Diaz Canales/Pellejero – Corto Maltese 16

Nacht in Berlin

Story: Juan Díaz Canales
Zeichnungen: 
Rubén Pellejero
Originaltitel: 
Nocturno Berlinés

schreiber & leser

Hardcover | 88 Seiten | Farbe | 24,80 €
ISBN: 
978-3-96582-088-3

Cover Corto Maltese 16

Der Kapitän ohne Schiff ist eine Gestalt von Hugo Pratt. Corto Maltese ist bei sehr vielen zeitgeschichtlichen Ereignissen des letzten Jahrhunderts dabei und ist ein Begleiter des Großen, der im Kleinen agiert. Fast immer ist eine Frau involviert und häufig tauchen bestimmte Personen aus dem Umfeld von Corto immer wieder auf. Mehr dazu im Serienkompass. Vor einigen Jahren setzen die aktuellen Künstler die Reihe nach 25 Jahren Pause fort; Nacht in Berlin ist ihr vierter Beitrag!

Der Tod eines Freundes und die Organisation Consul

Der neue Band spielt im Berlin und Prag des Jahres 1921. Die erstarkenden Nazis haben Prof. Steiner, Cortos alten Freund, ermordet und nun möchte dieser die Gründe dafür herausfinden. Er gerät in ein Konglomerat aus verschiedenen Handlungssträngen. In Berlin, später dann auch in Prag wird ein Film mit dem Titel „Bestia Triumphans“ gedreht. Schnell wird deutlich, dass es Versuche aus dem rechtsradikalen Millieu gibt, Drehbücher umschreiben zu lassen. Daneben geht es um eine besondere Tarot-Karte. Sie ist die einzige noch fehlende, um ein ganz bestimmtes Spiel zu komplettieren, das dann besondere Macht haben würde.

Corto Maltese 16 page 36

Natürlich geht es aber auch um eine schöne Frau zwischen mehreren Männern, um Geheimgesellschaften, den jüdischen Glauben, den österreichischen Künstler Joseph Roth und natürlich um die Machenschaften der Organisation Consul.

Wie so oft verschwimmen dabei die Grenzen zwischen dem Fiktionalen und dem Realen in der Fiktion. Auch Juan Díaz Canales schafft es spielend, seine Leser*innen zu verwirren und bei der Stange zu halten. Hervorzuheben ist aber, dass trotz aller esoterischen, alchimistischen und filmtheoretischen Stränge die Betonung der politischen Gefahr des Nationalsozialismus nicht untergeht.

Die Nähe zum expressionistischen Film

Der moderne, expressionistische Film ist nicht nur eines der Themen des Comics, er hat auch großen Einfluss auf die Zeichnungen. Insbesondere die Panels mit harten Schatten wirken direkt von Murnau und Kollegen inspiriert. Rubén Pellejero hat aber auch dort weitergemacht, wo er im letzten Band aufgehört hat, und „sein“ Corto ist hochklassig!

Corto Maltese 16 page 37

Eben diese Meisterschaft erlaubt es dem Verlag auch, weiterhin eine unkolorierte „Klassik-Ausgabe“ zu veröffentlichen. Sammler*innen können bei dieser Reihe seit Anbeginn wählen oder beides genießen! Für mich ein sehr gelungenes Beispiel dafür, dass „Innovation“ auch im klassischen Setting mit vier Panel-Reihen sehr gut funktionieren kann.

Gelungen!

Bei Fortsetzungen von hochklassigen Reihen stellt sich immer die Frage, ob „die Neuen“ die Qualität werden liefern und vor allem halten können. Nun kann niemand Hugo Pratt vergessen machen, Díaz Canales und Pellejero setzen aber Corto Maltese angemessen fort und beweisen mit ihrem mittlerweile vierten Band, dass sie auch den langen Atem haben! Für alle Fans daher absolut zu empfehlen.

Die Mischung aus Zeitkolorit, theoretischer Diskussion und Action sollte aber auch Freund*innen anderer Gattungen ansprechen können. Wer etwa Babylon Berlin mag, sollte hier einen Blick riskieren. Zusätzlich gibt es noch eine sehr lesbare Einführung in die Zeit und die Kunst!

Cover Corto Maltese 16 Klassik Edition

Dazu passen Paul Godwin mit „Erst trink‘ mit mir ein bisschen Alkohol“ und ein Bee‘s Knees.

© der Abbildungen 2022 Cong S. A., Switzerland; www.cong-pratt.comwww.cortomaltese.com  / 2022 Schreiber & Leser, Hamburg

ZACK 280

ZACK 280 (Oktober 2022)

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 92 Seiten | Farbe | 9,00 €
ISSN: 1438-2792

Cover ZACK 280

Kaum sind die sommerlichen Hitzeperioden mit Dürre allerorten Vergangenheit, regen sich schon die ersten wieder über den Herbstregen auf. Nun ja, schön, wenn es keine anderen Probleme gäbe. Trotzdem ist es wichtig, nicht in Depressionen zu verfallen, sondern auch die kleinen Dinge genießen zu können. Für eine relevante Anzahl von deutschen Comicleser*innen gehört das ZACK dazu. Und für eine Teilgruppe, nämlich die Abonnent*innen, gibt es sogar noch die Möglichkeit, das neue ZACK-Spezial mit Alain Cardan hinzuzufügen! Empfehlenswerte Mischung aus Science-Fiction und Krimi aus der Zeit kurz vor Beginn der Weltraumfahrt von Delporte und Forton!

Die Neustarts

Die Flintenweiber sind zurück! Nachdem das letzte Abenteuer dieser Alternativweltgeschichte damit geendet hatte, dass sie gerade noch der Polizei entkommen waren, ist jetzt erst einmal Pflege angesagt. Während die Drei noch im Besitz des Siegelringes sind, werden andernorts schon diplomatische Verwerfungen angedeutet, sollte dieser nicht wiedererlangt werden können. Ètienne Willem zeichnet Das Porträt des Antiquitätenhändlers mit genauso viel Witz und Kunst wie den Vorgänger und Pierre Pevel spielt hervorragend mit der Mischung aus Cyber Punk, Märchenwelt, feministischem Abenteuer und History. Ein Glanzstück!

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Und als Vorgeschmack auf das nächste ZACK-Spezial Album gibt es schon einmal eine Kurzgeschichte mit Jari. Der junge Tennisspieler ist auf dem Weg, ein Star zu werden und tummelte sich von 1957 an nicht nur auf Sportplätzen sondern auch auf den Seiten von Tintin. Der unbezwingbare Gérard von dem bekannten Raymond Reding ist ein klassischer Sportcomic; ein Topic, der mehr als Motorsport zu bieten hat!

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Die Fortsetzungen

MADI ist ein Comic von Duncan Jones und Alex de Campi, der eigentlich als Film geplant war, und von unterschiedlichen Zeichner*innen umgesetzt wird. In dieser Folge dürfen die sehr britischen Glenn Fabry und Duncan Fegredo ran. Es geht in Es war einmal in der Zukunft um moderne Söldner*innen, die sich selbst an bestimmte Orte bringen. Dort können sie dann von in weiter, sicherer Entfernung sitzenden Menschen übernommen und ferngesteuert werden. Diese menschlichen Quasi-Drohnen haben zudem ihre Selbstoptimierung schuldenfinanziert auf die Spitze getrieben und viele ihrer Körperteile durch „bessere“ Implantate ersetzt. Düstere Vision des Sohns von David Bowie.

