Reddition 82 – André Juillard

Ein Überblick über eine erfolgreiche Laufbahn

Herausgeber: Volker Hamann
Verlag Volker Hamann, Edition Alfons
Heft Din A 4 | 84 Seiten | Farbe | 12,00 €
ISSN: n/a

Cover Reddition 82

Nach der thematischen Nummer 81 über Autos im Comic widmet sich die aktuelle wieder einem Künstler und den Kollegen, mit denen er besonders eng zusammengearbeitet hat. Sie ist dem im letzten Jahr verstorbenen André Juillard gewidmet, der hierzulande sowohl mit seinen Historiencomics (Arno, Die sieben Leben des Falken) als auch als Zeichner der neuen Blake & Mortimer Bände erfolgreich war.

Die Begeisterung für die Vergangenheit

Wie immer beginnt das Dossier mit einem sehr ausführlichen Hauptartikel; Volker Hamann rollt das Leben und Wirken des 1948 in Paris geborenen Zeichners und Autors aus. Er wuchs bei seiner Großmutter auf, da seine Mutter bereits in seinem vierten Lebensjahr verschied. Obwohl seine Familie seine Zeichenkünste durchaus anerkennt und förderte, sollte der Junge „etwas Anständiges“ lernen. André brach das Medizinstudium allerdings nach zwei Jahren ab und landete schließlich bei den Comics.

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Das Ende der 70-er Jahre stand im Zeichen der Comics für Erwachsene, insbesondere erfreuten sich historische Stoffe großer Beliebtheit. Nach einigen Fingerübungen schließlich kam es zu der Zusammenarbeit mit Patrick Cothias. Dieser schrieb die Texte zu Masquerouge (Der rote Falke) und schließlich zu den sieben Leben des Falken, einem Epos, das sich auf viele Zyklen und Nebenserien erstreckte. Nicht alle davon wurden von Juillard umgesetzt.

Unterbrochen wurde die Arbeit am „Falken“ durch eine weitere historische Serie, die von Jacques Martin getextet wurde: Arno. Ein Musiker, dessen Wege sich immer wieder mit denen von Napoleon Bonaparte kreuzten, war zwar eine spannende Kombination, der Erfolg blieb jedoch bescheiden.

Den ganz großen Erfolg bei den Kritikern erreichte Juillard schließlich mit dem blauen Tagebuch, einem Werk, zu dem er Text und Zeichnungen beisteuerte. Die größten Verkaufserfolge jedoch gelangen mit der Fortsetzung einer klassischen Serie aus den Anfängen des Tintin-Magazins: Blake & Mortimer.

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Die weiteren Artikel

Neben diesem – wie immer ausgiebig bebildertem – Überblick widmen sich die weiteren Artikel des Heftes vertiefenden Analysen über einzelne Gebiete. Dazu gehören einerseits die Künstler, mit denen Juillard erfolgreich zusammengearbeitet hatte: Didier Convard (von Jan Roidner), Patrick Cothias und Yves Sente (von Stefan Schmatz) und Jacques Martin (erneut Volker Hamann). Wie immer kenntnisreich und gleichzeitig lesbar geschrieben, führen diese Aufsätze tiefer in die Details der Kooperationen ein, beschreiben Emotionen und Arbeitsweisen, aber auch Hindernisse.

Artikel über den Falken und Arno beschäftigen sich tiefer mit den Serien, ein Überblick über die Historiencomics der 80-er von Klaus Schikowski und über eine der Lieben des Zeichners, die Stadt Paris, runden das Bild des Comiczeichners und -autors ab. Allerdings ist er auch als Illustrator tätig gewesen. Seine Werke wurden in drei Bänden verlegt (Péle-Méle, in Deutschland über Salleck Publications zu beziehen). Auch sie werden hier vorgestellt. Dazu kommt wie immer eine ausführliche Comicographie von Volker Hamann, die auch die deutschen Veröffentlichungen enthält.

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In Deutschland einzigartig

Während in anderen Ländern mit einer größeren Comictradition Sekundärartikel, Zeitschriften und Sonderausgaben fast selbstverständlich bereits in mittleren Sortimenten zu finden sind, sieht es hier bei uns leider etwas anders aus. Es gibt zwar durchaus einige Zeitschriften mit einem special-special-interest scope, eine echte Konkurrenz zur Reddition aber gibt es nicht.

Wer sich vertieft und doch nicht akademisch mit der Neunten Kunst auseinandersetzen will, kommt an der Reddition nicht vorbei. Leider lässt das Pensum von Volker Hamann in Zukunft nur noch eine Ausgabe pro Jahr zu. Umso wichtiger ist es, dem Kleinverlag mit einem Abonnement eine Planbarkeit zu ermöglichen. Als Belohnung gibt es immer ein Extra (nein, kein Plastik-Gimmick). In diesem Fall eine Broschüre mit der Kurzgeschichte Verhängnisvolle Leidenschaft, einem Schmankerl für Comicsammler*innen.

Beilage Reddition 82

Dazu passen Cindy & Bert mit „Der Hund von Baskerville ” und ein Primitivo eurer Wahl.

© der Abbildungen Cover © 2004, Galerie Daniel Maghen, sowie bei den jeweiligen Autoren und Verlagen / Verlag Volker Hamann, Edition Alfons 2025

MOSAIK 600 (Dezember 2025)

Die Stadt der Geheimnisse

Story: Jens U. Schubert
Zeichnungen: 
Diverse

MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag

Kleinformat | 52 Seiten | Farbe | 3,65 € 
ISSN: 
0323-8857

Cover mosaik 600

600 Ausgaben mosaik, 70 Jahre Zeitschrift (unter zwei Titeln) und die Abrafaxe werden 50; es ist also ein Tripeljubiläum und comix-online gratuliert. Selbst international ist ein solches Jubiläum denkwürdig, mit nationalen Helden aus einem Land ohne eine besondere Comic-Tradition erst recht. Nachdem das Jahr 2025 durch viele einzelne Geschichten gekennzeichnet war, beginnt mit dieser Ausgabe wieder ein längeres Abenteuer!

Die magische Stadt Prag

Unsere Zeitreisenden sind dieses Mal im Prag des Jahres 1600 gelandet. Zu dieser Zeit residierte dort Kaiser Rudolf I. auf dem Hradschin, also der Burg inmitten und über Prag. Prag war das damalige Zentrum des Kaiserreiches und dementsprechend viele Diplomaten, aber auch Prominente hielten sich in der Stadt auf.

mosaik 600 sample Hradshin

Prag war zudem ein Zentrum der Wissenschaften: Tycho Brahe war der Hofastronom, der Mathematiker Johannes Kepler war dort unterwegs und der superreiche jüdische Kaufmann Mordechai Maisel förderte das Schulwesen auch für Arme, wo er nur konnte. Zudem lebte auch Rabbi Löw dort. Natürlich begegnen die drei diesen Personen bereits im Auftaktheft. Für spätere Verwicklungen ist damit der Boden gelegt.

