Kovarova/Sredl – Das Bildnis des Dorian Gray

Eine Graphic Novel

Story: Amalie Kovarova nach Oscar Wilde
Zeichnungen: 
Petr Sredl
Originaltitel: 
The Picture of Dorian Gray

Knesebeck
Hardcover | 160 Seiten | Farbe | 22,00 €
ISBN: 
978-3-95728-545-4

Kovarova/Sredl - Das Bildnis des Dorian Gray - Cover

Es gibt einige Werke der klassischen Literatur von denen jede*r bereits etwas gehört hat. Eines davon ist Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde. Es gibt Versionen für Ballett, Oper, Musical, Theater und Film und bereits mehrere Comic-Adaptionen. Nun also auch eine Interpretation von zwei tschechischen Künstler*innen, auf Deutsch verlegt von Knesebeck im dortigen auf Literatur und Biografien spezialisierten feinen Graphic Novel-Programm.

Die ewige Jugend – ein Wunschtraum?

Wie bekannt ein Stoff ist, erschließt sich unter anderem darin, dass entweder Alltagsbeschreibungen oder Krankheitsbilder einen entsprechenden Ausdruck übernommen haben. Die Unfähigkeit, dass eigene altern zu akzeptieren, heißt seit einigen Jahren Dorian-Gray-Syndrom. Und die Werbung versucht uns allen einzureden, bereits mit 20 Jahren müsse dem Verfall entgegengewirkt werden. Schönheits-OPs sind lukrativ und Wässerchen und Tinkturen aus dem Labor der Hit.

Das Bildnis des Dorian Gray - page 9

Einem Maler ist ein perfektes Bild gelungen, das den jungen Dorian Gray darstellt. Obwohl es möglicherweise sein bestes Bild darstellt, stellt er es nicht aus oder verkauft es, sondern schenkt es seiner Muse, dem Portraitierten. Zeitgleich zum Modelstehen hat der junge Gray einen Freund des Malers kennengelernt, einen Lebemann. Seiner Meinung nach sei das einzig Erstrebenswerte die Jugend; alles andere sei Verfall und Abstieg. Gray wünscht sich, dass anstelle seiner das Bild altere und tatsächlich zeigen sich alle Folgen seines ausschweifenden Lebens nur auf der Leinwand.

Wie es sich in der Literatur so ergibt, bleiben einige der Ausschweifungen nicht folgenlos und immer gibt es Verwandte oder Freunde*innen, die Vergangenes rächen wollen. Zudem ist oft der „Schöpfer“ nicht gerade begeistert, wenn er schließlich von der Sache erfährt. Amalie Kovarova bleibt textlich sehr dicht am Original, teilt die Geschichte aber geschickt auf einzelne Bilder auf und entstaubt sie dadurch ein wenig. War dem Original noch teilweise unterstellt worden, dass es unsittlich sei und der Verderbtheit Vorschub leiste, so ist davon hier nichts mehr zu spüren. Vielmehr erkennt Dorian irgendwann in welche Falle er geraten ist, kann oder will sich aber nicht daraus befreien.

Das Bildnis des Dorian Gray - page 10/11

Sehr lebendige Zeichnungen

Petr Sredl setzt das Ganze sehr lebhaft um. Die Figuren scheinen sich jede Sekunde weiterbewegen zu wollen, Action-Szenen wirken rasant geschnitten und sehr filmisch. Dabei sind die Zeichnungen keinesfalls realistisch. Das Layout ist sehr flexibel und passt sich der geforderten Stimmung an. Unterhaltungen können daher in streifigem Layout daherkommen während Streitgespräche das Interaktive betonen.

Und noch etwas ist bemerkenswert: Oft genug erscheinen Geschichten, die zu vergangenen Zeiten spielen, etwas altbacken allein wegen des Dekors in Kombination mit der erkennbar älteren Sprache. Das andere Extrem sind Modernisierungen, in denen das Thema, teils wörtlich, in eine aktuellere Zeit herübergezogen wird. Hier präsentiert Sredl das originale Ambiente, ohne dabei nostalgisch zu wirken. Sicherlich ein Pluspunkt!

Das Bildnis des Dorian Gray - page 24

Dekadenz und Moral

Der Roman hat nun über 130 Jahre auf dem Buckel. Damals ging es gegen die Dekadenz der Oberschicht, die so heutzutage natürlich nicht mehr existiert. Dass eine Geldelite aber auch heute eigenen Vergnügungen frönt, den Weltall zur Luxustourismuszone gemacht hat und gleichzeitig immer mehr Abschottungspolitik gegenüber den Besitzlosen fordert, ist vielleicht auch ein Ansatzpunkt, um das Bildnis des Dorian Gray mal wieder zu lesen. Diese Ausgabe ist eine der besten mir bisher untergekommenen und daher eine Empfehlung wert!

Die Ausgabe kommt als Hardcover im US-Format und eindrucksvollem Cover! Einzig der Vorsatz hätte noch illustriert sein können.

Dazu passen The Specials mit ihrem neuen Album „Protest Songs 1924 – 2012“ und ein Glenmorangie.

© der Abbildungen 2021 Petr Sredl, 2020 Dobrovsky s.r.o. / 2021 von dem Knesebeck GmbH & Co Verlag KG, München

Ferri/Conrad – Asterix 39

Asterix und der Greif

Story: Jean-Yves Ferri
Zeichnungen: 
Didier Conrad
Originaltitel: 
Asterix 39 – Asterix et le Griffon

Egmont EHAPA Media
A4 | 48 Seiten | Farbe | Softcover 6,90 €  | Hardcover 12,00 €
ISBN: 
N/A |  978-3-7704-2439-9

Cover Asterix 39
© Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Nun ist er also da, der lange erwartete neue Asterix! Das 39. Abenteuer von ihm ist zugleich das fünfte aus der Feder von Jean-Yves Ferri mit den Zeichnungen von Didier Conrad. Erstmals hat Albert Uderzo keine „Endabnahme“ mehr veranstalten können und somit ist dieser Band auch der erste wirklich eigenständige. Ausnahmsweise erfolgt die Wertung am Anfang: Das Warten hat sich gelohnt! Asterix und der Greif ist spannend, witzig, modern und klassisch zugleich und ermöglicht den Galliern eine Zukunft auch ohne ihre Schöpfer.

Detail aus Asterix 39 - s16
© Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Wuuhuu

Es war ja schon bekannt, dass es die Gallier in den Osten verschlagen würde. Terrine, ein alter Bekannter von Miraculix, hatte im Traum um Hilfe gerufen. Caesar, immer auf der Suche nach Attraktionen, hatte davon erfahren, dass es bei den fernen Sarmaten ein Fabeltier geben sollte: eine Mischung aus Löwe und Adler mit Pferdeohren, eben einen Greif. Eine gefangene Amazone dient als Beleg für die Aufzeichnungen eines bereits verstorbenen Chronisten und eine Armee macht sich auf den Weg in die Winterlandschaft. Angeführt wird sie von Zenturio Brudercus, dem Geografen Globulus und dem berühmten Ausdimaus. Die beiden letztgenannten haben schon einige, erfolglose Missionen hinter sich, lassen sich aber nicht ermutigen.