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Eine der von unseren westlichen Nachbar*innen übernommenen Serien ist Saul von Willem Ritstier. Ein muskelbepackter Mann wird zur Fahndung ausgeschrieben, von einer Kopfgeldjägerin gefangengenommen und muss sich nun plötzlich alleine in einer postapokalyptischen Welt durchschlagen. Gefährliche, tierische Räuber machen das (Über-)Leben allerdings nicht einfach. Realistische Zeichnungen von Apri Kusbiantoro lassen die Monster sehr eindringlich erscheinen. Endstation hätte auch in das Kobra der 80-er Jahre gepasst.

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Die Abschiede

Die ersten Seiten des Schlusskapitels von Der letzte Link lassen die Leser*innen befürchten, dass alles umsonst war und unter einem Kugelhagel zugrunde gehen wird. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht und der Kampf von Terrence Trolley um die Freiheit der fast schon gezüchteten Mutant*innen endet für einige in gewisser Weise romantisch. Raue Zeichnungen von Patrick Boutin-Cgané betonen den Actioncharakter der Serie von Serge Le Tendre, beweisen ihre Qualität aber auch bei den fröhlichen Panels. Well done!

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Im schon ziemlich genialen Finale von Jerusalem überschlagen sich die Ereignisse: Während Professor Barabas Krimson in der Zeit hin- und herschickt, versuchen Suske und Jerusalem auf Amoras zu überleben.  Und auch über Wiske gibt es Neuigkeiten während Lambik und Jerome unbedingt Hilfeleistung geben möchten, es aber ständig nicht schaffen. Marc Legendre und Charel Cambré haben die Familienserie in ihrer Ausrichtung komplett gedreht und präsentieren Spannung und Adrenalin verknüpft mit Humor und Science-Fiction. Ehrlicherweise verstehe ich nicht, warum diese Serie bei den Wahlen so schlecht abgeschnitten hat. Vielleicht muss man sich erst mit den hierzulande eher unbekannten Figuren anfreunden.

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Und sonst?

Für Onepager ist in diesem Heft wegen der zusätzlichen Kurzgeschichte kein Platz. Es gibt aber natürlich die zwei längeren Artikel, in denen Christian Endres das Humboldt-Wundertier von Flix vorstellt und Bernd Hinrichs die Gesamtausgabe von Fox. Michael Klein erinnert an das ZACK vor 50 Jahren mit den unendlichen Weiten von Raumschiff Enterprise und die üblichen News, Kommentare und Kurzbesprechungen unterstützen uns in dem Bemühen, auf dem Laufenden zu bleiben.

Hilft das ZACK mit, irgendeine der aktuellen Krisen zu überwinden? Sicherlich nicht! Aber vielleicht dabei, trotz allem nicht die Nerven zu verlieren und Kraft zu schöpfen. Und damit stärkt es die neudeutsch sogenannt Resilience. Früher hätte es vielleicht ausgereicht, zu sagen, dass das ZACK-Lesen Spaß macht.

Dazu passen The Who mit „My Generation“und außerdem naht die Herfstbok-Zeit.

© der Abbildungen 2022 bei den jeweiligen Autoren und Verlage c/o Blattgold GmbH

Charlot / Fourquemin – Lord Harold GA

Die Fälle von Lord Harold dem Zwölften – Gesamtausgabe

Story: Philippe Charlot
Zeichnungen: 
Xavier Fourquemin

Originaltitel: Les Enquettes de Lord Harold, Douxieme du Nom – Blackchurch/Trois Petites Souris

Piredda Verlag

Hardcover | 144 Seiten | Farbe | 30,00 € 
ISBN: 
978-3-949968-01-3

Cover Lord Harold GA

London ist mit seiner Geschichte, seinem Nebel und seinen lange als gefährlich und verrucht klassifizierten Vierteln an der Themse ein bevorzugter Schauplatz für Kriminalgeschichten. Das gilt besonders für die Viktorianische Zeit als moderne Technologie, moderne Methoden und moderne Auffassungen noch weitgehend unbekannte Zukunft waren. Trotz allem gab es immer schon Menschen, die sich mit dem Staus Quo nicht abfinden wollten und nach Neuem suchten. Einer davon ist Lord Harold Alaister Cunningham Talbot der Zwölfte.

Moderne Ermittlungstaktik und Standesdünkel

Lord Harold, der Zwölfte seines Namens, ist ein junger Adeliger, der nicht viel auf hergebrachte Verhaltensweisen gibt. Und so beschließt er, seine Kenntnisse nicht nur theoretisch zu erweitern, sondern auch praktisch anzuwenden. Als er dementsprechend seinen Dienst bei der Polizei antritt, stößt er gleich einer ganzen Anzahl von Mitbürgern vor den Kopf: Seinem Butler, dem diensthabenden Offizier der Wache in Blackwater, und seinem Butler Donald, der nun nicht mehr weiß, wie er sein Versprechen, dem Herrn zu dienen, umsetzen soll. Auch der Constabler des Towers ist alles andere als begeistert.

Lord Harold GA page 7

Neben Harolds Tanten steht allein die Königin diesem Experiment aufgeschlossen gegenüber, verlangt allerdings auch Erfolge. Blackchurch führt zunächst die Personen ein, vor allem natürlich den jungen Lord, seinen Hund Hermes und die zwei Beamten, die ihren Dienst mit ihm zusammen versehen werden. Die andere Hauptrolle nimmt eines der verrufenen Viertel Londons ein, Blackchurch, das fest in der Hand von Gauner*innen ist. Leider hat der Ruf mittlerweile so stark gelitten, dass kaum noch betuchte Menschen sich dort blicken lassen.

Harold verliert nie den Mut und glaubt, dass auch die Bewohner*innen dieses Viertels eigentlich gute Menschen sein könnten, wenn sie nicht am Rande des Abgrundes stünden. Der Konstabler und einige Adelige sind dagegen der Meinung, dass Blackchurch ausradiert werden müsse. Drei kleine Mäuse setzt diesen Kampf fort. Philippe Charlot beweist auch in dieser Serie, dass er ein Händchen dafür hat, Geschichten mit kleinen Begebenheiten Tiefe zu geben und sie somit glaubwürdiger zu machen. Dabei beweist er großen Respekt vor den Tugenden und Verachtung für Scheinheilige.

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Rasantes Tempo

Die Geschichte wird in vielen Abschnitten sehr rasant erzählt. Manchmal hat man das Gefühl, dass Xavier Fourquemin seine Personen nur im Laufschritt auftreten lässt. Dieses Tempo artet aber nicht in Hektik aus, sondern entspricht der Unsicherheit der Personen, die sich Stillstand nicht leisten können. Einzig die Tanten und die Königin bilden einen gegensätzlichen Ruhepol mit ihren Teezeremonien. Butler Donald steht irgendwie dazwischen.