Wie immer kommt auch die unterhaltsame Wissensvermittlung nicht zu kurz. So werden nicht nur die Figuren auf der Straße gezeigt, sie alle erhalten sowohl innerhalb der Story als auch in den redaktionellen Seiten Raum für Erläuterungen. Wir dürfen gespannt sein, welche dunklen und alchimistischen Ideen die Stadt der Geheimnisse noch bereithält.

Es geht aber auch erneut um das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen. Ein Kaiserhof zieht auch immer Gesandte verschiedenster Länder an und diese bringen ihre kulturellen Eigenheiten wie Essgewohnheiten und Kleidungsstile mit sich. Wieder nimmt das Autorenteam es auf sich, Vorurteile zu benennen und zu entkräften sowie Engstirnigkeit lächerlich zu machen

mosaik 600 sample Rabbi Loew

Semi-Funny für alle Altersstufen

Die sprechende Maus ist ein Beispiel für die Vielseitigkeit der Lesbarkeit. Für Kinder senkt sie die Eintrittsbarrieren, für Erwachsene dient sie als Sprachrohr für Kritik. Die Figuren sind klar erkennbar, haben aber genügend witzige Elemente, um dem Spaß beim Lesen genug Raum zu geben. Immer noch zu Recht empfohlen von der Stiftung Lesen!

mosaik 600 sample city hall

Ein Tipp für den Geschenkerummel?

Wer seinen Kindern, Enkel*innen oder sich selbst eine Freude unter dem Baum machen will, findet jetzt einen idealen Einstieg. Es muss nicht immer ein Heft mit Plastikbeigabe sein … Die Kombination aus Comic, online-Ergänzungen, und redaktionellem Teil mit Rezepten, Spielen und Wissenswertem ist auf jeden Fall gelungen und mit Sicherheit Gesamtdeutsch.

Dazu passen ein heißer Ingwer mit Zitrone und Jack Black mit dem „Math Song“.

© der Abbildungen Abrafaxe by MOSAIK, 2025 MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag + PROCOM Werbeagentur GmbH

ZACK 318 (Dezember 2025)

ZACK 318

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 100 Seiten | Farbe | 9,70 €
ISSN: 1438-2792

Vorbei, das Jahr 2025 ist Geschichte … Naja, zumindest ist die letzte ZACK-Ausgabe des Jahres erschienen. Mit dem Cover dieser Ausgabe geht eine Serie zu Ende – die letzten Monate war immer eine Frau auf dem Cover. Und obwohl mit Elsa eine Fahrerin im aktuellen Vaillante fährt, es ist nicht ihr Helm. Neben diesem Neustart gibt es nun auch tatsächlich das neue Abenteuer mit Aleksis Strogonov nachdem die Druckdaten nun eingetrudelt sind.

Die Neustarts

Der 13. Band der zweiten Staffel von Michel Vaillant trägt den schönen Titel Erlösung! Man darf gespannt sein, welche damit gemeint ist, denn wir haben ja noch ein paar Teile vor uns. Eins ist jedenfalls klar: der Krebs von Francoise lässt sich nicht mehr verheimlichen. Obwohl sie eigentlich die Firma weiterführen will, muss sie doch einige ihrer Tätigkeiten innerhalb der Familie weitergeben. Und auch Michel verzichtet vorerst darauf, Rennen zu fahren. Währenddessen kündigt das FBI an, noch immer aktiv zu ermitteln, die Bedrohungslage sei keineswegs vorbei. Spannende Fortsetzung der Storyline um Francoise und die rechtsradikale amerikanische Terrororganisation von Daniel Lapière mit Zeichnungen von Marc Bourgne & Eilam.

ZACK 318 page 5

Auch Aleksis Strogonov startet mit dem ersten Teil von Band 3, Tamo. Nach den Ereignissen in Deutschland trifft Aleksis auf einer Zugfahrt quer durch den Balkan auf einen Revolutionär und seine Tochter. In einer aberwitzigen Verkettung von teils komischen, teils absurden Vorfällen sprengen ausgerechnet seine Anhänger diesen Zug, Ein Märtyrer ist geboren, die Schlacht um die Nachfolge möge beginnen. Jean Regnaud schreibt erneut gegen alles und Émile Bravo setzt mit moderner klarer Linie um.

ZACK 318 page 21

Die Fortsetzungen

Wiske und Jerusalem treffen auf eine Gruppe von „Fatties“ die glauben, leichte Beute machen zu können. Es bleibt ihnen nicht viel Zeit, um festzustellen, dass ihre Einschätzung ein tödlicher Fehler war. Auch sonst ist dieser Teil von Amoras nicht gerade gewaltfrei. Marc Legendre bietet Charel Cambré genügend Gelegenheiten, rasante Action auf das Papier zu bringen.

Detail ZACK 318 page 43

Mick Tanguy ist mittlerweile im Trainingscenter für die chinesischen Piloten angekommen und muss feststellen, der er keineswegs der einzige Westler ist. Seine Aufgabe ist es, die Pilot*innen so zu schulen, dass sie immer schwerwiegendere Grenzverletzungen begehen können. Währenddessen hat sich die NATO entschieden, eigene Kräfte in den Raum um das (kaum verbrämte) Taiwan zu schicken, unter anderem René Laverdure. Verrat bietet rasante Fliegeraction mit brisantem Hintergrund von Patrice Buendia & Frederic Zumbiehl, perfekt umgesetzt von Sebastien Philippe.

Detail ZACK 318 page 57

Die Abschiede

Erinnert sich noch jemand an die Toten Hosen? „Wasserwerfer peitschen Dich, …“ Das ist in etwa die Stimmung in der Stadt in der Nacht vor dem großen Prozess gegen den Anführer der Opposition. Der Anwalt Dan Favreau macht sich keine Illusionen, und trifft in der Nacht noch auf seine Auftraggeberin in ungewohnter Rolle und die kleine Schwester, die natürlich mitten im Schlachtgetümmel steht. Das Erwachen des Bären von VanO ist eine ganz andere Nummer als Rhonda, weiß aber zu gefallen.

ZACK 318 page 73

Jeder Fußballfan weiß, dass nach dem Spiel vor dem Spiel ist. Genauso läuft es in Alte Versprechen von Álvaro Velasco & Iñaki San Román: Nur nicht aufgeben heißt die Devise in dem Spiel, das eigentlich nur Verlierer kennt und alles zulässt, außer dem finalen Aufgeben. Nun ja, einen positiven Abschluss gibt es aber doch, denn Benito trifft seine Tochter wieder. Poetisch, dramatisch, romantisch, realistisch… normalerweise passen diese Attribute nicht gut zusammen, hier jedoch schon!

ZACK 318 page 87

Und sonst?

Dazu gibt es den zweiten Teil des Interviews mit Corentin Rouge, und eine Vorschau auf den ersten Band der neuen Reihe “Jean-Michel Charlier präsentiert“ vom Verfasser dieser Zeilen. Dazu wie immer der Rückblick auf das ZACK vor 50 Jahren, News, Rezensionen und Gedanken von Frank Neubauer und Erheiterndes von Parker & Badger, Tizombi und StarfiXion.

