Mit diesem Band liegen endlich alle von Wallace Wood gezeichneten Stories aus den EC-Reihen Weird Fantasy und Weird Science bzw. ihren Nachfolgeserien auf Deutsch vor! Band 1 enthält im Wesentlichen die Geschichten von Wood und Harry Harrison, Band 2 enthält thematisch viele Stories nach Erzählungen von Ray Bradbury. Der nun vorliegende Band zeigt Wood auf dem Höhepunkt seines Schaffens für EC und zeigt deutlich, dass die zunächst sehr optimistische Grundstimmung gekippt zu sein scheint. Die Angst vor atomarer Vernichtung und vor unkontrollierbaren Mutationen aufgrund der atomaren Strahlung bilden so etwas wie einen roten Faden durch die insgesamt 24 Beiträge!
Wer mehr über den Verlag EC und seine Geschichte wissen möchte, sollte einen Blick in The History of EC Comics werfen! Der Autor Grant Geissman erzählt nicht nur von der innovativen Schaffenskraft dieses Verlages sondern beschreibt auch den Niedergang.
Die Geschichten
Die beiden Weird-Reihen waren die ersten echten Science-Fiction Comics in der Geschichte der Bildliteratur. Hier standen nicht etwa kostümierte Helden mit Superkräften im Mittelpunkt sondern Wissenschaftler, Militärs, Forscher oder aber auch einfache Raumfahrer! Anzumerken ist, dass es hier in allen Positionen Männer und Frauen gab die aktive handlungstreibende Rollen innehatten. Das Grauen kam aus den Begegnungen mit der Einsamkeit, der dann doch unbeherrschbaren Technik und natürlich auch aus den Begegnungen mit außerirdischen Wesen.
Wie bereits angedeutet stehen in den Geschichten aus der Mitte der Fünfziger Jahre aber eher „hausgemachte“ Probleme im Vordergrund. So langsam war klar geworden, dass atomare Kräfte nicht nur Kriege beenden, sondern auch gleichzeitig eine große Bedrohung für das Überleben der menschlichen Rasse darstellen konnten. So entdecken die Protagonisten der 6 bis 8-seitigen Stories auch immer wieder Zivilisationen, die sich ausgelöscht haben. Eine andere Gefahr deutete sich bereits an: Nicht nur Überlebende aus Japan sondern auch Beobachter der Testexplosionen wiesen nicht nur äußerliche Veränderungen wie Verbrennungen auf. Auch ihr Erbgut hatte Schaden genommen und Kinder waren mit seltsamen Mutationen geboren worden.
Die Zeichnungen
Mein persönlicher Favorit aus diesem abschließenden Band ist allerdings eine der beiden Bradbury Adaptionen – Es wird ein sanfter Regen fallen ist ein Abgesang auf die Moderne, melancholisch und ruhig und ein Meisterstück der SF-Literatur! Wood hat dieses perfekt in Bilder umgesetzt und die Stimmung noch verstärkt! Der Zeichner beweist ein weiteres Mal, dass er nicht nur geniale Monster erschaffen, sondern auch Stimmungen erzeugen kann, die zum Nachdenken anregen.
Ansgar Lüttgenau hat für seine Gesamtausgabe ein etwas dickeres Papier gewählt. Dieses gibt einerseits die Zeichnungen sehr genau und konturenreich wieder, erinnert andererseits aber auch an die alten Hefte! Da sich das Team außerdem sehr viel Mühe gegeben hat, die Einstiegssequenzen an die Übersetzung anzupassen ist dem Genuss keine Grenze gesetzt.
Für mich ist SF aus den 50-er und 60-er Jahren immer noch eine sehr lesenswerte Sache: Der grenzenlose Optimismus und die Technikgläubigkeit sind bereits vergangen und Fragen ob der Sinnhaftigkeit schleichen sich ein. Im Gegensatz zu späteren Epochen stehen aber Drogenexperimente und Endlosserien noch nicht im Fokus. Wally Wood verkörpert genau diese Stimmung als Zeichner und gehört für mich daher in eine Reihe mit Moebius und Mezieres!
Natürlich gib es auch wieder einen Essay über EC, Science Fiction und Wood von Heiko Langhans!
Fazit
Von mir eine klare Empfehlung für alle Fans des klassischen Comics. Wood hat vieles gezeichnet und nicht alles ist wirklich überragend, seine SF-Stories sind es aber wirklich! Für Science Fiction-Fans sowieso ein Muss und als Ergänzung zu dem oben bereits angesprochenen Band über EC mit allen Cover-Abbildungen eine perfekte Ergänzung!
Für Afficionados gibt es natürlich wieder eine limitierte Ausgabe mit Ex Libris und Schutzumschlag aber auch die einfache Ausgabe kommt bereits im schmucken Hardcover.
Dazu passen Dark Side of the Moon von Pink Floyd und ein Gin Tonic mit Gurke und Eis!
Alain Chevallier ist ein französischer Rennfahrer und Formel 1-Pilot, der sich im Laufe der Zeit immer mehr verbessert hat und mittlerweile zur Weltspitze gehört. Er hat keine große Firma im Familienbesitz hinter sich, sondern muss sich Erfolge und Weiterkommen selbst erarbeiten. Alain lebt in einer festen Beziehung mit einer erfolgreichen jungen Filmschauspielerin, die ihn zwar liebt und unterstützt, aber auch ihr eigenes Leben lebt.
Insgesamt 17 Alben sind erschienen und werden nun vom All Verlag in Form von einzelnen Hardcoveralben erstmals komplett auf Deutsch veröffentlicht. Siehe dazu auch die Rezi zum zeitgleich erschienenen Band 1. Noch ein Hinweis: einige könnten sich an einen gewissen Rolf Thomsen erinnert fühlen; Das war der Name des Helden während seines Auftritts im Koralle-ZACK.
Der Inhalt
Alain ist nicht der erste Rennfahrer in seiner Familie, denn auch sein Vater saß am Steuer eines Boliden bis er schließlich bei einem Unfall während des Rennens auf dem Nürburgring 1962 tödlich verunglückte. In den Unfall war ein englischer Fahrer namens Nick Hayward verwickelt, Alain hatte den Unfall als kleiner Steppke aus der Box verfolgt.
1976 sitzt nun der Junge von damals selbst am Steuer als der Große Preis von Deutschland ausgefahren wird und wie der Zufall es will kommt es erneut zu einem Unfall. Zwar kommt Alain ungeschoren davon, der Sohn von Hayward aber scheidet aus. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine Feindschaft auf und neben der Piste die gefährlich auszuufern scheint. Natürlich ist die Situation ein gefundenes Fressen für die Hyänen der Sensationspresse.
André-Paul Duchâteau beweist erneut seine Fähigkeit, eine spannende Story zu konstruieren und dabei einen Mix aus Tragödie, Drama und ein wenig Krimi zu kreieren. Die Figuren sind glaubwürdig dargestellt und auch der Handlungsablauf benötigt keine Unwahrscheinlichkeiten um zu funktionieren. Die Rivalen sind dabei gleichzeitig emotionsgesteuert als auch getrieben von den Umständen.
