Geschickt werden dabei reale Ereignisse wie die Barschel-Affäre oder die Katastrophe von Rammstein in die Handlung eingebaut. Im Film gibt es diese Art von Thriller nicht mehr so häufig wie früher, ein Grund mehr also um hier beim Comic zuzuschlagen.
Zuguter Letzt ein Altmeister dieses Metiers: Warren Ellis hat moderne Pulp-Comics geschrieben, jeweils nur ein Heft aus einer imaginären Serie und diese unter dem Namen Apparat zusammengefasst. Ein Teil davon ist Simon Spector das zusammen mit den anderen jetzt im Dantes Verlag erscheinen wird. Jacen Burrows hat dabei die Ideen von Ellis in einem harten schwarz-weiß umgesetzt. In einer farbigen Ausgabe wäre der deutschen Öffentlichkeit zu viel rot auf den Seiten, so mag es gehen. Natürlich gehört Brutalität zu dieser Art von Comic aber ich muss gestehen, dass ich Ellis nie so viel abgewinnen konnte.
Obwohl die Geschichten
doch sehr unterschiedlich sind dürfte ein Whisky Sour zu allen passen!
Musikalisch etwas düster, zugleich aber kein Gothic: Warsaw haben ein wunderbares Album gleichen Namens veröffentlicht
mit bereits vielen Hinweisen auf ihre spätere Inkarnation.
Die Gesamtausgabe der vier Bände von Africa Dreams fällt ein wenig aus dem Rahmen: Sie ist keine nette Abenteuergeschichte und auch wenn sie in gewisser Weise ein Happy End hat, konnten Millionen von zu dem Zeitpunkt bereits getöteten davon nicht mehr profitieren. Maryse und Jean-François Charles beschreiben in diesem von Frédéric Bihel umgesetzten Werk die „Befreiung“ des Kongo aus dem persönlichen Eigentums König Leopold II. von Belgien und den dazu nötigen Kampf um die veröffentlichte Meinung.
Besonders hervorzuheben ist dabei, dass es sich bei dem Ehepaar Charles um zwei Belgier handelt, sie also tief in die Geschichte ihres eigenen Landes abtauchen müssen. Das Bild des Königs ist dabei gar nicht so einfach zu fassen. Einerseits steht seine Grausamkeit in Bezug auf die Bewohner*innen des Kongo außer Frage, andererseits setzte er sich durchaus etwa für die Abschaffung der Sklaverei ein und wird im Kongo selbst immer noch respektiert für seine Rolle in der Schaffung und Konstituierung des Gebildes „Kongo“ an sich. Und trotz aller deutlichen Kritik am „Kongogräuel“ ist diese Geschichte kein Hass-Dokument.
So beginnt die Geschichte denn auch 1960
während eines Museumsbesuches mit einer sehr lobenden Erklärung, dass König Leopold II. Belgien den Kongo
geschenkt, die Wilden zivilisiert und der Welt damit Gutes getan habe.
Natürlich werden diese Aussagen auf den folgenden fast 200 Seiten dekonstruiert
und mit der heutigen Kenntnis auch reflektiert. Der Vorwurf der Nestbeschmutzung
wird von traditioneller Seite trotzdem erhoben werden.
Worum geht es?
Leopold
II., einer der reichsten Männer Europas zu seiner Zeit,
hatte den Forscher Dr. Stanley beauftragt, Forschungsstützpunkte im Inneren Afrikas
zu gründen und dann das darum liegende Land gekauft und Freistaat Kongo
genannt. Er selbst war nicht nur König von Belgien, sondern auch Herrscher über
dieses 80-mal größere afrikanische Gebiet und wollte seinen nicht unerheblichen
Einsatz zurück.
Der Freistaat Kongo lieferte im Wesentlichen Kautschuk und Elfenbein. Um den maximalen Profit zu erzielen (und weil er Sklavenhandel wirklich nicht mochte) setzte Leopold, der den Kongo selbst nie betreten hat, Zwangsarbeiter ein und sorgte mit einem blutigen und auf Horror basierendem System dafür, dass möglichst billig möglichst viel produziert werden konnte.
Katholische Priester, die zu Missionszwecken
im Land tätig waren, waren offiziell nicht in Gegnerschaft zu diesem Verhalten
des gläubigen Herrschers und wiesen ihre Priester vor Ort an, keine Kritik zu
äußern oder zu unterstützen. Die evangelischen Missionare waren dagegen eher
bereit, über Missstände zu berichten oder für Verbesserungen zu sorgen.
