Vor einiger Zeit waren zu mindestens alle Jerry Spring Abenteuer von Jijé als schwarz-weiße Ausgabe als Integral über Egmont erhältlich. Jetzt erscheinen erstmals alle Bände als Einzelausgabe im Hardcover. Der Cowboy mit dem gelben Hemd ist eine Art Urvater des frankobelgischen realistischen Westerncomics. Und wegen der Seitenkompositionen, der nicht zu tief im Zeitgeist verankerten Geschichten und der brillanten Pferdedarstellungen immer noch ein Highlight.
Weiße Betrüger und Ureinwohner*innen auf dem Kriegspfad
Auf der Suche nach seinem zweiten Szenario hatte sich Jijé an Rosy gewandt. Der hat auch geliefert, musste allerdings schon früh feststellen, dass ihre Arbeitsweisen inkompatibel waren. Während er davon ausging, dass der Zeichner sein Skript 1:1 umsetzen würde, empfand dieser das Gelieferte eher als Vorschlag, von dem bei einer besseren Idee durchaus abgewichen werden könnte. Mehr dazu im lesenswerten Vorwort von Bernd Weckwert.
Jerry Spring ist auf der Suche nach Hilfe für seinen Begleiter und gerät auf der Yucca Ranch mitten in eine scheiternde Geldübergabe. Die beiden Gangster können mit dem Geld entkommen, bleiben ihre „Gegenleistung“ allerdings schuldig. Die Tochter des Ranchbesitzers bleibt eine Gefangene. Natürlich macht sich der Held auf die Suche. Abgesehen von der Sorge um die Tochter weiß der Vater aber auch, dass er ohne das Geld seinen Besitz nicht wird halten können. In dem Gebiet, das zwischen ihm und den Goldgräberclaims liegt, sind aber einige Stämme auf dem Kriegspfad und drohen damit alle Weißen zu töten.
Spannende Geschichte im Spannungsfeld zwischen neuen und alten Einnahmequellen einerseits, Auseinandersetzung zwischen Ureinwohner*innen und Ursupator*innen andererseits. Jije garniert das Ganze mit einer nicht geplanten Figur, nämlich der entführten Tochter, die durchaus nicht dem Bild einer Dame entspricht.
Große Zeichenkunst
Wie schon in Band 1 setzt Jijé die Seiten dreistreifig um und hat daher genügend Platz für eine detaillierte Darstellung. Die Kolorierung verdeckt ein Stück weit die Kunst, Licht und Schatten einzusetzen und mit den Schraffuren Akzente zu setzen. Dafür wird die Seite aber farbiger und entwickelt einen eigenen Reiz. Welche Weise man auch präferiert, die Szenen z. B. im Regen sehen immer super aus und lassen einen beim Lesen das ungemütliche Wetter fühlen.
Welche Arbeit sich Jijé mit dieser Geschichte gemacht hat zeigt der Vergleich mit der ebenfalls abgedruckten Werbe-Comic-Story Jo, der kleine Cowboy. Dort sind die Pferde ebenfalls perfekt, die Figuren aber schon weniger ausgeführt und vor allem die Umgebung flacher.
Must-Have für Westernfans
Wer die Reihe bisher nicht sein Eigen nennt aber diese Comic-Gattung mag, kann, ja, muss fast sogar hier zuschlagen. Durch den zusätzlichen redaktionellen Teil mit gut lesbarem, informativem Text und viel Bildmaterial wird die liebevoll layoutete Reihe noch aufgewertet.
Wie immer beim All Verlag gibt es eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit ExLibris.
Ex Libris der limitierten VZA
Der Jahreszeit angemessen passen dazu Greg Lake (I believe in Father Christmas) und ein Tequila.
Westernserien haben typischerweise weiße Helden! Frauen nehmen zwar mittlerweile größere Rollen ein, sind aber doch deutlich in der Minderheit. Daneben gibt es natürlich die amerikanischen Ureinwohner*innen die entweder den klassischen „edlen Wilden“ geben dürfen oder tatsächlich in eigener Rolle porträtiert werden. Aus Afrika Verschleppte haben üblicherweise die Sklav*innenrolle gepachtet. Selbst bei Lucky Luke brauchte es Jahrzehnte bis zur ersten farbigen Hauptrolle. Noch schwieriger allerdings sieht es bei Rollen für aus dem chinesischen Raum Eingewanderte aus, die nicht Wäschereibesitzer oder Schienenverleger darstellen sollen.
Hier spielte die Serie Chinaman eine rühmliche Ausnahme. Chen Long war auf der Flucht vor den Triaden nach Amerika gekommen und hatte seine Rolle gefunden. Die bisher nicht komplett auf Deutsch vorliegende Serie ist nun (endlich) bei Salleck Publications für das kommende Jahr angekündigt.
Next Generation
Mit Der Tiger erwacht ist aber ein Band bereits erhältlich, der die Geschichte weiterführt. Chen Long leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung aufgrund seiner Erlebnisse im amerikanischen Bürgerkrieg. Natürlich war das damals keine anerkannte Krankheit und er flüchtet sich in einen Kreislauf aus Depression und Opiumrausch. Sein Freund Markus ist der Einzige, der versucht, ihn daraus zu befreien und immer wieder nach Hause zurückbringt. Auf einer dieser Touren geraten sie in eine Schießerei. Banditen versuchen, eine entflohene Frau wieder einzufangen – Markus wird dabei getötet.
Es stellt sich heraus, dass die Entführte als Druckmittel bei einer Erpressung verwendet worden ist. Die Agentur Pinkerton wird mit der Sache betraut und wie der Zufall es will ist auch ein Neuling dabei. Er hat eine weiße Mutter und einen chinesischen Vater und wird im Verlauf der Geschichte immer wieder mit rassistisch motivierten Situationen zu kämpfen haben. Er ist aber auch der uneheliche Sohn von Chen Long, der von dessen Existenz bisher allerdings nichts geahnt hatte.
Matt Monroe, so sein Name, hatte mit einem Jurastudium begonnen, war dann aber frustriert und wollte für das Gute arbeiten. Sein Adoptivvater versucht allerdings immer wieder, ihm einen zukunftsgerichteten Job anzudrehen, etwa bei einer der neuen Ölgesellschaften.
Wieder ist es Serge LeTendre gelungen, nicht nur eine überlange sehr spannende Geschichte zu schreiben in der sich Elemente aus Western und Krimi wiederfinden. Er thematisiert auch den rassistischen Grundton vieler Weißer, den Konflikt der traditionellen Farmer gegen die „modernen“ Erdölbarone und natürlich auch die Frage der berechtigten (?) Gewalt.
Realistische Zeichnungen mit großer thematischer Breite
Die realistischen Zeichnungen von Olivier TaDuc schließen an die Serie deren letzter Band 2007 erschien an. Natürlich ist dabei der Held älter geworden und haben Architektur und Kleidung einen Sprung gemacht. Sowohl Szenen in der Natur als auch in städtischem Umfeld wirken echt, die als Erinnerung wiederkehrenden Schlachtfeldszenen grausam genug um zu wirken aber nicht splattermäßig. Auch die Kampfszenen wirken glaubwürdig und lassen vermuten, dass TaDuc Ahnung von Martial Arts hat.