Die Zeichnungen
Hatte Christian Denayer im Vorwort zu Band 1 noch mitgeteilt, dass er selbst mit der Qualität seiner Zeichnungen nicht wirklich zufrieden sei, hat sich das im Laufe der Jahre deutlich verändert. Der Panel-Aufbau war schon anfangs ziemlich gut und hat sich nur leicht verändert. Die Gesichter und überhaupt die Körper der Akteure haben dagegen einen qualitativen Sprung gemacht. Sahen einige Körper anfangs noch aus wie aus einem übertriebenen TV-Cartoon lassen sich jetzt die Proportionen auch im richtigen Leben wiederfinden.
Auch die Gesichter lassen nicht nur Emotionen erkennen, sondern sind mittlerweile auch einer Person zugeordnet. Spaß beiseite: Denayer hat wie jeder Zeichner ein wenig gebraucht, an seinen Schwächen zu arbeiten. In vielen anderen Projekten und auch bei Alain Chevallier beweist er seit Jahrzehnten seine Klasse. Schöner Klassiker des frankobelgischen Comics aus der Blütezeit der wöchentlichen Magazine.
Die Ausgabe
Alle Comics aus Ansgar Lüttgenaus All Verlag zeichnen sich durch eine hohe herstellerische Qualität aus: Gutes Papier mit passenden Farben, gute Bindung, wertiges Hardcover und für die Sammler*innen auch noch eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Gimmick: Ein Schutzumschlag und ein von Christian Denayer signiertes ExLibris lohnen sich durchaus.
Die ursprüngliche Zielgruppe bestand sicherlich aus Jungen. Einige 14-jährige werden sich immer noch für Motorsport interessieren, die meisten Käufer werden mittlerweile erwachsen sein, ihr ursprüngliches Faszinosum für Technik und Spannung aber bewahrt haben und nun auch das entsprechende „Taschengeld“ besitzen.
Dazu passen The Maytals und ein gekühlter Chardonnay.
Es gibt ein paar Namen, die das Herz von Comic-Fans höherschlagen lassen. Einer davon ist der des französischen Szenaristen René Goscinny, der so klassische Geschichten wie Asterix, Lucky Luke oder den kleinen Nick getextet hat. Einiges davon ist sehr zeitlos, anderem haftet ein wenig mehr ein etwas nostalgischen Geruch an. Viele Klassiker gewinnen ihren Charme genau daraus!
Die Serie
Valentin ist dafür ein sehr gutes Beispiel! Er ist ein Vagabund und schon diese Bezeichnung wird möglicherweise heute nicht mehr verstanden. Sie bedeutet, dass der Held dieser Serie kein Zuhause hat, sondern im Wald, in Scheunen und vielleicht auch mal in Zimmern schläft. Er hat kein festes Einkommen, er arbeitet wenn nötig und nur für das Nötige – Luxusgüter wie Uhren, Wechselklamotten, sogar fließendes warmes Wasser sind im fremd. Trotzdem ist er nicht verwahrlost: Seine Taschen mögen voller Löcher sein, Valentin ist stets frisch rasiert und nutzt den Regen zum Duschen.
Mit seiner freundlichen, etwas naiven Art bietet er sich als Zielscheibe für derben Spott an und natürlich auch als erster Verdächtiger sollte mal etwas abhandengekommen sein. Zu seinem Glück gibt es aber zumindest zwei Personengruppen, die noch bedeutend einfältiger sind: Polizisten und Kriminelle! Beide tänzeln in mehreren Geschichten um den Vagabunden herum und sorgen für eine Slapstick-Pointe nach der nächsten.
Das trifft auch schon den Kern der Geschichten. Legt Goscinny anfangs in den vier Kurzgeschichten noch das Setting für den Rest und beschreibt den Kauz, lässt Tabary in den vier folgenden albenlangen Geschichten ein Feuerwerk von Situationskomik abbrennen. Manchmal hat man das Gefühl, dass der Szenarist keine Ahnung davon hat, was zwei Seiten weiter passieren wird und sich der Leser*in gleich überraschen lässt. Das macht eindeutig aber auch den (auch heute noch zündenden) Reiz der Stories aus.
Die Geschichten
Die Kurzgeschichten Der Snob, Das Burgleben und Valentin beim Wintersport zeigen in Variationen die Ungeeignetheit des Vagabunden für geregelte Arbeit. Nicht, dass er nicht wollte, er findet einfach keine Befriedigung in materiellen Dingen, ist zu neugierig und auch zu ungeschickt. Dass er daneben aber ein Herz aus Gold hat wird spätestens in Der Ausbrecher klar!
Der widerspenstige Gefangene ist die erste von Tabary allein verfasste Erzählung. Goscinny hatte sich übernommen und musste sein Engagement konzentrieren. Gleichzeitig hatte er bei Tabary nach einer albenlange Serie für Pilote gefragt und dieser hatte ihm den Ausbau des gemeinsam begonnenen versprochen. Das Landleben ist kein Zuckerschlecken, insbesondere nicht für einen Knecht, der die Tochter des Bauern heiraten möchte. Abstruse aber liebenswerte Ideen werden (erfolglos) angegangen und führen zu ersten Polizei-Kapriolen.
Diese werden in Valentin gibt dem Affen Zucker noch abstruser. Ein Affe im Anzug und vier Gangster kreuzen den Weg von Valentin. Dieser kann mal wieder sein Helfersyndrom nicht unterdrücken und eine teils vollkommen verrückte, daneben aber auch spannende Kriminalgeschichte nimmt ihren Lauf.
Auch Die schlechten Triebe karikiert den Materialismus der Gesellschaft. Während sich der Vater darüber freut, den lange vermissten Sohn wiederzufinden, sehen dessen Geschwister nur ihren geldwerten Vorteil. Bitterböse und doch mit unerschütterlicher Zuversicht, denn die kleinen Kinder geben zur Hoffnung Anlass!
Der Gangsterboss beschließt den ersten Band. Wild, anarchisch, liebenswert und somit unbedingt lesenswert. Da der Geschichte allerdings die geforderte Seitenlänge fehlt, ist sie nie in einem Album erschienen.
Dazu kommen einführende Worte des Herausgebers denen man anmerkt, wieviel Spaß und Herzblut in diesem Projekt stecken!
Die Zeichnungen
Jean Tabary hat neben dem Szenario natürlich auch alle Zeichnungen erstellt. Der Stil ist seinem wohl bekanntesten Zyklus über den Großwesir, der so gerne Kalif werden würde anstelle des Kalifen nicht unähnlich. Insbesondere die Nasen der (im wahrsten Sinne des Wortes) Gezeichneten lassen den gleichen Ursprung recht deutlich erkennen.
Das Layout ist zeittypisch und reglementiert. Wilde, innovative Ausbrüche sind hier nicht zu erwarten aber immerhin ragt schon mal das eine oder andere Detail über den Panelrand hinaus. Die Hintergründe dieses Funnies sind ausgesprochen detailreich und auf Grund ihrer Kolorierung sehr fröhlich. Besonders anzumerken sind die Mimiken der im Vollbild gezeichneten Gesichter in ihrer Vielfalt!
Die Wertung
„Eine vergessene Perle“ lautet der Titel für die Anmerkungen zu der letzten Geschichte und genau das könnte auch als Überschrift über dem ganzen Werk stehen! Die in Pilote veröffentlichten Geschichten über den Vagabunden sind nicht so veraltet wie Stan & Laurel, würden heute aber natürlich auch nicht mehr so geschrieben werden können. Sie wieder zu lesen macht aber Spaß und bringt ein etwas unbekannteres Werk von zwei Großen der Comickunst zurecht wieder in die Regale!