Detail aus Asterix 39 - Terrine
© Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Als Asterix, Obelix, der Druide und Idefix im Dorf der Sarmaten ankommen, müssen sie feststellen, dass hier die Männer die täglichen Verrichtungen und die Kinderbetreuung übernommen haben während die Frauen als kriegerische Amazonen für die externen Operationen zuständig sind. Natürlich will der kleine Held sofort die Führung übernehmen, muss sich jedoch auch aufgrund der durch das Gefrieren verlorengegangenen Zauberkräfte des magischen Trankes mit einer Rolle als geduldeter Begleiter zufriedengeben. So können einerseits die Sarmatinnen, andererseits aber auch Obelix und Idefix tragendere Rollen übernehmen. Der Geschichte tut das gut!

Die Römer müssen trotzdem erhebliche Verluste einstecken, sie werden allerdings eher im Partisanenkampf angegriffen als in den sonst üblichen offenen Schlachten. Dabei gehen beide Seiten raffiniert vor: Hinterhalte, Finten und die Natur bestimmen den Ausgang der Auseinandersetzungen. Erstmals werden dabei auf Seiten der Römer sogar Opfer erwähnt, allerdings nicht explizit. Trotzdem schaffen die Eindringlinge es bis zur heiligen Zone vorzustoßen. Die Prophezeiung besagt, dass der kleinste der Gallier die Rettung bringen wird…

Detail aus Asterix 39 - s23
© Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Moderner Strich in Anlehnung an den Meister

Die Zeichnungen in diesem Band beweisen, dass sich Conrad endgültig freigeschwommen hat. Die Bilder erinnern an das große Vorbild, setzen aber eigene Akzente. Die Römer sehen vom langen Marsch gezeichnet aus, die Gesichter sind nicht frischrasiert, sondern deuten einen Drei-Tage-Bart an und die Pferde leiden teilweise deutlich unter ihren Reiter*innen. Trotz aller Modernisierung ist es aber immer noch der klassische Asterix-Stil der in jedem einzelnen Panel klar macht, aus welcher Serie es wohl stammen könnte.

Die große Schwierigkeit für dieses Reiseabenteuer bestand darin, Schnee und Eis glaubhaft umzusetzen. Es ist lausig kalt, Geräusche klingen bei Frost anders, es kann glatt sein, Pulverschnee verhält sich anders als harschiger Schnee, all diese Kleinigkeiten, die in ihrer Gesamtheit die Glaubwürdigkeit herstellen, sind sehr gut gelungen.

Detail aus Asterix 39 - Obelix
© Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Daneben gibt es eine Vielzahl an kleinen Begebenheiten, die nahezu perfekt umgesetzt sind. Dazu gehören vor allem die Szenen mit Idefix und seinen neuen Freunden, aber auch die Folgen eines fehlenden Senkbleis oder die Gesichtsausdrücke der Dorfchefin Matrojoschkowa wenn sie über ihren Mann, den Schamanen Terrine verzweifelt. Auch die Amazonen sind gut gelungen: kriegerisch, aber unterschiedlich, in Kampfpanzerung, aber nicht sexistisch!

Klare Empfehlung!!

Ferri und Conrad beweisen, dass es ihnen mit der Modernisierung des Klassikers Ernst ist. Frauen sollten eine größere Rolle bekommen. Mit den Amazonen gelingt das nicht immer schon überzeugend, ist aber auf dem richtigen Weg. Ein Asterix ohne Zaubertrank muss ganz anders agieren als üblich und gibt viel mehr Raum für andere, die Römer sind nicht nur tumb, neue kulinarische Genüsse haben unerwartete Nebenwirkungen und die Geschichte ist weiterhin vielschichtig zu lesen. Kinder können weiterhin ihren Gags verstehen, Erwachsene werden das anders lesen, vielleicht den französischen Philosophen Michel Houellebecq in dem Geografen wiedererkennen und Fakenius lieben.

Detail aus Asterix 39 - Glibulus
Der Bösewicht Globulus © Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Ein klares Sonderlob geht dabei an den Übersetzer Klaus Jöken. Gerade die Namensgebung lud in der Vergangenheit zu billigen Spielchen ein und die aktuellen Bezüge sind schwierig zu übersetzen. Hier gelingt das perfekt, mit großem Charme und vielen kleinen Anspielungen. Ich sage nur Wolferine!

Viele „alte“ Serien sind bereits modernisiert worden: Rick Master, Michel Vaillant, Die Blauen Boys oder Lucky Luke seien als positive Beispiele genannt. Spätestens mit Asterix und der Greif haben Ferri und Conrad ihre Interpretation der Gallier auf ein Niveau gehoben, das seinen eigenen Platz im Comic-Olymp verdient hat. Natürlich wird es wieder Stimmer geben, die Goscinny zurücksehnen. Ja, seine Skripte waren toll, aber dieser Band ist es auch!

Dazu passen die sich ebenfalls ständig neu erfindenden Ärzte und ein Moscow Mule, gerne auch ohne Alkohol.

© der Abbildungen Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2021 Les Éditions Albert René / Goscinny – Uderzo

Ramaïoli – Die Erzählungen von Lederstrumpf 2

Der letzte Mohikaner

Text und Zeichnungen: Georges Ramaïoli nach den Romanen von James Fenimore Cooper

Originaltitel: Bas de Cuir – Tome 2 – Les Derniers des Mohicans

All Verlag

Hardcover | 72 Seiten | Farbe | 19,80 € |

ISBN: 978-3-96804-056-1

Cover Ramaioli Lederstrumpf 2

Die Erzählungen von Lederstrumpf sind klassische Literatur. James Fenimore Cooper hat eine ganze Reihe von Abenteuer-Romanen geschrieben: historische Romane, Seefahrergeschichten aber eben auch über die Eroberung des amerikanischen Kontinents durch weiße Siedler. Er gilt dabei einerseits als Patriot, andererseits aber auch als Kritiker des verantwortungslosen Handelns. Indianer*innen werden von ihm als Menschen beschrieben, also weder idealisiert noch verteufelt.

Eine bedrohte Art

1757 sind die französischen Truppen und die mit ihnen verbündeten Indianerstämme im Vormarsch und greifen nicht nur vereinzelt Siedler*innen an, sondern sogar die befestigten Forts der englischen Truppen. Zwei Töchter eines ranghohen englischen Offiziers sollen von einem Fort in ein anderes reisen, man glaubt, dass ihre Sicherheit höher wäre, wenn sie nicht mit den Truppen ziehen, sondern separat. So begibt sich eine kleine Reisetruppe in die Obhut des Scouts Magua. Durch ein zufälliges Treffen mit Chingachgook, seinem Sohn Uncas und Falkenauge kann eine Entführung durch den Indianer vereitelt werden.