Die einzelnen Panels sind in sehr klar gliedernden Streifen angebracht. Diese unterscheiden sich nur in der Höhe und erlauben damit unterschiedliche Dynamiken. Besonders gut gelungen sind die „unheimlichen“ Szenen, die an Edgar Wallace-Filme erinnern und der jugendliche Übermut, den Lord Harold fast in jedem Bild ausstrahlt.

Lord Harold GA page 9

Sehr schöne, moderne Erzählung

Der Piredda-Verlag schafft es immer wieder, Serien an Land zu ziehen, die auch gut in das ZACK gepasst hätten. Auch Lord Harold ist so ein Fall: nicht zu viel Gewalt, aber auch kein Kindercomic. Ansprechender Semi-Funny, der Humor mit anspruchsvoller Story paart ohne hyper-realistische Zeichnungen zu bringen. Wer Das Mädchen von der Zeitausstellung oder Die Flintenweiber mag, wird hier ebenfalls Spaß haben!

Die Gesamtausgabe enthält neben den Covern der Einzelbände auch noch einen ganzen Schwung von Illustrationen. Figurenstudien, Skizzen und Seitenentwürfe runden die Ausgabe angemessen ab. Für Liebhaber*innen gibt es auch eine (verlagsvergriffene) limitierte Sonderausgabe.

Details aus Anhang Lord Harold GA

Dazu passen No Respect mit “Human Scum” und ein Dark Porter.

© der Abbildungen Editions Glénat 2020-2021 by Philippe Charlot & Xavier Fourquemin / 2022 Piredda Verlag

Delporte/Forton – Alain Cardan 1

ZACK-Spezial 5: Cardan gegen Airstas

Story: Yvan Delporte
Zeichnungen: 
Gérald Forton
Originaltitel: 
Alain Cardan – Tome 1

Blattgold Verlag – ZACK Edition

Softcover | 56 Seiten | Farbe| 16,00 € | nur für ZACK-Abonnent*innen

Limitiert auf 555 + 55 Exemplare

ISBN: n/a

Cover ZACK Spezial 5 Alain Cardan

Immer wieder gab es in verschiedenen Foren die Anfrage an das ZACK, doch bitte schön auch alte Klassiker zu veröffentlichen. Von Georg F. W. Tempel, dem Herausgeber, war das immer abgelehnt worden, wollte er das Magazin doch nicht zu nostalgisch ausrichten. Mittlerweile hat sich aber eine Reihe etabliert, die für solche Ansätze prädestiniert ist: ZACK Spezial. In unregelmäßigen Abständen erscheinen hier Kleinode (nicht nur) des frankobelgischen Comics, die in der deutschen Albenlandschaft bisher keinen Platz gefunden hatten. So durften Abonnent*innen des ZACK, denn nur diese können die Bände erwerben, sich über Werbecomics von Michel Vaillant genauso freuen wie über Geschichten mit Johnny Focus oder Patrick Leman. Und auch der Zeichner des aktuellen Bandes war mit Bob Morane bereits vertreten.

Die Menschheit auf dem Weg in das All

Mitte der 50-er Jahre begann ein Thema, das bis dahin der Science-Fiction Literatur vorbehalten war, plötzlich in das allgemeine Bewusstsein zu rutschen: Die Weltraumfahrt. Was vorher noch utopisch klang, war plötzlich Gegenstand eines Wettlaufes zwischen der UDSSR und den USA, und 1957 flog tatsächlich der erste Satellit durch den Weltraum. Damit war auch die bemannte Weltraumfahrt plötzlich nicht mehr undenkbar. Die 1956 entstandene erste Episode der Abenteuer von Alain Cardan stellt einige Fragen in diesem Zusammenhang.

Frontispiz ZACK Spezial 5

Dazu gehört natürlich vor allem die technische Machbarkeit. Wo es aber um mögliche Erfolge geht, sind Werkspionage und Fragen der Ethik nie weit entfernt. Und so wird der Held, der für das Internationale Forschungszentrum der UNO arbeitet, in einen Fall verwickelt, der scheinbar harmlos mit unerklärlichen technischen Pannen beginnt.

Yvan Delporte war Chefredakteur des Wochenblattes Spirou und gleichzeitig Szenarist einer ganzen Reihe von Serien. Alain Cardan war eine davon und erschien zunächst in Risque-Tout, einem anderen Comic-Magazin aus dem Hause Dupuis. Cardan gegen Airstas vermischt Elemente aus der Science-Fiction, dem Kriminalfall und der Serien über heldenhafte Piloten. Im Stil der Zeit spannend erzählt, ohne dass die anfangs eine, später zwei Seiten pro Woche heute als lesehemmend empfunden werden.

Markante Helden und spannende Technik

Die Erfolgsfaktoren einer Serie für jugendliche, männliche Leser waren Helden mit einem hohen körperlichen Wiedererkennungswert, hoher Moral und großen Fähigkeiten.  Dazu musste ein Umfeld präsentiert werden, dass neben körperlichen Höchstleistungen auch in einer zunehmend technifizierten Umgebung spielte. Kampfpiloten waren so etwas wie das europäische Pendant zu amerikanischen Superhelden.

Detail ZACK Spezial 5 Alain Cardan

Gérald Forton war erst 25 Jahre alt als er die ersten Seiten der neuen Serie ablieferte! Die Qualität war so hoch, dass die Serie nach der Einstellung von Risque-Tout in das Hauptmagazin Spirou überwechseln konnte und dort fortgesetzt wurde. In den nächsten Jahren folgten dann noch drei weitere längere Abenteuer, die ebenfalls für die Reihe ZACK Spezial angekündigt sind. Und auch ein weiterer Bob Morane von Forton wird hier erscheinen.

Eine vortreffliche Reihe

Mit der Entkoppelung von klassischen Stoffen und den modernen Geschichten im Monats-ZACK sind hoffentlich alle zufrieden. Wer will, kann in angemessen präsentierte Schmankerl eintauchen, und zahlt wegen des Direktvertriebmodells auch vernünftige Preise. Die Limitierung ist nicht nur für Sammler*innen gut, sondern vermeidet auch Ladenhüter. Und neuerdings kann man sogar eine passende Grafik dazu bekommen. Diese muss allerdings vor Drucklegung geordert werden, da hier wirklich nur auf Bestellung gearbeitet wird.

Ex Libris Alain Cardan
limitiertes ExLibris, Montage Christian Denayer

Für alle Fans der Blütezeit des frankobelgischen Comics ein Must-Have. Somit auch für Leser*innen von Rick Master, Bob Morane oder Dan Cooper, bekannte Serien des alten ZACK, ein Versuch wert! Und auch, wer sich bei Kult, All Verlag oder Salleck wohlfühlt, wird hier nicht verkehrt sein.

Dazu passen Flogging Molly mit „A Song of Liberty“ und ein Red Ale!