Die Aufmachung in schönem Hardcover und etwas übergroßem Format tut ihr Übriges und für Sammler*innen gibt es auch wieder eine limitierte Spezialausgabe mit nummeriertem Exlibris.
Dazu passen Jim Bob und ein Mischgetränk auf TriTop-Basis.
Wahrscheinlich ist es nur ein witziger Zufall der im gleichen Monat die Veröffentlichung des einen ZACK-Motorsporthelden erfolgreich enden lässt während die des anderen startet. Alain Chevallier hatte einen Auftritt im Koralle-ZACK als Rolf Thomsen und kommt nun unter seinem eigentlichen Namen zurück nach Deutschland. Ansgar Lüttgenau veröffentlicht in seinem All Verlag viele alte Perlen aus den Siebziger und Achtziger Jahren in mustergültiger Ausstattung neu. So dürfen wir auch hier ein größeres Format, Hardcover und vor allem die Chance auf eine zügige und vollständige Veröffentlichung voraussetzen.
Die Autoren
Das Szenario für diese Serie über einen französischen Rennfahrer stammt von André-Paul Duchâteau der nicht nur den ZACK-Leser*innen wohl hauptsächlich durch seine Krimiserie Rick Master bekannt sein dürfte. Es sind aber auch noch viele andere seiner Serien auf Deutsch erschienen, unter anderem auch Yalek zusammen mit Denayer. Zwischenzeitlich hatte er auch die Leitung von Lombard inne.
Christian Denayer hatte sich seine Rennsportsporen bereits im Studio Graton verdient. Dort war er für Hintergründe und Autos verantwortlich gewesen bevor er dann zu Tibet und Rick Master gewechselt war. Irgendwann hatte Le Soir dann eine Rennfahrerserie bestellt und das Ergebnis waren immerhin 17 Alben! In seiner Einführung schreibt er selber, dass dieser erste Band noch nicht seinen eigenen Ansprüchen genügt hätte. Trotzdem ist das natürlich der Anfang von allem. Parallel ist im Übrigen auch Band 8 „Die Rivalen“ erschienen – Besprechung hier auf comix-online folgt in Kürze.
Die Story
Alain Chevallier gehört zu einem französischen Team das mit drei Wagen an der Serie von Langstrecken-Rennen teilnimmt. Bei den 24-Stunden von Daytona liegen die Wagen in aussichtsreicher Position als es plötzlich zu einem folgenschweren Unfall kommt. Alain war gerade von seinem Kollegen überholt worden als dieser scheinbar ohne Ursache ins Schlingern gerät. Unser Held kann nicht mehr ausweichen und das andere Fahrzeug überschlägt sich und fängt Feuer. Später wird Alain von der Sensationspresse beschuldigt werden. Auch beim nächsten Rennen kommt es zu einem unerklärlichen Ausfall.
Die Geschichte bringt eine Mischung aus packenden Rennszenen sowohl auf der Strecke als auch später bei einer Verfolgungsjagd auf der Straße als auch einer spannenden Who-dunnit-Story die den Leser*innen zwar Einblicke erlaubt, wesentliche Teile aber bis zum Schluss verschlossen hält.
Die Zeichnungen
Das Titelbild passt nicht wirklich zu der Geschichte. Die Begründung dazu findet sich im Vorwort von Zeichner Christian Denayer! Die Rennszenen und die Hintergründe lassen erkennen, dass es sich hier um einen bekannten und geübten, auch gefragten Studiozeichner handelt. Bildaufbau, Strich und Perspektive sind gut und stimmig! Bei den Gesichtern und Körperproportionen ist diese Meisterschaft noch nicht ganz erreicht. Die Figuren sind zwar eindeutig zu erkennen und charakterisiert, ihr Gewicht und ihre Größe sind aber noch Schwankungen unterworfen. Eine Steigerung ist aber schon im Laufe dieses Albums zu erkennen!
Der Held und seine Freundin entsprechen den Vorgaben der damaligen Zeit. Tina ist selbständig und berufstätig und steht somit weder immer zur Verfügung noch ist sie reines Beiwerk. Trotzdem muss sie Krimitypisch leiden.
Ein Champion geht durch die Hölle ist ein Einstieg in eine Serie, die nicht verleugnen kann, dass ihre Schöpfer von zwei bekannten Serien aus der Schule der klaren Linie kommen. Sowohl Anklänge an Rick Master als auch an Michel Vaillant schaden aber natürlich nicht. Für die Fans der Generation ZACK sicherlich genau das richtige! Wie beim All Verlag üblich gibt es natürlich auch wieder eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit signiertem ExLibris.
Dazu passen in Anbetracht der sommerlichen Temperaturen ein Mischgetränk aus sauren Südfrüchten und Weizenbier sowie die etwas schnelleren Klänge von Ska-P.
Ansgar Lüttgenau stellt das Programm für das zweite Halbjahr 2020 vor und beantwortet die Fragen von comix-online
Wie den meisten bekannt sein dürfte, ist der All Verlag unter der Leitung von Ansgar Lüttgenau sehr darauf erpicht, Perlen und bisher ungehobene Schätze aufzuspüren. Während andere Verlage älteres Material fast nur noch als Gesamtausgabe veröffentlichen, wird hier Serie für Serie entschieden, welcher Weg der Beste ist. Daher erscheinen einige Titel wie etwa Wayne Shelton als Integral, andere wie Bruno Brazil oder Luc Orient erstmals in ihrer Geschichte komplett als einzelne Hardcoverbände mit umfangreichem Bonusmaterial.
Für das zweite Halbjahr dieses Jahres hat der Herausgeberwieder zwei neue Serien ins Programm genommen. Darüber, über die Folgen von Corona und vieles mehr gibt das folgende Interview Auskunft, das wir Ende Mai geführt haben. Natürlich darf hier der Hinweis auf die Vorzugsausgaben nicht fehlen: limitiert auf 111 Exemplare gibt es entweder ein Variantcover oder einen Schutzumschlag und ein limitiertes Ex Libris obendrauf!
Das Interview
c-o: Hallo Ansgar, dies ist bereits das zweite Mal, dass Du Dein neues Programm auf comix-online vorstellst. Das erste Halbjahr 2020 ist ja nun ganz anders verlaufen als wir alle uns das gedacht hätten. Welchen Einfluss hatte Corona auf den All Verlag?
Ich denke das war überall ähnlich. Die Umsätze im stationären Handel sind ziemlich eingebrochen, dafür haben die Bestellungen in unserem Onlineshop deutlich angezogen. Wobei das den Ausfall des stationären Handels natürlich nicht ausgeglichen hat. Da der Verlag aber eh nur ein Hobby ist und wir nicht davon leben (müssen), ist der Umsatzrückgang ärgerlich aber kein wirkliches Problem.
c-o: Auch im kommenden Halbjahr bleibst du Deinem Versprechen treu, fast vergessene Schätze zu präsentieren: Dani Futuro ist ein Knaller nicht nur für die „Generation ZACK“. Kannst Du ein wenig darüber erzählen, wie Du zu der Serie gekommen bist und wie die Abstimmung mit dem Zeichner Carlos Giménez aussieht?