Entsprechend der eingangs erwähnten Rahmenbedingungen gelingen die Frauenfiguren ganz gut. Er darf hier handelnde Frauen zeichnen, die sich wehren und Verantwortung übernehmen und muss dementsprechend auch die Körperhaltung anpassen. Die Mischung aus Zurückhaltung, Angst und dem entschlossenen „aber-trotzdem“ gelingt!
Eine gelungene Reprise
Nach rund 15 Jahren zu einer abgeschlossenen Serie zurückzukehren ist nicht einfach. Das Thema muss noch stimmen, das Gefühl für die Figuren wieder neu und doch alt entwickelt werden und auch die Zusammenarbeit muss wieder/noch passen. Le Tendre und TaDuc haben hier einen sehr gut funktionierenden Ansatz gewählt. Durch den Zeitsprung von rund 20 Jahren können sie die Handlung modernisieren, die Figuren und die Stimmung anpassen und neue Aspekte hinzufügen, ohne das Konzept zu zerstören.
Handwerklich auf hohem Niveau erzählt die überlange Geschichte eine eigenständige Story, die zu der alten Serie passt und trotzdem neue Leser*innen möglich macht. Spannend, fragenstellend und der Westernideologie am Schluss einen Spiegel vorhaltend ist mehr als nur ein weiterer Western daraus geworden, der allen Fans des Genres zu empfehlen ist.
Dazu passen Laway mit „Laat Jö Nich Unnerkriegen!“ und ein Woodford Reserve Rye Whiskey.
Immer wieder stellt sich die Frage, wie Geschichte Kindern und Jugendlichen vermittelt werden kann. Während meiner Schulzeit erfolgte der Wechsel von auswendig zu lernenden Jahreszahlen und Herrschern zu Quellentexten und einer Fokussierung auf den Alltag der von Geschichte Betroffenen. Damit wurde das ganze Thema schon greifbarer, blieb aber immer noch trocken. Seit einiger Zeit nun gibt es immer mehr Versuche, Geschichte bildlich im Comic darzustellen. Dabei haben sich im Wesentlichen zwei Richtungen etabliert: Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit Museen und Biographien.
Eine Jugend auf der Flucht
Joseph Joffo (1931 – 2018), seine Geschwister und Eltern lebten in Paris. Sie hatten ein Auskommen durch das Friseurgeschäft des Vaters, die Kinder gingen zur Schule und spielten Murmeln. Diese Idylle wurde durch den Überfall der Deutschen auf Frankreich und die Besetzung jäh beendet. Auch in Frankreich wurden Juden und Jüdinnen entrechtet. Sie durften keine Berufe mehr ausüben, nicht zur Schule gehen, mussten den Judenstern tragen und wurden schließlich zusammengetrieben und deportiert.
Ein Sack voll Murmeln beschreibt aus der Sicht des Jungen die ersten Erfahrungen mit den neuen Regeln, die Veränderung von einigen Mitschülern und die generelle Stimmung. Die Familie beschließt in mehreren Zweier-Gruppen in die „freie“ Vichy-Zone zu fliehen. Joseph und sein Bruder bekommen etwas Geld und müssen sich durchschlagen. Kris setzt Joffos Erinnerungen sehr behutsam in Bildaufteilungen um. Es geht ihm nie um Anklage, die Beschreibung steht im Vordergrund. Und so passieren neben schrecklichen, angsteinflößenden Dingen auch lustige, mutmachende Sachen.
Die Familie trifft sich schließlich nach individuellen Erlebnissen in Marseille, muss aber noch mehrmals den Ort wechseln und auf der Hut bleiben, da auch das Vichy-Frankreich Menschen jüdischen Glaubens an Deutschland ausliefert. Die in Frankreich als Schullektüre genutzten Erinnerungen geben einen natürlich subjektiven, aber sehr eindringlichen Einblick in die Gefühlswelt eines kleinen Jungen und an die Anforderungen, die plötzlich gestellt worden waren. Die Schrecken des Krieges und der Shoah sind für jede*n unterschiedlich, aber diese hier tragen zur kollektiven Erinnerung bei!
Zeichnungen, die Eindruck hinterlassen
Vincent Bailly zeichnet nicht nur, er koloriert auch mit Aquarellfarben. Dadurch entstehen Bilder, die nicht so fröhlich wirken wie Comics aus Spirou oder Tintin. Die Gesichter sind schroffer, wirken zugleich aber teilweise realistischer. Zudem sind viele Szenen aus einer Froschperspektive angelegt, die die Wirkung auf Kinder verdeutlicht.
Die Seiten sind einerseits klassisch mit viereckigen Panels angelegt. Die variierende Zahl und Breite der Streifen und auch die vielen Überspannungen machen das Layout aber trotzdem sehr abwechslungsreich. Auch das Tempo wechselt von zeitüberbrückenden Sequenzen zu einer schnellen Abfolge, wenn nötig. Trotz aller Perspektivwechsel bleiben die Körper aber stimmig und wechseln nicht ins Karikatureske.
Ein Comic mit Anspruch!
Bahoe books aus Wien ist kein typischer Verlag. Sie machen und verlegen Bücher und Comics, weil sie etwas verändern wollen in Richtung einer nicht rassistischen, nicht sexistischen und gerechten Welt! Sie haben aber gelernt, dass die beste Theorie nichts nützt, wenn keiner sie versteht oder kennt, und versuchen daher wo immer es geht auch früher verpönte Themen wie Fußball anzugehen. Ein Schwerpunkt sind dabei auch Erinnerungen von Überlebenden oder Geschichten aus der Resistance.
Allen diesen Geschichten gemein ist, dass es hier nicht um einen erhobenen Zeigefinger geht! Den Leser*innen wird es überlassen, eigene Schlüsse zu ziehen. Da das Ganze zudem mit einer hohen Qualität der Geschichten und Zeichnungen einhergeht gibt es sogar zwei Gründe, die Comics zu lesen! Es empfiehlt sich aber, sie nicht nur den Kindern und Enkeln zu schenken, sondern auch gemeinsam darüber zu sprechen.
Dazu passen Jona Lewie mit „Stop the Cavalry“ und ein Cidre.
In Belgien gehörten Comics schon vor dem Zweiten Weltkrieg zur Tradition. Auf der einen Seite gab es das Magazin Spirou, auf der anderen Seite die zunächst in katholischen Medien erscheinenden Abenteuer von Tim und seinem Hund Struppi. Während ersteres während des Krieges unabhängig blieb und die längste Zeit wenn auch mit verringertem Umfang erscheinen konnte, arrangierte sich der Künstler des Zweiteren mit den Besatzern. Die Abenteuer des pfiffigen Reportes erschienen im von den Deutschen kontrollierten Le Soir. Mehr dazu in Nimm das, Adolf!
Spirou oder wie viele unterschiedliche Ausprägungen der Widerstand haben kann
Émile Bravo hatte seine Geschichte über Belgien im Zweiten Weltkrieg von Anfang an auf vier Bände ausgelegt und mit dem Titel Spirou oder: die Hoffnung versehen. Glücklicherweise zwingt heutzutage kein Buchhalter mehr die Künstler*innen, ihre Geschichte innerhalb einer genormten Seitenlänge abzugeben. Nur deswegen konnte er sich für die Zeit von Sommer 1942 bis zur Landung der Alliierten in der Normandie weit über 100 Seiten genehmigen. Sein Anspruch ist es, heutigen Kindern und Jugendlichen die damalige Zeit, ihre Beschränkungen und Herausforderungen, vor allem aber ihren Schrecken deutlich zu machen.