Detail Ramaioli Lederstrumpf 2 page 39

Nun aber muss die kleine Truppe vor den Stämmen der Mingos fliehen und gerät in mehrere brenzliche Situationen. Tatsächlich werden die beiden Töchter zwischenzeitlich sogar gefangengenommen und es kommt zu verschiedenen Belagerungen und Angriffen. Cooper vermischt hier geschickt Liebe und Machtansprüche, Erpressung und gegenseitige Hilfe und Vertrauen als Basis von Handlungen. Wie schon im ersten Teil wird die Frage nach dem Wesen von Ehre gestellt und ebenfalls erneut wird eine tiefe Gläubigkeit als eine Geisteskrankheit im indianischen Sinne gewertet.

Im Laufe der Geschichte erfahren die Leser*innen auch, dass der Stamm der Mohikaner immer mehr zusammengeschrumpft ist und am Ende tatsächlich nur noch einer übrig sein wird, eben der letzte Mohikaner.

Detail Ramaioli Lederstrumpf 2 page 43

Die Aufgabe von Georges Ramaïoli bestand darin, den langen Ursprungstext so einzukürzen, dass er auf 68 Seiten darstellbar wird. Landschaftsbeschreibungen sind dabei einfach umzusetzen, auch Gefühle lassen sich in Ausdruck umwandeln, lange Textpassagen schon weniger. Das gilt umso mehr als schon Zeitgenossen Coopers die etwas umständliche Sprache kritisiert hatten. Meines Erachtens ist das hier, gerade auch in der Übersetzung durch Saskia Funke gut gelungen. Die Texte sind eindeutig nicht umgangssprachlich oder vulgär, aber eben auch nicht verstaubt oder gestelzt.

Actionreiche Zeichnungen

Wesentlicher Bestandteil der Handlung sind in diesem zweiten Teil die Kämpfe zwischen englischen und französischen Truppen und die Scharmützel, in die die Protagonist*innen selbst verwickelt werden. Das zweite große Moment sind die Fluchten dazwischen. Es verwundert daher nicht, dass für Natur, Gespräche oder ruhige Alltagsbeschreibungen nicht viel Raum ist. Georges Ramaïoli versucht dabei nicht, Kamerafahrten nachzustellen. Sein Stil ist es eher, Standbilder aneinander zu reihen und die Verbindung der Szenen in den Kopf des/der Betrachter*in zu verlagern.

Die Figuren bewegen sich in diesen Aufnahmen relativ natürlich und sehen nicht verbogen aus. Auch die Gesichter sind sowohl wiedererkennbar als auch fähig, Emotionen zu transportieren. Die Uniformen sind gut recherchiert und die Landschaften detailliert. Der Seitenaufbau folgt im Prinzip dem klassischen frankobelgischen Muster, ganzseitige Illustrationen und Überspannungen lockern das starre Schema aber auf.

Detail Ramaioli Lederstrumpf 2 page 44

Für Fans des klassischen Abenteuers

Die Lederstrumpf-Bände entsprechen in ihrer ganzen Erzählstruktur nicht den Netflix-Anforderungen der jungen Generation. Nicht schrill genug, zu langsam erzählt, kein Sex. Für alle, die manchmal weniger Piff-Puff-Bäng brauchen, ist die Adaption von Ramaïoli aber gelungen. Längen des Originals wurden entfernt, die Sprache behutsam modernisiert, der Stil aber trotzdem konserviert.

Cover Ramaioli Lederstrumpf 2 VZA
Cover der limitierten VZA

Natürlich ist die Ausstattung wie immer im All-Verlag angemessen! Stabiler Einband, gutes Papier, ein paar Skizzen im Anhang und einführende Worte zur gesellschaftspolitischen Lage sind für alle dabei. Wer möchte kann dann auch noch auf die auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe wechseln, die neben einem Variantcover auch noch ein signiertes ExLibris enthält!

ExLibris Ramaioli Lederstrumpf 2 VZA
ExLibris der limitierten VZA

Dazu passen Blood or Whiskey und ein Allagash White.

© der Abbildungen 2021 Georges Ramaïoli / All Verlag

Bulmer/Blanco – Die Eiserne Hand

Der Unsichtbare

Story: Henry Kenneth Bulmer

Zeichnungen: Jesús Blanco

Originaltitel: The Steel Claw first published in UK-Valiant 1962 – 1963 & Valiant Annual 1965, 1966

Panini Comics

Überformat | 116 Seiten | Farbe | 30,00 €
ISBN: 
978-3-7416-2435-3

Cover Die eiserne Hand

Die siebziger Jahre waren in Deutschland für jugendliche Comic-Leser*innen sehr vielfältig. Zwischen 1972 und 80 gab es das Koralle-ZACK, von 71 bis 74 das PRIMO, ab 75 das YPS und natürlich Fix & Foxi und die Micky Maus. Alle sind mehr oder weniger fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Daneben hielt sich aber zwischen 1975 und 78 auch ein Magazin mit einer etwas anderen Ausrichtung: Kobra. Waren die anderen mehr oder weniger einheitlich frankobelgisch oder deutsch geprägt, präsentierte das Heft aus dem Gevacur Verlag hauptsächlich Material aus England. Eine der Kultserien von damals ist jetzt wieder da, die Eiserne Hand!

Unsichtbarkeit, verrückte Wissenschaftler und Verbrechen

Die im Original Steel Claw betitelte Serie stammte ursprünglich von dem Science-Fiction Autoren Henry Kenneth Bulmer, wurde aber schon bald von Peter Hogan, dann von Tom Tully fortgeführt. Sie handelt von Louis Crandell, einem Laborassistenten, der bei einem Unfall seine Hand verloren hat und nun eine metallische Prothese trägt. Bei einem weiteren Unfall wird er durch einen Stromstoß der Unsichtbare. Nur seine künstliche Hand bleibt sichtbar und verbreitet Angst und Schrecken in England, ist doch für Außenstehende nicht ersichtlich, dass ein unsichtbarer Körper dazugehört.

Detail Die eiserne Hand page 9

Crandell verübt nun zunächst einige Verbrechen und hat immer mehr Schwierigkeiten, genügend Energie für seine Verwandlungen zu bekommen. Schon bald bekommt er es mit einem mad scientist zu tun, der eigene Verbrechen so begeht, dass die eiserne Hand verdächtigt wird. Einzig eine junge Frau vertraut Crandell und verhilft ihm wieder und wieder zur Flucht. Später erkennt der Protagonist seine Irrtümer und wird sogar zum offiziellen Geheimagenten.

Nicht nur Kobra war darauf angewiesen, wöchentlich 2 bis 4 Seiten zu präsentieren und darauf zu hoffen, dass die meist männlichen Jugendlichen auch in der kommenden Woche ihr mageres Taschengeld für die Fortsetzung ausgeben würden. Auch die englischen Originale folgten bereits diesem Muster und so sehen wir regelmäßig das in das erste Panel eingearbeitete Logo, eine Box mit einer kurzen Zusammenfassung und den Hinweis am Ende auf die nächste Folge. Panini hat sich dankenswerter Weise entschlossen, hier nicht sklavisch am Original zu kleben, sondern ein wenig Abwechslung hineinzubringen und vor allem auf die nächste Seite anstelle eines Heftes zu verweisen.