Nicht nur für trübe Tage bietet auch die 318-te Ausgabe wieder einen guten Überblick über das aktuelle europäische Comicgeschehen.

Dazu in Vorfreude auf das baldige Concert Cock Sparrer und ein IPA.

© der Abbildungen bei den jeweiligen Künstlern und Verlagen / Blattgold GmbH, Bad Dürkheim 2025

ZACK 317 (November 2025)

ZACK 317

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 100 Seiten | Farbe | 9,70 €
ISSN: 1438-2792

Cover ZACK 317

Das Jahr ist fast schon wieder rum, Weihnachten naht mit großen Schritten und dann knallen unerwartete Überraschungen doppelt … Statt des angekündigten Stroganov müssen unvermittelt Tanguy & Laverdure früher ran als erwartet. Sie füllen nicht nur die Seiten im Heft, sondern stehen auch auf dem Titelbild. Die Serie der Heldinnen auf eben jenem wird daher fortgesetzt! Eine weitere Neuigkeit ist der Start einer Serie von Interviews, die aus dem (0nline-)Fachmagazin ActuaBD übernommen werden. Genug Stoff also für dunkle, verregnete Abende.

Der Neustart

Im Osten Europas steht ein Krieg mit Russland kurz vor seinem Ausbruch. Mick Tanguy hatte versucht, diesen noch zu verhindern und einen russischen Jet wieder „zurückzuführen“. Dazu war er aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Leider endete die Mission nicht ganz wie gehofft und der Held befindet sich nun in einem Gefängnis. Der französische Staat ist nicht wirklich Willens, ein Risiko einzugehen und schickt nur eine untergeordnete Beamtin, doch Freund Laverdure lässt sich nicht beruhigen. Band 12 der neuen Abenteuer, Verrat, passt nahtlos in die Reihe der Geschichten von Patrice Buendia & Frederic Zumbiehl im Spannungsfeld zwischen Fliegeraction und aktueller Politik. Sebastien Philippes Zeichnungen erfüllen ebenfalls alle Erwartungen!

ZACK 317 page 5

Die Fortsetzungen

 Suske befindet sich in der Gewalt von Achiel, muss allerdings feststellen, dass nicht Krimson, sondern die sogenannte Akademie dahintersteckt. Die persönlichen Auswirkungen sind allerdings gleich. Währenddessen trifft Teofil auf Jerome und der Professor versucht, seine Zeitmaschine wieder ans Laufen zu bekommen. Auch der Wiske genannte Teil der Saga von Amoras hat alle Bestandteile eines richtig guten Comics: gute, dynamische Zeichnungen, ein Dystopie-Setting, genügend komplexe Haupt- und Nebenfiguren, Spannung auf mehrere Zeitebenen und gleichzeitig noch bitterböse Gesellschaftskritik. Für mich immer wieder eine der besten aktuellen Comic-Serien überhaupt mit Text von Marc Legendre und Zeichnungen von Charel Cambré!

ZACK 317 page 25

Das Erwachen des Bären wurde bereits ganz am Anfang einmal gezeigt, auch im dritten Teil der ersten Episode von Wynona muss der Anwalt Dan Favreau feststellen, dass er mehr mit einem Bären gemeinsam hat, als ihm lieb ist. Diese Geschichte spielt ebenfalls in einer nicht allzu fernen Zukunft, die niemand möchte. Hier macht der Staat von seinen Institutionen Gebrauch gegen alles, was ihm nicht in den Kram passt. Man kann nur hoffen, dass VanO keine hellseherischen Fähigkeiten besitzt.

ZACK 317 page 39

Koksende Fußballspieler hat es immer mal wieder gegeben, meistens waren sie dann irgendwann allerdings nur noch deswegen bekannt. In Alte Versprechen hofft der Spielervermittler Benito Castanera noch, dass Ticotico sportlich einschlagen wird. Und es hat wirklich den Anschein, als ob der Neustart in der zweiten Liga das richtige Rezept wäre, zumal auch noch der ehemalige Star Fali nach seiner jahrelangen Pause aufgrund einer Sportinvalidität als Trainer „wiederkommen“ könnte. Der Beweis wäre allerdings noch anzutreten und Álvaro Velasco & Iñaki San Román haben bestimmt noch eine Überraschung in petto. Die Zeichnungen von Pedro Rodríguez lassen jedenfalls Vorfreude auf das anstehende Spektakel aufkommen.

ZACK 317 page 54

Die Abschiede

Die gerade gerettete Jolanne hat nichts Besseres zu tun, als ihren Freund mit der Waffe zu bedrohen und ihr Schicksal selbst in die Hände zu nehmen. Sie geht zurück nach Pondicherry, um sich den falschen Vorwürfen ihres Bruders zu stellen, die Aussage einer Frau kann zu damaligen Zeiten allerdings bestenfalls Zweifel säen. Immerhin erfahren wir in dieser Folge erstmals die Begründung für den Titel der Reihe… Gut gemachte Schmonzette von Jean Van Hamme & Alcante mit Zeichnungen von Francis Vallès, der mittlerweile ein wenig die Lust am Gesicht der Heldin zu verlieren scheint. Trotzdem ist Rani wieder zu Recht ein Anwärter auf vordere Plätze im Jahrespoll.

Detail ZACK 317 page 69

Und auch von Julie Wood müssen wir uns zunächst verabschieden. Sie hat ihr erstes Rennen mit einem achtbaren vierten Platz beendet und darf nun den Ruhm dafür entgegennehmen. Der allerdings ist nicht immer ernst gemeint, sondern kommt auch sexistisch daher. Was bisher keinen Abschluss gefunden hat, ist der parallele Krimi-Track. Hier endet das Tödliche Rodeo mit einer faustdicken Überraschung als Cliffhanger. Insgesamt betrachtet eine gute Story von Philippe Pelaez und zwiespältige Gefühle hinterlassende Zeichnungen von Claudio Stassi, dessen gerade erschienener Henri Vaillant mir besser gefallen hat.

Detail ZACK 317 page 83

Und sonst?

Die Seiten zwischen den Fortsetzungen werden im November von einem ausführlichen Interview mit Corentin Rouge, dem Zeichner von Rio, sowie zwei Artikeln über eine neue Fliegerserie, die Flügel der Zeit, vom Verfasser dieser Zeilen und die beiden XXL-Bände von Taschen über den Hulk und Stan Lee von Bernd Hinrichs gefüllt. Dazu wie immer der Rückblick auf das ZACK vor 50 Jahren, News, Rezensionen und Gedanken von Frank Neubauer und Erheiterndes von Parker & Badger, dem Ritter, Tizombi und StarfiXion.

Schließen wir den Kreis: der November bietet genügend Momente, in denen man das Haus nicht verlassen möchte. Die ZACK-November-Nummer bietet genügend Ablenkung …

Dazu Soft Cell (R.I.P.) und ein über Elefantendung gedörrter Ondjaba aus Namibia.