Paul
Delisle ist einer der Belgier, die während ihrer Zeit
in Afrika erkannt haben, dass es sich bei den Eingeborenen keineswegs um Wilde
handelt, die den Status der Ware nur knapp verlassen haben, sondern um Menschen
mit den gleichen Rechten und findet zunächst sich selbst, dann seinen Frieden
und sein Glück.
Edmund
Morel entwickelt sich vom passiv beobachtenden
Beschreiber zum aktiven Schreiber für die Rechte der Schwarzen und gegen die
Unterdrückung.
Henry Morton Stanley ist nicht nur Forscher, sondern auch immer mehr in die Schachzüge seines Gönners König Leopold eingespannt und gibt kein gutes Bild ab.
König
Leopold II. schließlich wird über die mehr als
20-jährige Periode seiner Herrschaft über den Kongo dargestellt. War er zunächst
noch fasziniert von den Wundern des Kongo, standen später ehr seine amourösen Interessen
im Vordergrund um schließlich vom Kampf um die Deutungshoheit abgelöst zu
werden. Ganz zum Schluss steht dann tatsächlich die Befriedigung über einen
Deal mit Belgien über den Verkauf des Gebietes an sein Königreich in seinen Augen.
Die Umsetzung
Mir persönlich gefallen die Zeichnungen von Frédéric Bihel nicht ganz so gut wie die von Jean Francois Charles in India Dreams. Sie gehören gleichwohl zur Oberklasse. Gerade durch die wasserfarbenartige Kolorierung gewinnen die Figuren und das Dekors etwas Altertümliches, das fast zu perfekt zu dieser Geschichte passt. Es lässt sowohl Landschaften wie auch Gesichter plastisch wirken, erinnert an alte Kunst und ist trotzdem realistisch. Die Schrecken werden dadurch aber auch etwas abgemildert. Der Seitenaufbau ist dabei äußerst flexibel; er verlässt das klassische tabellenartige Schema zwar so gut wie nie, hat aber viel Varianz in der Höhe und Breite und wird dadurch nicht langweilig. Im Verlauf werden immer wieder Zeitdokumente wie Fotos oder Zeitungen eingestreut, die eine größere Schärfe besitzen und sich dadurch deutlich abheben. Auch dieses ist sehr gelungen!
Hinweisen möchte ich darauf, dass die Gräuel wie abgeschlagene Hände oder niedergebrannte Dörfer durchaus gezeigt werden, Massenvergewaltigungen oder -tötungen dagegen nicht. Der Splatter steht hier also keinesfalls im Vordergrund. Trotzdem handelt es sich bei dieser Auseiandersetzung keinesfalls um etwas für jedes Kind geeignetes.
Abgerundet wird diese Gesamtausgabe durch Zeitdokumente und Skizzen im Anhang, ergänzt durch einen Essay von Colette Braeckman, Expertin für Zentralafrika unter anderem für die Le Monde Diplomatique. Dadurch wird dem/der Leser*in noch mehr Möglichkeit gegeben, ein eigenes Bild zu entwickeln oder tiefer in die Materie einzusteigen.
Das Thema „Kongo“ war in diesem noch jungen
Jahr schon mehrfach Thema der Nachrichtensendungen und auch auf Netflix
präsent. Diese Graphic Novel bietet Hintergrundwissen ohne dabei zu belehren
oder vorzugeben. Nebenbei ist das Ganze auch noch – und das ist schließlich für
einen Comic besonders wichtig – eingebettet in spannende Handlungsstränge:
Liebe für das Land, Selbstfindung, Liebe und Familiengründung, beruflicher
Kampf für die Wahrheit und politische Intrigen. Alle diese Themen zusammen sind
von dem Ehepaar Charles so raffiniert miteinander verwoben, dass schon dadurch
das Lesen und Genießen zu einem Genuss wird.
Da auch Dr. Stanley nicht nur seine hier
gezeigten Schattenseiten aufwies und der Popwelt durch einen ihm
zugeschriebenen Satz erhalten bleiben wird, soll das auch die musikalische
Referenz sein: „Dr. Livingstone, I presume“ in der Originalversion der Moody Blues! Dazu passen dann gesamtausgabenangemessene
Getränke mit viel afrikatypischem Heilmittel, Chinin, das ebenfalls von Leopold II. in seiner Wirkung erkannt
worden war: Tonic! Wer mag darf zusätzliche Spirits hinzufügen. Generell sollte
aber nicht überdosiert werden!