Die Geschichten sind vor allem mit einer Portion Nostalgie zu betrachten. Im Vordergrund steht nicht die wissenschaftlich richtige Begründung, ihre Glaubwürdigkeit oder gar ihre Stringenz über eine längere Zeit hinweg. Hier geht es um Action, Cliffhanger und anfangs auch noch um den Reiz des Bösen. Crandell kann endlich etwas darstellen und wird nicht mehr herumgeschubst. Deshalb ist er auch nur ein kleiner Assistent und bietet somit viel Identifikationsfläche für die Massen.

Detail Die eiserne Hand page 10

Noir Feeling

Nicht alle Comics in Kobra waren schwarz-weiß. Das Reich Trigan zum Beispiel hätte dann auch viel von seiner Intensität verloren. Die eiserne Hand dagegen lebt von dem Kontrast, der symbolisierten Dunkelheit, dem unheimlichen und Gefährlichen. Jesús Blanco ist ein Meister der Schwärze. Vor allem anfangs gibt es ein wenig Weiß auf dem Schwarz und damit eine Umkehrung der üblichen Vorgehensweise. Erst später kommen dann mehr Schraffuren dazu und auch weiße/helle Hintergründe.

Die Zeichnungen sind sehr realistisch, erinnern natürlich damit auch an Zeitungsstrips, folgen aber eher dem Konzept der Sonntagsseiten, da mehr Platz zur Verfügung steht. Vor allem durch diese geballte Ladung der Anfänge wird deutlich, wie gegensätzlich das zu der heilen Welt etwa von Fix und Foxi war. Im Endeffekt ist aber auch diesem Versuch, englische Comics in Deutschland zu etablieren, kein nachhaltiger Erfolg beschieden gewesen. Hoffen wir, dass es jetzt anders ist.

Fast schon ein Coffee-Table-Buch

Panini bringt mit diesem Hardcover im Überformat die ersten Abenteuer der Steel Claw zurück nach Deutschland. Erstmals ist der Druck vorzüglich und auch die Übersetzung steht dem in Nichts nach. Durch die kleinen Anpassungen am jeweiligen Beginn und Ende der Folgen wird nichts zerstört aber viel Lesbarkeit erzeugt und die beigefügten Artikel über Story und Künstler helfen natürlich bei der Einordnung.

Detail Die eiserne Hand Backcover

Wer Zeitungscomics mag, Noir-Krimis oder etwa Edgar Wallace, wird hier richtig liegen. Der Nostalgie-Faktor ist halt nicht zu leugnen.

Dazu passen The Who mit „My Generation” und ein KiKo (Kirschsaft mit Korn).

© der Abbildungen 1962 – 1966 & 2021 Rebellion Publishing IP Ltd

StripGlossy 21/22 – August 2021

Suske en Wiske (Dubbel Nummer)

Herausgeber: Mirjam van der Kaaden & Seb van der Kaaden

Verlag Uitgeverij Personalia
Heft Din A 4 | 196 Seiten | s/w / Farbe | 14,95 €
ISBN: 978-9-49323-424-6

Cover StripGlossy 21/22 1st edition
Cover der ersten Auflage

StripGlossy ist eine coole Mischung aus Comics und Informationen. Sie haben eine klare Beschränkung auf die Niederlande und den flämischen Teil Belgiens und laden für jede Ausgabe eine andere Persönlichkeit aus der Comicszene als Gast-Chefredakteur*in der Nummer ein. Dadurch wird jeder Schwerpunkt nicht nur individuell, sondern auch sehr persönlich. Ungewöhnlich ist nicht nur, dass das aktuelle, Suske und Wiske gewidmete Heft 21/22 eine Doppelnummer ist, sondern auch, dass sie nach einer Woche ausverkauft war. Dementsprechend gibt es eine zweite Auflage mit einem anderen Cover.

359 Bände, mehrere Spinn-Offs, Puppentheater und vieles mehr

Suske und Wiske ist viel mehr als der am längsten laufende flämische Strip; seit 1948 sind mittlerweile mehrere Generationen damit aufgewachsen. Die Hauptpersonen gehören zum nationalen Kulturgut, der belgische Pavillon der aktuellen Expo wird von einer Suske-en-Wiske-Skulptur gekrönt und der Erfinder, Willi Vandersteen, steht bei unseren Nachbar*innen auf einer Stufe mit Hergé und Andre Franquin. Die Themen der Reihe variieren dabei stark: Science-Fiction, History (per Zeitmaschine), Krimi/Abenteuer oder manchmal sogar Zeitgeschichte sind die Gebiete aus denen die mittlerweile fast 400 Szenarien stammen.

Detail out of StripGlossy 21/22 - page 20

Koen Maas ist ein bekannter Radioredakteur mit einem eigenen Podcast über Comics. Er darf ein sehr ausführliches, persönliches Interview mit Paul Geerts führen. Diese „Comic-Ikone“ hatte 1972 die Reihe von ihrem Schöpfer übernommen und dreißig Jahre lang geschrieben und gezeichnet. Während dieser Zeit hatten sich die Auflage vervierfacht, Personage und Stil aber nur leicht modernisiert. Geerts erzählt von seinem Verhältnis zu Vandersteen, seinen Erfahrungen auf Comicbörsen aber auch dem Druck der Arbeit.

Zu diesem Schwerpunkt im Schwerpunkt gibt es weitere Interviews mit Gerben Valkema, der eine Hommage an die Reihe verfasst hat, Kim Duchateau, der nicht nur die seit 20 Jahren laufende Esther Verkest schreibt und zeichnet, sondern mittlerweile auch die Scenarios für Suske en Wiske Junior liefert. Das letzte Interview zu diesem Thema ist mit Peter van Gucht, dem aktuellen Szenaristen der Hauptreihe. Weitere Artikel über die Expo-Skulptur, Erfindungen vom Professor oder ein Quiz runden die Beiträge ab.

Detail out of StripGlossy 21/22 - page 67

Die dazugehörigen Strips und Abbildungen zeigen die wesentlichen Aspekte der Entwicklung nach. Eine Geschichte von Paul Geerts steht etwa neben einer (deutschsprachigen!) Geschichte von Wastl. Diese wurden jahrelang vom Studio Vandersteen speziell für den deutschen Markt fabriziert und meistenteils in Belgien oder Holland nie veröffentlicht. Dazu gehören aber auch Hommagen, moderne Interpretationen und Beispiele der Spin-Offs Suske en Wiske junior und eine Preview auf die neuen Kronieken van Amoras von Chambre und Legendre. Sie scheinen entgegen der Aussage im Interview doch weiterzumachen.

Noch mehr?

Da sich Seb van der Kaaden glücklicherweise entschieden hat, dem besonderen Thema besonders viel Platz zu gewähren, den gewohnten Inhalten aber trotzdem Raum zu geben, ist die Augustnummer eine Doppelnummer geworden. Es gibt daher Fortsetzungen des Abschlussbandes von Saul (Teil 1 vor kurzem im ZACK), Man en Paard und Scarlet Edge sowie Einseiter von Claire, Sjors en Sjimmie und Spaghetti (ebenfalls auf Deutsch im ZACK) und Kostproben von 4 Künstler*innen der Zukunft! Natürlich fehlen auch News, die Fortsetzung der Reihe von Einblicken in Ateliers und Arbeitsplätze, viele Hinweise auf Börsen und Ausstellungen und ein Poster (unterschiedlich pro Auflage) nicht.