Ich hatte von verschiedenen Seiten gehört, dass Carlos nur an einer Veröffentlichung von Dani Futuro in schwarz/weiß interessiert wäre. Da bei dieser Serie aber gerade die Farben den besonderen Reiz ausmachen, war es bisher zu keiner Veröffentlichung in Deutschland gekommen. Auch in Spanien liegt die Serie aktuell übrigens nur in schwarz/weiß vor. Nachdem ich den Zeichner kontaktiert hatte, wurde recht schnell klar, dass es sich wohl um ein Missverständnis gehandelt hatte. Carlos war begeistert, dass jemand die Arbeit auf sich nehmen wollte, digitale Druckdaten zu erstellen und die Serie in Farbe zu veröffentlichen. Er hatte wohl nur deshalb auf einer schwarz/weiß Ausgabe bestanden, weil es keine Druckdaten der farbigen Seiten gab. Carlos, übrigens ein sehr höflicher älterer Herr, hat uns dann mit einer großen Menge von Illustrationen, (teilweise unveröffentlichten) Covern und anderem Bildmaterial versorgt, so dass wir auch für diese Serie wieder einen interessanten Bonusteil anfertigen können. Vielleicht ist auch noch interessant, dass wir beim einscannen der französischen Farbalben festgestellt haben, dass dort Bildstreifen und auch mal eine ganze Seiten gekürzt wurden. Anselm Blocher, der für die Übersetzung und den Bonusteil verantwortlich ist, ist es aber gelungen alte farbige spanische Magazinveröffentlichungen der fehlenden Teile zu finden, so dass wir die Geschichten nach 40 Jahren erstmals wieder komplett präsentieren können.
c-o: Einen ganz anderen Bestseller im Programm des All Verlags stellen die Wunderwaffen dar. Dabei handelt es sich um eine Alternativ-Welt Science-Fiction, die den Zweiten Weltkrieg anders ausgehen lässt und gleichzeitig Aliens in die Handlung einführt. Neben einem neuen Band startet jetzt auch der Ableger Wunderwaffen – Geheime Missionen. Was ist die Zielgruppe für diese Geschichten? Gibt es Überschneidungen zwischen den Leser*innen der SF-Titel von den klassischen Wally Wood-Bänden, den ZACK-Helden Luc Orient und Dani Futuro, dem eher harten Hombre und den Wunderwaffen?
Die Frage nach der Zielgruppe dieser Serie kann ich dir leider nicht wirklich beantworten. Ich nehme an, es sind Menschen die sich für Flieger- bzw. Kriegscomics interessieren. Und davon gibt es scheinbar eine ganze Menge. Wuderwaffen war lange Zeit unsere am besten laufende Serie. Natürlich gibt es auch bei dieser Serie Überschneidungen mit unserem sonstigen Programm. Das sehe ich ja an den Bestellungen in unserem Shop. Allerdings weniger mit 50er-Jahre SF à la Wally Wood oder den Zack-Helden. Eher mit Titeln wie Bärenzahn.
c-o: Aber auch die Freunde des Abenteuers kommen mit Bruno Brazil, Wayne Shelton und dem Abschluss von Hel´Blar auf ihre Kosten, oder?
Ich denke auch. Mit Bruno sind wir ja bald durch und auch bei Wayne Shelton werden wir bis auf ein Album das letzte verfügbare Material präsentieren. Neben einem exklusiv für die deutsche Ausgabe erstellten Cover wird der Band mit Album 12 auch eine bisher auf Deutsch unveröffentlichte Geschichte beinhalten. Besonders schön finde ich auch, dass wir Hel’Blar jetzt doch noch abschließen können. Eine Zeit sah es nach der Insolvenz des französischen Partners nicht so gut dafür aus.
c-o: Bei zwei Serienneustarts und nur einem Serienabschluss besteht die Gefahr, in der Zukunft zu festgelegt zu sein. Dürfen wir auch in naher Zukunft noch Überraschungen erwarten oder geht es erstmal darum, Sachen zu Ende zu bringen?
Serien zu Ende zu bringen ist sehr wichtig, auch für das Vertrauen der Käufer in den Verlag. Deshalb ziehen wir auch schon mal Reihen durch, die man bei kaufmännischen Betrachtungsweise sofort einstellen müsste. Spannender sind für mich aber natürlich neue Reihen. Wenn man langlaufende Serien im Programm hat, ist man normalerweise natürlich festgelegt. Da hast Du Recht. Die Alternative ist, das Programm auszuweiten, damit neue Programmplätze entstehen. Das haben wir in den letzten Jahren ja auch kontinuierlich gemacht. Außerdem werden wir im übernächsten Programm, das auch schon zu 99 % feststeht, 3 Serien beenden und nur eine neu starten. Damit relativiert sich diese Problematik dann wieder etwas.
c-o: Zu guter Letzt die Frage, ob Du unseren Leser*innen mitteilen möchtest, welcher Comic im ersten Halbjahr überraschend gut gelaufen ist und auf welche Veröffentlichung Du dich am meisten freust?
Mit Abstand am besten gelaufen ist Hombre. Trotz (oder gerade wegen) der heftigen Kritik im Comicforum wegen der Entscheidung erst einmal nur die verfügbaren Farbseiten zu bringen, war die erste Auflage bereits nach wenigen Monaten vergriffen. Parallel zur Veröffentlichung des 2. Bandes haben wir den 1. nachgedruckt um die Serie komplett verfügbar zu halten. Im 2. Band ist übrigens, neben den noch vorhandenen Farb- und schwarz/weiß-Geschichten die wir von dem spanischen Lizenzgeber bekommen haben, auch die erste von 12 Farbgeschichten die wir aus einer französischen Albenreihe entnommen und selbst aufbereitet haben. Diese 12 Geschichten sind exklusiv nur in unserer Ausgabe in Farbe. Selbst in der aktuellen spanischen Gesamtausgabe sind die nur in s/w. Nochmal zurück zur Kritik im Comicforum. Natürlich haben wir die Geschichten nicht wild durcheinander in den Büchern platziert, sondern bis auf eine Ausnahme in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Erstveröffentlichung. Wenn man sich die Bücher in umgekehrter Reihenfolge ins Regal stellt, also 3, 2, 1, sind die Geschichten wieder (fast) in der richtigen Reihenfolge. Im kommenden Programm freue ich mich am meisten auf Dani Futuro. Wie gesagt, Neues ist immer am spannendsten.
Aber auch jeder neue Band von Wally Wood ist für mich etwas Besonderes. Das sieht man schon daran, dass das in der Regel das einzigste Buch ist, das ich nach der Anlieferung aus der Druckerei nochmal komplett lese. Normalerweise habe ich mich im Herstellungsprozess so intensiv mit den Büchern beschäftigt, dass ich die Bücher in- und auswendig kenne. Das ist natürlich auch bei Wally Wood der Fall aber die Geschichten mit ihrem speziellen Twist faszinieren mich bei jedem lesen erneut.
c-o: Danke Ansgar für die Beantwortung der Fragen! Wie gut, dass es Menschen gibt von deren Hobbies alle anderen profitieren!