Dem Ende entgegen beginnt in einem Zug; nicht nur Spirou, sondern auch seine Schützlinge, zwei kleine jüdische Kinder, sitzen im Zug nach Ausschwitz. Glücklicherweise können sie sich befreien und untertauchen und Spirou wird somit erstmals aktiv gegen die Deutschen tätig. Im Interview erklärt Bravo dazu, dass es natürlich nicht möglich gewesen wäre, den Schrecken von Ausschwitz zu zeigen. Es genüge schon, der heutigen Jugend ein Bild des Alltags zu vermitteln.
Spirou und Fantasio ziehen weiter mit ihrem Puppentheater über das Land (authentisch für das Magazin Spirou), verteilen Nachrichten und versorgen untergetauchte jüdische Freund*innen mit Lebensmitteln. Später kommt aktive Sabotage dazu. Trotzdem sieht sich Spirou nicht als „Kämpfer“ oder aktiven „Widerständler“, tut er doch nur das, was jede*r tun sollte. Doch später wird auch er die Gewalt der Besatzer am eigenen Leib spüren und sich die Frage nach seinen Grenzen stellen.
Die Story unterstützende Zeichnungen
Nicht nur das Layout sieht aus wie „früher“, auch die Zeichnungen atmen eine gewisse Altertümlichkeit aus. Natürlich versucht Bravo damit einerseits Layout und Stimmung der damaligen Spirou-Ausgaben aufzunehmen, andererseits deutet das starre Layout aber auch die engen Grenzen an, die den Bewohner*innen Belgiens damals gesetzt waren. Luxus bestand darin, eine heile Wohnung zu bewohnen und keinen Hunger zu haben.
Fast alle hatten in Familie oder Freundeskreis Opfer und Verluste zu beklagen, das Vertrauen in andere war aufgrund der Denunziant*innen beschränkt und das Ergebnis eines Verrats war der Tod. Diese bedrückende Stimmung kommt durch die Zeichnungen sehr gut rüber. Spirou versucht immer wieder, Hoffnung zu verbreiten, während Fantasio seine Wut und Hilflosigkeit zeigt. Ganz anders also, als man es gemeinhin von einem Comic für Kinder gewöhnt ist.
Ein geglücktes Experiment
Émile Bravo hat es gewagt, eine lustige Kinderserie mit Krieg und Besetzung, Judenvernichtung und Tod zu füllen. Dabei beschränkt er sich nicht einmal auf übliche Standardlängen, sondern überzieht gewaltig. Trotzdem ist das Experiment geglückt! Weder ist zu viel Pathos herausgekommen noch werden die Geschehnisse verharmlost. Spirou gehört zum belgischen Allgemeingut, jede*r kann etwas damit anfangen. Genau diese Voraussetzung ermöglicht es, die Geschichte für heutige Leser*innen zu erzählen denen die nicht alternden Figuren bekannt sind, die Zeit von vor 80 Jahren aber nicht.
Hoffen wir, dass auch hierzulande das Experiment nicht nur „im Feuilleton“ begeistert besprochen wird, sondern auch den Weg zu den Käufer*innen findet. Die Reihe Spirou und Fantasio Spezial, in der hierzulande auch die One-Shots erscheinen, ist jedenfalls genau der richtige Ort dafür.
Dazu passen die Moorsoldaten und eine selbstgemachte Limonade.
Realistische Comics aus frankobelgischen Gefilden haben sich schon immer auf unterschiedliche Genres verteilt: Western, History, Romance, … Ein Schwerpunkt war und ist aber das Agent*innenmilieu. Gerade bei einem der erfolgreichsten aktuellen Szenaristen, Jean van Hamme, verknüpfen sich auch oft mehrere mediale Ausdrucksformen, so etwa bei Rani oder Hopfen und Malz. Bei Lady S kommt beides zusammen! Ursprünglich für das Fernsehen konzipiert wurde eine Comic-Reihe daraus, die bis Band 9 von van Hamme geschrieben worden war. Mit dem hier beginnenden dritten Zyklus hat Philippe Aymond neben dem Zeichnen auch das Texten übernommen.
In eigenem Auftrag
Auch Aymond ist in Deutschland kein Unbekannter, hat er doch unter anderem die Biografie über Pierre Christin gezeichnet und ist für die Neuen Abenteuer von Bruno Brazil verantwortlich. Hier kann er zeigen, dass er nicht nur zeichnen kann. Allerdings hängen die Trauben hoch, van Hamme ist nicht umsonst so erfolgreich. Dabei ist der Zeitpunkt günstig denn der zweite Zyklus war mit dem letzten Band abgeschlossen. Aymond kann also quasi neu beginnen.
DNA räumt zunächst ein wenig die Vergangenheit von Shania Rivkas auf. Um in die USA einreisen zu können, muss sie als Angehörige eines Asylberechtigten anerkannt sein. Als sie deswegen ihren Vater um eine Erbgutanalyse bittet um die Verwandtschaft zu bestätigen, erfährt Shania, dass sie vermutlich die Tochter eines anderen ist. Es geht aber auch um Versuche an menschlichen Versuchskaninchen mit militärischem Hintergrund. Spannend und schnell erzählt!
Der Bruch bringt einen alten Bekannten zurück: plötzlich sieht die Heldin den totgeglaubten Anton und schnell überschlagen sich die Ereignisse. Shania hat sich in einen Agenten der CIA verliebt, möchte für eine NGO arbeiten und von Geheimdiensten nichts mehr wissen und doch ist sie plötzlich involviert in eine Aktion in Guantanamo, dem amerikanischen Lager für angebliche Terrorist*innen auf Kuba.
Kräfteverhältnis beginnt mit rasanten Szenen auf einem Motorrad und stellt erneut die Frage nach der Legalität des Handelns. Der Sohn einer hohen Geheimdienstfrau wird entführt und wieder gerät Shania irgendwie dazwischen. Sie wird dazu auserkoren, die Verhandlungen zwischen den Entführern und der Mutter in Gang zu bringen. Auch in diesem Band gibt es Veränderungen im „Stammpersonal“ der ersten Geschichten.
Zu guter Letzt bringt Aymond eine weitere politische Dimension in die Serie. Ein hochrangiger Militär einer afrikanischen Nation wird der Folter und anderer Kriegsverbrechen beschuldigt. Sein Land hat außerdem die Aktivist*innen der NGO ausgewiesen. Da Shania den Botschafter von früher persönlich kennt, wird sie nach Paris geschickt, um zu versuchen, die Maßnahme wieder aufheben zu lassen. Als klar wird, dass auch der Militär undercover in Paris ist, scheint sich die Möglichkeit einer Festnahme zu eröffnen. Spannende Geschichte in und über Paris über „kleinere Übel“ und Interessenkonflikte.
Generell gelingt es sehr gut, einerseits die Familiengeschichte der Heldin weiterzuentwickeln und auch entspannte Liebestöne einzuweben, andererseits gibt es knallharte Action mit Geballer und Toten. Dabei gleitet die Serie aber nie in einen James-Bond-Abklatsch ab und zeigt auch die unschönen Seiten der Geheimdienste.