© der Abbildungen Forton/Delporte – Edition Hibou – 2022| 2022 Blattgold GmbH

Schmidt – Nick Knatterton

Die Bibliothek der Comic-Klassiker 7: Nick Knatterton

Story und Zeichnungen: Manfred Schmidt

Originalausgabe

Carlsen Comics
Hardcover Querformat | 440 Seiten | Farbe | 40,00 €
ISBN: 
978-3-551-02918-8

Cover Bibliothek der Klassiker 7 - Nick Knatterton

In der Bibliothek der Comic-Klassiker erscheinen in unregelmäßiger Folge nationale wie internationale Must-Haves. Sie ist damit quasi die aktuelle Version der Reihen, die vor Jahren von der Bild und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verlegt worden waren. Die Aufmachung wirkt aber etwas gediegener und präsentiert die Stoffe in lesbarerer Form! Die Gesamtausgabe enthält alle 18 Geschichten des deutschen Meisterdetektivs.

Kombiniere …

Deutschland im Jahre 1950. Es geht wieder aufwärts, das Wirtschaftswunder nimmt seinen Lauf und neben der Sorge um das nackte Überleben ist wieder Zeit für Zerstreuung. Bestandteil dieses Paketes ist die Illustrierte QUICK mit schnell konsumierbaren News aus aller Welt. Stars und Sternchen bildeten dabei eine Säule, schon ab dem zweiten Jahr aber auch die Geschichten um Nick Knatterton! Bis 1959 sollten die Comics im Magazin bleiben, Lizenzen wurden auch in das Ausland verkauft.

Detail Nick Knatterton GA page 22

Manfred Schmidt, Erfinder, Texter und Zeichner der Serie, hatte die erste Geschichte als Parodie auf die aus Amerika kommende Kunstform der Comics, speziell Superman, geplant. Für einen deutschen Bildungsbürger waren Bildgeschichten bestenfalls etwas für Kinder, keinesfalls aber wertvoll. Überrascht vom Erfolg und Zuspruch der Leser*innen entstanden dann aber doch insgesamt 18 Episoden mit dem superschlauen Helden in markanter Kleidung mit Pfeife und spitzem Kinn.

Die Geschichten sind voll von Anspielungen auf die damalige politische Großwetterlage und präsentieren ein zeitgemäßes, krudes Frauenbild (giftiger Vamp oder naive Sekretärin) samt üppiger Kurven. Vor allem anfangs fühlt man sich an die wilden, Slapstick getriebenen Abenteuer von Tim bei den Sowjets erinnert. In den späteren Folgen wird die Handlung etwas systematischer entwickelt.

Detailreiche Zeichnungen mit Erklärungen

Ein wesentliches Merkmal der Zeichnungen von Schmidt sind die Kästchen, die Details aus den Bildern erklären. Manchmal wirken diese Texte, als ob der Zeichner seinen Leser*innen nicht zutrauen würde, die Bildsprache zu verstehen. Meistens sind sie aber ironische Anmerkungen, die den Fokus auf bestimmte Details legen. Die Zeichnungen sind schwarz-weiß, haben teilweise mit Wasserfarben gemalte Anteile, und nutzen ein Raster für die Kleidung der Hauptperson.

Detail Nick Knatterton GA page 23

Schmidt setzt häufig auf Speedlines und Wölkchen, um Bewegung zu visualisieren und pflegt ansonsten einen karikaturesken Stil. Damit ist er mit seinen wöchentlichen zwei Streifen in der Tradition der Zeitungscomics ohne wirklich dazuzugehören. Nick Knatterton ist ein Produkt seiner Zeit und würde so heutzutage niemals ein Publikum finden. Der dahinterstehende rasante Slapstick, die Überhöhung der natürlichen menschlichen Eigenschaften in der Person des Helden und die teils bissigen Kommentare auf das Zeitgeschehen sind aber ein wertvoller Bestandteil der Geschichte des deutschen Comics und damit ein notwendiger Teil einer Comic-Bibliothek in unseren Landen!

Ansprechende Darbietung

Der Hamburger Verlag hat sich erfolgreich bemüht, Nick Knatterton in einer wertigen Form zu präsentieren! Das gut gebundene Hardcover im Querformat steckt in einem hochformatigem Schuber und passt daher in jedes Regal. Damit ähnelt dieser Band auch den anderen Teilen der Reihe. Die jeweiligen Wochenlieferungen wirken durch den großzügigen Weißraum ohne jede Ablenkung und jede der Geschichten bekommt eine kurze Einführung.

Detail Nick Knatterton GA page 426

Sicherlich gibt es antiquarisch noch die eine oder andere Ausgabe der Geschichten für weniger Geld. Der Preis dieser Ausgabe ist aber für die Ausstattung angemessen und ein neues Buch hat, nicht nur für Sammler*innen, seine Vorteile! Vielleicht auch ein Geschenktipp für Weihnachten für die Opas!

Dazu passen ein klassischer Weinbrand sowie Bill Ramsey mit “Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett”, auch wenn dieser Schlager erst ein paar Jährchen nach der Einstellung der Comics aufgenommen wurde!

© der Abbildungen Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2022

Jean Graton – Michel Vaillant Collector’s Edition 4

Gesamtausgabe Teil 1: 1964 – 1967

Story: Jean Graton
Zeichnungen: 
Jean Graton

Originaltitel: Michel Vaillant L’Intégrale 4

Egmont Comic Collection

Hardcover | 224 Seiten | Farbe | 39,00 € |

ISBN: 978-3-7704-0296-0

Cover Michel Vaillant Collector's Edition 4

Es gibt eigentlich zwei Comic-Helden, die die Generation ZACK im Wesentlichen repräsentieren: Rick Master und Michel Vaillant. Während der erstere seine Gesamtausgabe auf Deutsch schon komplettiert hat, ist für zweiteren die Collector’s Edition gerade angelaufen und nun bei Band 4 angekommen. Und bevor jetzt ein Shitstorm anläuft: Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe von erstklassigen Held*innen, die Tintin, Spirou und ZACK zu dem gemacht haben, was sie waren bzw. noch sind. Die Jahreswertungen wurden aber mehrheitlich von eben diesen beiden angeführt. Und nicht zuletzt haben auch beide den Sprung in eine modernisierte Version geschafft.

Der Visionär

Jean Graton war nicht nur ein Meister seines Faches was die Zeichnungen betraf. Er hatte schon früh die Werbewirksamkeit von etablierten Comicfiguren erkannt und zunächst mit PubliArt, später mit seinem eigenen Studio unter anderem Michel Vaillant vermarktet. Daneben war er aber auch ein Fan von größtmöglicher Authentizität und Genauigkeit. Am liebsten war er vor Ort, schnupperte Benzin und genoss das Dröhnen in den Ohren. Sollte das nicht möglich sein, nutze er ein Netzwerk von Kontakten, um sich über Fotos und Literatur in die Rennstrecken und die verschiedenen Wettbewerbe einzufühlen.