Zwei klassische Themen des europäischen Comics erleben seit einigen Jahren ein unerwartetes Comeback: Neben dem Western gibt es auch immer mehr neue „Sandalen-Comics“. Der Niederländer Peter Nuyten ist in beiden zuhause. Nach dem dreibändigen Western Apache Junction erscheint nun mit Auguria 1 seine Interpretation der germanischen Aufstände gegen das alte Rom. Der Splitter-Verlag bietet beiden Szenarien eine Heimstatt in guter Gesellschaft.
Wir schreiben das Jahr 69 nach Christus. Der Imperator und Kaiser Nero ist seit etwas über einem Jahr verstorben und die Nachfolge ist umstritten. Verschiedenste Feldherren haben ihre militärische Macht benutzt um sich zu Caesaren ausrufen zu lassen und die Machtverhältnisse verschieben sich ständig. Intrigen und politische Ränkespiele nehmen ihren Lauf und die dem Römischen Reich eingegliederten fremdländischen Stämme werden einerseits wie Schachfiguren benutzt, erkennen andererseits aber auch Möglichkeiten, sich von dem Römischen Joch zu befreien.
Peter
Nuytens Geschichte setzt genau hier an und erzählt von
dem Versuch Vespasians, die germanischen Batavier als Hilfstruppen in seinem
Kampf gegen Aulus Vitelius um die Kaiserkrone einzusetzen. Er benutzt einen
erfolglosen militärischen Unterführer der Kämpfe in Judäa um den Anführer der
Rheintruppen zu einer Rebellion anzustiften.
In einem zweiten parallelen Handlungsstrang geht es eher mythologisch zu. Die Prophetin Veleda hat in einer Vision die Zukunft gesehen; sie ist allerdings nicht unbedingt kompatibel zu den Vorstellungen des Wannabe-Kaisers. Dazu kommen dann noch ein paar Akteure, die einfach nur überleben wollen… Die Verquickung der unterschiedlichen Eben gelingt Nuyten sehr gut.
Netterweise wird der Comic durch ein paar
ausführliche Hintergrundinformationen zur Geschichte der Bataver und des
Zustandes des Römischen Reiches in der Nachfolge Neros ergänzt. Sicherlich gibt
es den einen oder die andere Geschichtsleistungskursabsolvent*in mit eben
diesem Spezialwissen. Den meisten dürfte es aber wie mir gehen: Dankbar werden
diese Einordnungen gelesen, die quasi nebenbei ein wenig Spezialwissen etwa für
Trivial Pursuit vermitteln. Wie auch
zum Beispiel bei Murena werden dabei
Begriffe erläutert. Dazu kommt aber auch ein grafisch brillant aufbereiteter
Text der einen schwermütig an die Textwüste der Schulbuchlektüre zurückdenken
lässt. Viele Schulbücher könnten sich hier Anregungen holen…
Die Zeichnungen von Peter Nuyten sind handwerklich absolut in Ordnung. Gesichter und historische Dekors gelingen ausgesprochen gut und sind auf hohem Niveau. Der Detailreichtum der Zeichnungen lässt keine Wünsche übrig.
Einige der Seiten kommen sogar ohne Worte aus
und vermitteln einen guten Einblick der germanischen Landschaft, die vielen
Römern so geheimnisvoll, unwirtlich und unverständlich erschienen sein muss.
Auch Schlachten werden dargestellt, ohne allerdings dabei Selbstzweck wie etwa
bei Millers 300 zu sein. Der absolute
Wow-Effekt stellt sich aber nicht ein. Liegt es daran, dass Nuyten oft zuviel
Text integriert? Daran, dass die Seitenaufteilung dann doch zu klassisch ist?
Fazit: Für Fans von Historiencomics sicherlich
ein Must-Have! Für alle anderen (nur) eine gute und lohnenswerte Anschaffung;
handwerkliche Meisterleistung, spannende Geschichte, viel Hintergrundmaterial
in gewohnter Super-Splitter-Qualität!
Dazu passen lauwarmer Met und plattdeutsche
oder friesische Gesänge. Ich empfehle dazu die frühen Laway.