Abwechslungsreiche Settings, stimmige Figuren
Wir wussten bereits, dass Philippe Aymond gut zeichnen kann, er gefällt mir hier aber sogar noch besser als in den neuen Bruno Brazil-Stories. Das wechselnde Ambiente stellt ihn in keinem Band vor größere Schwierigkeiten: europäische Großstädte, mexikanische Dörfer und Wüsten, Guantanamo auf Kuba und Tauchszenen könnten unterschiedlicher nicht sein, werden aber alle perfekt gemeistert. Im Anhang werden ein paar Fotos aus Paris gezeigt und mit den gezeichneten Szenen verglichen. Schön, denn so kann man sich einen Eindruck machen, wie Wirklichkeit Illustration wird.
Die ersten beiden Bände wurden noch in Spirou vorabgedruckt. Der Stil entspricht aber nicht dem des Magazins, geht es hier doch nur realistisch zu. Es zeigt aber auch den Stellenwert der Reihe, die es sich leisten kann, auf eine weitere Vorpublikation zu verzichten. Das Layout ist insofern klassisch als es aus viereckigen Panels besteht. Die Anordnung ist aber sehr flexibel und unterstützt somit die „Geschwindigkeit“ der Handlung mit vielen kleinen, schnellen oder wenigen, langsamen Einstellungen.
Eine Serie für die Sammlung
Das erste Abenteuer von Lady S wurde im ZACK präsentiert, die weiteren Folgen 2 bis 11 dann direkt in der ZACK-Edition. Es mag also Leser*innen geben, die die ersten beiden Geschichten dieser Gesamtausgabe schon kennen. Die beiden anderen sind deutsche Erstveröffentlichungen! Ansgar Lüttgenau hat sich hier für die Integral-Variante entschieden, druckt natürlich auch die jeweiligen Cover mit ab und rundet das Ganze mit einem Artikel von Bernd Frenz ab. Klasse Serie mit spannenden Inhalten, einer starken Heldin und sehr ansprechenden realistischen Zeichnungen.
Für Fans gibt es wie immer eine auf 111 Exemplare limitierte Luxusausgabe mit signiertem Druck und einem anderen Umschlagbild.
Ich bin gespannt, wie die weiteren, auf Französisch bereits erschienenen Bände hier integriert werden. Aymond arbeitet jedenfalls abwechselnd an Bruno Brazil und Lady S!
Dazu passen Barbara Randolph mit „I Got A Feeling“ und ein trockener Prosecco mit Himbeerblüte.
Der Urvater des frankobelgischen Westerns ist zurück! Weder Blueberry noch Comanche sind ohne Jerry Spring denkbar. Der Zeichner von Blueberry hatte bei Jijé gelernt, die beiden sich in ihren Westernserien gegenseitig ausgeholfen. Der zweite ist ausdrücklich als Gegenentwurf konzipiert worden. Trotzdem hat es in Deutschland noch nie eine komplette Veröffentlichung dieser Serie gegeben. Die Gesamtausgabe im All Verlag ergänzt jetzt die fast komplette schwarz-weiße Integralausgabe bei Egmont mit 22 farbigen Hardcovern, inclusive des letzten Bandes von Franz und Festin der vor kurzem erstmals im ZACK veröffentlicht worden war.
Viehdiebstahl im Grenzgebiet
Basierend auf den Erfahrungen Jijés aus dem langjährigen Aufenthalt in Mexiko und den USA hat er sich das Grenzgebiet der beiden Staaten als Kulisse ausgesucht. Die Grenzen sind offen und beidseitig leben auch die jeweils „anderen“. Ihnen schlägt allerdings oft Hass und Neid entgegen. Nördlich der Grenze werden immer wieder Rinder und Pferde von den dortigen Ranches gestohlen und die aufgehetzte Allgemeinheit vermutet Mexikaner als Schuldige. Viele mexikanische Siedler haben ihre Farmen bereits verlassen und sind nach Mexiko geflohen.
Jerry Spring, einem Weißen, wird fast sein Pferd Ruby von einem Mexikaner entwendet. Dieser erklärt, dass er unschuldig auf der Flucht sei, weil man ihn für einen Pferdedieb halte, und tatsächlich taucht eine Meute auf, die ihn auf der Stelle lynchen möchte. Jerry kann das verhindern und gewinnt in Sancho „El Panchito“ einen Freund fürs Leben. Zwar findet der Held in dem Sheriff einen Verbündeten, der ihn sogar zum Hilfssheriff ernennt. Bei einem ersten Einsatz in Mexiko gerät er aber in einen Hinterhalt.
Jijé gelingt gleich mit der ersten Geschichte ein stimmiges Setting, das in die besondere Beziehung von Jerry mit seinem Pferd Ruby einführt, ihn als Freund der Indianer und der Gerechtigkeit kennzeichnet, und seine Offenheit gegenüber allen nicht der scheinbaren Norm entsprechenden Personen zeigt. Auch sein Sidekick, der ihn in fast allen Abenteuern begleiten wird, taucht bereits im ersten Panel auf. Unaufgeregt und ein wenig klassisch aber hervorragend konstruiert und erzählt.
Innovatives Layout, dynamische Bilder
Jijé hat aber nicht nur eine stimmige Westernerzählung geschrieben, sondern sie auch perfekt umgesetzt. Zum Teil liegt das an der damals unüblichen Dreistreifigkeit der Seiten. Dadurch haben die einzelnen Panels mehr Höhe und können mehr Dynamik entwickeln. Zudem sind die Pferde des Künstlers einfach gut. Nicht zuletzt ist es für einen Zeichner einfacher, etwas umzusetzen, was man kennt, und aufgrund seiner langen Zeit in dieser Gegend kann er aus eigenem Ansehen schöpfen und ist nicht auf zweidimensional Fotos angewiesen.
Er weiß aber auch, wie man Panels und Seiten aufbaut, spielt mit dem Schatten und erzeugt aus dem schwarz-weißen Entwurf mehr Tiefe als andere. Nicht umsonst gilt die erste Seite dieser Serie als Meisterwerk! Der Titel Golden Creek wurde erst nachträglich für die Publikation als Album hinzugefügt.
Die Ausgabe im All-Verlag ermöglicht aber auch einen Vergleich mit anderen Arbeiten von Jijé, druckt sie doch als Schmankerl eine von ihm gezeichnete Romance Trail-Episode mit dem Titel Lieben und Lernen ab.
Endlich auch in Farbe!
Die jetzt im All Verlag gestartete Gesamtausgabe von Jerry Spring wird nicht nur erstmals alle Bände der Serie umfassen, sie wird auch nach der schon grandiosen schwarz-weißen Sammlung der von Jijé verantworteten Geschichten erstmals alle Abenteuer in einheitlicher Kolorierung beinhalten. Die damaligen Ausgaben von Bastei und Condor hatten sicherlich einen großen Charme, halten aber heutigen Ansprüchen nicht stand, und der Carlsen-Verlag hat nur einen Ausschnitt präsentiert.
Zudem ist die Reihe im Hardcover viel wertiger, das große Format lässt die Seiten noch besser wirken und der einleitende Artikel von Bernd Weckwert führt ein in die Entstehungsgeschichte sowie die persönlichen und politischen Hintergründe. Das Layout und die gewählte Schrift vervollkommnen den Genuss. Wie immer gibt es eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit Ex Libris.