© der Abbildungen bei den jeweiligen Künstlern und Verlagen / Blattgold GmbH, Bad Dürkheim 2025

Bourgne/Stassi – Henri Vaillant

Ein Leben voller Herausforderungen

Story:  Marc Bourgne
Zeichnungen: 
Claudio Stassi
Originaltitel: 
Henri Vaillant, une vie de compétitions

Blattgold Verlag – ZACK Edition

Hardcover |168 Seiten | s/w, Farbe | 39,00 € ISBN: 978-3-949987-78-6

Cover Henri Vaillant GA

Dupuis macht aus den Rechten an Michel Vaillant deutlich mehr, als zunächst zu befürchten war. Neben der zweiten Staffel, die recht erfolgreich läuft, wurde die Reihe mit den Rennsportlegenden aufgelegt, die anknüpfend an Geschichten von Jean Graton, Details neu oder ergänzend erzählt. Danach kam der Re-Start von Julie Wood und eine dreibändige Story über Henri Vaillant, den Gründer der Firma und Vater von Michel und Jean-Pierre. Im französischen Original zunächst als drei Fan-Boxen mit einer ganzen Reihe an Zugaben erschienen, präsentiert die ZACK-Edition bei uns eine einbändige Gesamtausgabe. Auch hier ist allerdings für Fans gesorgt, denn die Vorzugsausgabe kommt mit signiertem Druck und limitiertem Extraheft.

Ein märchenhafter, aber nicht gerader Aufstieg

Natürlich ist die Geschichte des Gründers nach 70 Alben und einer Vielzahl von Kurzgeschichten nicht mehr völlig unbekannt. Es gibt Hinweise auf Jugend, Lehr- und Gründerjahre und auch die nicht immer einfache Ehe wurde schon mal angesprochen. Was aber fehlte, war eine durchgehende Story, die von den Anfängen als Zeichner über die mehrfach unglücklich verlaufenden Ausflüge als Rennfahrer hin zum Konstrukteur führte.

Henri Vaillant GA page 3

Dabei dürfen weder die Ereignisse während der deutschen Besatzung Frankreichs und die Tätigkeiten in der Resistance verschwiegen werden noch die enge Freundschaft mit Joseph und vor allem mit dem Bruder und Speditionsbesitzer Benjamin Vaillant. Wenn nicht alle diese Puzzleteile so gut ineinandergegriffen hätten, wäre es nie zur Gründung der Firma gekommen. Und wenn man sich nicht so an den eigenen Traum glaubend gegen Widerstände gewehrt hätte, hätte es die Firma nicht lange gegeben.

Natürlich bekommt auch die Jugend von Jean-Pierre und Michel ihren Platz. Während der eine schon immer konzentriert auf ein Ergebnis hinarbeitete, brauchte der andere relativ lange, bis er seine Berufung als Rennfahrer gefunden hatte. Der Weg dorthin war dementsprechend alles andere als gradlinig. Und auch die Eheprobleme finden Erwähnung. Es gelingt gut, die Schwierigkeiten zu beschreiben, die daraus erwachsen, immer erst an zweiter Stelle zu stehen.

Henri Vaillant GA page 4

Vom Rückblick in die Jetztzeit

Marc Bourgne hat mittlerweile schon viel Routine mit dieser französischen Sippschaft und ihren Problemen, Claudio Stassi ist noch nicht so lange dabei. Er fügt sich aber gut ein und trifft alle markanten Punkte in der Darstellung der Figuren. Dabei wurde ein sehr geschickter Schachzug gewählt, denn die beiden ersten Teile sind komplett in schwarz-weiß. Das unterstreicht ihren Charakter als Rückblick, bzw. Biographische Erzählung und erlaubt einen teilweise augenzwinkernden verklärten Blick auf die Dinge. Probleme werden nach ihrer Lösung deutlich kleiner als sie es waren, bevor sie bekannt war.

Fans des Motorsports kommen auch hier auf ihre Kosten, sind doch einige Rennszenen enthalten (und eine brillante Verfolgungsjagd während der Besetzungszeit). Viele dieser Ausflüge enden allerdings im Graben bzw. mit technischer Aufgabe. Der Erfolg sollte sich erst mit der nächsten Generation einstellen. Der dritte Teil nimmt die Art der Zeichnungen auf, ist aber koloriert und stellt den Übergang zu den Legenden her, die grafisch näher am Original als an der zweiten Staffel liegen.

Detail Henri Vaillant GA page 8

Ein sehr gelungenes Spinn-Off

Bei Spin-Offs besteht immer die Gefahr der Verwässerung des Kerns des Originals. Oftmals werden zu viele Kompromisse nötig, um eine zweite spannende Geschichte zu erzählen. Bei Henri Vaillant passiert das nicht! Die Story ist fest verankert im originalen Kosmos von Jean Graton, wird aber durch passende Hinzufügungen ausgeschmückt und eigenständig erzählt! Eine der sehr sympathischen Figuren bekommt mehr Raum, das Trauma von Jean-Pierre, das schließlich in der zweiten Staffel zur Tragödie wurde, nimmt seinen Anfang, und die Begeisterung für Motoren bestimmt den Alltag vieler Beteiligter.

Für Fans ein Muss! In den französischen Fanboxen gab es noch mehr „Tünkrams“, etwa die Kinderzeichnung von Michel als limitierten Druck. Die Auswahl der deutschen Vorzugsausgabe mit Variantcover, Druck und Booklet ist aber ebenfalls reizvoll. Wie immer war sie nur beim Verlag erhältlich. Bei Interesse sollte man also regelmäßig die Webseite besuchen.

Cover Henri Vaillant GA VZA

Dazu passen Deep Purple, etwa mit „Blind“, und ein Dom Pérignon.

© der Abbildungen Dupuis 2025, by Stassi, Bourgne / 2025 Blattgold GmbH, Bad Dürkheim

Desberg/Corboz – Die Flüsse der Vergangenheit 2

Lamia

Story: Stephen Desberg
Zeichnungen: 
Yannick Corboz
Originaltitel: 
Les Rivières du passé – Tome 2 – Lamia

Blattgold Verlag – ZACK Edition

Hardcover | 72 Seiten | Farbe | 24,00 € ISBN: 978-3-949987-39-7

Cover Flüsse der Vergangenheit 2

Schon im ZACK beschäftigte sich eine von Stephen Desberg getextete Serie mit dem alten Ägypten, bzw. seinen Göttern. Auch die Flüsse der Vergangenheit enthalten wieder eine Portion davon. Gleichzeitig ist es aber auch eine dystopische Parallelwelterzählung über den Herrn der Angst. Beide Themen könnten aktueller nicht sein.