Journal Din A 3 | jeweils 24 Seiten | s/w |
4,00 €
ISBN: 978-3-86869-011-8
ISBN Journale:978-3-96219-279-2 | -280-8 | -281-5 | 282-2
Der Altmeister ist wieder da und er hat nichts
verlernt; François Bourgeon meldet
sich mit dem achten Band seiner Serie „Reisende im Wind“ zurück.
Die ersten fünf Bände der Reisenden im Wind erzählten
die Geschichte der jungen Adeligen Isabeau
de Marnaye und des Bretonen Hoel; Sklavenschiffe, Flucht, Emanzipation und
Freiheit sowie das Leben in der Karibik sind die Stichworte, die diesen ersten
Zyklus umschreiben.
Heldin des
zweiten Zyklus ist die Urenkelin Isas, die von allen Zabo genannt wird. Die
zwei Bände starten in New Orleans und auf einer Plantage in Baton Rouge, aber
die Wirren des Sezessionskrieges verschlagen die Protagonistinnen auch an
andere Orte.
Der jetzt erschienene erste Teil des dritten Zyklus „Die Zeit der Blutkirschen“ spielt im Paris, Ende des 19. Jahrhunderts und damit wieder in Europa. Zabo nennt sich nun Clara und ist fest verankert in einer Gruppe aus Überlebenden der Massaker an den Kommunarden, Künstlern am Montmartre und einigen Bretonen. Gleich am Anfang während der Beerdigung von Jules Vallès, einem Anführer der Pariser Kommune, treffen Clara und ein junges bretonisches Mädchen, das sich in Paris als Hausmädchen verdingen will, aufeinander. Klervi, so ihr Name, wird Clara später wiedertreffen, bei ihr wohnen und in ihre Gesellschaft eingeführt werden. Sie ist auch die Ich-Erzählerin des Werkes. Bourgeon erzählt wie so oft nicht chronologisch, sondern inmitten von Einschüben auf verschiedenen Zeitebenen. Noch mehr als bei seinen früheren Bänden neigt er dazu, die geschichtlichen Hintergründe in Form wörtlicher Rede einzuführen, so dass die Panele teilweise etwas textlastig wirken. Es ist allerdings keine überflüssige Information, denn ohne sie wäre die Geschichte weniger verständlich. Wer noch mehr Informationen über die damalige Zeit, das Paris dieser Jahre und seine Gesellschaften, die Politik und die Karikatur sowie die Musik erfahren möchte, sei auf die vier bereits erschienenen Journale verwiesen.
In ihnen wird nicht nur der komplette Band in größerem Format (also fast im gezeichneten Entwurfsoriginal) in schwarz-weiß vorabgedruckt, es gibt zusätzlich noch ein über die vier Teile gesplittetes Interview mit Bourgeon über seine Intentionen, seine Arbeitsweise und seine Bezüge zur bretonischen und Pariser Kultur! Ergänzt werden die vier Zeitungsausgaben mit Artikeln über die Pariser Kunstszene am Montmartre, den Wert des Volksliedes, vor allem aber mit Artikeln über den Hintergrund der französischen Geschichte vor und während der Dritten Republik. Bedauert Bourgeon im Interview schon die Kenntnisse in Frankreich über diese Zeit, so dürfte dieses Wissen in Deutschland außerhalb von Geschichtsleistungskursen kaum vorhanden sein. Um es deutlich zu sagen: Für den Lesegenuss der Zeit der Blutkirschen ist kein Vorwissen erforderlich! Selbst ohne die beiden ersten Zyklen sind die Zeichnungen so grandios und die Geschichte so spannend, dass ein Kauf sich lohnen würde! Je mehr aber die Leser*in mitbringt, umso mehr ist an Tiefe zu entdecken da viele Hinweise auf Literatur, Geschichte und die früheren Bände eingearbeitet sind.
Der Vergleich
der Journale mit dem fertigen Band erlaubt ein Verständnis der Arbeitsschritte,
ist doch die Zeichnung sonst aufgrund der Kolorierung nur noch eingeschränkt
sichtbar. Seit einiger Zeit benutzt François
Bourgeon Filzstifte für seine Zeichnungen und koloriert später mit
Aquarellfarben. Seine Farbgebung hat nichts verschwommenes oder mattes, sondern
ist immer klar abgegrenzt. Wichtig ist ihm der Einfluss von Licht und Schatten.