Detail out of StripGlossy 21/22 - page 132

Must Have!

StripGlossy erscheint mittlerweile im fünften Jahrgang und hat sich zu einem absoluten Must Have entwickelt. Interviews und Artikel zu einem jeweiligen Schwerpunkt geben einen sehr persönlichen Einblick in eine Serie oder eine*n Künstler*in. Damit wird ein ganz anderer Ansatz gewählt als etwa bei der Reddition, die eher theoretisch aufarbeitet. Dazu kommen aktuelle Serien aus den niederländisch-sprachigen Landen und wertvolle Informationen für die Wochenendplanung. Während die Comics keine zu hohen Anforderungen an Fremdsprachenkenntnisse stellen dürften, sieht es bei den Artikeln schon anders aus. Aufgrund der vielen Illustrationen und der wirklich lohnenden Inhalte würde ich einen Versuch auf jeden Fall anraten! Das StripGlossy ist auch in Deutschland bei einschlägigen Plattformen und einigen Comicshops erhältlich.

Cover StripGlossy 21/22 2nd edition
Cover der zweiten Auflage

Dazu passen Joe Jackson mit der 1983-er Rockpalast-DVD und ein Hoegarden.

© der Abbildungen 2021 StripGlossy / Personalia vof / © 2021 illustraties Suske en Wiske / Standaard Uitgeverij

Mangin/Démarez – Alix Senator 11

Der Sklave von Khorsabad

Story: Valérie Mangin nach einer Idee von Jacques Martin
Zeichnungen: 
Thierry Démarez

Originaltitel: ALIX SENATOR: L’ESCLAVE DE KHORSABAD

Splitter Verlag

Hardcover | 48 Seiten | Farbe | 15,00 € |

ISBN: 978-3-96219-518-2

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 Cover

Sandalenserien gibt es im Comic relativ häufig. Die Zeiten des Römischen Reiches, der Wandel der Gesellschaft und der Religionen, die häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen, gerade auch mit nördlichen Stämmen, und die Darstellung der teils lockeren Moral haben zu mehr oder weniger erfolgreichen Umsetzungen ganz unterschiedlicher Art geführt. Dabei reicht das Spektrum vom eher humoristisch angelegten Asterix über Serien wie Auguria bis hin zu historisch sehr genauen Darstellungen wie in Murena. Bereits seit 1948 gehört auch Alix von Jacques Martin mit mittlerweile 38 Bänden zu den erfolgreichen Reihen. Das Spin-Off Alix Senator erzählt von den Erlebnissen des mittlerweile gealterten und zum Senator Roms gewordenen ehemaligen Sklaven.

Die Rückkehr

53 v. Chr. war der (Adoptiv-)Vater von Alix in der Schlacht von Khorsabad getötet und Alix als einer der wenigen Überlebenden versklavt worden. Aktuell schreiben wir das Jahr 11 n. Chr. und Alix, mittlerweile Senator Roms, ist mit wenigen Vertrauten undercover in Ninive unterwegs. Bei einer Rauferei im Theater wird er entführt und muss feststellen, dass er Gefangener von Barzapharnes ist. Er soll unter Folter ein Geheimnis preisgeben.

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 page 3

Es geht um einen gewaltigen Schatz, der in den Ruinen von Khorsabad versteckt sein soll. Der letzte Herrscher ist gestorben bevor er den Ort mitteilen konnte. Er hat aber noch verlauten lassen, dass Alix der einzige sei, der noch von dem Versteck wisse. Der junge Sklave hatte damals mit viel Glück die Gefangenschaft lebend überstanden und war dann lange Zeit nicht greifbar gewesen. Nun aber hatte die Falle zugeschnappt.

Valérie Mangin erzählt eine Story, die von allem etwas enthält: alte Sagen erzählen von einem grausamen Fluch, die Ruinen der verlassenen Stadt verbergen Fallen und Geheimnisse und schließlich spielen Treue und Verrat eine große Rolle. Auch wenn die Geschichte mir persönlich teilweise mit zu viel Text erzählt wird, ist es doch eine spannende Geschichte geworden, die geschickt leichte Fantasy-Elemente in den Historienplot einschmuggelt. Niemand braucht Angst davor zu haben, dass Conan plötzlich mitspielt. Die Motive bringen aber ein wenig Spannung in eine ansonsten klassische Ausgangssituation hinein, die sie zu etwas Besonderem macht.

Mangin/Démarez – Alix Senator 11 page 5

Klassische Strukturen

Wer bei den Zeichnungen ein Feuerwerk an Innovationen erwartet, ist hier falsch. Es geht um eine zaghaft modernisierte Version einer Serie aus den Anfängen von Tintin. Das Layout ist sehr strukturiert und schon das Einsprengsel eines kleineren Panels ist etwas Seltenes. Thierry Démarez zeichnet mit klarer Linie und wenigen Schraffuren. Ausschweifungen jeglicher Art oder Darstellungen von Gewalt fehlen komplett. Selbst die Folter ist nur angedeutet und wären nicht die abgeschlagenen Köpfe (und davon gibt es mehrere) wäre die Serie fast kindgerecht.

Was für die einen wie ein No-Go klingt, ist für die anderen genau das Richtige. Hier bauen die Autorin und ihr Zeichner auf dem auf, was 1948 begonnen hat, und modernisieren, was notwendig ist um den heutigen Anforderungen für eine klug erzählte Geschichte zu genügen. Sie lassen dabei aber den Geist und die Essenz der Geschichte von Martin unangetastet.

Alix Senator 11 page 8

Fazit

Für Fans des klassischen franko-belgischen Abenteuercomics ohne zu viel Gewalt und ohne Sex genau das Richtige! Hier hätte die Zensur auch vor 40 Jahren eher nicht zugeschlagen. Wie immer im Splitter-Überformat auf gutem Papier und somit perfekt umgesetzt!

Dazu passen ein Asbach (Wenn einem so viel Gutes wird beschert, …) und Jazz vom kürzlich verstorbenen Bill Ramsey.

Detail Alix Senator 11 page 10

© der Abbildungen Casterman 2020 by Mangin, Démarez nach einer Idee von Jacques Martin, Splitter Verlag GmbH & Co. KG · Bielefeld 2021

Vernes/Vance – Bob Morane 9

Guerilla in Tumbaga

Story: Henri Vernes 
Zeichnungen: William Vance

Originaltitel: Bob Morane 19 – Guérilla à Tumbaga

All Verlag

Hardcover | 56 Seiten | Farbe | 15,80 € | 
ISBN: 978-3-96804-048-6

Vernes/Vance - Bob Morane 9 Cover

Henri Vernes ist nach Georges Simenon der zweiterfolgreichste belgische Schriftsteller. Viele seiner Krimis/Thriller mit dem Helden Bob Morane sind allerdings nicht nur in Buchform erschienen, sondern auch als Comic. Der All Verlag hat nun begonnen, alle 19 von William Vance gezeichneten Bände erstmals komplett und in richtiger Reihenfolge zu veröffentlichen.