ExLibris der limitierten Vorzugsausgabe
Dazu passen The Swamp Shakers und ein Schlitz Beer.
In den 80-er Jahren prägte neben James-Bond-Filmen und Science-Fiction-Epen besonders Indiana Jones die Kinolandschaft. Was lag also näher als die Heldentypen genreübergreifend miteinander zu verbinden? Gleichzeitig musste der Comic-Mainstream selbst in „Spirou“ erwachsener werden um sich gegenüber der Konkurrenz behaupten zu können. Das ist der Hintergrund für 421.
Britisches Understatement und Action
Die aus dem Kino bekannte dreistellige Bezeichnung für Agenten hat Desberg für den eigenen Helden und seine Kolleg*innen übernommen: 421 und auch 428 sind im Auftrag ihrer Majestät unterwegs. Diese im französischen Raum durchaus erfolgreiche Serie hatte bisher den Sprung nach Deutschland nicht wirklich geschafft und so sind alle 4 Abenteuer dieser Gesamtausgabe Deutsche Erstveröffentlichungen.
Selbstmorde sind oft nicht ganz einfach. Es scheint, als hätte sich eine Organisation darauf spezialisiert, diese Dienstleistung für Reiche anzubieten. Es existiert ein Katalog mit einer Vielzahl von buchbaren Leistungen, die nicht nur den Tod garantieren, sondern auch noch angenehme letzte Stunden versprechen. Irgendetwas daran scheint aber faul zu sein und so beauftragt 421 zum Schein seinen eigenen Tod. Eine spannende Geschichte beginnt mit Laboratorien, skrupellosen Geschäftemachern und einer Vielzahl von Killern.
Danach geht es nach China! Eine wundersame Maschine die das gegnerische Atomwaffenpotential vernichten könnte ist verschwunden. Natürlich wollen die westlichen Geheimdienste verhindern, dass diese den Russen in die Hände fällt. Die Übergabe scheint während einer Rallye durch China stattfinden zu sollen und so muss 421 kurzfristig in ein existierendes Team eingeschleust werden. Nicht nur ist die dadurch verdrängte Pilotin sauer, auch die verbleibende fürchtet um ihre Chancen. 421 beweist im Reich der Mitte nicht nur seine Alleskönner-Fähigkeiten, sondern bemüht auch seinen Charme für amouröse Kontakte und folgt damit seinen Vorbildern.
Das folgende Abenteuer erstreckt sich über zwei Bände und vollzieht den Wandel in der Zielgruppe. Die Geschichten werden mit Scotch Malaria härter, die Anspielungen expliziter. Eine britische Archäologin wird in Kamerun entführt und 421 wird mit ihrer Befreiung beauftragt. Er schließt sich dafür einer Söldnertruppe an und muss sich zunächst einmal in einem brutalen Umfeld beweisen. Schließlich kann er die Zielperson sogar befreien, wird allerdings gefangengenommen bevor er sie in Sicherheit bringen kann. Die Kinder der Pforte beginnt damit, dass 421 als Sklave verkauft wird. Zwar gelingt ihm die Flucht, er stellt aber fest, dass die Welt um ihn herum plötzlich anders ist. Das im ersten Teil gefundene Artefakt ermöglicht Zeitreisen und die Aufgabe besteht nun darin, alles wieder „auf Normal“ zu setzen.
Ein Held entwickelt sich
Auch an den Zeichnungen von Eric Maltaite lässt sich die Entwicklung ablesen. Was als eine der vielen Serien im typischen Spirou-Stil begonnen hat, wird im Laufe der Zeit viel realistischer und moderner. Die Figuren gewinnen an Detail, Körper an Proportionen und Kampf-Szenen werden detailreicher. Der als Sklave gehaltene Held ist zwar muskulös, zeigt aber deutliche Spuren der Strapazen und wirkt schon fast verwahrlost.
Nicht zuletzt werden die Frauen im Laufe der Zeit verführerischer und körperlicher. Ein Auftritt einer verheirateten Frau im Negligé mit dem Ziel, jemand anderen ins Bett zu bekommen, wäre einige Jahre vorher noch an allen möglichen Zensurstellen gescheitert (vgl. den Artikel im ZACK 269 – 271). Sehr gut gelungen sind die alternativen Zukunftsentwürfe und das teilweise sehr innovative Seitenlayout.
Ein empfehlenswertes Kleinod
Es ist nicht wirklich zu erklären, warum diese Serie bisher in Deutschland so wenig Beachtung gefunden hat. Sowohl Eric Maltaite (Schock) als auch Stephen Desberg (Empire USA) sind hierzulande nicht nur nicht unbekannt, sondern durchaus geschätzt und die Serie 421 hat zwar ein wenig altmodisches Flair und erinnert mehr an Sean Connery und Roger Moore als an Daniel Craig. Die Geschichten sind spannend und stimmig erzählt sowie handwerklich prima illustriert!
Für alle, die einerseits klassische Abenteuerstories, auch aus dem Geheimdienstmillieu, mögen, ein klarer Tipp! Wieder hat es Eckart Schott geschafft, eine Perle aufzutreiben und zu verlegen und wie immer in perfekter handwerklicher Ausstattung. Auch die einführenden Worte und Illustrationen zusammengestellt von Didier Pasamonik sind gut zu lesen und extrem informativ!
Dazu passen die Bananafishbones und ein Schwarzriesling, etwa von Kallstadt.
Verlag Original und Niederlande: Casterman / ab 16 Paquet
Aktuell 19 Bände
Veröffentlichungsstatus in Deutschland: In der aktuellen Reihe sind bisher Band 1 bis 3 der Sammelbände sowie Bände 17 und 18 erschienen, Sammelband 4 und Band 19 sind angekündigt. Die früher veröffentlichten Bände 1 bis 16 sind vergriffen.
Privatermitler*innen gibt es viele. Einige davon wie Magnum oder Dex Parios sind eher mittelmäßig erfolgreich und müssen auch schon mal einstecken. Andere wie Parker zeichnen sich eher durch knallharten Zynismus aus und dann gibt es noch solche im Superheld*innenmillieu. Die anvisierte Zielgruppe unterscheidet sich dabei nicht nur nach dem Alter (Art der Delikte und Freizügigkeit) sondern auch nach dem Geschlecht (sind Frauen ein aktiver Teil oder werden sie nur als schmückendes Beiwerk dargestellt?).
Caroline Baldwin ist eine sehr aktive Frau. Sie übt nicht nur ihren Beruf aus in dem sie für eine Agentur arbeitet und Fälle löst, sie ist auch verwandtschaftlich eingebunden, hat ein aktives Privatleben und ein Alkoholproblem. Vor allem aber ist sie HIV-positiv und damit sich selbst und anderen gegenüber in einem Maße verantwortlich, das ihre Mitmenschen nicht beachten müssen.
