Catwoman – Die Masken der Katze
Story: Joëlle Jones
Zeichnungen/Tusche: Joëlle Jones, Fernando Blanco, Geraldo Borges, Aneke, Inaki Miranda
Originaltitel: US-Catwoman 16 – 21 (2019/2020)
Panini Comics
Broschur | 148 Seiten | Farbe | 18,00 €
ISBN: 978-3-7416-2026-3
Es sind mal wieder unruhige Zeiten im DC-Kosmos. Im richtigen Leben mussten viele Offizielle DC verlassen, im Comic-Bereich läuft das Jahr der Schurken und Gotham wird zur Bane-City. Natürlich kann sich auch die nach der gescheiterten Hochzeit mit Batman in das Exil nach Villa Hermosa gezogene Selina Kyle diesen Dingen nicht ganz entziehen.
Angriff der Zombies
Band 2 hatte damit geendet, dass die skrupellose Raina Creel sich selbst in der Lazarus-Grube gebadet und ihr Leben damit verlängert hatte. Nun zeigt sich, dass Catwoman den Angriff auf sie selbst in der Höhle der Grube überlebt hat. Sie sinnt auf Rache, kann aber zunächst in schönen Bildern auf ihr Leben zurückblicken und beginnt damit die Frage, ob ihr Exil in Villa Hermosa wirklich richtig gewesen ist. Natürlich will sie für ihre Schwester sorgen und die Herrschaft der Creels beenden, aber dann?
Catwoman macht sich in unterschiedlichen Verkleidungen auf, den Aufenthaltsort ihrer Gegnerin zu ermitteln und taucht schließlich bei einer großen Party dort auf, wo sie Raina vermutet. Genau hier ist der Ursprung für den Titel Die Masken der Katze.
Diese hat in der Zwischenzeit eine spezielle Flüssigkeit entwickelt, die Menschen innerhalb von Minuten zu steuerbaren, hirntoten Zombies macht und nutzt diese Fähigkeit aus, um ihre Position innerhalb der Gesellschaft zu stärken. Sie muss nicht mehr jung und schön sein, um Macht zu erlangen oder zu behalten. Natürlich kommt es zum großen Showdown zwischen der korrupten Politikerin und der Katze. Dabei zeigt sicht, dass es möglicherweise ein Fehler sein kann, wenn man mit Menschen nur spielt und sie nicht ernst nimmt.
Joëlle Jones gelingt es, den fast zwei Jahre laufenden Handlungsbogen stimmig abzuschließen, die losen Enden zu verknüpfen und offene Fragen abzuschließen. Das ist schon mal eine große Leistung! Sie hat sich im Laufe der Zeit so stark in die Figur der Catwoman eingefunden, dass ihr in diesen 6 Heften immer wieder ikonische Szenen gelingen und ihr Run als einer der Besten in der langen Geschichte der Meisterdiebin in Erinnerung bleiben wird!
Die Umsetzung
Wieder greift Jones teilweise selbst zum Zeichenstift, lässt aber auch die bereits bekannten Artist*innen zugreifen. Dabei ist eine harmonische Mischung entstanden denn die jeweiligen Passagen sind zwar als unterschiedlich zu erkennen, folgen aber einer gemeinsamen Linie. Dabei geht es wesentlicher rauer zu als sonst oft in Superheldencomics: Schwarze Linien umrahmen Farbflächen und deuten Konturen nicht nur an. Auch sonst sehen Figuren oft aus wie aus einem Modelkatalog. Hier geht es eher um Emotionen!
Seit einigen Jahren sind die besten Geschichten der Fledermausfamilie entweder mit Harley, dem Joker oder eben Catwoman. Dazu kommen ein paar außerhalb der Kontinuität stehende Stories unter dem Black Label oder wie kürzlich Batmans Grab. Der dritte Band der aktuellen Catwoman-Serie bestätigt diese Vermutung: Spannend, grafisch hervorragend erzählt, stimmig in Bezug auf Kontinuität und innerhalb der Storyline, mit viel trockenem Humor erzählt und trotz all der Untoten herrlich „menschlich“! Ein echter Tipp!
Natürlich gibt es wie immer bei Panini Abbildungen der regulären Cover sowie von einigen Variant-Ausgaben, einen Rückblick auf die ersten Teile um auch Einsteiger*innen mitzunehmen und Infos über die Künstler*innen in einem stabilen Softcover.
Dazu passen Gin Tonic mit Pinky Gin Head und Rhabarber-Saft und Amy Winehouse zusammen mit den Specials.
© der Abbildungen 2019, 2020 DC Comics, c/o Panini Verlag