Nachtrag: Henri Vernes ist leider am 25.7. diesen Jahres im Alter von 103 Jahren verstorben.

Rebellen in der Karibik

Tumbaga ist ein fiktiver karibischer Inselstaat. Obwohl es also die Nachbarschaft wirklich gibt und damit auch gewisse weltpolitische Rahmenbedingungen, lassen sich die Akteure der Guerilla in Tumbaga nicht wiederfinden. Das bedeutet einerseits eine gewisse künstlerische Freiheit, da Essenzen von diktatorischen Staaten, Demokratien, Korruption und Befreiungsbewegungen gezeigt werden können, die es in dieser spezifischen Kombination vielleicht niemals gegeben hat. Sie erspart aber auch – wie im Nachwort von Bernd Weckwert ausgeführt – diplomatischen Ärger mit Staaten oder Organisationen.

Bob Morane 9 page 28

Bob Morane und sein ständiger Begleiter Bill Ballantine erleiden während eines Sturms Schiffbruch, werden aber von einem Frachter gerettet. Spätestens nach einer dramatischen Flucht vor zwei Patrouillenbooten wird klar, dass die geheime Ladung illegal sein muss. Zwar gelingt es, diesen zu entkommen, aber die beiden Helden müssen schnell feststellen, dass sie zwischen allen Fronten stehen. Guerilleros, Militärs und Nachbarregimes sind beteiligt.

Vernes schafft eine spannende Geschichte im Spannungsfeld einer halbwegs demokratischen Regierung mit autoritären Nachbarn und Aufständischen. Er spielt dabei mit Gegensätzen von Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Freiheit sowie Zukunft und Perspektivlosigkeit. Was als billige Schwarz-Weiß-Projektion enden könnte, wird aber wesentlich subtiler dargestellt und gewinnt durch die Grautöne, die zum Hinterfragen einladen.

Bob Morane 9 page 30

Realistische Zeichnungen

Viele Geschichten aus der damaligen Zeit sind geprägt von sehr realistischen Zeichnungen und einem neuen Verständnis von Gewaltdarstellungen. Bruno Brazil, Andy Morgan oder Comanche haben den Mainstream-Comic erwachsener gemacht während gleichzeitig neue Künstler*innen das Genre in verschiedene Richtungen ausgedehnt haben. William Vance geht hier nicht so weit wie bei seinem weißhaarigen Agenten, bietet aber sehr realistische Zeichnungen in einem klassischen Streifenlayout.

Da die Geschichten um Bob Morane alle für das Frauenmagazin Femmes d´Aujourd´hui gedacht waren, wollte Vance 1971 vermutlich auch noch nicht zu weit gehen. Sein vom Zeitungsstrip geprägter Stil ist sehr figurensicher und schafft über Schraffuren sowohl Tiefe als auch Stimmung. Auch nach 50 Jahren immer noch ein Genuss!

Bob Morane 9 page 34

Deutsche Erstveröffentlichung

Man sollte es kaum glauben, aber es gibt noch Werke von einem so bekannten Zeichner aus einer zudem erfolgreichen Reihe, die es bisher nicht nach Deutschland geschafft hatten. Guerilla in Tumbaga ist ein solcher Fall! Für die mit diesem Stil aufgewachsene Generation ZACK also fast schon ein Must Have, zumal Ansgar Lüttgenau auch wieder auf eine komplette Reihe in einheitlichem Design setzt.

Hardcover, editorielle Begleittexte und bibliographische Angaben ergänzen das Konzept. Für Sammler*innen gibt es dazu natürlich wieder eine auf 111 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe mit (ebenfalls limitiertem) ExLibris. Wie auch bei anderen Reihen des Verlages startet man an zwei Stellen gleichzeitig und erlaubt damit auch einen besseren Vergleich des jungen und des reiferen Künstlers. Die aktuelle Bob Morane Inkarnation findet sich übrigens im ZACK und bei Splitter.

Vernes/Vance - Bob Morane 9 ExLibris VZA
ExLibris der Vorzugsausgabe

Dazu passen ein Bitter Lemon und Citizen Fish mit „Better“.

© der Abbildungen Èditions du Lombard (Dargaud-Lombard S.A.) 1974 by Vernes, Vance, All Verlag 2021

Reddition 73 – Tillieux

Juli 2021 –Dossier Maurice Tillieux

Herausgeber: Volker Hamann
Verlag Volker Hamann, Edition Alfons
Heft Din A 4 | 84 Seiten | Farbe | 12,00 €
ISSN: n/a

Cover reddition 73

Im mittlerweile 37. Jahrgang präsentieren Volker Hamann und sein Team geballte Wissenspakete über Themen der Comicwelt. Die erste Ausgabe dieses Jahres ist Maurice Tillieux gewidmet der im August seinen 100. Geburtstag hätte feiern können. Er starb aufgrund eines Autounfalls 1978 allerdings schon sehr früh. Seine Karriere als Zeichner, vor allem aber als Autor wird hier beleuchtet.

Von den Anfängen zur Meisterschaft

Wie alle Meister ihres Faches hat auch Maurice Tillieux klein angefangen. Obwohl er als Kind bereits ständig gezeichnet hatte, kreiste der Berufswunsch um das Reisen und das Meer. Michael Hein beschreibt in seinem Artikel über das Leben des Künstlers die Entwicklung von dem Oberleutnant der Handelsmarine über das Schreiben von Romanen bis hin zu den kompletten Comics, die Tillieux schließlich für Heroïc Albums abgeliefert hat. 1956 wechselte der Künstler zu Dupuis und startete dort im Laufe der Zeit mehrere neue Serien. Dabei recycelte er mehrere Ideen für seine Heroïc-Serie Felix für Gil Jourdan (dt. Jeff Jordan) und andere Szenarios.

Reddition 73 page 4

Stilistisch hatte er sich zu einem der bekanntesten Vertreter der Marcinelle-Schule entwickelt. Inhaltlich verstand er es wie kaum ein anderer, Humor, Slapstick und Spannung zu verbinden. Kern seiner Szenarios war dabei oft ein Dreigespann aus gradlinigem, etwas langweiligem Helden und zwei Sidekicks, die für den Humor zuständig waren. Der Artikel beschreibt sehr detailreich und wie immer sehr gut lesbar die Entwicklung vom Anfänger hin zum zu früh verstorbenen Meister.

Neben diesem Überblicksartikel gibt es wie immer eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich einzelnen Aspekten widmen. Von Volker Hamann stammt die Analyse der Zeit von Heroïc. 1945 gegründet von Fernand Chevenal brachte das Magazin anfangs monatlich, später zweiwöchentlich im Gegensatz zu Spirou oder Tintin jeweils eine abgeschlossene Geschichte. Tillieux war einer der beliebtesten Künstler und steuerte unter anderem 67 Felix-Abenteuer bei.