Die Entstehungsgeschichte
André Taymans war Mitte der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts bereits ein erfolgreicher Comickünstler. Er war allerdings auf Kinder als Zielgruppe festgelegt und musste sich verändern, um nicht den Spaß zu verlieren. Nach einigen Irrwegen und in mehreren Anläufen gelang es ihm schließlich, Moon River zu schreiben, eine überlange Geschichte über einen depressiven, ehemaligen Astronauten. Diese Geschichte wurde zu einem so großen Erfolg, dass eine Serie daraus werden sollte und so wurde aus der Nebenfigur der Ermittlerin die Heldin einer neuen Reihe. Vielleicht war genau das der entscheidende Erfolgsfaktor, der die Figur so anders gemacht hatte.
Die erste Seite
Kontrakt 48-A etabliert die Heldin dann in einem politischen Sujet: Was ist medizinische Ethik? Welche Experimente sind erlaubt und welche Kommunikation darf unterbleiben? Der zweite Band fängt aber auch an, Details zur Heldin „nachzureichen“. Sie bekommt eine halb-indianische Abstammung und damit die Erlaubnis, glaubwürdig andere Fragen zu stellen als Weiße. Neben einem sympathischen Großvater gibt es aber auch andere, nicht so willkommene Verwandte. Dieser natürliche Mix aus positiven und negativen Komponenten wird in ganz unterschiedlichen Bereichen im Laufe der Serie immer wieder auftreten und die vielbeschworene Authentizität liefern.
Die weiteren Bände fallen dann in eine Zeit, in der das wirtschaftliche Diktat eine Rolle spielte: Abenteuer hatten von da an dem Schema von 48 Seiten zu folgen. André Taymans begegnete dem eher trotzig: Statt bisher 64 Seiten lieferte er nun 96 ab und zwang dem Verlag somit eine Zweiteilung auf. Der Tote im Pool und Showdown in Havanna startet mit einem evangelikalen Kreuzzug gegen erotische Literatur. Es geht um Schreibblockaden, Lizenzproblematiken und eine Art von Jet Set für Literaturstars. Die Lösung des Falls liegt in Kuba und so darf die Heldin erneut reisen.
Hier wie auch in den folgenden Alben gelingt es Taymans, die jeweilige Stimmung der fremden Umgebung perfekt wiederzugeben. Man vermag förmlich den Duft zu riechen, die Geräusche des jeweiligen Ortes und die Geschwindigkeit des Lebens von Ruhepol bis hin zu treibender Hektik. Dabei hilft die klare Linie, die den Zeichnungen zu Grunde liegt: klare Farben, klare Konturen, Fokussierung auf das Wesentliche. Und auch ein weiteres Markenzeichen ist bereits sehr früh erkennbar: Caroline und insbesondere ihre Frisur sieht immer gleich aus. Taymans kann durchaus variieren und zeigt das bei anderen Personen auch; bei seiner Heldin wird die 3-Wetter-Taft-Frisur aber zum Markenzeichen.
Eine ernstzunehmende Krankheit
Schon im fünften Abenteuer beginnt eine Entwicklung, die die Serie und ihre Heldin fortan prägen wird: In Absurdistan erfährt die Heldin, dass sie sich mit dem HIV angesteckt haben könnte. Dabei war dieser Band eigentlich ganz anders geplant gewesen, er hatte ein multimediales Event sein sollen. Aus Kostengründen reduziert, liefert der Band immerhin noch viele Hinweise auf die Musik, die begleitet hätte.
Angel Rock bringt dann die Gewissheit: Die Infektion hat stattgefunden! Die Reaktion erfolgt filmreif: Abgeschiedenheit und Alkohol! Tatsächlich gelingt es aber einem Vater sie zu einer Tour in das hochverschneite Gebirge zu überreden, um den dort angeblich vermissten Sohn aufzuspüren. Erneut kann der Zeichner hier seine Vorliebe für die Natur ausspielen: Die Kälte kriecht förmlich aus den Comicseiten!
Überhaupt verfolgt die Serie einen mehr oder weniger stringenten Handlungsbogen. Auch Nebenpersonen und ihre Geschichte verzweigen sich immer mehr und erschaffen über die Zeit ein stimmiges Universum. Einerseits bezieht sich das auf die Familie der Heldin und ihren Background, natürlich spielt ihre Krankheit eine Rolle, aber auch Liebschaften, potentielle Beziehungen und Feindschaften werden fortgeführt und bieten eine Art von Soap-Opera-Faktor.
Asien ruft
Erneut schafft ein Zweiteiler mehr Platz für die Entwicklung: Staatsräson startet noch auf dem nordamerikanischen Kontinent. Mehrere Leichen tauchen scheinbar ohne wirklichen Bezug und Hinweise auf den oder die Täter*innen in Carolines Umfeld auf. Allmählich wird klar, dass sie mitten in einer Geheimdienstoperation steckt und kaum noch Einfluss auf das Geschehen nehmen kann. Schließlich erfährt sie, dass ein Geschäftsmann entführt worden ist und sie für die Lösegeldübergabe vorgesehen ist. Die Lagune verschlägt sie in den asiatischen Dschungel und wieder einmal wird die Frage gestellt, wer eigentlich zu den Guten gehört. Die Landschaft ist nun keine weiße Einöde mehr, sondern grün, üppig und laut und auch das wird beim Lesen lebendig!
Durch die erzwungene Verlängerung des Aufenthaltes aufgrund des Einreiseverbotes gehen die HIV-Medikamente langsam zur Neige. Wie gut, dass FBI-Agent Gary Scott, der schon seit längerem mit der Heldin das Bett teilt, beruflich gerade in der Nähe ist. Leider bringt er aber eine ebenfalls bekannte Kollegin von der CIA mit und das Wiedersehen in Kathmandu entwickelt sich nicht wie vorgesehen. Taymans schafft es in dieser Geschichte völlig unerwarteterweise, Science-Fiction-Elemente und Verschwörungstheorien mit der geheimdienstgetriebenen Spannung zu verbinden. Spannend und äußert kurzweilig!
Zurück zu sich selbst
Bisher hatte die Krankheit die Heldin eher psychologisch betroffen. Zwar muss ein Medikamentennachschub gewährleistet werden und es gibt ein paar Situationen, in denen die verantwortungsbewusste Heldin nicht wie andere reagieren kann, ansonsten lies sich aber alles mit ein paar Whiskys zu viel hinunterspülen. Nun aber scheint es eine Möglichkeit zu geben, etwas gegen die Krankheit zu unternehmen. Leider führt die Unheilsame Therapie nicht zur Genesung der Proband*innen, sondern zu plötzlichem Tod und Caroline ermittelt überraschend in eigener Sache. Wieder gelingt es, persönliche Themen und Krimi-Elemente so miteinander zu verbinden, dass sich Drama und Krimi-Fans abgeholt fühlen können.
Dem folgt erneut ein Zweiteiler. Es ist an der Zeit, die Familie und den indianischen Background der Heldin in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Neffe von Caroline aus der indianischen Linie scheint auf die schiefe Bahn zu geraten. Es geht um Kritik der First Nations am kanadischen Staat und seinen Institutionen, aber auch um Waffenschmuggel, Korruption und Rassismus. Grenzgänger und der König des Nordens bringen die Heldin aber auch dazu, ihre Beziehung mit Gary zu überdenken und schließlich gibt es auch noch die Suche nach einem angeblich verschwundenen Vater.
The missing piece
Die folgenden Bände 13 bis 16 Alte Geschichten, Free Tibet, Der Schatten der Eule und Die Bohemian-Verschwörung sind in Deutschland vor einigen Jahren als Einzelbände bei comicplus+ erschienen und aktuell vergriffen. Sie werden im Sammelband 4 von Alles Gute! in 2022 kommen.