Sünde, Gewalt und Religion

Im letzten Band wurde das Szenario bereitet: verschiedene mächtige Männer sind auf der Suche nach einem historischen Artefakt. Die Heldin Lamia, eine Meisterdiebin, gerät über ein Portal in eine Parallelwelt und findet sich in einem Venedig wieder, das von grausamen Wesen, den Shayks, angegriffen wird. Sie wurde von einem sich selbst als Herrn der Angst bezeichnenden maskierten Mann dorthin gebracht.

Er ist auf der Suche nach dem Grab des Eje, einem Pharao, der als erster eine monotheistische Religion im alten Ägypten hatte durchsetzen wollen. Und natürlich möchte der Herr der Angst von den Hinterlassenschaften dieses Mannes profitieren, ist doch der Kampf um den einzigen wahren Gott ein steter Quell von Angst, Gewalt und Hass.

Flüsse der Vergangenheit 2 page 2

Zwar gelingt ihr die Flucht sowohl vor ihrem Begleiter als auch vor den schrecklichen Monstern. Sie bleibt aber in der Welt gefangen und gibt sich der Lust hin. Doch schließlich muss sie feststellen, dass sie sich nicht vollkommen verweigern kann und begibt sich im dortigen Ägypten auf die Suche.

Mischung aus Mystery und History

Yannick Corboz zeichnet die Heldin als eine Art weiblichen Zorro, verleiht dem Kostüm allerdings ein paar Änderungen. Man(n) kann sich nicht vorstellen, dass die Gewandung auch nur eine Sekunde halten würde, im Comic funktioniert das allerdings. Das Venedig der Parallelwelt ist eine Mischung aus einer Kulisse für ein History-Drama und dem Schlachtfeld einer Alien-Invasion. Corboz gelingt es gut, das Heruntergekommene als Element zu nutzen, um ein Klima der Angst zu visualisieren.

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Seine Bilder sind oftmals extreme Nahaufnahmen, die nur noch einen Teil des Gesichtes oder einer Umgebung zeigen. Dadurch werden die Leser*innen in die Geschichte hineingezogen, nehmen oftmals den Part der anderen Handelnden ein, und werden Teil des Dramas. Die lustvollen Szenen werden dagegen eher aus der Ferne gezeigt. Sie dienen eher der Illustration und dazu, die Story voranzutreiben, haben aber keine voyeuristischen Elemente.

Hätte auch in das Magazin gepasst

Wer sich fragt, ob er oder sie sich den Band zulegen sollte, kann sich relativ einfach die Antwort selber geben: Wer das ZACK-Magazin mag, wird sich hier ebenfalls wohl fühlen: moderner frankobelgischer Stil, spannendes Layout mit angenehmem Tempo. Die Geschichte ist weder hyperschnell noch langatmig, das Setting übernimmt genügend Elemente der realen Welt, um eine Vertrautheit zu schaffen, stellt sie aber durch die Shayks genügend in Frage, um spannend anders zu sein.

Ex Libris Flüsse der Vergangenheit 2 VZA

Wie immer gibt es auch eine limitierte Vorzugsausgabe, die über den Verlag direkt zu beziehen ist. Diese hat nicht nur ein Variantcover, sondern auch einen ebenfalls limitierten Druck mit der Heldin. Beide Ausgaben enthalten einen Teil mit Skizzen.

Dazu passen Kiss etwa mit „I was made for loving you“ (R.I.P. Ace) und ein Herbstbock.

© der Abbildungen 2022 Daniel Maghen – by S. Desberg & Y. Corboz / 2025 Blattgold GmbH, Bad Dürkheim

ZACK 316 (Oktober 2025)

ZACK 316

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 100 Seiten | Farbe | 9,70 €
ISSN: 1438-2792

Cover ZACK 316

Der goldene Herbst steht vor der Tür, aber auch schöne Herbsttage verhindern nicht, dass es abends früher dunkel wird. Sollte noch ein wenig Regen dazukommen, hat man sogar noch mehr Zeit zum Lesen. Einen guten Teil davon sollte das ZACK füllen können! Im Übrigen wird die Reihe der Heldinnen auf dem Titelbild mit Wiske und Jerusalem fortgesetzt.

Der Neustart

Die Covergirls gehören zum in diesem Heft startenden fünften Teil der Saga Amoras. Diese auf mehreren Zeitebenen spielende dystopische Science-Fiction Serie spielt mit Gegensätzen ganz unterschiedlicher Art. Menschen – wie der titelgebende Lambik – sind sehr selten nur gut oder böse, sondern (leider) oft ambivalent. Und so mag der erste Anschein der Wirklichkeit widersprechen. Es gibt aber auch echte Rivalitäten wie zwischen den Bewohnern von Amoras im Jahre 2047. Hier scheint es so, als ob die Fatties gewonnen hätten. Der Gegensatz Arm gegen Reich wird ebenfalls sehr deutlich, sind die einen doch allen Unbillen schutzlos ausgesetzt während andere sich in ihren Luxusbehausungen ein schönes Leben gönnen. Mehr dazu in den nächsten Ausgaben. Für mich, inklusive der Ableger Chroniken von Amoras und dem neuen „Helden van Amoras“, eine der besten aktuellen Serien mit Zeichnungen von Charel Cambré nach einem Szenario von Marc Legendre.

ZACK 316 page 5

Die Fortsetzungen

Julie Wood hat ihr erstes Ziel erreicht, sie darf ein Rennen bei den AFT Singles fahren. Neben den auch in dieser Folge enthaltenen eher krimiartigen Abschnitten steht in diesem Monat das Renngeschehen im Vordergrund. Claudio Stassi wechselt die Perspektiven und zeigt sowohl von vorne, aus der Vogelperspektive und mit den Augen der Fahrerin das Geschehen. Diese Seiten sind wirklich dynamisch und versöhnen zumindest mich mit den Schwierigkeiten des Zeichners mit den Gesichtern. Storytechnisch bewegt sich Philippe Pelaez in Tödliches Rodeo in sicherem Fahrwasser. Mal sehen, wie der Abschluss von Teil 1 im nächsten Heft aussehen wird.

ZACK 316 page 21

Ein wenig erinnert Alte Versprechen an die Gespräche alter Männer, dass es früher doch einfach besser war. Es gab nicht so viel Geld, dass schon Jugendlichen bündelweise hinterhergeschmissen wird, die Spieler waren ehrgeiziger, die Unterhaltung besser und der Respekt erst … Natürlich ist die Geschichte von Álvaro Velasco & Iñaki San Román nicht so einfach, sie spielt aber mit allen möglichen Referenzen und dazu gehören eben auch diese. Die Zeichnungen von Pedro Rodríguez bewegen sich im Grenzbereich von Realismus und überzeichneter Karikatur und bebildern die Story oft filmtypisch. Wer Ted Lasso mag, wird hier seine Freude haben. Wer am Fußball nur den Gewinn der eigenen Mannschaft gut findet, sollte allerdings die Finger davon lassen.