Um dieses korrekt hinzubekommen (und auch um fehler- und widerspruchsfrei
arbeiten zu können) baut er oft Modelle von Objekten oder in diesem Fall sogar
des ganzen Stadtviertels, indem Clara und Klervi leben.
Einen großen
Teil dieser Geschichte nehmen die französischen und bretonischen Lieder ein,
die gesungen werden. Während sich im Journal die Übersetzungen auf den Seiten
finden sind sie in der Farbausgabe gesammelt am Schluss des Bandes
untergebracht. Sie sind durchaus integraler Bestandteil der Geschichte und
tragen zu dem Verständnis bei. In den Zeitungsausgaben finden sich daher auch
weiterführende Hinweise zu dem einen oder anderen Text.
Religion ist immer noch nicht die Sache von Bourgeon und so lebt er seine Kritik am Personal, dem Kirchenbau und der politischen Repräsentanz der Kirche in seinen Zeichnungen aus:
Der Künstler beherrscht weiterhin die
Darstellung menschlicher Körper sowohl in realistischer Manier als auch in
karikativer Übertreibung. Die Gesichter tragen Ausdruck wenn nötig und bieten
immer noch genügend Details und Tiefe, wenn nur „Ausschmückung“. Die
ganzseitigen Illustrationen sind perfekt komponiert und stimmig, was Licht und
Schatten angeht. Wer zum Beispiel die Szene mit dem Eifelturm bei Nacht
betrachtet, kann die Beleuchtung des Turms wirklich sehen. Die Geschichte ist
stimmig, spannend erzählt und trägt Aspekte des Gesellschaftsromans, eines
Krimis, eines Dramas und nicht zuletzt einer politischen Beschreibung. Der
Textanteil erinnert teilweise allerdings an Edgar
Jacobs.
Zum Schluss der Hinweis, dass die Geschichte weitergehen wird, denn Clara/Zabo hat sich bereit erklärt, „alles“ erzählen wollen. Der zweite Band ist allerdings noch nicht terminiert.
Klare Kaufempfehlung sowohl für die reguläre als auch für die Journal-Ausgabe, die nicht nur eine Ergänzung ist, sondern einen eigenständigen Zugang erlaubt.
Dazu passen französische Chansons und roter
französischer Landwein!
Der Splitter-Verlag ist mittlerweile der deutsche Comic-Verlag mit dem größten Output, zumindest, wenn man das Segment der Manga, Manhwa etc. einmal außen vorlässt. Zudem zelebriert er wie kein anderer sein Programm über die bekannten Vorhänge und zuletzt den Adventskalender. Im Folgenden ein Interview mit einem „Splitterer“ über den Verlag, das Programm und eine Annäherung an das Thema „Comics für Erwachsene“.
c-o: Kannst du dich unseren
Leser*innen bitte kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Max, und nehme bei Splitter verschiedene Aufgaben wahr, unter anderem die Pressearbeit und die Kommunikation nach außen. Außerdem habe ich ein offenes Ohr für Händler- und Kundenanfragen, schreibe unsere Marketingtexte und treibe mich in den sozialen Medien herum. Das meiste davon mache ich allerdings nicht allein.
Max vom Splitter-Verlag
c-o: Zu Beginn ein
Rückblick auf die Geschichte des Verlages, ihr habt im letzten Jahr schließlich
ein Jubiläum gefeiert: Warum habt ihr euch eigentlich damals entschlossen, die
„Alte Marke“ Splitter neu zu positionieren und einen eigenen Verlag zu gründen?
Der „neue“ Splitter Verlag wurde 2006 gegründet. Bis auf den Namen wurde auch nichts vom „alten“ Splitter Verlag übernommen (der 2000 aufgelöst wurde), weder Lizenzen noch Mitarbeiter oder sonstige Ressourcen. Aber wir arbeiten auch im frankobelgischen Comicsegment und in einer ähnlichen Genre-Ausrichtung. Die drei Gründer Delia Wüllner, Horst Gotta und Dirk Schulz sahen zum Zeitpunkt unserer Gründung genau da eine Lücke in der deutschen Szene. Damit hatten sie offensichtlich recht.