Fast ein Film…
Jede*r Kreative gelang irgendwann an einen Punkt, der eine Veränderung benötigt. Für Caroline Baldwin war es die Chance auf eine Verfilmung. Ein Drehbuch wurde geschrieben, einige Rollen gecastet und Probedrehs angefertigt. Nun gibt es aber deutlich mehr Projekte dieser Art als wirkliche Filme und auch in diesem Fall hat sich die filmische Umsetzung nicht realisieren lassen. Narco-Tango nimmt dann aber wesentliche Teile des geplanten Drehbuchs auf und setzt die Reihe fort. Neue Drogen überschwemmen die Stadt während Caroline einen verschwundenen Wissenschaftler aufspüren soll. Die Stränge überschneiden sich und zur Lösung muss sich die Heldin eine neue Fähigkeit aneignen: Tango!
Danach geht es in Half-Blood wieder nach Asien: Carolines Chef erfährt, dass er nur noch sechs Monate zu leben hat und möchte sich daher mit seinem Sohn versöhnen. Tatsächlich hat er es aber vor allem auf ihn als Rückenmarkspender abgesehen. Er schickt daher seine beste Ermittlerin nach Bangkok, um den Verschwundenen aufzuspüren. Immer noch ist die HIV-Erkrankung ein integraler und stimmiger Bestandteil der Handlung. Nichts wirkt aufgesetzt.
Die Story findet ihr vorläufiges Ende in Falken: Sie scheint komplett gescheitert zu sein. Doch plötzlich erscheint alles ganz anders und die vermutete Vergangenheit entpuppt sich als falsch. Ein grandioses Finale zwischen Glaube und Wahrheit, Traum und Wirklichkeit.
André Taymans
Die aktuelle Ausgabe von Alles Gute!
Sowohl die vier Sammelbände als auch die folgenden Einzelbände folgen einem gemeinsamen Look. Das Cover ziert jeweils ein Bild der Heldin auf weißem Hintergrund und der Rücken ist bis auf Beschriftung und ein gemeinsames Rückenbild auf den Sammelbänden blau. Alle Hardcoverbände enthalten nicht nur die eigentliche Geschichte, sondern auch ausführliches Material zu den geschichtlichen Hintergründen, Anekdoten von und über Taymans zu den Geschichten und seinen Beweggründen sowie eine Vielzahl von Illustrationen und Fotos. Die Sammelbände sind sogar mit einem Lesebändchen ausgestattet!
Die Reihe macht damit im Regal einen schönen und wertigen Eindruck, der der Relevanz der Serie entspricht. Viele Heldinnen – wenn es sie denn überhaupt gibt – sind blond und großbrüstig. Caroline dagegen ist keinem Model-Katalog entsprungen, sondern „normal“. Mit ihrer selbstbestimmten Sexualität, ihrem Alkoholkonsum aber auch mit ihrem Loyalitätsverständnis verkörpert sie eine moderne Frau ohne dabei neue Klischees zu erzeugen. Und obwohl durchaus nackte Haut gezeigt wird, werden die Szenen kaum Voyeure anlocken.
Durch die Kombination aus Krimi, Drama und Soap entsteht eine Serie, die sowohl von der Spannung lebt als auch von der Neugier, wie es weitergehen wird. Diese bezieht sich nicht nur auf die Hauptfigur, sondern lässt Raum für längere Episoden um „Neben“-Figuren. Zeichnerisch ist alles im Stil der „Klaren Linie“. Die Natur wird sehr realistisch dargestellt, aber auch die Szenen in den pulsierenden oder ruhigen Städten überzeugen und die Heldin ist fast schon ikonisch mit ihrer sich nie ändernden Frisur. Top-Tipp!
Nicht nur Leser*innen finden, dass die Geschichte nicht auserzählt ist. Es gibt daher einige Specials die im Laufe des Jahres 2022 erscheinen werden. Für diejenigen, die ihre Lieblingscomics gerne nicht nur im Regal stehen haben, sondern auch an der Wand hängen sehen möchten, gibt es eine limitierte Vorzugsausgabe von Band 17 mit ExLibris.
Heft Din A 4 | 84 Seiten | Farbe | 7,90 € ISSN: 1438-2792
Und schon wieder wiederholt sich eine ganze Menge: Das Jahr geht zur Neige, die Weihnachtsgeschenkeideen sind aber lange noch nicht zu Ende gedacht. Erneut droht ein Lockdown, die Homeofficemöglichkeiten sollen wieder ausgenutzt werden und erste Weihnachtsmärkte wurden bereits abgesagt. Wie schön, dass wenigstens das ZACK uns auch in 2021 regelmäßig mit neuen Comics versorgt, mit Artikeln und Besprechungen Neugierde geweckt oder Wissensdurst befriedigt sowie die Nostalgiker*innen mit Erinnerungen gefüttert hat.
Die Fortsetzungen
Das sehr düstere Titelmotiv zeigt im Dezember Lisbeth Salander aus der Millennium Saga mit dem dritten Teil von Versuchung. Durch das Eingreifen der Kampftruppen von Dragan, angefordert von Erika Berger, haben es Lisbeth und Mikael gerade noch einmal geschafft. Jetzt kommt es allerdings darauf an, ihrer Geisel auch noch Informationen zu entlocken. Parallel dazu erfahren die Gefangenen aus der Hacker Republic wie sie so einfach überlistet werden konnten. Harte Thriller-Action von Sylvain Runberg und Belén Ortega. So einfach wird Sparta nicht aufgeben.
Die Nachspeise wird meistens wie Rache kalt serviert. Der Streit um das Sorgerecht zehrt allerdings fast ebenso an den Nerven von Samuel und Paula wie der Kampf um die Sterne und ein wenig Zeit zum Abschalten scheint dringend erforderlich. Der Kampf um kulinarische Anerkennung in Haute Cuisine wird präsentiert von Delphine Lehericey & Fanny Desmarés mit passenden Bildern von Luc Brahy. Im Gegensatz zu sonst läuft einem in dieser Folge allerdings nicht das Wasser im Mund zusammen.
Des Teufels Advokat kombiniert in Luthon-Höge Krimi, Slapstick und nicht aufgearbeitete Nazi-Vergangenheit. Skurrile Serie in einem kleinen Bergdorf, in dem die Uhren noch anders gehen, von Willem Ritstier mit Zeichnungen von Michiel Offerman. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack aber ziemlich cool.
Rick Master ist weiterhin auf der Jagd nach einem Massenmörder. Alle Fälle scheinen sich auf einen Stadtteil zu konzentrieren und irgendetwas mit der Vergangenheit zu tun zu haben. Nicht nur dezente Anspielungen und Seitenhiebe auf institutionalisiertem Rassismus machen Kommissar Griot zu einem großen Lesevergnügen. Und Kommissar Bourdon muss seinerseits im Senegal lernen, dass die eigenen Sichtweisen nicht immer die richtigen sind. Tolle Modernisierung des Klassikers von Zidrou und Simon Van Liemt!