Detail from Michel Vaillant Gesamtausgabe 4

So war es auch kein Wunder, dass er 1964 in Die Ehre des Samurai den Einstieg einer japanischen Firma in die Formel 1 vorwegnahm. Der tatsächliche Start von Honda folgte dann 1965. Sehr geschickt werden in diesem Band japanische Ehrvorstellungen, altväterliche Flapsigkeit und Gefahren risikobereiten Fahrens miteinander vermischt. Die Geschichte enthält aber auch eines der humoristischen Glanzlichter der frühen Jahre, wenn der Patriarch auf seinem Fahrrad mit der Fahrweise der jungen Wilden in Konflikt gerät. Diese Situation wird noch über Jahre immer wieder auftauchen. Zudem zeigt Graton, dass er durchaus gewillt ist, der Emanzipation Raum zu geben und die Familie offener zu gestalten als Traditionalisten es wünschen würden.

Spannung in Indianapolis ist eines der vielen Abenteuer, das Geschehen auf den Rennstrecken mit kriminellen Aktionen gegnerischer Rennställe verknüpft. Absolute Lieblingsgegner sind dabei sicherlich die Schurken, die hier für die Texas Driver’s fahren. Und in Die Ritter von Königsfeld beweist der Künstler, dass er nicht nur Rennstrecken auf das Papier bringen kann, sondern auch altertümliche Schlösser samt allen Voraussetzungen für eine Mystery-Geschichte. Rennfahrer verschwinden spurlos während Michel und Steve auf dem Schloss Königsfeld die Bekanntschaft von Vater und Tochter Spangenberg machen. Auch diese Geschichte wird sich fortsetzen.

Detail Graton Michel Vaillant 12

Der Reiz der Serie

Natürlich besticht Michel Vaillant vor allem dadurch, dass niemand sonst das Renngeschehen so glaubwürdig auf das Papier bekommt. Das Renngeschehen spielt sich vor den Leser*innen fast wie bei einer TV-Übertragung ab und lässt ein Mitfiebern zu. Dabei bleibt es aber nicht: Soap-Effekte lassen die Familie Vaillant wachsen, an Konflikten reifen und – vor allem – von Band zu Band langfristige Rahmenhandlungen erleben. Dabei werden die Figuren zwar kaum älter, heiraten aber, werden Eltern, …

Zusätzlich hat Jean Graton ein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Studiomitarbeiter. Christian Denayer etwa wird später Alain Chevallier auf den Markt bringen. Bei den hier abgedruckten Bänden ist er noch als Zeichner für die Autos verantwortlich und unterstützt somit die Produktion der neuen MV Geschichten. Die Collector’s Edition bringt dabei nicht nur die Alben in ungekürzter Version, sondern auch Kurzgeschichten und so rundet Der Autosalon 1946 die Comic-Sammlung ab.

Detail Graton Michel Vaillant 10

Zusätzliches Material

Eine ordentliche Gesamtausgabe muss heutzutage mehr liefern als eine angemessene Präsentation der Bildgeschichten und so ist es auch hier. Die einzelnen Abenteuer werden von Details zur Veröffentlichungshistorie begleitet und zeigen Magazintitelbilder und sonstige Illustrationen. Zusätzlich gibt es zu den einzelnen Bänden Hintergrundinfos und Volker Haman führt durch die Rezeption von Jean Graton in Deutschland.  

Selbst diejenigen, die schon alle Einzelbände im Regal haben, könnten durchaus auf die Idee kommen, sich die Collector‘s Edition zusätzlich anzuschaffen. Für alle anderen die Gelegenheit, die Serie in überschaubaren zeitlichen Abständen zu komplettieren!

Detail from Michel Vaillant Gesamtausgabe 4

Dazu passen ein Bölkstoff (auch wenn es von der zwei-rädrigen Variante des Rennsports kommt) und Noir Désir mit „Le Vent Nous Portera“.

© der Abbildungen Graton Editeur / 1964, 1965, 2008 / By Jean Graton – All Rights Reserved | 2022, Egmont Ehapa Media

Peyo – Benni Bärenstark Gesamtausgabe 1

1960 – 1967

Story: Peyo (1, 2), Peyo & Yvan Delporte (3)
Zeichnungen: 
Peyo (1, 2), Peyo & Francois Walthéry (3)
Originaltitel: 
Benoît Brisefer: L´Intégrale 1

Splitter Verlag

Hardcover | 224 Seiten | Farbe | 39,95 € | 
ISBN: 978-3-96792-737-5

Cover Benni Bärenstark Gesamtausgabe 1

Untrennbar mit den Namen von Peyo, also Pierre Culliford, verbunden sind die Geschichten um die Schlümpfe. Die kleinen blauen Wichtel waren erstmals in einer Story von Johann und Pfiffikus aufgetaucht, hatten aber sehr schnell eine eigene Serie bekommen, die bis heute läuft. Zudem ist ein unglaubliches Merchandise-Konglomerat mit ihnen entstanden. Neben weiteren Serien hat Peyo aber auch eine Reihe über einen echten „Superhelden“ entwickelt, die ebenfalls zu den Klassikern der frankobelgischen Funnies gehört: Benni Bärenstark!

Fast immer superstark …

Der kleine Benni ist ein Junge, der nett, höflich, hilfsbereit und interessiert ist. Trotzdem will aber niemand mit ihm spielen, er ist nämlich superstark. Da er die Kräfte nicht immer richtig dosieren kann platzen Bälle, brechen Bänke, kurzum, gehen viele Dinge unbeabsichtigt kaputt. Da der normale Alltag eines kleinen Kindes für ihn also versperrt ist, orientiert er sich vielleicht etwas zu stark an der Welt der Erwachsenen und gerät immer wieder in gefährliche Situationen mit kriminalistischem Hintergrund.

Benni Bärenstark 1 page 39

Wie so oft nehmen Erwachsene die Leistungen von Kindern aber nicht wirklich war. Seine Superkräfte werden Benni oftmals nicht geglaubt. Und wenn doch, dann soll er sie genau dann beweisen, wenn er dazu nicht in der Lage ist: ein Schnupfen verhindert nämlich sofort die Ausübung und Benni wird zu einem normalen, schmächtigen Jungen. Die Abenteuer des bärenstarken Jungen starteten in Deutschland unter dem Label „Der kleine Winni“ in Fix & Foxi bevor Carlsen und toonfish Alben veröffentlichten.

Teil 1 der fünfbändigen Gesamtausgabe enthält die ersten drei Geschichten. In Die roten Taxis gerät der alteingesessene Taxifahrer, Herr Piepke, plötzlich unter Druck als ein neues Unternehmen mit modernen Autos auf den Markt in dem beschaulichen Freudenberg drängt. Die Fahrer scheinen aber noch auf ganz andere Ziele aus zu sein. Das Rätsel um Frau Albertine besteht zunächst einmal darin, dass die ältere Dame einerseits sehr freundlich zu sein scheint, andererseits aber unflätig und die Anführerin einer kriminellen Bande. Für die 60-er Jahre eine sehr moderne Verwechslungskomödie. Bennis zwölf große Taten ist abschließend ein Parforce-Ritt durch mehrere Länder auf der Suche nach Teilen eines Dokumentes, die nur zusammen großen Reichtum versprechen. Erneut ein spannender Krimiplot.