Nach dem Ende von Heroïc kam der Wechsel zu Dupuis und mit dem auch in Deutschland beliebten Gil Jourdan eine neue Serie. Volker Hamann und Roland Mietz beschreiben, wieviel Felix in der neuen Serie steckt und was anders war. Bestandteil des Artikels ist aber auch der Übergang vom Gesamtpaket zum reinen Szenaristen der 1970 das Fertigen der Zeichnungen an seinen Assistenten Gos übergeben hatte.

Reddition 73 page 11

Der Szenarist

Der zweite Teil des Dossiers widmet sich den Zeichnern, denen Tillieux Szenarien geschrieben hatte. In den 70-er Jahren wurde eine Vielzahl von Serien von ihm beliefert und tatsächlich war er auch mit ursächlich für die Wandlung der Anerkennung der szenaristischen Leistungen. Auch durch ihn wurde aus einem sozusagen Subunternehmer ein gleichberechtigter Beiträger.

Hier die einzelnen Beiträge inhaltlich zusammengefasst widerzugeben würde sicherlich den Rahmen einer Besprechung sprengen. Ihr findet (ebenfalls sehr spannend geschrieben, informativ und kurzweilig zu lesen!) Artikel zu Gos und Arthur Piroton (Falk Straub), Francis Bertrand, Marcel Remacle und René Follet (von Stefan Schmatz) und Francois Walthéry (Jan Roidner). Allein diese Aufzählung lässt schon erahnen, wie vielseitig die Geschichten waren.

Reddition 73 page 36

Allen Beiträgen der Ausgabe ist gemeinsam, dass sie nicht nur sehr faktenreich, sondern auch reich illustriert daherkommen. So ist einerseits die zeichnerische Entwicklung sehr gut nachzuvollziehen, andererseits sind aber auch viele Beispiele der anderen Zeichner enthalten. Abgerundet wird das ganze durch Fotos, Cover und Illustrationen, etwa Darstellungen der Künstler durch die anderen. Diese Kombination aus Text und Illustrationen ist eines der Markenzeichen der Reddition!

Und sonst?

Was wäre ein Dossier ohne eine Comicografie? Und so hat Volker Hamann natürlich wieder alle bekannten Informationen über das zeichnerische Werk von Maurice Tillieux in eine Übersicht gebracht, die die originalsprachliche Erstveröffentlichung und die deutschen Ausgaben enthält.

Für Abonnent*innen gibt es wie immer ein Goodie: Eine Geschichte mit Bob Slide aus Spirou 1524 in deutscher Erstveröffentlichung. Das wäre im Übrigen auch die erste Ergänzung zur Bibliografie.

Beilage Reddition 73
Die limitierte Abo-Beilage

Die Reihe ist für jede*n mit Interesse an Comics eigentlich ein Muss! Ein Thema wird ausführlich und zusammenhängend beschrieben und mit Illustrationen so angereichert, dass auch klar wird, worauf die Aussagen beruhen. Zudem enthalten die Artikel genügend Quellenangaben, um ggf. tiefer einzusteigen, sind aber keine unlesbare akademische Arbeit. Und zuletzt ist die limitierte Beigabe schon ein echter Grund, ein Abo abzuschließen!

Dazu passen ein Tonic mit Eis und Minze und fröhliche Ska-Musik, etwa von Desmond Dekker.

© der Abbildungen Dupuis 1959 ff by Tillieux, Verlag Volker Hamann 2021

Vernes/Vance – Bob Morane 1

Die Atom-Schmuggler

Story: Henri Vernes 
Zeichnungen: William Vance

Originaltitel: Bob Morane 18 – Les contrebandiers de l´atome

All Verlag

Hardcover | 56 Seiten | Farbe | 15,80 € | 
ISBN: 978-3-96804-046-2

Vernes/Vance Bob Morane 1 Cover

207 Bücher und 32 Erzählungen hat der Belgier Henri Vernes über seinen Helden Bob Morane verfasst, er war damit der zweiterfolgreichste belgische Schriftsteller! Zwar sind nicht alle Werke auch als Comic erschienen, achtzehn davon hat aber William Van Cutsem a.k.a. William Vance zwischen 1968 und 1979 gezeichnet. Diese sind im Original in verschiedenen Publikationen erschienen und waren zunächst in wilder Reihenfolge als Alben erschienen. Die aktuelle Gesamtausgabe in Einzelbänden folgt der Reihenfolge der Entstehung und startet mit dem ältesten Abenteuer aus dem Jahr 1968.

Ein Thriller für eine Frauenzeitschrift

Vernes/Vance Bob Morane 1 page 14

Femmes d´Aujourd´hui war eine belgische Frauenzeitschrift, die auch in Nordfrankreich vertrieben wurde. Fester Bestandteil dieses Magazins war ein Comicteil und Bob Morane von Vernes hatte bereits eine längere Geschichte hinter sich als der Zeichner Gérald Forton plötzlich verschwand. Vance erhielt nicht nur die Möglichkeit, die laufende Episode fortzusetzen, er durfte auch fortan die weiteren Abenteuer zeichnen und die Atom-Schmuggler war sein erstes.

Der Held und sein Sidekick Bill Ballantine müssen mit ihrem Sportflugzeug notlanden und geraten in Brasilien zwischen die Fronten zweier Organisationen. Um zu überleben müssen sie sich auf einen Job als Piloten einlassen. Ihnen ist allerdings klar, dass es sich um illegale Fracht handelt und ihr Leben an einem seidenen Faden hängt.

Bob Morane 1 page 17

Funfact am Rande: Die hier abgedruckte Version unterscheidet sich in ein paar durchaus wesentlichen Details von der Magazin-Version: Einerseits wurden für das Album 1974 ein paar Panels überarbeitet und etwa zu moderne Flugzeuge gegen etwas ältere ausgetauscht, andererseits wurde der Bösewicht durch eine Serienfeindin ersetzt. Miss Ylang Ylang und der Serienheld Bob hatten eine spannungsgeladene Beziehung, die sich hier allerdings nicht wiederfinden lässt, da der Text unverändert blieb.

Zwei Thriller-Serien zur gleichen Zeit

Vance wird Ende der 60-er Jahre sicherlich einer der besten und innovativsten Zeichner von Thrillern modernen Typs. Kurz bevor er hier übernimmt hatte er gerade Bruno Brazil gestartet, allerdings noch nicht auf das endgültige Level gehoben. Zeitgleich und mit ähnlichem Sujet verwundert es daher wohl nicht, dass einige Personen durchaus in der einen oder anderen Serie hätten platziert werden können bzw. leichte Erinnerungen an eine andere Person hervorrufen.

Das Layout der Seiten ist traditionell, grafische Überraschungen werden erst noch kommen. Vance zeigt aber schon seine Meisterschaft im Ausschnitt und wechselt von dem formatfüllenden Gesicht auf eine actiongeladene Luftkampftotale. Und der Dschungel sowie die Szenen im Regen allein sind es schon wert, hier einen Blick zu riskieren!