ZACK 316 page 38

Das Leben meint es nicht gut mit (der späteren) Rani. Jolanne wird von ihrem eigenen Bruder, ihrem antagonistischen Widersacher, erneut festgesetzt und in einen Kerker geworfen. Wie der Zufall es will, ist aber auch ihr alter Freund und Liebhaber Craig in der Nähe und greift ein. Auch in Verurteilt! reiht sich eine Katastrophe für die junge Frau an die nächste. Die ursprünglich als TV-Serie konzipierte Idee von Jean Van Hamme & Alcante funktioniert aber auch im Comic, vor allem, da Francis Vallès sie gekonnt und routiniert in Panels umsetzt. Sicher wieder ein Kandidat für vordere Plätze im Jahresranking.

ZACK 316 page 51

Ein heruntergekommener Anwalt soll einem zum Tode verurteilten Rebellen zur Freiheit, zumindest aber zum Überleben verhelfen. Um dieses zu erreichen hat Wynona ihn in seinem Büro aufgesucht und fährt ihn jetzt quer durch das Land zu dem Ort der erhofften Hilfe. Während der Fahrt entwickelt der fertig aussehende Mann ungeahnte Fähigkeiten und wir Leser*innen erfahren mehr über die Hintergründe. Doch dann geraten die Beiden in eine Straßensperre … Das Erwachen des Bären ist eine spannende Geschichte im Grenzbereich von Dystopie, Thriller und Anwaltsserie von VanO und macht Lust auf mehr.

ZACK 316 page 67

Der Abschied

Leider ist eine sehr spannende Geschichte mit diesem Heft abgeschlossen. Erectus – mit sieben Teilen eine ziemlich lange Story – erzählt von einer Pandemie und der Unfähigkeit der Menschheit, in Krisensituationen ihre Menschlichkeit zu bewahren. Ausgrenzung statt Hilfe, Gewalt statt Sicherheit und Manipulation anstelle von Fakten – wir kennen diese Reaktionen leider nur allzu gut. Erik Juszezak hat sich einen spannenden (etwas unrealistischen) Virus ausgedacht der Evolutionsschritte zurückdreht. Infizierte Menschen entwickeln sich zum Homo Erectus zurück. Der Umgang mit ihnen, aber auch der veränderten Flora und Fauna wird das zukünftige Leben der Menschheit beeinflussen. Besonders gut gefallen hat mir, dass diese Serie am Ende mit einigen Überraschungen aufwartet. Hoffentlich findet diese zudem gut gezeichnete Serie den verdienten Beifall.

ZACK 316 page 82

Und sonst?

Wie immer tummeln sich Parker & Badger sowie Tizombi auf diesen Seiten. Dazu kommt eine nette Seite über träumende Katzen. Der redaktionelle Teil enthält wie immer den Rückblick auf das ZACK vor 50 Jahren, ein Interview von Frank Neubauer mit Chris Noeth und einen Beitrag über die Gesamtausgabe des Mädchens von der Weltausstellung vom Verfasser dieser Zeilen. Wirklich genug also, um dunkle Herbstabende damit zu füllen!

Dazu Bad Cop Bad Cop, etwa mit „Disbelief“ und ein Old Fashioned.

© der Abbildungen bei den jeweiligen Künstlern und Verlagen / Blattgold GmbH, Bad Dürkheim 2025

ZACK 315 (September 2025)

ZACK 315

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 100 Seiten | Farbe | 9,70 €
ISSN: 1438-2792

Cover ZACK 315

Und weiter geht’s mit den Heldinnen auf den Titelbildern – es gibt genügend Serien mit weiblichen Protagonistinnen und es ist gut, das auch mal offensiv zu zeigen. Das September-Motiv des ZACK stammt aus der neuen Serie Wynona von Hans van Oudenaarden (VanO), der bereits mit Rhonda im Magazin vertreten war.

Der Neustart

Erde – Nordamerika – USA, in nicht allzu ferner Zukunft: Ein Mann rennt durch ein Labyrinth aus Gassen, stolpert und sieht sich einem gewaltigen Bären hilflos ausgeliefert. In diesem Moment betritt eine junge Frau das Büro eines abgehalfterten Anwalts, der gerade noch rechtzeitig aus seinem Traum aufschreckt… Es geht darum, einen Native American vor der ihn erwartenden Todesstrafe zu bewahren, in einem sehr polarisierten politischen Klima das fatal an reale Situationen erinnert. VanO eröffnet Das Erwachen des Bären, den ersten Teil der neuen Serie Wynona, grandios: Spannend, aktuell und mit Zeichnungen, die damit spielen, ein wenig skizzenhaft zu wirken.

ZACK 315 page 5

Die Fortsetzungen

Danach geht es noch ein kleines Stück weiter in die Zukunft: ein Virus führt zu einer Rückbildung von Evolutionsschritten da es ähnlich wie CRISPR funktioniert. Die Menschheit reagiert mit Furcht, Ausgrenzung und Gewalt auf die Folgen der Krankheit, doch die Heldin, die Paläontologin Anna Meunier, will sich nicht damit abfinden, dass es weder Hilfe noch Akzeptanz gibt, besonders, da ihr Freund selbst zum Erectus mutiert ist. Sie versucht, den in einem Zoogehege Untergebrachten zu helfen und verlässt den Weg der Legalität. Erik Juszezak hat klassische SF-Motive und die Erfahrungen der COVID-Pandemie verknüpft und eine gut lesbare, realistisch gezeichnete Geschichte daraus gemacht. Für mich ein Kandidat für vordere Plätze in der Jahreswertung!

ZACK 315 page 23

Bereits das dritte Mal dabei ist der Relaunch von Julie WoodTödliches Rodeo. Es geht um eine junge Amerikanerin, die den Traum hat, professionelle Fahrerin zu werden. Allerdings gefallen ihrem Bruder nicht alle Mittel, die sie dafür anwenden will. Ein zweiter Strang dreht sich um kriminelle Machenschaften, die bereits ganz zu Anfang ein Todesopfer gefordert hatten. Mittlerweile haben die Gangster die Verbindung zu dem Onkel der Woods gefunden. Eine solide Story von Philippe Pelaez mit für Fans des Originals enttäuschenden Bildern von Claudio Stassi. Zwar werden die Panels von Seite zu Seite besser und aussagekräftiger, kranken aber immer noch ein wenig an mangelnder Dynamik.

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Der Deadline-Day hat gerade wieder bewiesen, wie verrückt der Markt für den Austausch von Fußballprofis zwischen Vereinen mittlerweile geworden ist. Alte Versprechen geht zwar zeitlich in die Vergangenheit, in die vermeintlich Goldenen Zeiten von 1995, zeigt aber, dass auch damals schon nicht alles „gut“ war. Benito Castanera ist ein Spielervermittler. Sein einziges Juwel ist zum Sportinvaliden geworden, bevor er zum Star werden konnte. Seitdem versucht er verzweifelt, ein neues, williges Opfer zu finden. Seiner aktuellen Hoffnung scheinen allerdings ein paar Qualitäten zu fehlen. Bitterböse Satire von Álvaro Velasco & Iñaki San Román, kongenial in einem leicht verfremdeten Realismus von Pedro Rodríguez umgesetzt.