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Ein Funny für die ganze Familie

Anfangs hat Peyo fast alle Zeichnungen allein angefertigt und nur bei den Hintergründen auf Will zurückgegriffen. Im dritten Band teilt er sich diese Aufgabe bereits mit Francois Walthéry der später mit Natascha eine eigene große Serie haben sollte. Die gute Einführung von Patrick Gauner klärt auch über die Hilfestellung von André Franquin auf. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und geben dem Zeichner der Ritterserie mit Magiesprengseln die Möglichkeit, die (damalige) Jetztzeit darzustellen.

Das gelingt auch mit Hilfe von Will sehr gut! Es macht Spaß, die Serie in dieser wirklich sehr guten Aufbereitung (wieder) in die Hand zu nehmen und zu genießen. Viele Anspielungen erlauben den älteren Leser*innen das Schmunzeln, während Jüngere eher mit Benni mitfiebern werden, ob die Aufgaben vor dem nächsten Schupfen erledigt werden können.

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Ein auch heute noch lesenswerter Klassiker

Einige „Klassiker“ wirken mittlerweile etwas aus der Zeit gefallen und haben eher nostalgischen Wert. Benni Bärenstark funktioniert dagegen auch heute noch. Natürlich gibt es in den Geschichten noch keine moderne Kommunikation. Sie werden dadurch aber nicht unglaubwürdig. Für Erwachsene ist es schon eher fragwürdig, warum der kleine Junge so oft und vor allem so lange unterwegs sein kann ohne ganze Heerscharen zu mobilisieren, die nach ihm suchen würden. Aber das ist halt Kunst!

Die Ausgabe im Splitter-typischen Format ist schön und wertig. Das informative Dossier klärt über die Beteiligten und die zeitlichen Hintergründe auf und präsentiert reichlich Illustrationen, die in deutschen Veröffentlichungen bisher nicht vorlagen. Und sie passen auch sehr schön neben die Johann & Pfiffikus-Bände. Für alle Altersstufen bedeutet in diesem Fall, dass drei Generationen zwischen Lesen und Vorlesen nach Belieben wechseln können.

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Dazu passen Willy Girmes mit “Piratentanz” und eine heiße Zitrone, wahlweise mit etwas Honig.

© der Abbildungen Peyo – 2022 – Licensed through I.M.P.S. (Brussels) – www.smurf.com / Splitter Verlag GmbH & Co. KG, 2022

All Verlag – Das Programm 2022 Teil 2

Ansgar Lüttgenau zum Programm des All Verlag für das zweite Halbjahr 2022

c-o: Hallo Ansgar, schon wieder ein halbes Jahr rum. Aktuell sieht es so aus, als ob ein wenig Normalität in das alltägliche Leben zurückkehren würde: Veranstaltungen dürfen wieder stattfinden und der direkte Kontakt mit den Leser*innen wird für Euch wieder möglich. Auf der anderen Seite führt der Krieg mitten in Europa natürlich allen vor Augen, wie labil und gefährdet Sicherheit und Frieden sind. Was erwartest du von den kommenden Monaten?

AL: Ich freue mich erstmal auf Erlangen. An unserem Stand im Hauptzelt auf dem Schlossplatz wird am Freitag und Samstag Philippe Aymond seine Serien Lady S. und Bruno Brazil signieren.

Was die nächsten Monate ansonsten für den Verlag bringen wird man sehen. Trotz den exorbitanten Papierpreiserhöhungen werden wir im 2. Halbjahr einige notwendige Nachdrucke z.B. von Lederstrumpf, Messalina und Wunderwaffen in Auftrag geben.

Cover Hägar 2018

Die Klassiker

c-o: Dein neues Programm setzt die Schwerpunkte der vergangenen Jahre fort. Beginnen wir mit den Klassikern: Du hast die Cartoon-Reihe Hägar gestartet. Hast du schon eine Ahnung über den Erfolg der ersten beiden Teile?

AL: Die Jahrgänge bis 2016 gab es ja bereits einmal von Egmont, sind aber teilweise auch antiquarisch kaum noch zu finden. Deshalb verkaufen sich auch die alten Bände nochmal und die neuen Jahrgänge braucht man auf jeden Fall, um die Egmont Ausgabe zu komplettieren.

Natürlich haben wir nicht die Vertriebspower von Egmont aber die Bücher verkaufen sich zumindest so gut, dass wir schon eine weitere Cartoonserie in Vorbereitung haben.

Cover Hägar 1974

Zum 50. Jubiläum von Hägar soll es ja nächstes Jahr auch noch eine große Ausstellung geben, was sicherlich auch nochmal einen Schub bringt.

c-o: Mit Yalek und Alain Chevallier werden zwei ZACK-Serien fortgesetzt, mit Spaghetti ein alter Klassiker aus dem Tintin-Magazin. Gibt es eigentlich noch ungehobene Schätze in den Archiven?

AL: Da gibt es noch eine ganze Menge toller Sachen. Leider liegen die Rechte dann in der Regel bei den Erben der Künstler und die sind zerstritten oder möchten aus irgendwelchen Gründen keine Veröffentlichung oder man findet sie einfach nicht. Damit ist so ein Projekt dann in der Regel gestorben. Mit genügend Zeit und detektivischem Spürsinn kann man aber manchmal doch einen Erfolg erzielen, wie z.B. bei Jerry Spring, Pharao und Lederstrumpf.

Graphic Novel im All Verlag

c-o: Mit Nur noch Stille gehst du in das Segment Graphic Novel, richtig? Wird das im Zweifel noch ausgebaut werden?

AL: Ein Stern aus schwarzer Baumwolle würde ich auch dort verorten und obwohl ich denke, dass das das beste Buch in unserem gesamten Programm ist, hat es sich nicht gut verkauft. Trotzdem machen wir einen weiteren Versuch mit Nur noch Stille. Die Serienmörderthematik ist vielleicht auch noch interessanter als Rassendiskriminierung. Und außerdem ist der Zeichner durch seine Serie „Der Gesang der Strygen“ auch noch vielen Lesern in positiver Erinnerung.

Cover Nur noch Stille

c-o: Lederstrumpf, die Wunderwaffen und auch die Sechste Waffe sind Serien, die der All Verlag in Deutschland etabliert hat. Man konnte in den letzten Monaten überall lesen, dass das Comicsegment einer der wenigen Bereiche mit Zuwächsen im Print war. Kannst du das bestätigen?

Cover Lederstrumpf 3

AL: In der Coronazeit wurde mehr gelesen, was sich auch in den Verkaufszahlen niedergeschlagen hat. Nicht umsonst haben wir unser Programm deutlich ausgebaut, obwohl das eigentlich erst in ein paar Jahren geplant war.

Nur für Erwachsene

c-o: Nach dem Erfolg von Messalina legst du jetzt im Bereich der Comics für Erwachsene deutlich nach. Gibt es schon Reaktionen darauf?

AL: Der Erfolg von Messalina hat mich ehrlich überrascht. Wir hatten die Lizenz ja schon einige Jahre und ich habe die Veröffentlichung immer wieder verschoben, weil ich dachte, dass das Thema Pornografie im Comic eigentlich durch ist. Aber da beide Bände kurzum vergriffen waren und weiterhin Nachfrage besteht, habe ich mich wohl getäuscht. Wir drucken jetzt bald nach und veröffentlichen mit Bang Bang von Jordi Bernet eine weitere Reihe mit ähnlicher Thematik. Man könnte sagen, „Torpedo“ für Erwachsene.