Die bisher erhaltenen Rudolph-Dirks-Awards des Splitter-Verlags
c-o: Während in den ersten
Programmen Fantasy und Science Fiction dominierten, sind im Laufe der Zeit
immer mehr Genres wie Western oder Mystery dazugekommen. Mittlerweile habt ihr
auch immer mehr klassische franko-belgische Serien dazu genommen. Welchen
Anspruch verfolgt ihr damit als Verlag?
Unsere Kernsegmente sind immer noch diese beiden Genres und dort
v.a. neue Serien. Aber als der Verlag groß genug wurde, um Serien wie
„Storm“, „Comanche“ oder „Dan Cooper“ als
Lizenzen angeboten zu bekommen, mussten wir einfach zuschlagen. Wir sind
schließlich selbst große Fans einiger Klassiker, und wir machen unsere
Gesamtausgaben auch deshalb, weil wir diese Comics in bestmöglicher Qualität
und zu fairen Preisen verfügbar halten wollen. Unser Anspruch an uns selbst ist
dabei sehr hoch, und in die Aufbereitung des alten Materials fließt teilweise
enorm viel Arbeit – Sammeln und Aufbereitung des alten Bildmaterials, Recherche
der Publikationsgeschichte, redaktionelle Texte schreiben etc. pp.
c-o: Ihr macht „Comics für
Erwachsene“. Kannst du das etwas näher definieren?
Der allergrößte Teil unseres Programms ist und war eben „für Erwachsene“, keine Comics für Kinder. Seit wir toonfish haben, stimmt das natürlich nicht mehr so ganz. Aber Comics sind für viele Deutsche immer noch „Kinderkram“, da sich ihr Wissen um das Medium mit „Asterix“ und „LTB“ erschöpft. Vielleicht ist dieses Label heute nicht mehr unbedingt nötig, da zumindest Graphic Novels einer breiteren Leserschaft bekannt sind.
Ein Teil des Archives
c-o: Viele Comics wie
etwa Conan präsentieren ein absolut nicht mehr zeitgemäßes
Rollenbild und bedienen auf den ersten Blick vor allem überholte Klischees.
Warum sollte man das trotzdem veröffentlichen wollen?
Was jetzt kommt, ist zu einem Großteil meine persönliche Meinung und nicht die offizielle Position des Verlags. Das Thema ist viel zu vielschichtig und „heiß“, um darauf als Firma vernünftig antworten zu können: Wir beurteilen die meisten Comics tatsächlich erstmal anhand ihrer Zeichnungen. Und „Conan“ verspricht damit der Auswahl der beteiligten Künstler einfach Exzellenz. Gleichzeitig kann und sollte man diese Reihe als das lesen, was sie ist: werkgetreue Adaptionen von ziemlich alten, im positiven Sinne trashigen Romanen. Problematischer sind vielleicht moderne Reihen wie „Ekhö“ oder „Gunblast Girls“ die ein sehr sexualisiertes Frauenbild transportieren. Man kann den Protagonistinnen dabei durchaus zuschreiben, dass sie agierende und starke Charaktere sind, die nur „nebenbei“ auch sehr gut aussehen. Muss man aber nicht, das ist klar. Es ist auch schwer, eine Grenze zu ziehen, denn man kann auch die bloße Darstellung einer vollbusigen Dame im engen Kostüm (wie sie in Superheldencomics der Standard ist) bereits als anstößig empfinden. Oder wie ist zum Beispiel „Lady Mechanika“ zu betrachten, eine Reihe, die auch bei Leserinnen enorm beliebt ist? Wir als Verlag wollen vor allem Titel verlegen, an denen unsere Kunden Freude haben. Wir haben auch mehr als genug Bücher im Programm, die Themen wie Feminismus, Homosexualität, Ausgrenzung und Rassismus thematisieren: „Blau ist eine warme Farbe“, „Betty Boob“, „Liebe auf Iranisch“, „Die Frau ist frei geboren“, „7 Frauen“ und auf ihre Art auch Thriller wie „Katanga“ oder „SHI“… diese Liste lässt sich lange fortsetzen. Vieles davon ist Interpretationssache, aber wir versuchen wirklich, ein breites Spektrum anzubieten. Die letzten drei deutschen Künstler, die wir ins Programm genommen haben, sind Frauen: Frauke Berger, Claudya Schmidt und demnächst Katrin Gal. Das liegt nicht daran, dass wir Künstlerinnen grundsätzlich bevorzugen würden, aber ich glaube wirklich nicht, dass wir zu einem Ungleichgewicht der Geschlechter in der Comicszene beitragen. Gleiches gilt für die anderen größeren Comicverlage in Deutschland, soweit ich das beurteilen kann. Die icom-Debatte will ich hier aber nicht noch mal aufwärmen. Fakt ist jedoch, dass der durchschnittliche Comicleser männlich ist und Frankreich einen sehr viel offeneren Umgang mit Sexualität und Frivolität pflegt. Das schlägt sich auch in den Comics nieder, die dort immerhin fast ein Drittel aller Buchverkäufe ausmachen. Das hat natürlich große Auswirkungen auf die Lizenzen, die wir einkaufen und hier verlegen können. Würden wir „problematische“ Comics ausklammern, zu denen viele Klassiker übrigens auch gehören, könnten wir uns schlichtweg nicht am Markt halten, und wir würden auch unserem Anspruch als frankobelgischer Verlag in Deutschland nicht mehr gerecht werden.