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Was hat Jolanne nicht schon alles mitgemacht: Betrogen, geschlagen, zum Tode verurteilt, geflüchtet, gefangen genommen, deportiert nach Indien, dort zur Bordellleiterin aufgestiegen und von ihrem Peiniger wiedergefunden, erneut geflohen, das Gedächtnis verloren, aufgenommen von der Frau des Gouverneurs von Pondicherry und erneut wiedergefunden … Die aktuelle Folge von Rani erlaubt eine kleine Verschnaufpause, droht der Heldin aber ständig mit der Vernichtung, ist sie doch schließlich von einem Gericht Verurteilt! Eine spannende Story mit großer indischer Kulisse von Jean Van Hamme & Alcante mit Zeichnungen von Francis Vallès. Bisher definitiv ein Liebling der Leser*innen.

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Der Abschied

Herr Romanov ist die letzte Kurzgeschichte mit Harry & Platte aus der Feder von Dennis Lapière mit Zeichnungen von Sikorski. Wo die Liebe hinfällt geschehen seltsame Dinge und die bekannten Maßstäbe von richtig und falsch beginnen zu verschwimmen. Aber darf Liebe alles?

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Und sonst?

In den Anfängen des neuen ZACK tauchten zwei Helden auf, die komplett gegen den Strich gebürstet waren: Spoon & White. Auch sie erleben gerade einen Relaunch. Erste Einblicke gibt es in diesem Heft – Bei Gefallen sicherlich mehr davon in diesem Theater …

Dazu Der Ritter, Tizombi und Parker & Badger mit ihren Erlebnissen, die den Leser*innen den Wechsel zwischen den Serien versüßen, und einige redaktionelle Beiträge: Michael Klein über das ZACK vor 50 Jahren, ein Interview mit Isabell Kreitz über ihre neue Graphic Novel und die Verstrickungen während der NS-Zeit sowie eine Einführung in Gunung Darah vom Verfasser dieser Zeilen.

Dazu The Sweet, etwa mit Ballroom Blitz und ein Guinness.

© der Abbildungen bei den jeweiligen Künstlern und Verlagen / Blattgold GmbH, Bad Dürkheim 2025

Manini/Willem – Das Mädchen von der Weltausstellung

Gesamtausgabe

Autor: Jack Manini

Zeichnungen: Étienne Willem

Originaltitel: La fille de l´exposition universelle

Blattgold Verlag

Hardcover | 156 Seiten | 39,00 €
ISBN: 978-3-949987-73-1

Cover Mädchen von der Weltausstellung Gesamtausgabe

Obwohl das ZACK-Magazin sich ausdrücklich nicht als VORveröffentlichungsmagazin versteht, gibt es doch mittlerweile ein paar Inhalte, die danach auch als Album produziert werden. Dazu gehören natürlich die Klassiker wie Michel Vaillant oder Tanguy & Laverdure, aber auch Gesamtausgaben von Serien, die bei der Leser*innenwahl sehr gut abgeschnitten haben. Neben den Flintenweibern ist hier der Zeichner Étienne Willem das zweite Mal vertreten.

Eine Stadt in Aufruhr

Die erste Weltausstellung in Paris fand bereits 1855 statt. Nur wenige Jahre nach der ersten überhaupt in London wollte sich das Frankreich unter Napoleon III als moderne Nation präsentieren, als Zentrum der Welt und als Platz für Handel und Innovation. Inmitten dieser Ideen steht ein Wohnwagen einer Roma-Familie: Eine Mutter, die mit ihren Kindern in ihrem Arbeitsplatz wohnt, bietet sie doch Hellseherei an. Sie steht mit ihrem Wagen dort, wo aufgrund der Ausstellung mit Massenandrang gerechnet werden kann. Eigentliche Heldin ist aber ihre Tochter Julie Kleinnagel, das titelgebende Mädchen von der Weltausstellung.

Mädchen von der Weltausstellung Gesamtausgabe page 5

Als 12-jährige ist sie mit ihren hellseherischen Fähigkeiten bereits die wirkliche Ernährerin der Familie, die Mutter bietet nur den Rahmen. Sie „sieht“ ein Verbrechen und wird in eine verrückte Intrige verstrickt, die mit dem Tod des Kaisers enden soll. Nur wenige Jahre später, 1867, findet die zweite „EXPO“ in Paris statt. Wieder steht Julie mit ihren Fähigkeiten im Mittelpunkt. Während sich einerseits die männliche Kundschaft nach ihr verzehrt, will ein Teil der radikalen polnischen Opposition den Besuch des Zaren nutzen, um ihn zu ermorden.

1878 ist Julie mittlerweile eine stattliche Frau von 35 Jahren aber immer noch solo. Wieder beginnt die Geschichte mit einem von ihr geträumten Verbrechen, dass so auch in der Realität passiert. Ein brutaler Mörder entkommt. Gleichzeitig ist Paris nicht nur begeistert von dem begehbaren Kopf der Freiheitsstatue, die kurze Zeit später nach New York verbracht werden soll, sondern auch von der Phrenologie, einer angeblichen Wissenschaft, die eine Korrelation aus Kopfform und Kriminalität herstellen möchte.  Wieder schafft Jack Manini eine Verbindung aus den geschichtlichen Attraktionen und einer spannenden Kriminalgeschichte mit wohligen Grusel-Elementen!

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Witz und Action

Nicht allzu viele Zeichner schaffen es, eine witzige, teils übertriebene Umsetzung eines doch recht harten Krimistoffes glaubwürdig umzusetzen. Die Emotion der Beteiligten, vor allem derjenigen, die sich vollkommen im Recht glauben, ist sichtbar und wirkt zweifelsfrei. Aber auch die Slapstick-Elemente sitzen und die Romantik, bzw. die oftmals eben doch fehlende Romantik wirkt ebenfalls genau richtig dosiert. Seit Bastos und Zakuski habe ich keinen historischen Krimi dieser Art mehr so gut ausgeführt gesehen!

Étienne Willems Zeichnungen sind sehr dynamisch, viele Speedlines treiben die Handlung voran. Gleichzeitig ist das Layout extrem variabel. Obwohl es sich an einem traditionellen vierstreifigen Schema orientiert, wird es oftmals durch abgerundete Formen gesprengt. Diese wiederum nehmen ihrerseits architektonische Referenzen an die für die Weltausstellung errichteten Bauten auf. Ein sehr stimmiges Gesamtkonzept!

Mädchen von der Weltausstellung Gesamtausgabe page 7

Ein Top-Tipp!

Inhaltlich gibt es an dieser Gesamtausgabe nichts auszusetzen. In Ergänzung der vorabgedruckten Comics gibt es zu den drei Weltausstellungen jeweils einen Anhang in dem Julie durch die Exposition führt und auf Besonderheiten und geschichtliche Hintergründe aufmerksam macht. Wegen dieses „Mehr“ gegenüber dem ZACK-Abdruck ist sie dementsprechend auch für alle Leser*innen des Vorabdrucks zu empfehlen.