Tops’n‘Flops

c-o: Wie immer zum Abschluss die Frage nach deinem Lieblingstitel für die kommenden Monate und nach den Tops und Flops der Vergangenheit.

AL: Eigentlich waren für dieses Programm noch zwei weitere Titel geplant, und zwar ein weiterer EC Archiv-Band von Wally Wood, für den wir aber bis heute auf die Druckdaten aus den USA warten und ein Moebius-Titel, dessen Bonusmaterial bisher von Frau Giraud nicht freigegeben wurde und den wir deshalb ins nächste Programm verschoben haben. Der Moebius-Band hätte eigentlich der Toptitel in diesem Programm werden sollen. Nun fällt diese Ehre Nur noch Stille zu, der mit perfekter Zeichentechnik und konstanter Spannung in der Schnittmenge von Southern Gothic und spannungsgeladenem Thriller angesiedelt ist.

Cover Wunderwaffen 11

Am besten verkauft haben sich in den letzten 12 Monaten: Lady S., Die erotische Kunst von Wally Wood, Messalina, Wunderwaffen, Gil St. Andre, Lederstrumpf.

c-o: Vielen Dank, Ansgar für das Interview! Viel Spaß auf Messen und natürlich weiterhin viel Erfolg!

Das Programm im Einzelnen

Wie immer gibt es beim All Verlag zu jedem Titel auch eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Ex Libris und teilweise Variantcover. Zu Teil 1/2022.

August 2022 
Bang Bang 1Die Geliebte von Al Capone
Bang Bang 2Viva Mexico
Die sechste Waffe 7Nicht die Kugel, sondern der Fall
Nur noch Stille 
Cover Die sechste Waffe 7
September 2022 
Lederstrumpf 3Der Pfadfinder
Lederstrumpf 4Die Pioniere
Alain Chevallier 3Turnier für 500 ccm
Alain Chevallier 10Das Monster im Schnee
November 2022 
Yalek 3Das Reich der Angst
Yalek 4Die Gefangenen von Yacomac
Wunderwaffen 11Der Schatten der Wewelsburg
Wunderwaffen 12Die Zeitfalle
Dezember 2022 
Messalina 5Der Palast der Qualen
Messalina 6Der letzte Orgasmus
SarvanGesamtausgabe
SpaghettiGesamtausgabe Teil 2
Hägar1974
Hägar2018

© aller Abbildungen 2022 All Verlag und jeweilige Lizenzgeber

ZACK 276

ZACK 276 (Juni 2022)

Herausgeber/Chefredaktion: Georg F. W. Tempel

Blattgold Verlag

Heft Din A 4 | 92 Seiten | Farbe | 9,00 €
ISSN: 1438-2792

Cover ZACK 276

Schon wieder ist ein Jahr halb vorbei: die großen europäischen Fußball-Ligen sind durch, die bisher letzte COVID-Welle auch und selbst die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des ersten ZACK sind geschafft. Wirklich? Nein, es kommt (mindestens) noch die ZACK-Lach-Box! Mehr demnächst hier. Zunächst aber die reguläre Ausgabe, deren Aufgabe es ist, die Zeit bis zu den Ferien zu überbrücken!

Die Neustarts

Ein plötzlich hochaktuell gewordener Polit-Thriller kehrt zurück: In Empire USA 2.4 geht es um die Frage, wer den Freund und Partner des Helden, Jared Gail, erschossen hat. Die Ermittlungen haben bisher ergeben, dass sich im Gemisch aus früherem KGB und neuen Oligarchen zwei Fraktionen gebildet haben, die sich bis aufs Blut bekämpfen. Es könnte sein, dass der ermordete Duanne zwischen die Fronten geraten ist. Niemand konnte ahnen, dass diese Serie einmal so aktuell werden würde! Spannendes Szenario von Stephen Desberg. Den Zeichenstift hat nun Alain Mournier übernommen. Die Bilder sind weniger glatt als zuletzt bei Griffo, die Gesichter etwas schematischer.

ZACK 276 page 23

Ebenfalls wieder dabei sind das kleine Bergdorf Luthon-Höge und seine schrägen Bewohner*innen. Willem Ritstier geht erneut in die Vergangenheit: Ein Unfall mit Folgen scheint unaufgeklärt geblieben zu sein. Als dann auch noch der Metzger im Schaufenster seines Ladens liegt, ist höchste Verwirrung angesagt. Auch Weder Fleisch noch Fisch ist wieder eine bitterböse Satire mit granteligen Zeichnungen von Michiel Offermann für Independent-Fans!

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Die Fortsetzungen

Während ihr Verehrer die hübsche Wahrsagerin Julie Kleinnagel ins Bett bekommen möchte, denkt sie ans Heiraten. Es steht aber noch ein Konflikt mit ihrer Mutter ins Haus. Das Mädchen von der Weltausstellung vermischt auch in 1867 Politik und Menschliches. Der Freiheitskampf der polnischen Nation, Klassenunterschiede, Innovationen und der Kampf um ein kleines bisschen Glück sind die von Jack Manini virtuos kombinierten Ingredienzien. Étienne Willem setzt das Ganze in einer sehr humorvollen Weise um, die Emotionen überbetont, Spaß macht und altersgruppenübergreifend wirkt. Die Heldin gibt mit ihren Verehrern im Juni das Covergirl.

Detail ZACK 276 page 3

Bob Morane von Henri Vernes ist einer der Klassiker der belgischen Literatur. Auch im Comic war er jahrzehntelang vertreten. Nun haben Christophe Bec und Corbeyran eine neue Geschichte geschrieben, die zwar auf der Figur basiert aber keinen existierenden Roman zur Grundlage hat. Es scheint so, als ob die Legende der 100 Dämonen des Gelben Schatten einen wahren Kern hätte. Wie aber passen die offensichtlich geklonten Ninja-Kämpferinnen in das Bild? Die Helden vermuten, dass jemand den Krieg in Indochina als Deckung benutzt, um viel Schlimmeres anzugehen. Paulo Grella setzt das spannende Szenario im Dunstkreis zwischen Thriller und Science-Fiction in manchen Bildern etwas zu glatt um, in anderen wiederum sehr schön. Geben wir ihm etwas Zeit und einen Folgeband, um zu noch mehr Spitzenleistungen zu gelangen.

ZACK 276 page 47

Die Abschiede

Von Rani müssen wir uns dagegen schon wieder verabschieden. Die zu Unrecht verfolgte Adelige hat sowohl den Transport auf dem Gefangenenschiff nach Indien als auch den Verkauf als Sklavin an das örtliche Bordell überstanden. Dort hat sie sich zur Chefin geputscht und verspricht nun den örtlichen Honoratioren und der Kirche mehr Profit. Ihre Methoden sind dabei fast schon revolutionär. Jean van Hamme und Alcante vermischen in ihrem Szenario Zeit- und Lokalkolorit mit einer Prise Kritik. Dabei haben sie eine patente und toughe Heldin geschaffen, die genregemäß immer wieder in Schwierigkeiten gerät, aber auch immer wieder eigene Lösungen findet.  Klassisch grandios umgesetzte History-Schmonzette von Francis Vallès. Ein spoilernder Ausblick auf weitere Teile im Serienkompass.