History Comics erfreuen sich schon seit längerem einer großen Beliebtheit. Eine Zeitlang gab es in Frankreich sogar ein Magazin, das sich auf diese Stoffe spezialisiert hatte, das Vecu. Francois Bourgeon ist der wohl ungekrönte König in diesem Bereich, Die sieben Leben des Falken oder die Türme von Bos-Mauri sind aber wahrlich nicht die einzigen Serien, die daneben bestehen können.
Die Geschichte
Eine ebenfalls sehr langlaufende Serie nennt sich Die Wege von Malefosse und erscheint auf Deutsch im All Verlag als Gesamtausgabe. Der bereits vierte Teil, der die Originalbände 10 bis 12 enthält, ist seit kurzem auf dem Markt. Die Geschichte bringt uns in das Frankreich des Jahres 1592. Es herrscht Krieg und der spätere König Heinrich IV wirbt um Verbündete gegen die Liga, ein Bündnis katholischer Mächte, die die Spanierin Isabella auf den Thron setzen möchten. Und dann gibt es da noch die Kirche, die einen bewaffneten Arm, Manus Dei, unterhält und viele kleine Parteien, die für ihr eigenes Wohl kämpfen oder aber einfach nur überleben wollen.
Inmitten all dieser Wirren stehen die beiden Deutschen Gunter und Fritz, die sich als Söldner in Frankreich verdingen. Ende des letzten Integrals hatten sie ein Schiff bestiegen, das sie nun nach Dieppe in der Normandie gebracht hat. Der neue Zyklus beginnt mit einem munteren Treiben, das Francois Dermaut genügend Raum lässt, seine Vorliebe für Architektur auszuleben. Auch das zwischenmenschliche Treiben wird ein ums andere Mal dargestellt und nicht immer ist der Verkehr einvernehmlich. Im Laufe der weiteren Bände nehmen diese Szenen sukzessive ab. Die Serie scheint sich genügend etabliert zu haben und benötigt keine Kaufanreize mehr?
Heinrich belagert mit seinen Truppen Rouen. Das muss man sich allerdings etwas anders vorstellen als es die verschiedenen TV-Serien zu suggerieren scheinen, denn es gibt immer noch Möglichkeiten, in die Stadt hinein und wieder hinaus zu kommen. Auf der Suche nach Verbündeten scheint ein Ausweg gefunden worden zu sein: Die englische Königin Elisabeth I. würde einer Heirat möglicherweise nicht abgeneigt sein und so wird eine Delegation mit ihrer Vertrauten Lady Wincot erwartet.
Die Verwicklungen auch amouröser Art, der Versuch von Manus Dei, die Verbindung zu vereiteln und weitere Konflikte stehen im Mittelpunkt der Handlung.
Die Zeichnungen
Francois Dermaut zeichnet sehr detailliert und stellt den Schmutz aber auch die Landschaft gerade in den Sümpfen realistisch dar. Immer wieder gibt es auch Draufsichten auf Städte oder andere Schauplätze, in die dann sozusagen hineingezoomt wird. Die Erwartungen der Zielgruppe an dieses Comic-Sujet werden also voll erfüllt. Während etwa in Rani (aktuell im ZACK) alles etwas glatter ist, sind die Helden hier unrasiert, die Frauen haben nicht alle eine Model-Figur; der Ton ist allerdings auch etwas rauer und expliziter.
Trotzdem ist die Geschichte von Daniel Bardet nicht brutal; das Blut spritzt nicht, die Taten stehen nicht einmal im Vordergrund sondern treiben die Handlung, werden aber auch nicht weggeblendet. Bardet schafft es, geschichtliche Versatzstücke und Alltagsgegebenheiten zu einem spannenden Plot zu verknüpfen. Auch die Kleidungsstücke entsprechen den historischen Gegebenheiten, dürften im Original allerdings wegen der fehlenden Wäsche etwas weniger geleuchtet haben. Immerhin führt das dazu, dass „nett“ ein sicherlich unmögliches beschreibendes Attribut ist.
Der Seitenaufbau ist nicht revolutionär, aber angemessen und unterstützt die Handlung bei wechselnden Tempi. Einziger Kritikpunkt: Die Cover der einzelnen Bände sind meines Erachtens nach nicht gerade vorteilhaft. Immerhin sind sie aber abgebildet und auch ein Hinweis auf die Erstveröffentlichung fehlt nicht! Die Farbgebung und das Papier unterstützen den Comic im Übrigen perfekt.
Die Ausgabe
Das Überformat bringt die Zeichnungen gut zur Geltung und das Hardcover ist – wie immer beim All Verlag – gut verarbeitet. Zusätzlich zu den drei Alben gibt es auch noch ein wenig Hintergrundinfos, ein paar zusätzliche Abbildungen und zwei Interviews aus dem oben bereits angesprochenen Vecu. Theoretisch ist die Serie natürlich komplett zu empfehlen. Neulinge können aber auch hier einsteigen denn der neue Zyklus erfordert nicht unbedingt, alles Vorherige gelesen zu haben. Ihr solltet euch daher nicht davon abschrecken lassen, dass es sich um Band 4 von 8 handelt! Natürlich gibt es auch hier wieder eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit einem Variantcover und einem Ex Libris. Sowohl die reguläre als auch die Vorzugsausgabe haben einen fairen und angemessenen Preis.
Detail des Ex Libris der Vorzugsausgabe
Für Statistiker: Die Bände 1 bis 6 der Serie sind übrigens früher mal als Softcover beim Feest Verlag erschienen. Ab Band 7 handelt es sich um Deutsche Erstveröffentlichungen.
Alwilda ist eine Legende; als ein Beispiel der berühmten nordischen Schildmaiden taucht sie in mehreren Legenden auf. Mitton macht sie in seiner Erzählung sogar zu einer Walküre. Nicht erst seit Vikings wissen wir, dass bei den Wikingern auch Frauen kämpften, Anführerin werden konnten und sogar reine Frauensiedlungen existierten.
Der Hintergrund
Aufgrund der nordischen Erbschaftsregelung, dem Norglaw, erbte nur der Erstgeborene den Hof der Eltern. Jüngere Brüder sowie Töchter, die nicht zwangsverheiratet werden wollten oder konnten, mussten entweder in die Knechtschaft gehen oder aber sich selbständig machen. Das bedeutete entweder im Hinterland oder aber im Feindesland ein eigenes Stückchen Land zu erobern und zu halten.
Ausschnitt aus dem Ex Libris der Vorzugsausgabe
Alwilda hatte im ersten Band zwangsverheiratet werden sollen, war aber nach erfolgreichen Kämpfen in der Lage, mit einer Schar von Mädchen und Frauen auf einem Schiff zu flüchten. Genau hier setzt der zweite Abschnitt ein: die Gefährtinnen müssen dem Hunger, der Seekrankheit und schließlich auch einem starken Unwetter begegnen. Ihre Entschlossenheit wird dabei auf eine harte Probe gestellt und beinahe wird Alwilda getötet. Die starke Hilde kann das gerade noch verhindern, doch die Basis für einen lange dauernden Konflikt zwischen den Frauen und Erika, der Verräterin, ist gelegt.
Im zweiten Teil des aktuellen Bandes werden die Gefährtinnen gleich auf mehrere Proben gestellt. Zwar ist es ihnen gelungen, ein Fleckchen Land zu finden und dort eine erste Hütte zu errichten, schon nach kurzer Zeit wird die Gemeinschaft aber durch andere Freie/Gesetzlose bedroht und dann scheint auch noch ein Mann in die Gruppe der Frauen zu drängen.