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Die Qualität der Stories und der Zeichnungen ist am oberen Ende des Spektrums angesiedelt und sollte auch Gelegenheitskäufer*innen mit einem Faible für historische Krimis und für starke Frauen ansprechen. Es ist nur anzumerken, dass das Konzept ursprünglich auf alle fünf Pariser Weltausstellungen angelegt war. Der Freitod des Zeichners hat diese Pläne vorzeitig beendet. Wer will kann wieder auf die limitierte Vorzugsausgabe setzen, die ein Variantcover hat und mit einem von Manini signiertem Druck ausgeliefert wird.

Dazu passen Molodoï etwa mit „Dragon libre“, und ein Pastis auf Eis oder mit Wasser.

© der Abbildung 2018 BAMBOO ÉDITION par Manini et Willem / 2025 Blattgold Verlag, Bad Dürkheim

Dufaux/ Miralles – Djinn Sammelband 3

Dritter Zyklus: Indien

Story: Jean Dufaux

Zeichnungen: Ana Miralles

Originaltitel: Djinn L´Integrale – Cycle India

Schreiber & Leser – Alles Gute!

Hardcover | 232 Seiten | Farbe | 39,80 € | 
ISBN: 978-3-96582-200-9

Cover Djinn Sammelband 3

Der finale Zyklus spielt zeitlich sowohl nach dem zweiten als auch zwischen ersten und zweitem Sammelband, Dufaux beherrscht das Spiel mit den Zeitebenen perfekt. Die Djinn ist sowohl aktive Treiberin des Geschehens als auch selbst Opfer, kann sie doch keine Liebe empfinden. Parallel dazu ist der Band aber auch eine Darstellung von Ereignissen, die schließlich zur Unabhängigkeit Indiens von den englischen Besatzern führten.

Politik, Macht und ihre Abhängigkeiten

Die Erzählung beginnt im Jahre 1919 in Eschnapur, einer fiktiven Stadt in Indien. In ihr herrscht eine Rani, mit der Heirat ihres Sohnes soll jedoch die Regierungsgewalt an ihn als neuen Maharadscha übergehen. In Indien gibt es zu jener Zeit überall Unabhängigkeitsbestrebungen, die teilweise auf gewaltlosen Widerstand setzen (Gandhi), teilweise vor Anschlägen und Auseinandersetzungen nicht zurückschrecken. Die Rani möchte, dass ihr Sohn sich nicht wie von ihm geplant als Verbündeter der Engländer verstehen wird. Sie beauftragt daher die Djinn Jade, seine zukünftige Frau, die Tochter eines abgetauchten Rebellenführers, in der Kunst der Verführung zu unterweisen, um sicherzustellen, dass ihr Mann ihr nicht widerstehen könne.

Die zukünftige Frau wird in den Palast der Lüste verbracht und dort von Jade unterrichtet. Gleichzeitig gilt es aber auch, sich der Attacken der vormaligen Favoritin des künftigen Herrschers zu erwahren. Diese ist keineswegs damit einverstanden, ihre führende Position zu verlieren. Und auch Lord und Lady Nelson, die Jade begleitet haben, werden von der Djinn gedemütigt und gleichzeitig bei Laune gehalten. Nicht zuletzt nehmen sie aber auch eine Rolle in den Kämpfen zwischen Indern und Engländern ein.

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Gleichzeitig hat Jean Dufaux noch eine Nebenhandlung integriert: Die Tochter der Rani ist aufgrund einer Verfehlung ihrer Mutter verflucht, im Körper einer 12-jährigen fest zu stecken. Während ihr Bruder im Laufe der Geschichte erfahren wird, ob und wie er seiner Schwester helfen könnte, wird doch deutlich, dass nur Jade entscheidend dazu beitragen kann. Dazu muss sie nach Afrika aufbrechen (Afrika-Zyklus). Der abschließende Band wiederum ist nur noch Kim Nelson gewidmet. Sie, die auf der Suche nach ihrer mutmaßlichen Vorfahrin Jade war, begegnet nun in Eschnapur ihrer eigenen Vergangenheit aus dem Orient-Zyklus.

Opulente Bilder mit versteckten Inhalten

Ana Miralles erklärt im Anhang ihre Schwierigkeiten mit der Geschichte. Frauen werden im Prinzip nicht so dargestellt, wie es richtig wäre. Andererseits versteht sie aber auch den Plan, den Dufaux verfolgen wollte. Und so hat sie im Hintergrund symbolhafte Darstellungen von Frauen untergebracht, die das im Vordergrund gezeigte konterkarieren und es so in eine andere Richtung bewegen können, wenn die Leser*innen denn bereit sind, dieses aufzunehmen.

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Ihre Bilder zeichnen wieder eine Traumwelt, zusammengesetzt aus Erwartungen und Vorurteilen über eine fremde Kultur und ihre Sitten. Vieles davon hat natürlich historische, echte Wurzeln, die Fiktion hat aber sicherlich zum Erfolg dieser nun in drei Sammelbänden komplett vorliegenden Serie beigetragen. Die Erotik ist angedeutet, neben brutalen Szenen gibt es immer wieder solche, in denen die Lust im Vordergrund steht. Fast immer geht es aber darum, dass körperliche Liebe auch ein Ausdruck von Verflechtungen, Verpflichtungen und Versprechen ist.

Alles andere als platt!

Bei erotischen Comics ist die Grenze zwischen platt und anspruchsvoll, voyeuristisch und anregend, banal und interessant oft nur schmal. In Djinn zeigt Ana Miralles viel nackte Haut, beschreibt Jean Dufaux durchaus Szenen, in denen Frauen als Objekte behandelt werden. Trotz allem geht es hier aber auch um die Macht, die Frauen ausüben können (in politischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Stellung) wenn sie die Schwächen der männlichen Eitelkeit ausnutzen. Die Handlung ist komplex und überspannt mehrere Kulturkreise und Zeitebenen und dient keinesfalls nur als Rahmen für expliziten Szenen.

Mit zu dem Verständnis der Geschichte tragen auch die jeweiligen Einführungen von Dufaux und der zusammenfassende Anhang von Miralles bei. Beide beschreiben Intention und Schwierigkeiten während der Umsetzung und erläutern Kompromisse. Daher ist sowohl die Geschichte als auch vor allem die Aufmachung der Sammelbände zu empfehlen, richtet sich aber an Erwachsene. Wer nur eine Vorlage sucht, wird hier nicht glücklich werden!

Ex Libris Djinn Sammelband 3 VZA

Wer möchte, kann die limitierte Vorzugsausgabe mit signiertem Druck erwerben.

Dazu passen Tim Timebomb and Friends mit “30 Pieces of Silver” und ein Old Fashioned.

© der Abbildungen Dargaud Benelux (Dargaud-Lombard S.A.) 2018, by Dufaux, Miralles / 2025 Verlag Schreiber & Leser

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