Der Pausenraum
c-o: Für die Statistiker:
Welches sind eure größten Erfolge und was war der größte Flop?
Erfolge: „Die alten Knacker“ (Band 1 ist in der 6.
Auflage), „Im Westen nichts Neues“ (5. Auflage), „Blau ist eine
warme Farbe“ (4. Auflage). „Der Incal“, „Ekhö“,
„Elfen“, „Storm“ und „Thorgal“ laufen als Reihen
schon lange sehr gut. Von den neueren Serien sind vor allem „Lady
Mechanika“ und „Black Hammer“ wirklich eingeschlagen.
Flops: „Terra Australis“ und die englische
„Assassin’s Creed“-Reihe (die französische Serie lief gut) waren
besonders schmerzhaft, weil beide sehr teuer in Einkauf und Herstellung waren
und nur einen Bruchteil wieder einfahren konnten.
c-O: Zum Schluss ein
Ausblick auf das kommende Programm: Worauf freut ihr euch am Meisten und was
wird eurer Meinung nach die Leser*innenschaft am meisten begeistern?
Wir hoffen, dass unser neues Label „Splitter Diamant“ bei unseren Leser*innen gut ankommt. Uns werden oft solche XXL-Überformatausgaben in schwarz-weiß aus Frankreich in den Verlag geschickt, und es ist für uns ein kleiner wahrgewordener Traum, dass wir diese jetzt auch in Deutschland verlegen. Wir hoffen, dass wir das Segment in kommenden Programmen weiterführen können, denn es gibt so viele herausragende Comics, die eine derartige Präsentation verdienen! Außerdem sind wir sehr stolz, die deutsche Künstlerin Katrin Gal verlegen zu können, die mit ihrem Sci-Fi-Comic „Radius“ wirklich tolle Arbeit geleistet hat. Und für die Nerds der alten Garde: Wir konnten das neue Projekt von Alain Ayroles und dem „Blacksad“-Zeichner Juanjo Guarnido sichern! Wir wissen selbst noch fast nichts darüber, aber wir freuen uns wahnsinnig darauf.
Cover Splitter Diamant UCC Dolores 1
Cover Splitter Diamant Lebende Tote
Cover Splitter Diamant Der Incal 1
c-o: Ihr bringt zu dem neuen Bourgeon erstmals
begleitendes Material in einer zeitungsartigen Form heraus und bietet den
Fans dadurch erheblich mehr als „nur“ das Album. Habt ihr schon
Reaktionen darauf erhalten?
Die Reaktionen sind eigentlich durchweg gut. Ein
Bestseller sind die Zeitungen nicht, aber das war uns vorher klar, da die
Käuferschaft für „Reisende im Wind“ Bd. 8 ziemlich klar definiert
ist. In Frankreich werden solche Vorabveröffentlichungen häufiger gemacht, z.B.
auch für „Das Schloss in den Sternen“, und wir wollten einfach mal
schauen, ob das hierzulande auch funktioniert. Es ist sicherlich kein Konzept,
das wir jetzt durchgängig und für viele Alben anbieten werden, aber man muss hin
und wieder auch etwas Neues versuchen.
c-o: Vielen Dank, Max, für die ausführlichen Antworten! Ich bin sehr gespannt auf die Diamant-Ausgaben und war bisher in Comic-shops im Ausland immer sehr neidisch auf die dortigen Möglichkeiten. Viel Glück damit und macht weiter mit dem Ausprobieren!