Der dritte Teil bringt neben den Herausforderungen des Winters auch Alf Krügger, den gehörnten Fast-Ehemann Alwildas, mit einer Schar von Kriegern an den Strand vor der Behausung der Geflohenen und wieder kommt es zum Kampf auf Leben und Tod.
Die Umsetzung
Jean-Yves Mitton hat sich dafür entschieden, der grafischen Umsetzung ein einführendes Vorwort und ein Glossar beizufügen. Die Leser*innen bekommen also ein wenig Hintergrundwissen um die Auswirkungen des Norglaw auf die Frauen und auf die beginnende Ausbreitung des Christentums im Norden. Das ist zwar nicht notwendig für das Verständnis, erklärt aber machen Dinge eben doch und ist daher meines Erachtens nach sehr hilfreich.
In der Story gelingt es dem Autor dann sehr gut, die Hintergründe der Flucht und die daraus entstehenden Ängste der Frauen darzustellen und sie mit den Themen Christentum und der selbstverständlichen aber von Alwilda nicht erwiderten Liebe Hildes zu verknüpfen. Durch die Erklärung wird auch deutlich, dass Erika nicht einfach nur unzufrieden ist. Durch ihren Verrat stellt sie sich selbst in ein doppeltes Abseits und muss zwangsläufig auf Leben und Tod kämpfen.
Die Zeichnungen sind dabei detailliert und Mitton beherrscht die Körperproportionen wie auch die Darstellung von kämpfenden Menschen. Die Mundpartie scheint ihm dagegen keinen Spaß zu machen und so ist der leicht geöffnete Mund mit weißen Zahnreihen fast immer zu sehen… Dem Publikumsgeschmack entsprechend sind die Wikingerinnen nicht immer bekleidet, voyeuristische Posen werden aber nicht eingenommen.
Auch die Gewalt, die bei diesem Thema leicht in den Vordergrund rückt, wird zwar nicht ausgespart, bildet aber nicht das Hauptmotiv, sondern dient dem Handlungsablauf.
Eine spannende Serie in schöner Aufmachung (Hardcover im Überformat) für Fantasy und Historyfans und für Wikingerliebhaber*innen sowieso! Es ist nebenbei aber auch eine gut lesbare Abenteuergeschichte mit mehrschichtigen Konflikten. Wie immer gibt es auch eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe.
Cover der limitierten Vorzugsausgabe
Dazu passen Bikini Kill und ein Faxe (es gab da mal eine Wikingeredition).
Das erste Halbjahr 2020 bringt Klassiker für alle! Überraschungen inklusive 🙂
Ansgar Lüttgenau, Programmleiter von All Comics beantwortete unsere Fragen
Das neue Jahr steht vor der Tür und damit auch die neuen
Halbjahresprogramme der Comic-Verlage. Ich habe kurz vor Weihnachten das
folgende Interview mit Ansgar Lüttgenau geführt. In den ersten sechs Monaten
von 2020 werden insgesamt elf verschiedene Titel erscheinen. Jeden einzelnen
davon wird es auch als limitierte Vorzugsausgabe geben!
c-o: Hallo Ansgar,
kannst Du Dich den Leser*innen von comix-online kurz vorstellen? Was machst du,
wenn Du nicht gerade am neuen Programm bastelst?
Obwohl wir mit mehr als 20 Neuerscheinungen im Jahr mittlerweile eine Größe erreicht haben, die eigentlich eine Vollzeitbeschäftigung voraussetzt, läuft der ganze Verlag immer noch als Hobby so nebenher. Den Lebensunterhalt verdiene ich im Vertrieb bei einer Wirtschaftsauskunftei und wenn ich nach Feierabend mal nichts für den Verlag machen muss, freuen sich auch die Kinder mal ihren Vater zu sehen.
c-o: Der All-Verlag
wird immer mehr zu einem Ort für Klassiker; 2019 hast du einerseits alte
ZACK-Recken wie Bruno Brazil und Luc Orient zurückgebracht,
andererseits aber auch mit Wally Wood einen Altmeister der Science
Fiction verlegt. Natürlich dürfen wir bei dieser Aufzählung auch André
Franquin nicht vergessen. Welche Überraschung bietet das neue Programm?
Ein Verlag für Klassiker. Das ist tatsächlich die Richtung in die es gehen wird. Speziell Klassiker für die es keine Druckdaten im Ausland mehr gibt, sollen in den nächsten Jahren das Rückgrat des Programms bilden. In dem Bereich gibt es noch echte Perlen, an die sich wegen des Aufwands niemand sonst ranwagt. Sozusagen als Test veröffentlichen wir ab Mai die Serie Alain Chevallier von Christian Denayer von dem wir ja auch schon Wayne Shelton im Programm haben. Diese Rennfahrerserie, die es seit Jahrzehnten auch in Frankreich nur noch antiquarisch gibt, lief übrigens in den 1970er Jahren unter dem Titel Rolf Thomsen auch im alten Zack. Das hat dann natürlich auch was mit Autorenpflege zu tun, die uns sehr wichtig ist. Deshalb wird es auch weiteres Material von Paape und Vance geben. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Neben André Franquin werden demnächst (vielleicht)
auch noch weitere große Namen zu den bei uns veröffentlichten Künstlern zählen.
Los gehts in diesem Programm mit Goscinny
und Tabary. An weiten Projekten z.B.
von Moebius und Hermann arbeiten wir. Mal sehen, was da noch geht.
c-o: Wie schwierig ist es, gleichzeitig für Serien wie Hombre auf der einen und etwa Valentin auf der anderen Seite Werbung zu machen?
Da musst du unseren Grafiker fragen. Der hat da mehr oder weniger freie Hand. Im Prinzip macht das aber keinen großen Unterschied. Wichtig ist eigentlich nur, dass man die richtige Werbung im richtigen Objekt macht. Für den Franquin/Gotlib-Titel Slowburn haben wir zum Beispiel eine „Anzeige“ im aktuellen Buchjournal gemacht, das in einer Auflage von 220.000 Exemplaren in fast jeder Buchhandlung in Deutschland ausliegt. Das bot sich einfach an, weil wir für diesen Titel, der sich optimal als kleines Geschenk eignet, als Absatzkanal weniger den Comichandel sondern mehr den klassischen Buchhandel sehen. Außerdem versuchen wir natürlich immer auch außerhalb des klassischen Comicbereichs wahrgenommen zu werden und haben uns in letzter Zeit deshalb besonders gefreut, dass unsere Titel auch in Medien wie dem Tagesspiegel bzw. der Süddeutschen Zeitung Erwähnung gefunden haben.
Vorzugsausgabe von Alwilda 2
c-o: In den folgenden
Monaten wirst Du einerseits vier Gesamtausgaben bringen, daneben startet mit Alain
Chevallier aber auch ein Klassiker wieder mit Einzelbänden. Welche
Überlegungen stecken dahinter? Oder folgst du damit den Vorgaben der Lizenzgeber?