ZACK 276 page 61

Normalerweise lesen wir über Familienkriege nur in der Zeitung. Wenn sie sich in der Finanzwelt abspielen, haben sie Auswirkungen auf Börsenkurse und manchmal kommen sogar kriminelle Aspekte hinzu. Pierre Boisserie und Philippe Guillaume beschreiben in Die Bank einen sehr intensiven Krieg zwischen den Geschwistern Saint-Hubert, der mittlerweile die Zweite Generation zu Protagonist*innen gemacht hat. Die Kämpfe werden mit allen Mitteln geführt und zielen auf Leib und Leben aber auch die Ehre, mögliche Kollateralschäden inbegriffen. Sehr schöne Umsetzung durch Malo Kerfrieden, der Stadt und Zeitkolorit Raum gibt, die Geschichte aber dadurch nicht erdrückt!

ZACK 276 page 77

Und sonst?

Der fälschlich angekündigte Johnny Focus wartet mit seinem nächsten Auftritt noch auf die angekündigte Gesamtausgabe. Natürlich gibt es aber wieder einen One-Pager mit Parker & Badger sowie die üblichen Infos und Kolumnen. Christian Endres stellt im ersten längeren Artikel die Gesamtausgabe von Jacques Tardis Klassiker Adeles Abenteuer vor. Der Verfasser dieser Zeilen blickt zurück auf 11 Jahre bahoe books, einen kleinen, aber sehr rührigen Verlag mit Anspruch aus Wien. Last but not least blickt Michael Klein auf den Juni 1972 und die damaligen ZACK-Ausgaben zurück.

Vor fünfzig Jahren hieß es „Jede Woche Spaß, Spannung, Abenteuer!“ Mittlerweile hat sich die Frequenz auf den Monat geändert, der Anspruch ist geblieben. Und er wird mit hoher Regelmäßigkeit qualitativ hochwertig bedient.

Dazu passen das Foolish Ska Jazz Orchestra und eine Rhabarberschorle mit Sprudel oder Secco.

© der Abbildungen 2022 bei den jeweiligen Autoren und Verlage c/o Blattgold GmbH

Duchâteau/Denayer – Patrick Leman

ZACK-Spezial 4: Überfall auf den Fulgura

Story: André-Paul Duchâteu
Zeichnungen: 
Christian Denayer
Originaltitel: 
Patrick Leman – Orange sur la route, La peur mène la course & Razzia sur la Fulgura

Blattgold Verlag – ZACK Edition

Softcover | 72 Seiten | Farbe| 19,00 € | nur für ZACK-Abonnent*innen

Limitiert auf 555 + 55 Exemplare

ISBN: n/a

Cover ZACK Spezial 4

Seitdem das ZACK aus dem Mosaik Verlag zu Georg F.W. Tempels Blattgold gewandert ist, gibt es auch wieder ein Albenprogramm. Nur für Abonnent*innen erscheinen ausgewählte, limitierte Produktionen. Bisher ging es dabei mit Michel Vaillant, Johnny Focus und Bob Morane um Serien, die auch im ZACK erschienen sind. Mit Patrick Leman gesellt sich ein Titel dazu, der im ZACK hätte erscheinen können. Die drei hier abgedruckten Geschichten bringen den Spirou-Helden von Anfang der 70-er Jahre komplett in deutscher Erstveröffentlichung!

Heiße Autos, eiskalte Verbrecher

André-Paul Duchâteu ist nicht nur ein vielseitiger, sondern auch ein begabter Szenarist, der einige Klassiker des frankobelgischen Comics geschrieben hat. Im ZACK sind davon Rick Master, Yalek, Pharaon und Alain Chevalier erschienen. Ihnen ist gemeinsam, dass actiongeladene Stories oft mit einer Krimi-Note verknüpft sind. Gerne bringt er auch Auto-Verfolgungsjagden unter.

ZACK Spezial 4 page 3

Bei Patrick Leman darf er beides verbinden. Der junge Held ist ein Motorsportler und hinter dem Lenkrad zuhause. Sturm auf der Strecke thematisiert einen gefährlichen Eingriff in den Ablauf einer Rallye und in die Angst fährt mit muss man befürchten, dass ein Pilot die Rennserie mit allen Mitteln gewinnen möchte. Jedenfalls häufen sich die Unfälle.

Überfall auf den Fulgura ist erneut eher Krimi als Renngeschichte. Es geht um ein komplett neu entwickeltes Auto für die neue Saison. Natürlich soll es der Konkurrenz erst so spät wie möglich präsentiert werden, doch Industriespionage ist in diesem Gebiet leider weit verbreitet. Mehr zu dem Autor demnächst in der Reddition.

50 Jahre ZACK - Detail Patrick Leman

Realismus und Rasanz

Die Zeichnungen erlauben das Mitfiebern der Leser*innen. Bei den Rennszenen glaubt man, in unmittelbarer Nähe zu sein. Das ist natürlich kein Wunder, denn Christian Denayer hat sein Handwerk zunächst bei Jean Graton gelernt und dort für Michel Vaillant unter anderem die Rennwagen gezeichnet. Später erledigte er den gleichen Job für Tibet bei Rick Master. Bei Alain Chevallier war er für die Zeichnungen allein verantwortlich, für High School Generation hat er sogar Text und Bilder beigesteuert.

Seine Hintergründe sind detailverliebt: kleine Äste, einzelne Steine im Mauerwerk oder aufspritzender Kies gelingen perfekt, und die Autos könnten fast als Werbeprospekt-geeignet durchgehen. Insbesondere die Szenen im Dreck und bei Regen lassen die Gefahr des zu schnellen Fahrens deutlich werden. Mehr Dramatik geht nicht!

ZACK Spezial 4 page 30

Ein neuentdecktes Kleinod!

Eigentlich erstaunlich, dass trotz der Vielzahl an Verlagen noch niemand auf die Idee gekommen war, dieses Kleinod zu heben! Allen Fans von Michel Vaillant (1. Staffel) sei dieser Band ans Herz gelegt! Auch wer Rick Master liebt, kann hier nichts falsch machen, und die Leser*innen des zu Rolf Thomsen eingedeutschten Alain C. werden hier auch komplettieren wollen.

Der Band ist allerdings nur für die Abonennt*innen des ZACK bestimmt. Wer ein solches besitzt, kann sich eines der 555 + 55 Exemplare sichern. Patrick Leman ist aber auch Bestandteil der limitierten Box zum Erscheinen des ersten ZACK vor 50 Jahren. Dann ist sogar noch ein passendes Ex Libris dabei.

50 Jahre ZACK - kommendes Ex Libris
ExLibris aus der Box zum 50. ZACK Jubiläum

Dazu passen Brody Dalle mit „Rat Race“ und ein energieliefernder Smoothie!

© der Abbildungen Denayer | 2022 Blattgold GmbH

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