Vernes/Vance Bob Morane 1 page 24

Eine weitere ZACK-Klassik-Perle im All Verlag

Der All Verlag entwickelt sich mit großen Schritten zu einer der Anlaufstellen für die Generation ZACK. Auch Bob Morane hatte seine Auftritte zu den Koralle-Zeiten gehabt und so ist es nur folgerichtig, neben der Serie um den weißhaarigen Geheimagenten auch diesen Thriller hier zu bringen. Um die Wartezeit bis zur Nummer 18 nicht zu lang erscheinen zu lassen wird auch hier zweigleisig gefahren; neben der 1 ist auch die 9 bereits erschienen und die weiteren Bände werden jeweils folgen.

Natürlich gibt es auch wieder eine limitierte Vorzugsausgabe mit Schutzumschlag und ExLibris, aber auch die reguläre kommt bereits als Hardcover mit einem editoriellen Extrateil daher. Fotos, Informationen zu Änderungen zwischen den Versionen und natürlich viele Informationen runden den Genuss vortrefflich ab.

Vernes/Vance Bob Morane 1 Ex LiBris
ExLibris der limitierten Vorzugsausgabe

Dazu passen ein kühles IPA, bevorzugt mit Citra gehopft, und Mod aus den 60-ern: The Young Rascals!

© der Abbildungen Èditions du Lombard (Dargaud-Lombard S.A.) 1974 by Vernes, Vance, All Verlag 2021

König – Lucky Luke Hommage 5

Zarter Schmelz

Story: Ralf König
Zeichnungen: Ralf König

Originalausgabe

Egmont Ehapa Media
Hardcover | 64 Seiten | Farbe | 16 € erschienen
ISBN: 978-3-7704-0500-8

Softcover | 64 Seiten | Farbe | 8,99 € ab dem 8. Juli

Cover König Zarter Schmelz
© Lucky Comics 2021 – All Rights reserved by Ralf König/Egmont Ehapa Media

Der Cowboy, der schneller schießt als sein Schatten, wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Früher gab es zu einem solchen Anlass häufig Bände, in denen alle möglichen Zeichner*innen ihre Interpretation auf ein oder zwei Seiten abgeliefert haben. Heute ist das oft ein ganzes Abenteuer, in diesem Fall sogar ein überlanges. Ralf König hat seine rund 40-jährige Karriere in der schwulen Subkultur begonnen, schnell aber auch Erfolge im Mainstream-Sektor (etwa Der bewegte Mann oder zuletzt Vervirte Zeiten) erzielt. Mehr dazu im O-Ton. Diese Reihe beweist die Vielseitigkeit der doch schon älteren Figur.

Lucky Luke by Ralf König

Steckrüben und lila Kühe – der etwas andere Western

Ein Teil eines Pärchens, Bud, erzählt die Geschichte wie er eines Tages in Straight Gulch Lucky Luke vor dem Jobcenter getroffen hat. Der bekannte Cowboy übernimmt dort die Aufgabe einer Gruppe von Schweizer Milchkühen eine Art von Wellness-Aufenthalt zu verschaffen. Die Milch der Kühe soll nämlich zur Herstellung von Schokoladen-Trüffel verwendet werden und die Kühe müssen dafür von der stressigen Überfahrt regenerieren.

Detail Ralf König - Lucky Luke Hommage 5 page 1
© Lucky Comics 2021 – All Rights reserved by Ralf König/Egmont Ehapa Media

Der vor der Tür wartende Mann ist leicht als einer der typischen König Charaktere zu erkennen: Bartwuchs, Knollennase und seitlicher Mund sowie Chaps. Es stellt sich heraus, dass der Typ auf seine Affäre, Terence, wartet. Beide hatten sich bei einem Schafhütejob miteinander vergnügt, dann aber doch nicht getraut. König verweist dabei sehr geschickt auf E. Annie Proulx bzw. die noch bekanntere Verfilmung und spielt sehr offensiv mit Vorurteilen indem er etwa die Klassifizierung als Steckrübe übernimmt.

Daneben schafft er es aber auch noch, bekannten Nebenfiguren der Serie eine queere Identität zu verpassen. Nie haben wir bisher Calamity Jane oder Averell mit diesen Augen gesehen. Sehr spaßige Geschichte mit vielen Verweisen auf andere Geschichten und – wie auch Ralf sagen würde – endlich mit Brustwarzen!

Detail Ralf König - Lucky Luke Hommage 5 page 3
© Lucky Comics 2021 – All Rights reserved by Ralf König/Egmont Ehapa Media

Ein Feierwerk zum Geburtstag!

Der Stil von Ralf König ist oft ein wenig reduziert und ohne Hintergrund. Diese Hommage folgt aber vom Prinzip dem klassischen frankobelgischen Comic-Strip: Viele Panels in braven vier Reihen mit Rahmen und kompletter Kolorierung. Auch wenn die Figuren alle in typischer König-Manier gezeichnet sind, sind sie selbst für den gelegentlichsten Leser als Lucky Luke oder die Daltons zu erkennen und auch das Setting ist sozusagen ein mit Plüsch ausgelegter Morris.

Man merkt dem Comic von Anfang bis Ende die Hochachtung an, die der Künstler für die Serie empfindet, aber auch die Punkte, die er bisher vermisst hat und nun in seinem Beitrag zu den Feierlichkeiten nachreicht.

Detail Ralf König - Lucky Luke Hommage 5 page 34
© Lucky Comics 2021 – All Rights reserved by Ralf König/Egmont Ehapa Media

Und noch ein Detail stimmt: Wie immer gibt es ein Originalfoto mit den Helden des jeweiligen Abenteuers!

Die bisher fehlende Sichtweise

Ja, es gibt mit Sicherheit eine ganze Menge Puristen, die dieser Hommage nichts abgewinnen können. Was aber ist die Aufgabe einer Hommage? Meiner Meinung nach die erkennbare Wertschätzung von etwas Existierendem mit eigenen Stilmitteln und das ist Ralf König nahezu perfekt gelungen. Jede*r Leser*in wird sofort das Geburtstagskind Lucky Luke erkennen. Er selbst und die ihn begleitenden Figuren Calamity Jane oder die Daltons sind etwas überspitzt aber sehr treffend wiedergegeben. Gleichzeitig wird jeder Fan von Ralf König die Knollennasen, den seitlichen Mund und vor allem natürlich die liebevoll dargestellte Homosexualität wiedererkennen.

König - Bud und Terry

Weder wurde der Klassiker verbogen noch hat der Künstler sich verstellen müssen und dann macht es beim Lesen auch noch verdammt viel Spaß, mehr geht nicht! Ein brillantes Feierwerk das in keiner Lucky Luke Sammlung fehlen sollte und vielleicht ein paar König-Fans dazu bringt, den Cowboy zu lesen bzw. natürlich andersherum den ganzen König zu entdecken. Wie immer gibt es neben der Kiosk-Ausgabe auch wieder ein Hardcover im Buchhandel.

Leser*innen in Frankreich werden übrigens noch bis zum Herbst auf die Choco-Boys warten müssen.

Dazu passen eine heiße Schokolade und die Gay City Rollers!

© der Abbildungen Lucky Comics 2021 – All Rights reserved by Ralf König/Egmont Ehapa Media

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