Meiner Meinung nach geht der Trend grundsätzlich wieder zu Einzelbänden. Die nehmen zwar mehr Platz im Regal weg, bieten aber eine viel bessere Möglichkeit eine Serie zu präsentieren. Wenn es allerdings wie bei Lady S. oder Wayne Shelton bereits Einzelalben in adäquater Form gibt, entscheiden wir uns in der Regel für Gesamtausgaben. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Welche Publikationsform wir wählen, entscheiden wir im Einzelfall. Nicht zuletzt spielt dabei natürlich auch die Überlegung nach der Verkäuflichkeit eine große Rolle. Vom Lizenzgeber gibt es diesbezüglich eigentlich normalerweise keine Vorgaben.
Vorzugsausgabe Lady S. 2
c-o: Im Regelfall
erscheinen neben dem regulären Band auch Vorzugsausgaben. Warum sollte man sich
diese zulegen?
Gute Frage. Unsere Vorzugsausgaben enthalten ja einen Schutzumschlag oder ein Variantcover und ein auf 111 Exemplare limitiertes nummeriertes und, wenn der Zeichner noch lebt, auch signiertes Exlibris. Das macht die Bücher grundsätzlich um einiges hochwertiger. Außerdem bekommt man nur in den Vorzugsausgaben das komplette Bildmaterial. Bei Luc Orient sind das zum Beispiel Illustrationen die für französische Exlibris, Poster usw. entstanden und als Drucke nur in unseren VZA enthalten sind. Bei Bruno Brazil sind es Cover der französischen Alben Neuausgaben und bei Hombre bzw. Wally Wood Alben- und Heftcover die nicht im Bonusteil auftauchen sondern die wir exklusiv nur für unsere Exlibris verwenden. Bei Alben von Künstlern die noch unter uns weilen, wie Lady S. oder Wayne Shelton lassen wir natürlich exklusiv neue Illustrationen anfertigen. Für mich ist dabei der direkte Kontakt mit dem Künstler eigentlich immer das interessanteste. Manchmal gibt es dabei aber auch Anforderungen die kaum zu erfüllen sind. So hatte sich der 79jährige Richard Corben ausbedungen die Exlibris Blätter von Schatten auf dem Grab nur zu signieren, wenn die Versand- und Zollformalitäten auch für die Rücksendung komplett von uns übernommen werden. Da das von Deutschland aus nicht möglich war, mussten wir einen in den USA lebenden Onkel meiner Frau, von dessen Existenz ich erst wenige Wochen vorher durch Zufall überhaupt erst erfahren hatte, bitten das für uns zu übernehmen. Das Ganze war eine ziemlich aufwändige Aktion die mehrere Monate gedauert hat und die ich mir so sicher nicht nochmal antun würde.
c-o: Wie sieht es
2020 mit Messen und Börsen aus? Kann man euch im nächsten Jahr irgendwo auch
persönlich treffen?
Natürlich werden wir auch 2020 wieder im Mai und November einen Stand auf unserer „Heimbörse“ in Köln haben. Wer die nächsten Luc Orient Ausgaben oder die Valentin Gesamtausgabe von Goscinny bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Verkaufsstart erwerben will, sollte dorthin kommen. Meist haben wir dort das Maiprogramm erstmals dabei. Die wichtigste Veranstaltung im nächsten Jahr wird für uns aber der Comic Salon in Erlangen sein. Da wir bis dahin auf fast 100 Veröffentlichungen zurückblicken können, ist es an der Zeit endlich auch in diesem Bereich etwas professioneller aufzutreten. Deshalb haben wir uns entschlossen eigens einen Messestand bauen zu lassen an dem wir dann mit Christian Denayer (Wayne Shelton/Alain Chevallier) und Philippe Aymond (Lady S./Bruno Brazil Neue Abenteuer) zwei unserer „Hauskünstler“ adäquat präsentieren können.
c-o: Dein Tipp für
das erste Halbjahr? Was sollte man sich als Comicfan auf gar keinen Fall
entgehen lassen?
Da müsste ich ja jetzt das komplette Programm aufzählen. Aber für mich persönlich sind natürlich die alten Zack-Serien Luc Orient, Bruno Brazil und aktuell Alain Chevallier (Rolf Thomsen) ein besonderes Highlight, weil ich damit aufgewachsen bin. Außerdem freue ich mich immer über einen neuen Band der Wally Wood Gesamtausgabe. Da erscheint der nächste Band aber erst wieder im 2. Halbjahr 2020. Übrigens eins der wenigen Bücher die ich nochmal lese, wenn sie von der Druckerei geliefert worden sind. Bei den meisten Büchern reicht es mir, wenn ich sie während des Produktionsprozesses x-mal gelesen habe.
Ex Libris der Hombre Vorzugsausgabe
c-o: Für die
Statistik zum Abschluss noch ein kurzer Rückblick auf 2019: Was waren deine
Topseller? Gab es positive oder negative Überraschungen mit denen Du so nicht
gerechnet hättest?
Unser Topseller ist immer noch Wunderwaffen. Davon gehen immer jeweils deutlich über 1000 Exemplare mit der ersten Auslieferung in den Handel. Einige Bände sind bereits in der 3. Auflage und es stehen schon wieder weitere Ausgaben zur Neuauflage an. Ein unerwarteter Verkaufserfolg war auch Hombre. Obwohl wir uns in unserem Internetform einige Kritik wegen der nicht chronologischen Veröffentlichung gefallen lassen mussten, ist der Titel seit einigen Wochen, bis auf ein paar Büchern in unseren Shop, komplett vergriffen. Voraussichtlich wird es eine Neuauflage zusammen mit Band 2 im Februar geben. Slowburn und Die neuen Abenteuer von Bruno Brazil werden wohl die nächsten Topseller werden. Genaueres kann man aber erst sagen, wenn die erste Abrechnung vom Vertrieb vorliegt.
c-o: Besten Dank und
wir freuen uns mit Dir auf das starke Programm!
Der coolste Geheimagent der siebziger Jahre ist zurück mit
neuen Abenteuern! Bruno Brazil hat
drei Mitglieder seines Kommando Kaiman verloren, zwei weitere wurden schwer
verwundet, weder Zeichner noch Texter der ursprünglichen Serie leben noch und
doch geht es weiter.
Die Story
Bruno hat die Verluste in seiner Truppe, insbesondere aber den Tod seines Bruders (noch) nicht verwunden und ist in psychologischer Behandlung. Während er noch Trübsal bläst dreht die Welt sich aber weiter. Zunächst wird das Anwesen, auf dem Madison Ottoman gepflegt wird, Schauplatz eines Überfalls. Ottoman war der Kopf hinter der geheimen Sendeanlage im Dschungel, die den Startpunkt für das Kommando Kaiman gegeben hatte (siehe Bruno Brazil 2). Nur kurze Zeit später verschwindet Ottomans damalige Komplizin Rebelle aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Alles scheint mit dem geheimnisvollen Black Program in Verbindung zu stehen.
LF Bollée schafft
es, die neue Serie nahtlos an die letzte Geschichte anknüpfen zu lassen. Obwohl
seitdem mehr als 40 Jahre vergangen sind, wirkt das Ganze aber nicht altbacken,
sondern so frisch wie ein neuer Doppelnull-Geheimagententhriller! Brazil war
schon immer der bessere, glaubwürdigere Held und die damalige Zeit erlaubt
einerseits bereits technische Gadgets, ist aber von der modernen Komplett-Video-Überwachung,
GPS-Tracking u.ä. meilenweit entfernt.