Die Abschiede
Temporär heißt es, sich von Martin Frei und der Frau mit dem Silberstern zu verabschieden. Das auf zwei Teile angelegte Abenteuer mit Leutnant Blueskull geht mit einem Traum zu Ende, der aus einem heißen zu einem Alptraum wird. Schön gelöst! Wir erfahren mehr über die Motive und werden mit einem packenden Cliffhanger verabschiedet.
Und auch Michel Vaillant geht zunächst wieder von der Piste. Die Zweikämpfe mit seinem jugendlichen, teaminternen Herausforderer Daniel Farid finden ihren Abschluss. Werden sich Michel und Steve Warson behaupten können? Zusätzlich erfährt die Familiengeschichte um das Unternehmen Vaillante eine spannende Wendung: Wer wird die Geschicke übernehmen? Denis Lapière hat ohne Beteiligung eines Graton eine spannende Geschichte geschrieben, die sich nicht nur störungsfrei integriert, sondern das Setting für immer konsequent weiterentwickelt. Die Bilder von Benjamin Benéteau und Vincent Dutreuil passen dazu.
Und sonst?
Auch in der 270 ist kein Platz für One-Pager. Allerdings starten die Vorbereitungen des 50. Jubiläums mit dem ersten Teil einer Kolumne von Michael Klein über die Zeit vor 50 Jahren. Der Artikel von Geert de Weyer über Zensur in belgischen Comics enthält viele kleine Details warum sich Serien aus Belgien genau so entwickelt haben, wie wir sie heute kennen. Vieles davon war nicht gerade freiwillig! Daneben führt ein Interview mit Erik in die Welten von Kommissar Dédé ein. Wie immer komplettieren die Liste der Neuerscheinungen, Rezensionen und News und Rück- und Ausblicke das Heft.
Im kommenden Jahr feiert das Magazin, das einer ganzen Generation von Comic-Fans in Deutschland einen Namen gegeben hat, einen runden Geburtstag. Obwohl einige der Serien von damals (in einer runderneuten Form) immer noch zu den regelmäßigen Akteuren zählen, haftet dem Heft kein bisschen Nostalgisches an (Naja, Mangas gibt es hier nicht, aber auch nicht nur Comics für Großeltern). Freuen wir uns also auf ein modernes Programm für 2022, gespickt mit Erinnerungen und Neuentdeckungen.
In diesem Sinne: Be young, be foolish, be happy! Zu diesem Northern Soul-Klassiker von The Tams passt ein Winter Ale.
Es gibt meiner Meinung nach ein paar klassische Westernserien, die das Genre geprägt haben und eigentlich in jede Sammlung gehören. Dazu gehören einerseits Lucky Luke und die Blauen Boys, andererseits Buddy Longway, Comanche, Durango, Jerry Spring und Leutnant Blueberry. Alle diese Serien betrachten unterschiedliche Aspekte, haben einen ganz eigenen Ton in der Erzählweise und sind auch grafisch nicht verwechselbar. Und schließlich liegen für alle Gesamtausgaben vor bzw. sind gerade angekündigt.
Der finale Teil des Coupe de Canon
Greg (d. i. Michel Régnier) ist wahrlich kein Unbekannter. Er ist nicht nur einer der besten Szenaristen des frankobelgischen Comics aller Zeiten, er war auch Chefredakteur des Magazins Tintin und dort für eine tiefgreifende Veränderung des schwächelnden Magazins verantwortlich. Serien sollten nicht mehr nur mit zwei Seiten pro Ausgabe fortgesetzt werden, sondern in längeren, sinnhaften Abschnitten präsentiert werden. Zudem setzte Greg auf neue, realistischere Serien (u.a. Bruno Brazil, Sven Janssen, Luc Orient, Andy Morgan) um an Fernsehen und Kino verlorene Marktanteile zurückgewinnen zu können.
Die letzte Serie aus seinem „Kanonenschuss“ war die von ihm selbst geschriebene und von Hermann gezeichnete Westernserie Comanche. Eine Ranch, geführt von einer jungen Frau mit der Hilfe eines alten Zausels als einziger Unterstützung im Kampf gegen einen schier übermächtigen Gegner, der es sich leisten kann, Killer anzuheuern. Das ist das Grundsetting als Red Dust auftaucht und auf der 666 anheuert. Das erste Abenteuer besteht tatsächlich aus Kapiteln mit Zwischenüberschriften.
Kaum scheint es für die inzwischen auf 5 Personen angewachsene Truppe aufwärtszugehen, revoltieren die in ein karges Reservat gesperrten Indianer aus blanker Überlebensnot. Sie nehmen sich nicht nur die für den Verkauf bestimmten Rinder der Ranch, sondern auch Comanche selbst als Geisel, wohl wissend, dass ein Krieg ohne Hoffnung droht. Und dann kommen auch schon die Wölfe aus Wyoming. Die Dobbs werden schon in Band 2 angekündigt, bringen aber erst im dritten Teil Tod und Verderben. Hier wird der Einfluss der harten Italowestern besonders deutlich.
Das Land ist karg, das Leben hart
Hermann und Greg wollten mit ihrer neuen Serie nicht einfach „noch eine“ Westernserie abliefern, sondern etwas Neues schaffen. Sowohl Jerry Spring als auch Blueberry waren sehr erfolgreich, hatten auch durchaus schon ein Verständnis vom Anti-Helden, waren aber trotzdem noch gefällig. Es war klar, dass sich das amerikanische Militär nicht immer korrekt gegenüber den indigenen Bewohner*innen verhielt, dass Kriege Unschuldige zu Opfern machen, ja, sogar, dass Helden einen Kater haben können.
Hermann brachte aber das Dreckige des Italowesterns in die Comic-Landschaft: seine Figuren sind untersetzt, unrasiert, lächerlich. Die Bösen sind skrupellos, die Action ist ungeschnitten und der Tod schmerzhaft. Nun, was heute durchaus auch in anderen Medienformen fast schon nicht mehr auffällt, war damals in einem Magazin für auch jugendliche Leser*innen unerwartet. Waren vorher nur Comics für Erwachsene anders gewesen, hatte die Entwicklung nun den Mainstream erreicht.
Collector’s Edition als Sammelband
In Deutschland hatte der Triumphzug von Comanche im Koralle-ZACK begonnen, seine Fortsetzung bei Carlsen und Kult gefunden, um dann bei Egmont EHAPA zu landen. Der Splitter-Verlag hatte vor Jahren dann die sogenannte Collector’s Edition herausgebracht: Alle Bände vollständig in schöner Aufmachung mit zusätzlichen redaktionellen Seiten von Volker Hamann und der Integration aller Kurzgeschichten, die vorher separat als Band 0 erhältlich gewesen waren. Die erste Auflage hatte dazu jeweils noch ein ExLibris mit dem Covermotiv als Beigabe, die Bände 8, 9 und 10 waren auch als Figurenedition erschienen (Wer Band 8 als Figurenedition abgeben möchte, darf sich gerne bei mir melden).
Die nun gestartete Gesamtausgabe enthält genau diese Collector’s Edition, natürlich ohne die Beigaben, und dazu noch ein neues Titelbild. Wer die Serie also immer noch nicht sein Eigen nennen kann, hat jetzt erneut die Gelegenheit dazu und bekommt die ultimative Ausgabe in Sammelbänden.
Dazu passen Musik aus den 70-ern, etwa „Thunderstruck“ von AC/DC und ein Genuine Miller.