Brazil ist aber nicht mehr nur der harte „Soldat“, er hat ein bereits in der ursprünglichen Serie angelegtes Privatleben und auch dort sind Kämpfe zu bestehen: Wie kann man einen pubertierenden Jungen erziehen, der nicht der eigene ist und demgegenüber man extreme Schuldgefühle hat? Zudem ist die Frage zu klären, ob und wann der Beruf vorgehen darf. Während es eine Zeitlang Mode war, Krimihandlungen hinter den persönlichen Problemen fast untergehen zu lassen, halten sich die Themen hier die Waage. Sie versprechen für die Zukunft nicht nur spannende Agentenplots, sondern auch Anknüpfungspunkte für ergänzende und ablenkende Konflikte.
Da sich die Geschichte über mindestens zwei Alben erstrecken
wird ist Geduld gefragt! Hoffen wir, dass sich die Beiden an den Rhythmus von
einem Band pro Jahr halten werden.
Die Zeichnungen
Phillipe Aymond ist kein Unbekannter; seine Kariere begann mit einer Zusammenarbeit mit Pierre Christin, dessen Autobiographie er auch zeichnen durfte. Sein bisheriges Hauptwerk ist sicherlich die Agentenserie Lady S., die von Jean van Hamme getextet wurde. In diesem Sujet kennt er sich aus: brennende Autos, Mündungsfeuer und Kampfszenen beherrscht er wirklich! Das Gesicht der von Vance übernommenen Hauptfigur und auch die der Mitstreiter*innen können dagegen nicht vollkommen überzeugen! Das mag allerdings auch daran liegen, dass sich der Stil solcher Geschichten im Laufe der letzten 40 Jahre komplett gewandelt hat. Vielleicht fehlt auch nur noch etwas Routine.
Dekors und das Gefühl der Serie sind dagegen sehr gut
getroffen. Die Siebziger-Jahre, die den Hintergrund der Geschichte bilden,
atmen ihren Duft aus jedem einzelnen Panel, aus jeder Tapete im Hintergrund und
aus jedem Möbelstück. Wenn auch die Mundpartie nicht immer gelungen ist, die
Emotionen kommen trotzdem rüber und auch die Landschaften und Häuserschluchten
sind stimmig!
Die Veröffentlichung
Der All-Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, Meilensteine der Comic Geschichte in toller Ausstattung zu veröffentlichen. Dazu gehören unter anderem die im EC-Verlag erschienenen SF und Fantasy-Geschichten von Wally Wood aber auch die beiden von Greg geschriebenen Reihen Luc Orient von Eddy Paape und Bruno Brazil von William Vance. Beide erscheinen erstmals chronologisch in einzelnen Hardcover-Bänden mit reichlich Zusatzmaterial.
In gleicher Reihenaufmachung, allerdings ohne zusätzliche
Abbildungen, ist auch der erste Band der Neuen
Abenteuer erschienen. Wie immer gibt es auch eine auf 111 Exemplare limitierte
Vorzugsausgabe, die als Draufgabe ein signiertes ExLibris enthält!
Insgesamt also eine sehr gelungene Umsetzung, die sowohl
Fans der alten Serie zufriedenstellen wird als auch neue gewinnen!
Dazu passen ein leicht nach Salz schmeckender Old Pulteney und Musik aus den end-Siebzigern: Cock Sparrer!
Ach was waren das für Zeiten: unaufgeregt, von keiner Klima-
oder Gesundheitskrise betroffen und zukunftsorientiert! Schick angezogene
Männer und Frauen, gerne im Fantasie-Uniform-Style, laufen rauchend durch
Raumschiffe, betreten fremde Welten und erkennen, dass der Schein manchmal
trügt, gleiche Entwicklung auch gleiche Ergebnisse bringt oder dass heiraten
tödliche Folgen haben kann.
In allen im zweiten Band der Sammlung von Wally Woods Geschichten aus den EC-Magazinen steht die Technik nicht im Vordergrund. Sie ermöglicht Raumflüge, Zeitsprünge und alles andere, hat aber immer nur unterstützenden Charakter. Der Mensch bleibt derjenige, der Katastrophen auslöst, wenn er sich mal wieder allmächtig fühlt, seinen sexistischen Vorlieben folgt oder einfach nur zu spät reagiert.
Dazu kommen dann auch noch Geschichten, die der Menschheit
einen Spiegel vorhalten, etwa indem sich die Entdecker einer uralten
Marszivilisation mit dem Konzept des „Monsters“ auseinandersetzen müssen. Mein Tipp für ein erstes Reinlesen ist aber „
Projekt … Überleben“.
Die Umsetzung
Insgesamt 18-mal darf Wally Wood seine Zeichenkunst in Geschichten zeigen, 7-mal werden zusätzlich ganzseitige Illustrationen von Covermotiven integriert. Im Mittelpunkt stehen dabei wieder die beiden Reihen Weird Fantasy und Weird Science aber auch der in Shock Suspenstory 2 enthaltene Beitrag fehlt nicht.
Keiner kann Monster so genial in Szene setzen ohne im
Vorfeld schon eine klare Richtung vor zu geben. Oft ist bis zum letzten
pageturner nicht klar, auf welcher Seite sich Monstrositäten offenbaren werden
und wo die Opfer zu verorten sind. Der Seitenaufbau ist dabei gar nicht mal so
abwechslungsreich. Auf die grafisch ansprechende, individuelle (und in der
deutschen Ausgabe perfekt übersetzte/angepasste) Startseite erfolgt ein relativ
starres dreireihiges Schema. Dieses variiert in der Anzahl der Panele sowie der
Höhe häufig und bietet anhand der Schraffuren und der vielen Details ein
perfektes Gerüst für die kräftige aber immer noch unterstützende Kolorierung.
Wood bietet aber nicht nur anregende fremde Landschaften sondern auch einen fast perfekten Einblick in die Emotionen seiner Figuren über die Gesichtszüge und Körperhaltung und lässt sich den Stress der kurzen Abgabefristen nicht anmerken.
Abgerundet wird der Band durch den Essay von Helmut Kronthaler über das offizielle
Verhältnis zwischen Verleger Gaines
und Ideenlieferant Ray Bradbury sowie
einer Comicographie der von Bradbury
autorisierten Adaptionen seiner Stories in den EC-Titeln.
Der Ausblick
Leider wird es nur drei Bände geben, denn dann ist das Material erschöpft. Diese lohnen sich aber unbedingt und sollten nicht nur bei allen Liebhaber*innen klassischer Science Fiction, der Gruselgeschichten und der Pulps im Regal stehen, sondern auch bei denjenigen, die gute, kurze Geschichten lieben, die nicht vorhersehbar sind, spannend und ohne Popcornkinoelemente auskommen! Schade, dass aufgrund der politischen Umstände diese Blüte der Horror/Fantasy/Science Fiction-Literatur nur eine kurze Lebensspanne hatte. Aber vielleicht verdanken wir dieser Situation dafür die Langlebigkeit des MAD.
ExLibri der Vorzugsausgabe
Natürlich gibt es auch wieder eine limitierte Vorzugsausgabe mit anderem Cover und einem ExLibris. – Zu Band 1.
Dazu passen quietschbunte Cocktails und die herrlich
schrägen Horrorpops!